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WSR zu vermeiden?

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  • WSR zu vermeiden?

    Hallo,

    mir wurde vor ca. 4 Monaten der Nerv aus einem Sechser gezogen. War nach Ihrer Klassifizierung wohl ein "vitaler" Zahn. Nächste Woche steht nun der OP-Termin (WSR mit retrogradem Verschluss) in einer Klinik an. Der Kieferchirurg hat "nur" eine Erfolgschance von 60-70% prognostiziert, was ich zwar als ausgesprochen ehrlich empfunden habe, ich jedoch bei dem Kurs nicht mal 200 Euro in eine Aktie investieren würde ;-)
    Der Zahnarzt (dem ich voll vertraue) hat immerhin fast 4 Monate Geduld gehabt, bei Druckschmerz offen, dann wieder prov. verschlossen, mindestens 5mal medikamentös behandelt (Natriumhypochlorid). Ich kenne ChKM auch noch aus meiner Kinderzeit, und habe ihm erzählt, dass ich "da was im Internet" gefunden habe. Leider kennt er ChKM nur als früheres Mittel bei einer akuten Behandlung (Notfall), und ist der festen Überzeugung, dass ein weiteres Aufschieben nichts bringt. Er hat sich aber bereit erklärt, eine weiter Behandlung durchzuführen, wenn ich darauf bestehen würde.
    Könnte trotz dieses Verlaufs ein erneuter Versuch -diesmal mit CHKM- sinnvoll sein? Eine WSR macht ja doch weniger Spass als drei Tage Kampfergeschmack...

    vielen Dank im voraus
    Nils


  • RE: WSR zu vermeiden?


    ...hatte was vergessen: es ist der 36er und der Schmerz trat beim feilen vor allem in einem Kanal verstärkt auf.

    Grüße aus dem hohen Norden
    Nils

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    • RE: WSR zu vermeiden?


      Natürlich kann das Sinn machen, Nils. Wenn Sie sich schon so gut auf unserer Homepage auskennen (...und Bereiche aufsuchen, die nur für Zahnärzte bestimmt sind....smile...), dann haben Sie ja genug entsprechende Beispiele gesehen.

      Gerade aufgrund der neueren Literatur, kommen immer mehr Wissenschaftler endlich zu dem Ergebnis, dass es zahlreiche Keime in der Endodontie gibt, die resistent gegen die üblichen in der Endodontie zur Anwendung kommenden Desinfektionsmittel sind.

      Und immer schön an das Protokoll halten, also reichlich einfüllen und nur Watte drauf, täglich Medikamentenwechsel und mit H2O2 spülen bis der Zahn nicht mehr klopfempfindlich ist, dann provisorisch unter Einlage von CHKM für eine Woche verschließen, wenn das beschwerdfrei überstanden ist, provisorische Wurzelfüllung für 3 Wochen mit Calciumhydroxid unter Zementverschluss, wenn immer noch beschwerdefrei WF. Und sorgfältig außer Kontakt schleifen lassen und nicht dauernd probieren ob er noch weh tut, auch nicht mit der Zunge!

      Und wenn das nicht funzt, dann gibt es noch......

      Viel Erfolg

      Osswald
      www.tarzahn.de

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      • RE: WSR zu vermeiden?


        Hallo Dr.Dr. Oswald,
        danke für die Nachricht, werde morgen früh zunächst meinen OP-Termin canceln (puh...).
        Der Witz an der Sache ist ja, dass die Keime scheinbar nur noch direkt in diesen Verästelungen der Wurzelspitze rumzicken, kein Druckschmerz, selbst bei körperlicher Anstrengung nicht einmal ein leichtes Pochen, und das bei den Temperaturen. Lediglich beim Ausfeilen (ohne Betäubung) kommt der stechende Schmerz. Da die Chirurgen garantiert auch nur NaOCl verwenden, lass ich es lieber. Würde meinem Zahnarzt gern die entspr. Dokumente aus dem Fachbereich ausdrucken, ist das ok? Hörte noch von einer älteren Zahnarzthelferin, dass früher viele Patienten "allergisch auf CHKM reagiert" hätten, scheint aber eher das übliche Schlag-Drauf-Und-Schluss-Argument zu sein, habe nirgendwo im Netz was entsprechendes gefunden. Wenn alle Stricke reissen, fahre ich 1000 km zu Ihnen nach München. Garantiert.
        Viele Grüße nach Minga
        Nils

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        • RE: WSR zu vermeiden?


          Das ist aber nicht besonders ungewöhnlich, dass man einen Schmerz verspürt, wenn man mit einer Feile ohne Betäubung in einen aufbereiteten Kanal hinein fährt, Nils, z.B. wenn man an die Wurzelspitze gelangt. In diesem Fall können Sie die Prozedur sicher verkürzen und gleich geschlossen anfangen.

          Berichte über Allergien oder Nebenwirkungen von CHKM bei der Anwendung im Zahn habe ich weder in der nationalen noch in der internationalen Literatur gefunden.

          Herzliche Grüße

          Osswald
          www.tarzahn.de

          PS. Wenn Sie das alles drucken wollen, dann werden Sie aber ordentlich Papier verbrauchen....smile...

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          • RE: WSR zu vermeiden?


            Hallo Dr. Dr. Osswald,

            so ganz langsam macht sich der 36er wieder bemerkbar, vor allem bei körperlicher Anstrengung und beim Kauen. Nur ein sehr leichter Druckschmerz, kein heftiges Pochen oder Dauerschmerz. Freitag habe ich bei meinem Zahnarzt den "CHKM-Termin". Reicht es trotzdem, zunächst für eine Woche CHKM, Watte, Cavit, oder sollte erst noch täglich gespült werden?

            Viele Grüße
            Nils

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            • RE: WSR zu vermeiden?


              Das würde ich davon abhängig machen, ob er klopfschmerzhaft ist, Nils. Weil es jedoch ein Freitag ist, würde ich ihn eh nicht verschließen, nur reichlich CHKM rein (nicht etwa mit einer Papierspitze, sondern richtig voll füllen, und dann nur mit komoprimierter Watte verschließen, so dass Gase, die sich möglicherweise entwickeln (und die den Druckschmerz verursachen) durch die Watte entweichen können. Der Zahn hat ja mittlerweile eine lange Anamnese, es handelt sich wegen der zahlreichen frustranen Desinfektionsversuche mit großer Wahrscheinlichkeit um sehr resistente Keime, und daher kann man nicht erwarten, dass es ratz-faz geht. Also Eile mit Weile. Wenn es mit CHKM nicht klappt, dann bitte noch einmal melden. Wenn es klappt, dann natürlich erst recht....smile..

              Und nicht vergessen, den Zahn sorgfältig außer Konrakt schleifen zu lassen. Und nicht ständig drücken und klopfen, auch nicht mit der Zunge. Was heilen soll, muss ruhig gestellt werden. Macht man mit einem gebrochenen Arm ja auch.

              Viel Erfolg und Grüße

              Osswald
              www.tarzahn.de

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              • RE: WSR zu vermeiden?


                Das würde ich davon abhängig machen, ob er klopfschmerzhaft ist, Nils. Weil es jedoch ein Freitag ist, würde ich ihn eh nicht verschließen, nur reichlich CHKM rein (nicht etwa mit einer Papierspitze, sondern richtig voll füllen, und dann nur mit komoprimierter Watte verschließen, so dass Gase, die sich möglicherweise entwickeln (und die den Druckschmerz verursachen) durch die Watte entweichen können. Der Zahn hat ja mittlerweile eine lange Anamnese, es handelt sich wegen der zahlreichen frustranen Desinfektionsversuche mit großer Wahrscheinlichkeit um sehr resistente Keime, und daher kann man nicht erwarten, dass es ratz-faz geht. Also Eile mit Weile. Wenn es mit CHKM nicht klappt, dann bitte noch einmal melden. Wenn es klappt, dann natürlich erst recht....smile..

                Und nicht vergessen, den Zahn sorgfältig außer Konrakt schleifen zu lassen. Und nicht ständig drücken und klopfen, auch nicht mit der Zunge. Was heilen soll, muss ruhig gestellt werden. Macht man mit einem gebrochenen Arm ja auch.

                Viel Erfolg und Grüße

                Osswald
                www.tarzahn.de

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                • RE: WSR zu vermeiden?


                  Hallo Dr. Dr. Osswald,

                  danke für die umfassende Info. Zahn leicht klopfempfindlich, will ihn jetzt aber auch nicht zu sehr reizen. Werde versuchen, Ihre Anweisungsratschläge so vorsichtig wie möglich meinem Zahnarzt beizubringen. Ich werde Ihre Antwort ausdrucken, dann stehe ich wenigstens nicht da als arroganter Patient mit Pseudo-Halbwissen...
                  Ich halte Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden.

                  Grüße
                  Nils

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                  • RE: WSR zu vermeiden?


                    Hallo Dr. Dr. Osswald,

                    kurzer Nachtrag zum jetzigen Stand:
                    Nach zweimaliger CHKM-Behandlung des 36 durch meinen Zahnarzt (insg. 14 Tage, bis Ende August 2003) war relative Ruhe eingetreten.
                    Durch meine Weigerung, trotz vorhandener Empfindlichkeit an den Spitzen eine WSR durchführen zu lassen, entschloss sich mein ZA zur Wurzelfüllung. Vordere Kanäle bilderbuchmäßig bis zur Spitze mit Guttapercha abgefüllt, der hintere Kanal wurde ganz leicht überstopft (was ihn maßlos verärgerte: ein ruhiger Typ, der während der Untersuchung schweigend auf kleiner Flamme köchelte. Mimik und Gesichtsfarbe ließen jedoch auf eine bevorstehende Explosion schließen...). Trotzdem: bis jetzt absolute Beschwerdefreiheit, auch beim Zerkauen harter Sachen (Hustenbonbons...). Nächste Woche folgt der Stiftaufbau.
                    Daher mein bester Gruß an Sie, verbunden mit einem großen Dankeschön für Ihre Hinweise.

                    Nils

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                    • RE: WSR zu vermeiden?


                      Hallo Dr. Dr. Osswald,

                      kurzer Nachtrag zum jetzigen Stand:
                      Nach zweimaliger CHKM-Behandlung des 36 durch meinen Zahnarzt (insg. 14 Tage, bis Ende August 2003) war relative Ruhe eingetreten.
                      Durch meine Weigerung, trotz vorhandener Empfindlichkeit an den Spitzen eine WSR durchführen zu lassen, entschloss sich mein ZA zur Wurzelfüllung. Vordere Kanäle bilderbuchmäßig bis zur Spitze mit Guttapercha abgefüllt, der hintere Kanal wurde ganz leicht überstopft (was ihn maßlos verärgerte: ein ruhiger Typ, der während der Untersuchung schweigend auf kleiner Flamme köchelte. Mimik und Gesichtsfarbe ließen jedoch auf eine bevorstehende Explosion schließen...). Trotzdem: bis jetzt absolute Beschwerdefreiheit, auch beim Zerkauen harter Sachen (Hustenbonbons...). Nächste Woche folgt der Stiftaufbau.
                      Daher mein bester Gruß an Sie, verbunden mit einem großen Dankeschön für Ihre Hinweise.

                      Nils

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