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Lokale Betäubung, Clopidogrel & Betablocker?

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  • Lokale Betäubung, Clopidogrel & Betablocker?

    Hallo!
    Nach Stent-Implantation vor sechs Wochen wird am Montag leider ein Zahnarztbesuch fällig, starke Zahnschmerzen in zwei Zähnen. Es wird mit Sicherheit "größer" gebohrt werden müssen, Füllungen sind teilweise herausgebrochen. Da ich die typischen KHK-Medikamente bekomme (Clopidigrel 75mg, ASS 100mg, Carvedilol 2x12.5mg, Lisinopril 2x5mg) möchte ich gerne wissen, ob und wie das mit der örtlichen Betäubung "kollidiert".

    Zum einen: wegen der geringen Blugerinnung - gibt es ein Problem mit Einblutung im "Stichkanal"? INR liegt bei 1.2 (quick bei 75%), das sei aber wohl ein Wert, den man lt. Uni Tübingen nur auf Marcumar-Medikation anwenden könne, für Clopidogrel aber nicht (stand online in einer Publikation der Uni). Jedenfalls bekomme ich sehr leicht blaue Flecke, mag ja schon ein Hinweis auf meine "Blutgerinnung" sein...

    Zum anderen: was ist wegen der Betablocker zu beachten?

    Muss ich auf eine Lokalanästhesie verzichten? Was kann mein Zahnarzt machen?

    Vielen Dank


  • Re: Lokale Betäubung, Clopidogrel & Betablocker?


    Hallo,

    für alle, die wie ich nach einer Antwort suchen und hier im Forum recherchieren, das, was mein Kardiologe und meine Zahnärztin (sie war an einer Uniklinik, hatte deswegen vielmit KHK-Patienten zu tun) mir erklärt haben - bezogen auf meinen "Fall", ich könnte mir aber vorstellen, daß vieles davon auch für andere Patienten mit Stent oder Herzzproblemen / koronarer Herzkrankheit mit ählicher Medikation (Blutverdünner, Betablocker) gilt - aber bitte vorher mit dem Arzt klären, ich bin kein Mediziner und kann nur wiedergeben, was man bei MIR gemacht hat....

    - Beim Betäubungsmittel in der Spritze hat meine Zahnärtzin auf den Zusatz von Adrenalin verzichtet. Das ist, so sagte sie, normalerweise enthalten, weil es die Gefäße zusammenzieht und so der eigentliche Wirkstoff nicht so schnell vom Blut abtransportiert wird, die Wirkung der Betäubung also verlängert. Ohne Adrenalin wirkt die Betäubung recht kurz, sie muß also sehr zügig arbeiten. Sie hat wohl drauf verzichtet, weil das mit meinen Betablockern problematisch sein könnte.

    - Sie hat auch auf die "normale" Art der örtlichen Betäubung verzichtet, sie nannte das "Leitungsanästhesie", das ist die Spritze, bei der man im Mund hinten ich sag mal in Richtung Kiefergelenk spritzt. Damit, so hab' ich's verstanden, betäubt man nicht den Nerv am Zahn, sondern die Schmerzweiterleitung eines ganzen Bereichs am Kiefer. Sie hat stattdessen (wohl wegen der unvermeidlichen Blutung im Stichkanal, so jedenfalls hab' ich's verstanden) eine sogenannte intralegamentäre Anästhesie gemacht. Sie hat mit einer speziellen Spritze das Betäubungsmittel zwischen Zahnfleisch und betroffenen Zahn gespritzt (tat nichtmal weh!). Der Wirkstoff gelangt so wohl direkt rund um die Zahnwurzel an den Nerv. Sie sagte, das mache man nur in Ausnahmefällen, weil im Mundraum Bakterien sind, die - auch bei sauberstem Arbeiten - mit an die Wurzel kommen können und Entzündungen verursachen können. In meinem Fall sei es aber die Methode der Wahl.

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    • Re: Lokale Betäubung, Clopidogrel & Betablocker?


      Hallo,

      auf die Anästhesie selber müssen Sie nicht verzichten, da jeder Zahnarzt verschiedene Anästhetika hat. Das Adrenalin spielt hier eine entscheidende Rolle.

      Das Problem der Blutgerinnung hängt auch vom Eingriff ab. Eine Füllung u.ä. ist harmlos, da nicht sehr blutig. Bei z.B. chirurgischen Eingriffen kann das schon schon eine grrößere Rolle spielen.

      Generell geht die Tendenz in die Richtung nichts an den Gerinnungsmedikamten zu ändern, da lokale Blutungen nach zahnärztlichen Eingriffen gut handhabbar sind.

      Gruß Peter Schmitz-Hüser

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      • Re: Lokale Betäubung, Clopidogrel & Betablocker?


        Danke für die Antwort - eine Nachfrage noch: jetzt steht eine Sanierung für den Unterkiefer an, d.h. ich muß etwa 3 Stunden für Präparation, Abdrücke etc. einplanen - das liegt aber weit über den "Betäubungszeiten", die, soweit ich weiß, für Mittel ohne Adrenalinzusatz erreichbar sind. Was raten Sie?

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        • Re: Lokale Betäubung, Clopidogrel & Betablocker?


          Drei Stunden sind lang mit Adrenalinfrreier Anästhesie. Die hält so ca 30min. Machbar ist das aber. Muss man halt oft Nachspritzen. Stellt sich eher die grundsätzliche Frage, ob SIe für 3 Stunden Zahnarzt schon wieder fit sind... Das hängt aber auch wieder davon ab, was genau gemacht wird und sollten daher Rat bei Ihrem Zahnarzt suchen.

          Gruß Peter Schmitz-Hüser

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