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Zahnwurzelbehandlung

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  • Zahnwurzelbehandlung

    Ist es wahr, dass man jetzt über 300 Euro zahlen muss, wenn ein Zahnnerv gezogen werden soll?

    Die Kasse zahlt nichts mehr?


  • Re: Zahnwurzelbehandlung


    Hallo,

    es gibt verschiedene Situationen:

    1.) gewisse Wurzelbehandlungen sind nicht mehr (seit 2004) Bestandteil der gesetzlichen Leistung (leider hat sich das noch nicht zu allen Sachbearbeitern bei den Krankenkassen und Zahnärzten rumgesprochen, was leider immer wieder für Missverständnisse sorgt).

    Beispiele dafür sind:
    - Hintere, schwer erreichbare Zähne
    - Zähne mit Entzündung an der Wurzelspitze
    - Zähne, die bereits eine Wurzelfüllung haben
    - stark gerkrümmte Wurzeln
    - Stark verengte Wurzelkanäle
    u.a.

    Diese Behandlungen kann ein Zahnarzt auf Krankenkasse ablehnen, wenn Sie nicht privat gezahlt werden. Alternative ist die Zahnentfernung. Leider sind die Defintionen jedoch schwammig.

    2.) Wurzelbehandlungen ohne Besonderheit und von der KK übernommen werden.

    In diesen Fällen haben Sie einen Anspruch auf eine zuzahlungsfreie Wurzelbehandlung.

    3.) Eine Wurzelbehandlung ist Bestandteil der KK-Leistung, soll aber sehr gründlich durchgeführt werden. Es gibt eine Zuzahlung.

    Das ist in vielen Praxen schon der Normalfall. Um eine Wurzelbehandlung nach heutigem Stand des Machbaren (und das bedeutet eine Erfolgsquote von 95%), reicht die Erstattung der KK nicht aus. Es besteht in dem Fall aber die Möglichkeit, dem Patienten lediglich die Differenz als Privatleistung in Rechnung zu stellen.

    Kurz und knapp - was sind die 300€ bei Ihnen, 1.) oder 3.)?
    Bei 1.) ist es leider so. Bei 3.) haben Sie Anspruch auf 2.), bekommen gegenüber 1.) + 3.) aber auch eine qualitativ andere Behandlung.

    Hoffe, dass war verständlich ;-)

    Gruß Peter Schmitz-Hüser.

    Kommentar


    • Re: Zahnwurzelbehandlung


      Beispiele dafür sind:
      - Hintere, schwer erreichbare Zähne
      - Zähne mit Entzündung an der Wurzelspitze
      - Zähne, die bereits eine Wurzelfüllung haben
      - stark gerkrümmte Wurzeln
      - Stark verengte Wurzelkanäle
      u.a.

      Es geht genau um den letzten Backenzahn (Weißheitszähne sind schon raus). Laut Krankenkasse werden Backenzähne bezahlt. Es war gestern ein Notfall, da ich starke Schmerzen hatte. Der Zahn wurde letztes Jahr Oktober aufgemacht, Karies entfernt... man kam "leider" schon fast an den Nerv - zu tief war der unentdeckte Karies.

      Aber 338 Euro sofort als privat in Rechnung stellen, finde ich krass - wenn es die Kasse schon zahlt.

      Muss gleich um 12 Uhr wieder hin... ob ich den lieber ziehen lassen soll?

      Wenn ich die 338 Euro mit einer späteren Vollkrone addiere, komme ich fast schon auf ein Implantat; welches dann wiederum gesünder ist, wie tote Zähne, die mir mittlerweile auf die Gesundheit schlagen (reumatische Beschwerden, die vorher nie da waren)

      Kommentar


      • Re: Zahnwurzelbehandlung


        Ich antworte im Text

        Es geht genau um den letzten Backenzahn (Weißheitszähne sind schon raus). Laut Krankenkasse werden Backenzähne bezahlt.
        - Das stimmt ja auch prinzipiell. Die letztendliche Entscheidung trifft der behandelnde Zahnarzt.


        Es war gestern ein Notfall, da ich starke Schmerzen hatte. Der Zahn wurde letztes Jahr Oktober aufgemacht, Karies entfernt... man kam "leider" schon fast an den Nerv - zu tief war der unentdeckte Karies.

        Aber 338 Euro sofort als privat in Rechnung stellen, finde ich krass - wenn es die Kasse schon zahlt.
        - Bei 338€ wird es vermutlich so sein, dass der Kollege die Wurzelbeh. über die Krankenkasse abrechnet und Ihnen privat Zusatzleistungen in Rechnung stellt. Ganz streng genommen, müssten Sie die gesamte Behandlung privat zahlen.

        Um die Situation zu relativieren: Von der KK bekommt der Kollege ca 200€. Für eine ordentliche Wurzelbehandlung braucht er ca 2 Stunden Zeit. Durchschnittliche Betriebskosten einer Praxis liegen bei 200-300€ pro Stunde. Und sämtliche Materialien für die Behandlung werden davon auch noch gedeckt. 338€ sind viel Geld, ja, aber die Behandlung ist deshalb nicht automatisch teuer.


        Muss gleich um 12 Uhr wieder hin... ob ich den lieber ziehen lassen soll?
        - erhalten

        Wenn ich die 338 Euro mit einer späteren Vollkrone addiere, komme ich fast schon auf ein Implantat; welches dann wiederum gesünder ist, wie tote Zähne, die mir mittlerweile auf die Gesundheit schlagen (reumatische Beschwerden, die vorher nie da waren)[/quote]
        - Mit einem Implantat landen Sie deutlich höher. Abgesehen davon ist nichts so gut wie Ihr eigener Zahn, wurzelbehandelt oder nicht. Und das Problem ist nicht, der "tote" Zahn, sondern die Qualität der Wurzelbehandlung.

        Gruß Peter Schmitz-Hüser

        Kommentar



        • Re: Zahnwurzelbehandlung


          Vielen Dank für die Antwort. War heute noch mal da. Wurzel ist raus. Medikament dann noch mal für 3 Wochen eingelegt.

          Über den Preis haben wir noch mal gesprochen.

          Er soll korrigiert werden.

          So großer Aufwand/Problem war es nämlich gar nicht und Kanäle frei. Vor 2 Jahren hatte ich schon mal gleiches Problem...da nahm Arzt genau 180 Euro. Nun kam ne neue Lampe in die Praxis und Art Fernglas... schon wird Rechnung teurer.

          Das ist doch nicht rechtens?!?

          Was meinen Sie?

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          • Re: Zahnwurzelbehandlung


            Doch, ist es. Warum nicht? Der Behandler stellt Ihnen den Mehraufwand in Rechnung. Das ist nicht einfach Lampe und Fernglas. Wenn er mehr sieht, kann er mehr erkennen, was zu behandeln ist.

            Gruß Peter Schmitz-Hüser

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            • Re: Zahnwurzelbehandlung


              Hallo,
              ich habe folgendes Problem: Es handelt sich bei mir um einen Backenzahn, der schief liegt und eine tiefe Karies hat. Zuerst war mein Zahnarzt der Meinung, man könne diesen Zahn wahrscheinlich nicht retten, weil eine Krone etc. aufgrund des Schiefliegens nur sehr schwer möglich wäre. Jetzt auf einmal möchte er es doch mit einer Füllung versuchen. Auf dem Röntgenbild ist der Karies noch nicht an den Nerv gestoßen, jedoch auch nicht mehr weit von ihm entfernt.
              Meine Frage lautet nun: Weiß der zahnarzt definitiv im Voraus, ob eine Wurzelfüllung nötig sein wird oder entscheidet sich das erst während des Bohrens? Ich habe gelesen, dass wenn beim Bohren die Pulpa eröffnet wird, eine Wurzelfüllung unumgänglich wird. Das wäre sehr schlecht, denn ich habe stark gebogene Wurzelspitzen, die diese Art der behandlung ja nicht gerade einfacher machen und meine Wurzeln liegen sehr, sehr nah am Unterkiefernerven. Sollte es zu Komplikationen kommen, wäre das noch ungünstiger, denn genau eine Woche später bekomme ich auf der anderen Seite die Weisheitszähne rausoperiert, sodass ich dann garkeine Seite mehr zum Kauen hätte...

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              • Re: Zahnwurzelbehandlung


                Hallo,

                es kann in der Tat sein, dass sich die Notwendigkeit einer Wurzelbehandlung erst während der Behandlung selber ergibt. Gekrümmte Kanäle sind heute eigentlich kein Problem mehr, im Zweifelsfall sollte ein Spezialist ran.

                Zeitlich würde ich das Ganze mit der OP etwas strecken.

                Gruß Peter Schmitz-Hüser

                Kommentar

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