Bin 49, seid zwei Jahren geschieden und ich lebe endlich ein Leben, was ich mir mehrere Jahre in meiner unharmonischen und kräftezehrenden Ehe gewünscht habe. Da die Kinder aus dem gröbsten raus sind, widme ich mir voll mir selbst, meiner stark vernachlässigten Karriere und Kreativität, habe vor einem Jahr ganz neu durchgestartet und ich liebe meine Arbeit. Auch meine viele Symptome und wehwehchen sind viel besser geworden und ich fühle mich besser als vor zehn Jahren. Ich habe auch eine neue Beziehung und erlebe den besten Sex meines ganzes Lebens. Eigentlich müsste alles prima sein. Doch ich merke, dass meine immer sehr stark ausgeprägte Libido während der letzten Paar Jahre viel schwächer geworden ist und dass ich Schwierigkeiten mit Orgasmen habe. Ich habe früher immer sehr schnell und mühelos den Höhepunkt erreicht, sei es mit dem Partner oder alleine. jetzt dauert aber immer sehr lange, egal ob mit meinem Freund, oder bei Solosex, ich empfinde den Reiz nicht so stark wie früher und auch die Orgasmusstärke ist schwächer.
Als ich ganz frisch mit meinem Partner zusammen gekommen bin, verschwanden diese Probleme für eine Weile und es war überwältigend. Doch jetzt kommen die Schwierigkeiten zurück und es klappt nur noch selten mit dem Orgasmus. Das empfinde ich schon als störend und irgendwie traurig, ich war ja sonst immer eine sehr leidenschaftliche Frau und erfülltes Sexleben ist mir sehr wichtig. Natürlich ist es auch so schön mit meinem Partner und er macht mich immer noch sehr heiß, doch ich vermisse oft die regelmässige Orgasmen.
Ich frage mich, ob das an den Wechseljahren liegt, oder wird frau im zunehmenden Alter einfach nicht mehr so "funktionstüchtig" wie in jüngeren Jahren?
Ich mache HET, habe keine Probleme mit der Feuchtigkeit und Erregung, mache regelmässig Beckenbodenübungen, nur der Höhepunkt passiert nicht so einfach. Auch die üblichen Fantasien, die ich immer hatte, haben eine viel schwächere Wirkung auf mich.
Meine FÄ schiebt das an das erhöhte Prolaktin ( habe ein winziges Hypophysenadenom, ich nehme aber keine Prolaktinhemmer, weil ich sie nicht vertrage). Aber als ich gestillt habe und wahrscheinlich noch viel höhere Prolaktinwerte hatte, ging es mit dem Höhepunkt trotzdem.
Was sagen Sie dazu? Ich frage mich, ob ich mich einfach damit abfinden sollte, dass die Sexualität halt nicht mehr so befriedigend wird wie früher, oder gibt es Hoffnung, dass nach den Wechseljahren wieder besser wird? Eine Freundin in meinem Alter, die kaum noch Sex hat, meinte, rein biologisch gesehen brauchen wir Frauen jetzt keinen Sex mehr haben, da wir ja unfruchtbar sind. Aber diese Vorstellung, die nächsten 30 Jahren ohne erfüllten Sexleben verbringen zu müssen, ist für mich nicht gerade verlockend..
Danke und liebe Grüße,
Diana
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