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Warum Schwangerschaft nach einer vergessenen Pille möglich?

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  • Warum Schwangerschaft nach einer vergessenen Pille möglich?

    Hallo, liebe Forengemeinde!

    Zur Vorwarnung: Es ist kein Einnahmefehler passiert, es handelt sich hier nur um reines Interesse und Verständnis.

    Es ist allgemein so, dass eine vergessene Pille zu einer Schwangerschaft führen kann - sicherlich ist das Risiko dennoch geringer als ohne Verhütung, aber dennoch vorhanden. Meine Frage ist: Wieso? Besser gesagt: Wie kann das bei einer Gestagenpille sein?

    In der Packungsbeilage des östrogenfreien Ovulationshemmers „Solgest“ (Wirkstoff Desogestrel) steht drin, dass, im Gegensatz zu anderen Minipillen, bei dieser Variante auch die Eizellreifung (in den meisten Fällen) durch die Dosierung des Gestagens verhindert wird.
    Nun ist es ja so, dass die Reifung einer Eizelle in der Regel genau die Zeitspanne beträgt, die die erste Zyklushälfte beinhaltet, also Tag 1 der Periode bis zum Eisprung.

    Ich verstehe Folgendes:

    Bei einer Mikropille, einem Kombinationspräparat (...) nimmt man i.d.R. 21, oder neuerdings auch 24,Tabletten mit Wirkstoff ein. Demnach nimmt man die restlichen 7 bzw. 3 Tage keine Tablette oder eben wirkstofffreie Placebotabletten ein. Innerhalb dieser einnahmefreien Zeit soll dann eine Hormon-Abbruchsblutung stattfinden, die auf dem Entzug des Östrogens, das in der Pille enthalten ist, auftritt. Folglich beginnt nach der Einnahmepause ein neuer „Einnahmezyklus“ und somit das Ganze von vorn. Ich weiß, dass es unter der Einnahme keinen klassischen Zyklus gibt, aber rein prinzipiell entsteht dann „etwas Neues, was einen erneuten Eisprung in diesem ˋZykluś zur Folge haben kann“. Dass bei einer vergessenen Einnahme in Woche 1 die Hormonzufuhr oder ein Vergessen in Woche 3 wegen der eventuellen Pause nicht ausreichen kann, verstehe ich. Die Eizellreifung wird nicht mehr verlässlich unterdrückt, ein Eisprung kann stattfinden. Überspringt man die Pause, so ist ein Einnahmefehler in Woche 3 kein Problem - gleich mehr dazu!

    Bei einer Minipille wird der Schutz in erster Linie dadurch gewährt, dass die Gebärmutterschleimhaut verdickt wird, Spermien di3se also nicht passieren können. Eine vergessene Einnahme hat das kurzzeitige Ausbleiben der Verdickung zur Folge, sodass bereits in der Scheide enthaltene Spermien (durch vorherigen GV) nun doch passieren können. Eine Befruchtung ist möglich - verständlich.

    ABER:
    Solgest ist eine Gestagenpille, also ein östrogenfreier Ovulationshemmer. D.h., Solgest wird 28 Tage ohne Pause eingenommen. Alle 28 Pillen haben den gleichen Wirkstoff in der gleichen Dosierung. Nach der 28. Tablette wird unmittelbar mit dem nächsten Blister begonnen. Eine Hormonentzugsblutung findet nicht statt, ebenso wenig ein Hormonentzug selbst. Die Pille wird demnach in einem Langzeitzyklus (3x28 oder 6x28 Tage) genommen, ohne eine einzige Pause und ohne eine unterbrochene Hormonzufuhr. Angenommen, es passiert irgendwann zwischen Tag 7 der Einnahme und Tag 120 ein Einnahmefehler. Klar, dann kann die Hormonzufuhr u.U. nicht mehr ausreichen, die Eizellreifung zu verhindern. Wie eingangs erwähnt, dauert dies allerdings i.d.R. den Zeitraum der ersten Zyklushälfte. D.h., selbst bei einem absolut kurzen Zyklus von nur 23 Tagen und der Annahme, dass der Eisprung 12-16 Tage vor der Monatsblutung eintritt, in diesem Falle also frühestens am 8. Tage, wo ein Eisprung stattfinden kann. Da die Reifung der Eizelle bisher zuverlässig verhindert wurde, kann also frühestens am Tag des Vergessens damit begonnen werden und benötigt mindestens 7 Tage, in der Praxis eher mehr. Da Spermien maximal 7 Tage überlebensfähig sind, in der Scheide, und der Eisprung allerfrühstens am 8. stattfinden kann, so kann es doch niemals sein, dass bei einer vergessenen Pilleneinnahme NACH dem GV eine Schwangerschaft entsteht, oder? Denn wird die Einnahme erst nach dem GV vergessen, kann frühestens 8 Tage nach dem GV ein Eisprung ausgelöst werden. Wie kann es also bei einem östrogenfreien Ovulationshemmer bzw. einer Gestagenpille überhaupt möglich sein, dass bei Vergessen nach dem GV eine Schwangerschaft entsteht? Denn wie gesagt, bei dieser Art der Pille gibt es kein hormonfreies Intervall. Was verstehe ich hierbei falsch?
    Klar, Spermien können in Ausnahmefällen auch mal 8, 9 Tage überleben, aber das muss erst einmal passieren. Zudem müsste ein extrem kurzer Zyklus vorhanden sein, damit am 7. Tag ein Eisprung stattfindet. Und wäre meine Annahme falsch, so könnte man auch nicht bei einer „normalen“ Pille während der Pillenpause von Schutz ausgehen, wenn es passieren könnte, dass ein Eisprung auch mal nach weniger als 7 Tagen eintritt.

    Ich weiß, es ist ein langer Text - sorry dafür. :-)

    Viele Grüße

    Vorwitztüte


  • Re: Warum Schwangerschaft nach einer vergessenen Pille möglich?

    Hallo Vorwitztüte,


    vielen Dank für Ihre Frage an unser Forum.

    Da dieses Forum im Moment von keinem Experten betreut wird, könnten Sie sich parallel an den Expertenrat "Verhütung" bei Lifeline.de wenden:

    https://fragen.lifeline.de/expertenr...ie/verhuetung/

    Der Expertenrat bei Lifeline wird von einem Ärzteteam bereut, welches Ihnen sicherlich einen Hinweis geben kann.
    Im Zweifelsfall können Sie auch immer bei Ihrem Frauenarzt nachfragen.

    Alles Gute und viele Grüße

    Victoria

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