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Die richtige Pille finden

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  • Die richtige Pille finden

    Hallo Herr Dr. Scheufele,

    ich versuche seit nunmehr ca. 8 Jahren die richtige Pille für mich zu finden. Zwischendurch versuchte ich auch hormonfreie Verhütung. Da ich im natürlichen Zyklus jedoch unter einer Hypermenhorroe leide und gerne einfach und sicher verhüten möchte (langjährige Beziehung), hab ich die Hoffnung doch noch nicht ganz aufgegeben.

    Mein Hauptproblem unter der Pille: Massive Depressionen und plötzliche Stimmungseinbrüche, die sich nach Absetzen der jeweiligen Pille im der gelegt haben. Selbst unter der Qlaira hatte ich diese Stimmungseinbrüche und noch dazu starke Hautunreinheiten.

    Nun nehme ich derzeit die Cerazette. Dies ist die allererste Pille in meinem Leben, die sich bislang überhaupt nicht auf meine natürliche Stimmung auswirkt und unter der ich ein "normales Lebensgefühl" habe. Problem hierbei jedoch: Dauerblutungen. Von Schmierblutungen über stärkere Blutungen. Maximal ein Tag Pause und es geht wieder von vorne los. Mein Frauenarzt stellte sogar während der Pilleneinnahme einen Eisprung fest. Scheinbar baut sich immer wenig Gebährmutterschleimhaut auf, die gleich danach wieder abgeblutet wird. Dies ist natürlich als Dauerzustand auch nicht angenehm. Nun habe ich jedoch wenigstens schon einmal den Verdacht, dass es mir ohne Östrogeneinnahme besser geht bzw. das "Pillenöstrogen" für meine Depressionen verantwortlich war, da es mit der Cerazette diese Probleme nicht gibt.

    Macht es nun Sinn um die Blutungen zu stabiliseren eine besonders niedrige Kombinationspille zu probieren? Ich habe von der Miranova gelesen, diese hat 0,01 mg weniger Ethinylestradiol als z. B. die Pille Valette, unter der ich die gleichen Stimmungsprobleme hatte. Auch unter dem Nuvaring traten die Depressionen massiv auf, die sich 2 Wochen nach Absetzen völlig in Luft auflösten.

    Oder haben Sie noch eine andere Idee, wie man unter der Cerazette die Blutungen dauerhaft stabiliseren (oder ganz ausbleiben lassen kann)? Durch Gabe eines zusätzlichen anderen Hormons, das sich nicht auf die Stimmung auswirkt?

    Oder unterdrücken gerade sehr niedrig dosierte Östogen-Pillen das Körpereigene Östrogen soweit herunter, dass diese Depressionen ausgelöst werden?

    Wie gesagt, unter reiner Gestagen-Einnahme geht es mir stimmungsmäßig super - nur die Dauerblutungen sind das Problem.

    Ich hoffe, Sie als Fachmann können mir einen guten Rat geben und haben damit vielleicht etwas Erfahrung, welche Pille meinen eigenen Östrogenhaushalt kaum beeinflusst und dennoch halbwegs blutungsstabilisierend wirkt (auch wegen meiner Hypermenorrhoe, für die keine organische Ursache gefunden wurde).

    Viiiiiiiielen herzlichen Dank!

    LG Sugargirl


  • Re: Die richtige Pille finden


    Hallo Sugargirl,

    von einem östrogenhaltigen Präparat würde ich in dem Fall dann eher abraten.
    Vielleicht wäre das Verhütungsstäbchen Implanon dann noch eine Alternative, das auch nur Gestagen enthält.

    Gruss,
    Doc

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    • Re: Die richtige Pille finden


      Hallo Herr Dr. Scheufele,

      vielen lieben Dank für Ihre Antwort.

      1) Ist es nicht so, dass unter dem Implanon ebenfalls häufig Blutungen auftreten?

      2) Kann man die Blutungen unter der Cerazette irgendwie stoppen, sodass die Wirkung jedoch erhalten bleibt?

      3) Mein FA hat ja im Ultraschall (Kontrolle wegen der Blutungen) zufällig eine Eireifung festgestellt, obwohl ich die Cerazette immer regelmäßig genommen habe und nach evtl. Durchfall innerhalb von 4) Stunden nach der Einnahme immer noch einmal eine Pille nachgenommen habe. In der Packungsbeilage steht ja, dass die Ovulation fast vollständig gehemmt wird....mein FA meinte jedoch, dass die Ovulation häufig unter der Cerazette nicht gehemmt wird. Wie sieht es denn in diesem Fall mit der Sicherheit der Cerazette aus? Gilt dann überhaupt noch das Zeitfenster von 12 Stunden? (Bei der Microlut, die die Ovulation generell nicht hemmt, sind es ja nur 3 Stunden).
      5) Besteht die Möglichkeit, dass sich die über Wochen andauernden Blutungen (wechseln ständig zwischen Schmier- und stärkeren Blutungen) noch legen bzw. macht es Sinn noch eine ganze Weile durchzuhalten?
      6) Gibt es unter der Micolut/28Mini seltener auftretende Blutungen?
      7) Kann man unter der Minipille generell nebenher noch Temperaturmessung betreiben? Mein Gedanke wäre an den fruchtbaren Tagen nach der Temperaturmessung zusätzlich zu verhüten (Kondom) trotz Einnahme der Minipille und nur an den unfruchtbaren Tagen GV ohne Kondom zu haben?
      Hintergrund: ich befinde mich noch ein Jahr lang in einer Ausbildung mit Labortätigkeit und müsste im Falle einer eintretenden SS sofort abbrechen. Dies wäre natürlich sehr schlecht für mich und möchte ich unbedingt vermeiden. Dennoch möchte ich den GV mit meinem Freund genießen können.

      Fragen über Fragen....
      Vielen Dank nochmal für Ihre Antwort!

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      • Re: Die richtige Pille finden


        Hallo,

        die Sicherheit der Cerazette ist mit der von Mikropillen vergleichbar, auch das 12-Stunden-Zeitfenster besteht dabei.
        Grundsätzlich lassen sich solche Blutungsprobleme bei hormoneller Verhütung leider allgemein nicht vorhersehen. Man geht von einer Umstellungsphase von 3 Monaten aus, danach ist dann kaum noch mit einer Besserung zu rechnen.
        Die Temperaturmessung ist unter der Pille nicht sinnvoll.
        Vielleicht wäre doch eine hormonfreie Verhütung wie die Kupferspirale, oder Gynefix eine Alternative.

        Gruss,
        Doc

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        • Re: Die richtige Pille finden


          Hallo nochmal,

          gerne würde ich hormonfrei verhüten, das habe ich auch schon versucht. Ist aber schwierig wegen meiner Hypermenorrhoe.
          Die Kuperspirale hatte ich bereits vor einigen Jahren. Sie lag etwas über 1 Jahr, ich litt unter noch heftigeren Monatsblutungen, sodass ich Eiseninfusionen bekommen musste und sie letztendlich wegen immer wiederkehrender Eisenmangelanämie ziehen lassen musste.
          Wegen der Gynefix hatte ich mich auch ausgiebig informiert, ein Arzt, der sie legt, riet mir ebenfalls eher davon ab, auch wenn die Blutungen davon im Regelfall nur geringfügig verstärkt werden (meine Regelblutungen sind sowieso schon viiiiiiiiiel zu stark).

          Eine Weile (etwa 2 Jahre lang) verhütete ich mit NFP (und in der fruchtbaren Zeit Kondome) und nahm dann während der Mens Cyklokapron. Dies hilft bei mir schon recht gut, aber auch nicht soo zufriedenstellend, dass ich dann keine Probleme mit dem Eisen mehr hätte. Zudem bekomm ich von den Tabletten häufig Magenschmerzen. Aufgrund meines momentan unregelmäßigen Lebensrhythmus in der Ausbildung (oft bis in die Nacht hinein lernen --> wenig Schlaf / Wochendene --> viel Schlaf) halte ich NFP derzeit auch nicht für angemessen.

          Dauerhaft mit Kondomen verhüten möchte ich aber auch nicht.
          Mir fehlt hierbei etwas die Spontaneität mit meinem Partner.

          Nochmal eine Frage wegen der Cerazette: Ist es denn tatsächlich normal, dass sie oftmals eben den Eisprung doch nicht unterdrückt? Und ist sie dann auch ohne Eisprungunterdrückung tatsächlich so sicher wie der PI in der Packungsbeilage? Denn in der PB wird von einer Eisprungsunterdrückung gesprochen, die bei mir ja nicht stattfindet.

          Gynefix käme natürlich dann in Frage wenn ich meine Hypermenorrhoe anderweitig in den Griff bekommen würde. Mönchspfeffer hat mir zwar zu super regelmäßigen Zyklen verholen, aber die Regelblutung ist genauso stark und lang geblieben wie zuvor auch. Meine natürliche Regelblutung dauert bis zu 14 Tagen an und in den ersten Tagen habe ich manchmal das Gefühl, gar nicht mehr von der Toilette zu kommen.

          Bislang konnte mir hier kein Gyn helfen. Hormonspirale wurde mir noch empfohlen, hier habe ich aber auch große Bedenken wegen der Wirkung auf Stimmung (depressive Verstimmung) und vielfältiger weiterer Nebenwirkungen.

          Ich weiß, dass mein Fall recht kompliziert ist, aber irgendwie ist jeder Gyn, bei dem ich bereits war mit seinem Latein am Ende.

          Sollte ich vielleicht mal einen Endokrinologen aufsuchen um einen Hormonstatus machen zu lassen (zur Behandlung der Hypermenorrhoe)? Wenn diese im Griff ist, hätte ich ja gegen eine Gynefix nichts einzuwenden.

          Vielen Dank nochmal!

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          • Re: Die richtige Pille finden


            Hallo,

            von der Hormonspirale würde ich auch eher abraten.
            Die besten Erfahrungen mache ich bei Hypermenorrhoe mit Cyklokapron, schade, dass Sie damit nicht zurechtkommen.
            Cerazette wirkt wirklich ebenso sicher wie Mikropillen und verhindert in der Regel den Eisprung. Auch wenn eine Zelle heranreift, muss es ja nicht zur Ovulation kommen.

            Gruss,
            Doc

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            • Re: Die richtige Pille finden


              Hallo Herr Dr. Scheufele,

              die Blutungen unter der Cerazette sind leider immer noch unverändert....

              Nach intensiver Recherche bin ich jedoch noch auf eine evtl. Ursache meiner Hypermenorrhoe (im natürlichen Zyklus, ohne hormonelle Verhütungsmittel gestoßen:

              Ich habe gelesen, dass unter anderem eine Gelbkörperschwäche in der zweiten Zyklushälfte eine überstarke und verlängerte Menstruationsblutung auslösen kann.
              Ich habe ja mal in der Vergangenheit über 1 Jahr NFP zur Verhütung betrieben und kann mich erinnern, dass die Zeit nach dem auswertbaren Eisprung bis zur einsetzenden Regel im Schnitt nur etwa 8 Tage betrug. (Mein Zyklus war im Schnitt ca. 30 Tage lang). Nach meinen Recherchen kann man bei einer zweiten Zyklushälfte von weniger als 12 Tagen von einer Lutealinsuffizienz sprechen. Könnte das in meinem Fall auch zutreffen? Meine natürlichen Zyklen sind ja immer sehr lang, aber der Eisprung findet erst sehr spät statt und nach dem er ausgewertet werden konnte, blieben nur noch sehr wenige Tage bis zur eintretenden Menstruation.

              Ich frage deshalb, da man so vielleicht die Hypermenorrhoe behandeln könnte, womit mir sehr geholfen wäre. Wenn das Blutungsmuster dann normal ist, würde ich verhütungstechnisch an die Gynefix denken.

              Macht es in meinem Fall Sinn in Absprache mit meinem FA die Cerazette abzusetzen (und übergangsweise mit Kondom zu verhüten) und immer ab der 2. Zyklushälfte Progesteron vaginal oder oral einzunehmen? Könnte sich dadurch die Monatsblutung auf eine normale Stärke reduzieren? Wenn die Blutung dann über ein paar Zyklen normal wäre, würde ich wie gesagt, an die Einlage einer Gynefix denken...

              Könnte die Behandlung mit Progesteron Ihrer Meinung nach in meinem Fall zu einer normalen Monatsblutung verhelfen?

              Ich bin gespannt auf Ihre Meinung und bedanke mich im Voraus!

              Besten Dank!

              LG Sugargirl

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              • Re: Die richtige Pille finden


                Hallo Sugargirl,

                wenn es unter der weiteren Einnahme der Cerazette zu keiner Besserung kommt, würde ich auch zum Absetzen raten. Es käme dann auf einen Versuch der Anwendung eines Gestagenpräparates in der 2. Zyklushälfte an, dies kann sich durchaus positiv auf den Blutungsverlauf auswirken.

                Gruss,
                Doc

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                • Re: Die richtige Pille finden


                  Zu welchem Präparat genau und welcher Anwendungsart (oral, vaginal) würden Sie mir denn raten? Welche Dosierung? Einnahme ab welchem Zyklustag genau?

                  Wird ein solches Präparat in meinem Fall von der Krankenkasse verschrieben? (In meinem Fall wird es ja nicht bei Kinderwunsch sondern gegen die Hypermenorrhoe eingesetzt).

                  (An den stärksten beiden Tagen meiner Regelblutung ist ein Super Plus Tampon innerhalb von 30 Minuten komplett voll, danach wird die Blutung deutlich schwächer, hält aber ca. 10 bis 12 Tage an).

                  Besten Dank nochmal!

                  Kommentar


                  • Re: Die richtige Pille finden


                    Also ich meinte natürlich, ob ein solches Präparat vom Arzt auf Kassenrezept verschrieben werden kann.

                    Kommentar



                    • Re: Die richtige Pille finden


                      Raten würde ich zu Utrogest, oder Duphaston, 1-2 Tabletten vom 12. - 26. Zyklustag. Die Anwendung kann dabei sowohl oral, als auch vaginal erfolgen. In diesem Fall sollten die Kosten von der Kasse übernommen werden.

                      Gruss,
                      Doc

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                      • Re: Die richtige Pille finden


                        Ist bei den Präparaten mit vielen Nebenwirkungen zu rechnen?
                        Kann man die Präparate, wenn sie helfen, über einen langen Zeitraum (immer vom 12. bis 26. Zyklustag) einnehmen? Oder ist die Anwendung zeitlich begrenzt?

                        Wie lange dauert es, bis man mit einer Besserung rechnen kann? Passiert dies bereits ab dem ersten Einnahmezyklus oder erst nach mehreren Zyklen?

                        Nochmals vielen Dank, Sie helfen mir sehr!

                        Kommentar


                        • Re: Die richtige Pille finden


                          Hallo,

                          Gestagenpäparate sind weitgehend nebenwirkungsfrei und können längerfristig angewandt werden. Ein Erfolg sollte dabei schon kurzfristig eintreten.

                          Gruss,
                          Doc

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