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TVT und Gehen

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  • TVT und Gehen

    Im Krankenhaus durfte ich nicht aufstehen, weil sich der Thrombus lösen könnte und eine Lungenembolie verursachen kann. Nach 2 Wochen konnte ich dann aufstehen, obwohl der Thrombus doch noch irgendwo vorhanden war. In den Folgejahren habe ich dann gehört, daß ich mich mehr bewegen müßte, damit das Blut besser fließt. Meine Bekannte, die vorher auch schon im Krankenhaus war und eine zeitlang Marcumar eingenommen hatte und dann abgesetzt hatte, war in einer Gesellschaft in einer Gaststätte und in dem Augenblick, als sie die Gaststätte verließ, bekam sie eine Lungenembolie und ist auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

    Das hatte ich damals im Krankenhaus schon nicht verstanden, wann man sich viel bewegen muß und wann möglichst gar nicht.

    mit freundl. Gruß
    Quehl


  • RE: TVT und Gehen


    Hallo Quehl,
    vielleicht kann ich eine sinnvolle Antwort beitragen. Sagen wir mal so je länger die Thrombose zurückliegt um so unwahrscheinlicher kann sie (wenn entsprechend behandelt) eine Embolie auslösen.

    Bei einer Becken-TVT liegt das Embolieerisiko soweit mir der Arzt gesagt bei ca. 30% wenn sie nicht behandelt wird. Nach 24 Stunden mit Heparin sinkt das Risiko bereits unter auf 10%. Ich denke nach ca. 4-6 Wochen Antikoagulation ist es relativ unwahrscheinlich eine Embolie durch die Thrombose zu erhalten. Je länger sie zurückliegt um so besser hat der Körper sie "organisiert".

    Die Langzeitantikoagulation über 6 Monate od. 1 Jahr erfolgt um das Rezidivrisiko zu verringern, das bei Ersterscheinung im Vergleich zu einem gesunden Mensch relativ hoch ist.

    Wie lange hat ihre Bekannte das Marcumar genommen, vielleicht handelte es sich um ein Rezidiv?

    Aufgrund der "Muskelpumpenproblematik" hat man mir noch im Krankenhaus Bewegung rumgehen (5-6Tag) angeraten und dies später zu Hause fortzuführen später mit sportlicher Aktivität zu kombinieren.

    Kommentar


    • RE: TVT und Gehen


      Hallo Quehl!

      Früher wurden alle Patienten mit TVT ins Bett gelegt, egal wo und wie ausgedehnt die Thrombose war.

      So weit ich weiß, war es Partsch, der es "wagte", Patienten mit Unter- und sogar Oberschenkelvenenthrombosen ambulant zu behandeln. Wichtig war dabei - und das gilt auch heute noch - es muss eine gute Kompression sichergestellt sein und die Patienten müssen viel gehen. Es konnte gezeigt werden, dass die Gefahr einer Lungenembolie auf diese Weise nicht höher ist als wenn man den Patienten Bettruhe verordnet, sondern niedriger.

      Die Entscheidung muss in jedem Falle individuell getroffen.

      Dass die ambulante Behandlung bei Unter- und Oberschenkelvenenthrombose zu besseren Ergebnissen führt als die Bettruhe, erklärt man sich dadurch, dass die Fließgeschwindigkeit in den tiefen Venen durch die Kompression und das Gehen höher ist als im Liegen und das soll sich gut auf die Thrombusbildung bzw -auflösung auswirken.

      Umfassendere Aspekte unter:
      http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/037-002.htm

      Schöne Gruß

      Dr. Ive Schaaf

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