Grüß Gott Frau Dr. Schaaf,
zunächst einmal ein dickes Lob für Ihr Engagement in diesem Forum. Ich bin 42, männlich, Nichtraucher, ca. 68 kg bei 1,78 m Körpergröße. Ich bin selbständig und stehe täglich durchschnittlich 8 - 10 Stunden in meiner Werkstatt.
Mein Problem: Ich schlage mich seit Jahren mit Problemen an den Beinen herum. Erste Besenreiser hatte ich schon vor mindestens 10 Jahren, allerdings nur als kosmetischen Makel. Vor etwa fünf Jahren hatte ich erstmals intensive Beschwerden: Nachts starke Schmerzen in den Beinen, am darauf folgenden Morgen war die Haut bläulich verfärbt. Dazu kamen ein gefühl und stechende Schmerzen beim Auftreten. Kalte Duschen, zum Teil auch Venengymnastik, Venoruton und schließlich das Absinken der Sommertemperaturen brachten die Entspannung. In mehr oder minder großem Ausmaß hielten aber die Beschwerden die ganze warme Jahreszeit über an.
Die darauf folgenden Jahre waren relativ beschwerdearm. Meist spürte ich meine Beine nur als "Schwachpunkt". Was sich aber ständig weiterentwickelte, waren meine Besenreiser.
Im vergangenen Jahr wieder ein sehr intensives Schmerzerlebnis: Von einem Tag auf den anderen passten die Schuhe nicht mehr, Hitzegefühl und Brennen, das sich im Tagesverlauf von den Füßen beginnend langsam nach oben fortsetzte - manchmal bis weit über die Knie zu den Oberschenkeln. Stehende Schmerzen in beiden Beinen in einem bislang nicht gekannten Ausmaß, einmal, im rechten Bein ein Schmerz, der sehr schnell von der Innenseite der Wade bis zur Leiste wanderte und dann nicht mehr zu spüren war (Erklärung?)
Ich suchte schließlich den Hausarzt auf, der mich zur Venenmessung schickte. Ergebnis: Beidseits Hautvarikosis, beidseits Astvarikosis. Das tiefe Venensystem ist in Ordnung.
Der gegenwärtige Stand:
Besenreiser sind an den Schienbeinen, Innenseite der Knie und Oberschenkel, sehr intensiv an den beiden Innenknöcheln und breiten sich auch auf die Außenknöchel aus.
Krampfadern sind unterhalb der Innenknöchel und an verschiedenen Stellen der Unterschenkel tastbar.
Venen treten sehr stark im Fußbereich hervor. Die Haut verfärbt sich nach längerem Stehen oder Sitzen dunkelrot und beginnt zu spannen. Die Füße werden dann so richtig prall. Die Venen treten auch im Bereich des Schienbeins und der Achillessehne stark hervor.
Rote Pünktchen im Bereich der Innenknöchel haben sich seit dem vergangenen Jahr zunächst zu braunen verändert und sind zwischenzeitlich zu größeren braunen Flecken geworden. Die Haut hat an diesen Stellen eine narbige Struktur. Solche Stellen sind auch oberhalb der Außenknöchel neu hinzugekommen.
Täglich sind die Beine abends mehr oder weniger stark angeschwollen. Auch der Bereich um die Knie und die Oberschenkel sind oftmals sehr viel fülliger. Beschwerden, wie oben geschildert. Wenn ich nach längerem Stehen z.B. die Treppe hochsteige, einen Hubwagen ziehe oder wenn ich kurzzeitig in der Hocke arbeiten muss, "fallen mir die Beine ab" (Das gleiches Gefühl hatte ich bei der Venenmessung, als die Druckmanschetten gelöst wurden).
Ich spüre, dass der Zustand meiner Beine sich allmählich verschlechtert. Für mich stellt sich nun die Frage, ob und wie ich diese Entwicklung stoppen kann. Eine Tante hatte die letzten 7 Jahre Ihres Lebens offene Beine und ich will auf keinen Fall so enden. Ist die ausschließliche Empfehlung "viel trinken" (gegeben bei der Venenmessung ,mache ich ohnehin) wirklich der Weisheit letzter Schluss?
Wie verhalte ich mich bei Langstreckenflügen? Ich habe vor, in nächster Zeit wieder einmal in die USA zu reisen. Gleiches gilt auch für Autofahrten. Meine Kunden sind meist sehr weit von mir entfernt, sodass ich länger unterwegs bin.
Wie ist oben geschilderter, wandernder Schmerz von der Wade bis zur Leiste eigentlich zu bewerten?
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort
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