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Thrombose und Urlaub

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  • Thrombose und Urlaub

    Hallo Frau Dr. Schaaf,

    mein Mann wurde vor zwei Wochen am Knie operiert. Das war Freitag. Bekam dann Spritzen mit, die wir auch brav gegeben haben. Sonntag auf Montag bekam er Schmerzen in der Wade, die Dienstags beim Arzt als Muskelverhärtung diagnostiziert wurden. Er war dann mehrmals beim Arzt zu Nachuntersuchungen und hat jedesmal über starke Schmerzen geklagt, dann eine Heparin-Salbe bekommen, weiter könne man nichts tun. Nun am Donnerstag wurden die Fäden gezogen, er hat endlich darauf bestanden, daß gegen die Schmerzen etwas unternommen wird, da das Bein vom Knie abwärts ab Montag stark geschwollen war. Langer Rede, kurzer Sinn: Es wurde nun festgestellt, daß es doch eine Thrombose ist, die aber am Abklingen sei... Nun wieder Spritzen (Clexane 80 mg, 2 mal täglich) und Bandagen. Jedoch hat er keine Verhaltensregeln bekommen, außer, daß er keinen Hochleistungssport machen soll. Wir haben bereits seit längerer Zeit einen Urlaub gebucht, der in zwei Wochen beginnt (4 Stunden Flugzeit) und die Ärztin gab auf die Frage meines Mannes zur Antwort, die Thrombose könne ganz schnell wieder ok sein, es könne aber auch dauern. Können Sie mir ein paar Tips geben, womit zu rechnen ist (also z. B. ob wir den Urlaub besser stornieren), und wie er sich verhalten soll??? Vielen Dank!

    Miju


  • RE: Thrombose und Urlaub


    Hallo, habe selbst vor Jahren eine Becken und ein paar Wochen ein Tiefenbeinbeckenvenenthrombose gehabt. Wenn wir mit dem Flugzeug in Urlaub fahren spritze ich mir vorher ca. 4 Tage Fraxiparin 0,3ml. Währende des gesamten Urlaubs und auch noch 4 Tage danach. Im Flugzeug wäre wichtig bequeme Sachen zu tragen, Fussgymnastik zu machen evtl. die Schuhe auszuziehen. Vor dem Flug noch min. 1 Liter Mineralwasser trinken. Keinen Kaffee, Keinen Alkohol!! Und natürlich die Kompressionsstrümpfe nicht vergessen!!! Dann steht dem Flug eigentlich nichts mehr im Wege.

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    • RE: Thrombose und Urlaub


      Hallo Miju,

      zunächst zur Behandlung einer Thrombose: Standard ist die Gabe von Marcumar für drei bis zwölf Monate, je nachdem wo und wie ausgedehnt die Thrombose ist. Das ist überhaupt die wichtigste Frage für alle weiteren Überlegungen. So wie es sich anhört, dürfte das Gerinnsel im Unterschenkel und in Kniehöhe sein. Wenn die Kniekehlenvene mitbetroffen ist, gelten die Regeln der Oberschenkelvenenthrombose: 6 Monate Marcumar (nur im Ausnahmefall Heparin nach Körpergewicht), grundsätzlich immer eine Kompressionsbehandlung und möglichst viel Bewegung, aber kein Leistungssport und immer nur so viel Sport, dass keine Stauungsbeschwerden auftreten. Auch beim Sport muss die Kompression durchgeführt werden!!!
      Reisen etc: Sind grundsätzlich erlaubt. Bei korrekter Antikoagulation ("Blutverdünnung") ist das Risiko einer erneuten Thrombose auf ein Minimum reduziert,
      Verhaltensregeln: Keine Sauna, alle anderen Tätigkeiten nach Maßgabe der Beschwerden ggf. mit dem Arzt besprechen.
      Wichtig ist es, viel Bewegung (am besten flottes Spazierengehen) mit der Kompression zu kombinieren. Dadurch wird das Gerfinnsel am schnellsten wieder aufgelöst und/oder die Bildung von Umgehungsvenen in der Tiefe gefördert.
      Ob alles ganz schnell wieder o.k. wird, hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht von vornherein pauschal versprechen.

      Dr. Ive Schaaf

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