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Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??

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  • Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??

    Hallo,

    ich männlich, sportlich, Nichtraucher, 37 Jahre alt, ging Anfang März mit einem vermeindlichen Muskelkater, nachdem er eine Woche anhielt und sich im Oberschenkelbereich auch rötlich/ bläulich färbte, zu meinem Hausarzt, der mir daraufhin eine oberflächliche Venenentzündung diagnostizierte. Er verschrieb mir Heparin Salbe und ASS 500. Nach 2 Wochen waren die Schmerzen immer noch da und der Arzt meinte ich solle weitersalben. Die ASS 500 habe ich wegen einer bevorstehenden Hämorrhoidenbehandlung abgesetzt. Nach 2 weiteren Wochen sind die Schmerzen vom Oberschenkel nach unten bis knapp überhalb des Knies gewandert, wo sich auch ein ca. 10cm dicker Strang gebildet hat. Daraufhin habe ich dann eine Überweisung zum Phlebologen erhalten. Bevor es aber zu dem eigentlichen Termin kam, überschlugen sich die Ereignisse und ich landete zunächst in der Notfallambulanz der Hautklinik. Dort wurde ein Verschluss der Vene knapp unterhalb der Klappe zur tiefen Vene festgestellt. Strümpfe der Klasse 2 und Clexane wurden mir verordnet. Jetzt war ich erst mal bedient, mit dem Bewusstsein der Tatsache was alles passieren hätte können. Zwei Tage später stand der eigentliche Termin beim Phlebologen an. Der sagte daß das Gerinsel bereits in der Einmündung der tiefen Vene ist, und verordnete mir Xarelto. Das nahm ich 3 Wochen 2mal 15 mg. Jetzt befinde ich mich in der 4 Woche und habe umgestellt auf 1 mal 20mg. Da ich kein klassischer Thrombose Typ bin wurde auch eine urologische Untersuchung durchgeführt, die negativ ausfiel.
    Ich bin was die ganze Sache angeht sehr verunsichert und lebe in der ständigen Angst das weiterhin was passieren kann. Die unterschiedlichen Aussagen der Ärzte auf meine Fragen tun ihr Übriges. Was darf ich tun was nicht? Vielleicht kann man mir hier etwas die Angst nehmen und ein paar Fragen beantworten.
    Darf ich Sport treiben? Ich fahre Rennrad und Mountainbike, sowie Laufe ich viel. Zumindest vor dem Vorfall.
    Wie lange darf der Strumpf ausgezogen sein. Beispielsweise im Schwimmbad oder Abends zu Hause auf der Couch.
    Darf ich überhaupt Schwimmen gehen. Wie sieht es mit Sauna oder Solarium aus, oder allgemein Wärme und Sonneneinstrahlung? Jetzt da ich mich in Behandlung befinde, besteht da nach wie vor die Gefahr einer Embolie?
    Ich hoffe ich bekomme hier etwas Klarheit.
    Vielen Dank im Vorraus.


  • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


    Hallo,

    da die Thrombophlebitis bis kurz an die Einmündung reichte, hätte ich Sie wahrscheinlich operiert.

    Nun hat man sich für ein konservatives therapieregime entschieden.

    Sie dürfen selbstverständlich Sport machen!
    Heparinspritzen sind für 3-4 Wochen notwendig- ebenso sollten regelmäßig Ultraschalluntersuchungen gemacht werden. Unter <Heparinschutz ist das Embolierisiko moderat. Ass 500 hat keinen Nutzen im venösen systhem.

    Die Strümpfe (bis zum Oberschenkel) sind tagsüber zu tragen.

    Beste Grüße


    Dr. Siegers

    Schwimmen ist ok- keine Sauna oder solarium aber!

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    • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


      Vielen Dank für ihre Antwort,

      die Spritzen wurden bei mir gleich wieder abgesetzt und auf Xeralto umgestellt. Regelmäßige Kontrollen finden auch keine statt, ich soll mich erst wieder in 3 Monaten vorstellen.
      Wie sieht es mit den Strümpfen abends zu Hause aus, kann ich sie beispielsweise nach dem Duschen noch ein zwei Stunden bevor ich ins Bett gehe auslassen?
      Was hätte man in meinem Fall operieren können?

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      • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


        Hallo,

        die Strümpfe können Sie ruhig nach dem Duschen 1-2 h auslassen.

        So wie Sie es geschildert haben, liegt wohl bei Ihnen eine Krampfader vor , die sich entzündet hat und ich dann ggf. operativ entfernt hätte...

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        • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


          Hallo Dr. Siegers,
          Ich hatte nun zwischenzeitlich die Blutuntersuchung wegen der genetischen Gerinnungsstörung. Die ist laut Phlebologen negativ, bis auf den Wert Lupus Antikoagulanz DRVVT, der ist fraglich positiv und sollte nach absetzen des Xareltos noch mal kontrolliert werden.
          Bei der Untersuchung wurde auch nochmal ein Ultraschall gemacht, und dabei wurden mir Kniestrümpfe verordnet. Was ich nun überhaupt nicht verstehe, da sich mein Problem ja im Leistenbereich befindet. Der Arzt meinte daß ein Strumpf bis zum Oberschenkel nicht mehr bringe als ein Kniestrumpf. Noch ein Baustein der mich noch mehr verunsichert. Können sie diese Aussage bestätigen?
          Ich geb hier mal noch den Orginalbericht meiner Erstdiagnose zum Besten:
          Diagnose: Tiefe Venenthrombose an der Einmündung der Vsm rechts Thrombophlebitis der Vena saphena Magna rechts
          Befund: Duplex rechts Lokaler Thrombus an der Einmündung der Vsm unverändert phlebitisch verschlossen im proximalen Anteil.

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          • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


            Hallo, die entscheidende Frage ist , ob die Vena femoralis communis frei ist und nur der Thrombus bis an die Einmündung reicht.

            Wenn es so wäre , hätte ihr Körper das Problem selbst gelöst und Sie können beruhigt sein.

            ggf. fragen Sie nochmal Ihren Phlebologen, da es schwierig ist , es so aus der Ferne zu beurteilen.

            Mfg

            Dr. Siegers

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            • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


              Hallo Dr. Siegers,

              zwischenzeitlich sind nun mehr als 3 Monate nach meiner Thrombose vergangen und ich hatte am 5. August meine Kontroll bzw. Abschlussuntersuchung. Der Phlebologe sagte dass sich der Thrombus aufgelöst habe und die Venen wieder frei sind. Ich dürfe das xarelto absetzten und muss aber weiterhin den Unterschenkel Strumpf am betroffenen Bein tragen. Ich wies ihn darauf hin dass ich am 9. August in Urlaub gehen würde, und fragte ihn wie es da aussieht den Strumpf beim schwimmen mal länger auszulassen. Er sagte daß dies kein Problem sei und wünschte mir einen schönen Urlaub. Wobei es ihn nicht interessierte wie ich in Urlaub gehe, ob ich Fliege Auto fahre oder sonstiges, und ich eventuell entsprechende Maßnahmen treffen sollte.
              Wie dem auch sei, ich setzte das xarelto ab, trug weiterhin brav meinen Strumpf, und fuhr mit dem Auto in Urlaub. Knapp 700 km mit entsprechenden Pausen und Beinen vertreten. Ich ließ mich durch den Strumpf im Urlaub nicht beeinträchtigen, ging schwimmen, fuhr Fahrrad, war joggen. Am siebten Tag bekam ich in der linken Wade krampfartige Schmerzen. Mein Thrombose Bein war das Linke Bein.
              Die Schmerzen wurden nicht besser und ich ging direkt nach dem Urlaub zum Arzt. Bittere Diagnose: Erneuter Thrombus im Unterschenkel links! Jetzt wieder mit xarelto begonnen, 3 Wochen 2 mal 15 mg und danach wieder ein mal 20 mg, Unterschenkelstrumpf nun beidseitig, auf Wiedersehen in 3 Monaten das war's. Keine Antwort auf meine Fragen wieso und warum. Es wurde noch nicht einmal das zuvor betroffene Bein untersucht. Ich fühle mich sehr alleine gelassen mit meinen Sorgen und Ängsten und suche nach Antworten. Haben sie eine Idee was ich noch tun kann oder wo ich mich hinwenden kann, oder was die Thrombosen von heut auf morgen plötzlich bei mir verursacht haben könnte?
              Gestern kam auch noch ein Schockerlebnis hinzu:
              Ich war mountainbiken, locker und ohne größere Anstrengung. Ich merkte schon früh daß mir bereits bei geringer Belastung der Puls relativ schnell nach oben ging. Im späteren Verlauf ging mit bei geringer Belastung der Puls plötzlich schlagartig auf 223 S/min und flachte danach genauso schnell wieder runter. Mein max Puls liegt normalerweise bei 179S/min. Im späteren Verlauf strengte mich selbst der Abendspaziergang extrem an. Nachts wachte ich schweißgebadet auf, Puls normal, körperlich erschöpft, Kreislaufprobleme. Kann das mit dem xarelto zusammen hängen? Wobei ich das die 3 Monate zuvor sehr gut vertragen, und mich im späteren Verlauf auch wieder sportlich belasten habe, und das wesentlich stärker als dies gestern der Fall war.
              Ich weiß ist ein bisschen viel, aber ich bin doch sehr beunruhigt.

              Vielen dank im vorraus und schöne Grüße
              Jürgen

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              • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


                Hallo,

                bei ihnen ist es nun nach der 2ten Thrombose erforderlich, Ihr Blut auf geneitsche Blutgerinnungsstörungen ( Stichwort Thrombophilie) zu untersuchen.

                Die von ihnen geschilderte Symptomatik ist ggf. mit einer Lungenembolie vereinbar.

                Sie sollten Ihren Hausarzt aufsuchen, der sich vor Ort ein Bild macht und ggf. weitere Diagnostik (CT-Lunge) einleitet.

                Mfg

                Dr. Siegers

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                • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


                  Hallo Dr. Siegers,

                  vielen Dank für ihre Antwort, auch wenn sie mich schwer beunruhigt.
                  Ich war gestern bei meinem Hausarzt, aber eine Embolie hat er mit keinem Wort in Betracht gezogen. Er hat mir Blut genommen für ein Blutbild. Wenn ich jetzt nochmal mit der Frage nach einer Embolie zu ihm komme, lässt er mich bald nicht mehr rein.
                  Ist es überhaupt möglich unter Kompression und Xarelto eine Embolie zu bekommen?
                  Geht eine Embolie nicht mit akuter Atemnot einher und ist dadurch festzustellen?
                  Kann sich eine Embolie auch wieder von selbst auflösen? Denn die Symptome vom Sonntag sind zwischenzeitlich weg. Ich hatte auch keinerlei Schmerzen im Brustbereich. Im Falle einer Embolie, ist diese auch nachträglich feststellbar? Kann ich den Verdacht durch irgendwelche Selbsttests ausschließen oder bestätigen?
                  Eine Gerinnungsuntersuchung wurde bereits durchgeführt. Dort war eigentlich alles in Ordnung, lediglich bei LADRVT Lupus Antikoagulans (DRVVT) stand Ergebnistext: fraglich positiv

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                  • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


                    Auch unter Xarelto oder auch marcumar ist eine Embolie möglic- aber ganz selten.

                    Sie kann sich auch von selbst unter Therapie wieder auflösen. Ich wollte Sie nicht beunruhigen, aber auch für mögliche Komplikationen sensibilisieren.

                    Gut , dass alle Symptome wieder abgeklungen sind- aber Sie hatten es sehr bedrohlich und akut geschildert.

                    Beste Grüße,

                    Dr. Siegers

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                    • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


                      Nochmal zum Thema wie sich eine Embolie bemerkbar macht...
                      Hat man da nicht enorme Atemnot an dessen Ende dann die Erstickung steht? Daß das Herz da Probleme macht war mir bisher nicht bekannt. Also hoher Pulsschlag wie bei mir beschrieben.

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                      • Re: Thrombophlebitis/ Thrombose was tun??


                        Ja, Atemnot, Luftnot, Herzrasen und Herzprobleme sind die Symptome.

                        Einen spezifischen Test, der die Lungenembolie beweist , gibt es nicht. Bei dringendem verdacht ist ein CT die methode der Wahl.

                        Mfg

                        Dr. Siegers

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