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OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie

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  • OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie

    Liebe Frau Dr. Schaaf,

    vor einem Monat hatte ich meine Krampfader-OP am linken Bein, das rechte folgt in vier Wochen.

    Nach der OP hat mir der operierende Arzt kurz mitgeteilt, dass die OP ein wenig länger dauerte, als geplant. Es hatte sich nach dem Öffnen der Kniekehle gezeigt, dass bereits wieder ein thrombotischer Vorgang vorlag, der tiefer ins Bein ging. Auch hatten sich kleine Knoten in der Kniekehle gebildet und ein Nerv war mit der Haut verwachsen. Dies alles konnte behoben werden.

    Da ich nach der Narkose noch etwas benommen war, konnte ich dem Arzt keine Fragen stellen, die mich nun beschäftigen:

    1. Wenn auch das zweite Bein operiert wurde, ist damit in Zukunft das Thromboserisiko gesenkt oder muss ich weiterhin Angst haben?

    2. Sind die Knoten und der mit der Haut verklebte Nerv in der Kniekehle eine Folge der vergangenen thrombotischen Vorgänge im Bein? Oder hat es etwas mit den Strümpfen zu tun, die ja gerade in der Kniekehle oft Falten bilden und dort häufig unangenehm kneifen?

    3. Muss ich, nachdem auch die OP am zweiten Bein erfolgt ist, weiterhin und vielleicht lebenslang Kompressionsstrümpfe tragen (derzeit Klasse 2) oder kann ich wenigstens auf eine geringere Kompressionsklasse (1) wechseln?

    Ich würde mich freuen, wenn Sie mir meine Fragen beantworten können - Dankeschön im Voraus!

    Viele Grüße - Kim


  • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


    Das Thromboserisiko hängt nur zu kleinen Teil mit den Krampfadern zusammen. Durch Krampfader-OPs wrd das Risiko reduziert. Falls andere Risikofaktoren bestehen, so sind die weiterhin zu berücksichtigen.
    Sie hatten offenbar schon einmal oder mehrfach Thrombosen?
    zu 2. Es ist anzunehmen, dass es sich Folgen der Thrombosen handelt. Sicher kann ich es nicht sagen, dazu kenne ich die Zusammenhänge zu wenig. Von den Strümpfen darf es nicht kommen.
    3. Kann ich so nicht sagen, dazu müsste man den ganzen Befund kennen, vor allem was eventuell schon durchgemachte Thrombosen betrifft.

    Dr. Schaaf

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    • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


      Liebe Frau Dr. Schaaf,

      Danke, dass Sie sich Zeit für meine Fragen genommen haben!

      Ja, ich hatte in der Vergangenheit ca. 4 oder 5 kleinere Thrombosen, jedoch immer an der Oberfläche und nie in den tiefen Beinvenen. Deshalb meine Hoffnung, dass nach der zweiten OP eine Besserung zustande kommt.

      Zu den Strümpfen: Obwohl ich sie schon länger trage und regelmäßig auch Sitz und Größe angepasst wurden, fühlen sie sich für mich noch immer unangenehm an. Gegen die Falten, die sich im Sitzen bilden, habe ich bislang keine Lösung gefunden. Dabei soll es am Bein ja gerade nicht zu Einschnürungen kommen.

      Dazu fällt mir noch folgende Frage ein: Sobald ich die Strümpfe abends abgelegt habe und zu Bett gegangen bin, fangen die Muskeln in meinen Beinen an, unkontrolliert zu zucken. Das ist sehr unangenehm und auch die Einnahme von Magnesium hilft nicht. Kommt dies vielleicht auch durch den starken Druck tagsüber zustande, dass Muskeln und Nerven am Abend dann einfach überreizt sind?

      Kennen Sie diese Probleme - "Falten in den Kniekehlen" / "Muskelzucken am Abend" auch von anderen Patienten, die Strümpfe tragen müssen und was können Sie mir raten?

      Nochmals Dankeschön für Ihre Hilfe!

      Viele Grüße!

      Kim

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      • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


        Oberflächliche Thrombosen heißen Venenentzündung. Bitte unbedingt das richtige Wort verwenden, sonst werden Sie vermutlich irgendwann hopplahopp in die falsche Schublade gesteckt. Und um nochmal auf Ihre Frage zurück zu kommen: JA, die Entfernung der Krampfadern sind die beste Maßnahme, um neue Venenentzündungen zu verhindern.

        Das Problem mit der Kniekehle ist bekannt und nicht lösbar. Unter der Hose kann man sich mit einer Wattepolsterung behelfen, sieht aber unförmig aus, also nichts für den Sichtbereich.

        Das Problem der unruhigen Beine ist auch bekannt. Sie dürfen die Strümpfe ausziehen, sobald Sie sich abends auf´s Sofa legen, da ist dann auch Zeit, die Waden zu massieren oder einzuölen. Besonders angenehm ist eine kurze lau-kalte Dusche der Unterschenkel gleich nach dem Ausziehen (Kurzes abbrausen, nicht kalt, nicht warm).

        Dr. Schaaf

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        • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


          Liebe Frau Dr. Schaaf,

          Danke für Ihren Rat sowie Ihre gute Arbeit hier im Forum ...

          ... und die Richtigstellung der Begriffe - da war auch ich etwas verunsichert, da meine behandelnde Venologin selbst stets den Begriff "Thrombose" bei meinem Beschwerdebild verwandt hat.

          Viele Grüße!

          Kim

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          • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


            Das ist natürlich ungut, wenn die Ärztin den Begriff so verwendet.
            Noch zwei kleine Richtigstellungen, damit Sie in Zukunft nicht an die falsche Adresse geraten:
            1. Der Venenarzt heißt Phlebologe.
            2. Venologe heißt richtig Venerologe und ist der Facharzt für Geschlechtskrankheiten (wär jetzt nicht so meins...

            Dr. Schaaf

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            • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


              Liebe Frau Dr. Schaaf,

              dann an dieser Stelle gleich noch einmal ein großes Dankeschön an Sie, das hätte ja tatsächlich zu einigen Missverständnissen führen können ... ;-)

              Bei dieser Gelegenheit - können Sie vielleicht kurz erklären, wann bei einer Kompressionstherapie ein Kniestrumpf ausreicht und ab welchem Schweregrad oder Krankheitsbild es ein Schenkelstrumpf sein muss?

              Und - ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich nach der zweiten OP vielleicht Kompressionsklasse I (statt zurzeit II) tragen kann, da ich ja nie eine tiefe Beinvenenthrombose sondern Venenentzündungen hatte - was meinen Sie?

              Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

              Kim

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              • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


                Lange Stürmpfe brauchen die meisten Patienten nur vorübergehend, z.B.: Nach einer OP (6 Wochen), bei akuter Venenentzündung am Oberschenkel (OS). Bei akuter Thrombose am OS. Wenn langfristig eine Kompression erforderlich ist, darf es in den meisten Fällen ein Kniestrumpf sein. Er hat um die 70-80% der Wirkung eines langen Strumpfes, insbesondere bei kräftigen Oberschenkeln. Wie lang der Strumpf sein muss, entscheidet letztlich das klinische Bild. Das gilt auch für die Kompressionsklasse. Allerdinge bekommen Sie Klasse I nicht auf Rezept. Sie können aber frei käufliche Modelle in der Apotheke bekommen, die nicht so teuer sind wie "echte" Kompressionsstrümpfe. Die sind auch ok, wenn sie die Wirkung erbringen die Sie BRAUCHEN, womit wir wieder biem klinischen Bild wären. Am besten schauen Sie am späten Nachmittag mit dem Strumpf Ihrer Wahl beim Arzt vorbei, warten absichtlich noch 20 Minuten im Wartezimmer und besprechen dann mit ihm, ob Sie im grünen Bereich sind.

                Dr. Schaaf

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                • Re: OP / Thromboserisiko / Kompressionstherapie


                  Liebe Frau Dr. Schaaf,

                  diese Info hilft mir sehr und stimmt mich optimistisch! :-)

                  Viele Grüße - Kim

                  Kommentar

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