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Wie gehts weiter nach Marcumar??

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  • Wie gehts weiter nach Marcumar??

    Ich hatte, wie ich schon berichtet habe, im August eine 4 Etagen Thrombose im re. Bein nach einer mißlungenen OP.
    Ich wurde auf Marcumar eingestellt und trage seither immer brav meinen Strumpf.
    Am 14.12 bekam ich durch einen Quick von 16 % eine Einblutung im rechten kleinen Becken. Das Hämatom "wuchs" auf einen Durchmesser von 10 cm heran. Da es weiter zu bluten drohte, bekam ich eine Infusion, mit der sich der Quick sofort auf Normalwert anhob. Seitdem ist die Blutung zum Stehen gekommen. Nach langen Überlegen der behandelnden Ärzte, wurde das Marcumar komplett weggelassen. Das Hämatom drückt zwar auf den Nerv im linken Bein, was aber mit einer Physiotherapie gemildert werden sollte.
    Soweit ging das auch sehr gut. Vor 2 Wochen begann jedoch mein Thrombose Bein wieder sehr stark anzuschwellen bei der kleinsten Belastung und das trotz gerade erst neu vermessenen Strumpf. Die nette Dame aus der Physio schickte mich sofort wieder zur Notaufnahme und dort wurde ich dann mit Verdacht auf eine neue Thrombose und einer drohenden Lungenembolie auf die Intensivstation verfrachtet. Zum Glück stellte man jedoch keine neue Thrombose fest und konnte recht flott wieder nach Hause. Heute fängt dieses verfluchte Bein wieder an stark zu schwellen während der Physio und pumpt wieder in der Wade beim Hundespaziergang. Beim sitzen zieht es recht heftig im hinteren Oberschenkel. Die Dame in der Physio riet mir mit diesem Befund jedesmal sofort den Arzt aufzusuchen und das sofrt abklären zu lassen.
    Muss ich das starke anschwellen denn wirklich immer sofort ernst nehmen, dann könnte ich mir quasi ein Bett im Krankenhaus kaufen und dort wohnen, oder ist das reine Panikmache???
    Wie lange muss ich den rechnen, damit das Bein nicht mehr sofort anschwillt unter Belastung und wäre es ratsam wieder auf Marcumar umzusteigen ???
    Die Vene ist im übrigen im Beckenbereich wieder frei, jedoch noch fast komplett zu im Oberschenkel und der Kniekehle, wurde bei der Sono auf der Intensivstation festgestellt.


  • Re: Wie gehts weiter nach Marcumar??


    Nach einer 4-Etagen-Thrombose dauert es oft Monate , bis sich ein Teil der tiefen Venen rekanalisiert-wenn überhaupt .
    Die jetzigen Schwellungen sind leider " normal " - man sollte hier unbedingt den Versuch machen, intensive Kompressionsverbände anzulegen , auch mehrfach täglich.
    Zusätzlich kann man mit Hilfe der " Intermittierenden Kompression ",Geräte bei denen mit Luftdruckwellen der Schwellung entgegengewirkt wird- zusätzlich anwenden.
    Diese dürfen nur direkt bei " frischer Thrombose " nicht angewandt werden.
    Man sollte also unbedingt durch Kompressionsver
    bände den venösen Rückfluss beschleunigen - oft kommt es auch noch 4-8 Wochen nach der Thrombose zu einer beschleunigten Rekanalisation.
    Auf alle Fälle garantiere ich ihnen weniger Beschwerden und Schwellungen.
    Wir machen diese Intensivste Kompression in Kombination mit Intermitt.Kompression bis zu 30 Tagen , auch noch Wochen nach der Thrombose- und es klappt- nicht alle Venen gehen wieder auf , aber mehr , als ich in meinen kühnsten Träumen zu hoffen gewagt habe.
    Nein , kein Bett im Krankenhaus kaufen ,sondern viel laufen , aber mit sehr fester , mehrfach täglicher Kompression,
    .Leider werden Kompressionsverbände oft unzureichend angelegt - und wenn das Bein schnell abschwillt ( das tut es immer ) wird nicht sofort nachgewickelt-somit die Wirksamkeit vermindert.
    Die Schwellung zeigt , das ihre Kompression nicht optimal ist !
    Ob man auf Marcumar umsteigen soll oder bei Heparin bleiben soll , muss vor Ort entschieden werden .
    Und LANGFRISTIG ist es wichtiger , dass der Oberschenkel wieder aufgeht - im Becken haben sie viel verschiedene Abflussmöglichkeiten, am Oberschenkel nur 1 tiefe Vene.
    Herzlichst
    Ihr
    Ullrich Katz
    Arzt

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    • Re: Wie gehts weiter nach Marcumar??


      tDie Empfehlung, bei akuter Schwellung einen Arzt aufzusuchen, ist schon richtig und lieber einmal zu oft als einmal zu wenig. Es sieh so aus als wären Sie nicht optimal behandelt. Eine Antikoagulation sollte nach so ausgedehnter Thrombose unbedingt erfolgen, Wenn Sie Marcumar nicht nehmen sollen, dann bitte Heparin spritzen oder Rivaroxaban einnehmen. Das ist neu und für diese Indikation noch nicht zugelassen, wäre aber eine Möglichkeit. Antikoagulation sollte unbedingt sein!!!

      Dass die Beckenetage offen ist, ist gut, aber jetzt sollten Sie alles tun, damit auch das Bein wieder auf geht. Überprüfen Sie, ob de Kompression verbessert werden kann und Laufen Sie jeden Tag mindestens einmal täglich 20 Minuten, besser zwei Mal. Es ist ein sehr, sehr wichtige Investition in Ihre Zukunft. Laufen bedeutet flottes Gehen. Gute Kompression erkennen Sie daran, dass das Bein nicht schwillt, "pumpt" oder Ähnliches. Wenn die Kompression mit Klasse II nicht ausreicht, käme Klasse III in Frage, oder, meiner Meinung viel besser und praktikabler: Zwei Strümpfe übereinander. Wickeln hat seine Tücken, theoretisch ist es super, aber die Wirklichkeit ist oft enttäuschend. Abgesehen davon, dass Strümpfe wesentlich angenehmer sind als ein Verband.

      Dr. Schaaf

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      • Re: Wie gehts weiter nach Marcumar??


        Hallo Frau Dr. Schaaf
        In wie weit ist es denn gefährlich für mich mit meiner Diagnose ohne ein Antikoagulation zu leben ??
        Im Moment fühle ich mich eigentlich von meinem Gefühl her wie auf einem Pulverfass, da ich nicht abschätzen kann, ist das alles mit meinem Bein normal so oder fängt es wieder an einen neuen Thrombus zu bilden. Seit gestern habe ich wieder diesen trockenen Hustenreitz und einen Knoten beim Atmen im Hals. Ich komme mir schon total hysterisch vor und denke an nichts anderes mehr, zumal ich mit 5 Kindern auch nicht gerade frühzeitig das Zeitliche segnen möchte.
        Das Laufen muss ich so oder so jeden Tag hinter mich bringen, da meine Hunde leider noch nicht alleine Gassi gehen wollen ;-))
        Ich werde es heute mal mit beiden Strümpfen übereinander versuchen und hoffe das beste. Wichtig ist mir eben keine neue Thrombose zu bekommen.

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        • Re: Wie gehts weiter nach Marcumar??


          Antikoagulation ist nach so einer ausgedehnten Thrombose so wichtig, weil es im Rahmen der Reparaturprozesse zu Lungenembolien kommen kann. Die Gefahr sinkt zwar mit jedem Tag, der vergeht, aber ich würde Sie bitten, sich RASCH mit Heparin in therapeutischer Dosierung zu therapieren (=HEUTE NOCH!!!). Über Rivaroxaban kann man dann in Ruhe nachdenken. Jeder Arzt kann Ihnen das verschreiben auch der Hausarzt oder der Gynäkologe oder ein Arzt in einer Ambulanz. BITTE, es ist wichtig.

          Dr. Schaaf

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          • Re: Wie gehts weiter nach Marcumar??


            Wuff, das sitzt.
            Ich werde gleich noch zum Doc ins Krankenhaus fahren, der mich dort mit meiner inneren Blutung behandelt behandelt hat. Denke das wird das beste sein.
            Ich nehme zwar seither Ass 200, habe aber schon gelesen, das dieses leider nur in den ateriellen Blutbahnen hilft und Verschlüssen vorbeugt. Danke für Ihre ehrliche und dringliche Baratung.

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