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Behandlungsdauer Falithrom

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  • Behandlungsdauer Falithrom

    Ich bin 39 Jahre alt und hatte im Februar 2010 eine Wertheim-OP wegen eines Zervixkarzinoms, bei der mir u.a. 10 Lymphknoten entfernt wurden.
    Es bildeten sich zwei Lymphozelen im Bauchraum, welche die Beckenvene abklemmten.
    Die dadurch verursachte Thrombose wurde trotz starker Schmerzen im Oberschenkel erst Wochen(!) später diagnostiziert, nämlich erst als das Bein dick wurde.
    Im März erfolgte eine Thrombektomie mit Anlegen einer AV-Fistel (Shunt). Hiernach wurde ich auf Falithrom eingestellt.
    Die Schmerzen im Bein waren noch vorhanden. Trotzdem entließ man mich aus dem KKH. Als ich dann aber Fieber bekam, meldete ich mich wieder im KKH. Nach einer CT stand fest, dass die Beckenvene von zwei großen Lymphozelen regelrecht abgeklemmt wurde. Nach 2 Tagen wurden diese dann punktiert und jeweils ca. 250 ml Flüssigkeit mittels Drainage entfernt.
    Die Venen waren meine Wissens soweit gesund.

    Seit März nehme ich nun dieses Falithrom, um eine erneute Thrombose zu vermeiden bzw. die Venen zu schonen. Im Krankenhaus sagte man mir damals ... vorsichtshalber für ein halbes Jahr.

    Heute war ich nun bei meinem Facharzt für Angiologie, in der Hoffnung, das Medikament absetzen zu können.
    Dieser sagte mir jedoch, dass ich wegen meiner Vorerkrankung (Krebs) das Falithrom nicht absetzen könne, eine erneute Thrombosegefahr wäre zu hoch.
    Erneute Thrombose? ... der Thrombus ist doch aufgrund der Kompression der Vene durch die Lymphozelen entstanden...

    Einerseits möchte ich dieses Teufelszeug Falithrom nicht mehr nehmen, andererseits hat mir der Arzt Angst gemacht bezüglich eines Rezidives.

    Außerdem soll die AV-Fistel durch eine weitere OP wieder geschlossen werden.

    Ich weiß nun nicht, ob die weitere Einnahme des Medikamentes wirklich so von Bedeutung ist.
    Ich brauche einfach noch eine zweite Expertenmeinung...


  • Re: Behandlungsdauer Falithrom


    Grundsätzlich hat Ihr Arzt Recht, wenn er sagt, dass ein Patient mit Krebs ein höheres Thromboserisiko hat als ein anderer ohne Krebs. Aber Ihre Denkweise ist völlig richtig, Sie hatten (sofern ich das aus Ihren Berichten richtig entnehme) eine "mechanische" Thrombose, weil die Venen schlicht abgedrückt wurde. Daraus lässt sich für die Zukunft kein erhöhtes Thromboserisiko ableiten, allerdings mit der Einschränkung, dass, statistisch gesehen, jeder Mensch, der eine Thrombose hatte, egal aus welchem Grund, anschließend ein höheres Risiko für eine neue Thrombose hat als einer, der noch nie eine TVT hatte. Fazit: Sie haben ein statistisch erhöhtes Risiko, das allein aber nicht ausreicht für die Indikation zur lebenslangen Falithromgabe.

    Zur Dauer der Falithromgabe ist zu sagen, dass nach den Leitlinien die Antikoagulation nach Beckenvenenthrombose 1 Jahr durchzuführen ist. Diese Zeitspanne relativiert sich angesichts Ihres Shunts. Meist wird ein Shunt wieder verschlossen, aber dazu kann ich so wirklich nichts sagen. Aber wenn er wieder verschlossen wird, macht es meist Sinn, auch so lange das Falithrom zu nehmen. Das kann, muss aber nicht auf Sie zutreffen, denn Shunt ist nicht gleich Shunt. Fazit: Falithrom brauchen Sie nach den Leitlinien zumindest ein Jahr, evtl auch länger, was Ihnen vermutlich nur der Operateur des Shunts sagen kann.

    Dr. Schaaf

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    • Re: Behandlungsdauer Falithrom


      Hallo, Frau Dr. Schaaf,

      zuerst einmal herzlichen Dank für die schnelle Antwort!!! (8))
      Sie haben mir ein wenig die Angst nehmen können.

      Ich werde die OP jedenfalls nicht auf die "lange Bank" schieben, zumal die Schließung des Shunts mein Lymphödem im Oberschenkel/Genitalbereich günstig beeinflussen kann (sagt mein Angiologe).
      Ich würde dann einige Zeit nach der OP gern ASS anstatt Falithrom einnehmen. Das ist doch mit weniger Nebenwirkungen verbunden...
      Wäre dies eine Alternative oder würden Sie davon abraten?

      Vielen Dank bereits jetzt für Ihre Bemühungen!
      Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und beste Gesundheit!
      Ihre Annett J.

      I

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      • Re: Behandlungsdauer Falithrom


        Erst mal Danke für die guten Wünsche, das ist bisher noch niemand eingefallen und ich kann es brauchen...

        Was ASS angeht, muss ich Sie enttäuschen, es ist keine Alternative zu Falithrom, da es fast ausschließlich im arteriellen Schenkel des Blutkreislaufes wirkt, nicht aber im venösen.

        Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn ich Falithrom nehmen müsste, aber ich weiß, dass Falithrom Sie derzeit mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit vor Komplikationen schützt und das ist Gold wert. Eigentlich könnten Sie froh sein, dass es dieses Medikament gibt. Schließen Sie Frieden oder besser Freundschaft mit den kleinen weißen Dingern, denn sie tun einen hervorragenden Dienst. Nehmen Sie sie nicht länger als nötig, aber bis dahin ohne innere Überwindung,

        Und ganz ehrlich, was die Nebenwirkungen betrifft: Millionen von Menschen nehmen Marcumar oder Falithrom, ganz ohne Nebenwirkungen. Es ist völlig egal, welche NW ein Medikament haben kann. Es zählt nur, ob das Medikament bei Ihnen NW hat - oder nicht. ASS wird zwar auch millionenfach verkauft, ist aber keineswegs nebenwirkungsfrei. Es ist also nicht gesagt, dass Sie ASS wirklich besser vertragen als Falithrom.

        Dr. Schaaf

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        • Re: Behandlungsdauer Falithrom


          Hallo, Frau Dr. Schaaf!
          Ich war in der vergangenen Woche bei einer weiteren Internistin (wegen meines Lymphödems).
          Sie hat u.a. eine Ultraschalluntersuchung der Venen gemacht und dabei festgestellt, dass der Shunt nur noch sehr klein ist. Das hat mich soooo gefreut. Da spar ich mir ggf. eine weitere OP.
          Darüber muss aber dann im Januar meine Angiologin entscheiden...
          Das Falithrom nehme ich natürlich noch. Aber Dank Ihrer Infos mittlerweile nicht mehr mit so großen Vorbehalten.
          Danke nochmals dafür !!!!!(8))

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