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Phlebografie

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  • Phlebografie

    Liebe Frau Dr. Schaaf,

    ich muss mich nun doch nochmals an Sie wenden.

    Aufgrund anhaltender Schmerzen im Leistenbereich, gekoppelt mit sehr starken Wadenschmerzen heute Nacht und bespielsweise beim Suhlgang, gepaart einer gewissen Verzweiflung meines Hausarztes, hat er mich heute morgen zur Phlebografie geschickt.

    Ich habe ein Kontrastmittel in den Fuß gespritzt bekommen und dann wurden im Stehen Aufnahmen von meheren Abschnitten meines Beins gemacht.
    Im Beckenbereich war die Darstellung stark verschwommen, der Radiologe meinte aber, ihm reiche das aus.
    Er hat dann noch ab und an stark auf meinen Unterschenkel gedrückt und ich sollte mal heftig "pressen".
    Er fand, es sei alles im grünen Bereich.
    Ich hätte ein paar Krampfadern, die aber eher ein kosmetisches Problem wären, man könne überlegen, die mal zu veröden.

    Werden bei dieser Untersuchung alle Venen ausreichend sicher dargestellt (auch im Becken)?
    Zum Teil sahen die venen auf dem Bild richtig schwarz aus, und zum Teil eher so milchig. Istd as durch die Unterschiedliche Verteilung des Kontrastmittels zu erklären?

    Seit der Untersuchung habe ich das Gefühl, dass das besagte bein eiskalt ist (fühlt sich aber nicht költer an als das andere) - normal?

    Seh ich es richtig, dass durch diese Untersuchung eine Thrombose sicher ausgeschlossen ist?


  • Re: Phlebografie


    So, so, Sie müssen sich also an mich wenden und ich dachte immer, das sei hier freiwillig...

    Zu Ihren Fragen
    Werden bei dieser Untersuchung alle Venen ausreichend sicher dargestellt
    ---- Ja
    (auch im Becken)?
    ---- Kommt drauf an. Vermutlich war das Becken gar nicht "gefragt" im Sinne des Auftrags an den Radiologen. Andererseits würde eine Thrombose im Becken zu augenfälligen Veränderungen in der Phlebographie führen, so dass sie kaum zu übersehen ist, solange es die Hauptstrombahn betrifft.

    Zum Teil sahen die venen auf dem Bild richtig schwarz aus, und zum Teil eher so milchig. Istd as durch die Unterschiedliche Verteilung des Kontrastmittels zu erklären?
    ---- Ja. Wo Kontrastmittel, da weiß. Wo wenig KM, da milchig.
    ---- Thrombosen erkennt man nicht an schwarz oder weiß, sondern an Aussparungen. Wo Thrombose, da KEIN KM, also nicht weiß, nicht milchig. Frische Thrombose sehen dann aus wie "Abbrüche" = Gefäß geht plötzlich nicht weiter. Ältere Thrombosen machen unregelmäßige Gefäßstrukturen oder Einengungen.

    Seit der Untersuchung habe ich das Gefühl, dass das besagte bein eiskalt ist (fühlt sich aber nicht költer an als das andere) - normal?
    ---- Ne, nicht normal. Aber ich habe auch keinen Reim drauf.

    Seh ich es richtig, dass durch diese Untersuchung eine Thrombose sicher ausgeschlossen ist?
    Ja. Die Phlebographie ist ein Verfahren, das Thrombosen mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen kann, sozusagen wirklich zuverlässig nahe 100%.

    Wenn Sie Lust haben, schildern Sie einfach noch etwas ausführlicher, was sich wann wie anfühlt, wie lange schon und ob es etwas gibt, was Sie tun können, damit es besser wird. So ein bisschen "Allgemeindaten" wäre auch nicht schlecht. Größe, Gewicht, Alter, Medikamente, Vorerkrankungen, Familienkrankheiten...

    Dr. Schaaf

    Kommentar


    • Re: Phlebografie


      Liebe Frau Dr. Schaaf,

      ich bin schwer begeistert von Ihnen! ;-)
      Wie Sie dieses Forum hier betreuen (ich habe in den letzten Tagen viel hier gelesen) und das Menschenbild, welches aus Ihren Beiträgen klingt, findet man leider nicht bei allzu vielen Ärzten.
      Grosses Kompliment!!!!

      "Vermutlich war das Becken gar nicht "gefragt" im Sinne des Auftrags an den Radiologen. Andererseits würde eine Thrombose im Becken zu augenfälligen Veränderungen in der Phlebographie führen, so dass sie kaum zu übersehen ist, solange es die Hauptstrombahn betrifft. "

      -- Ich denke doch, denn die Phlebografie wurde ja wegen der Schmerzen in der Leiste gemacht. Weils oben wohl schlechter darstellbar war, hat er dann nochmal Kontrastmittel nachgespritzt. und ich hatte ihn auch gefragt, ob er da was soeht, er meinte ja, er könne alles ganz gut erkennen.

      "Ja. Wo Kontrastmittel, da weiß. Wo wenig KM, da milchig."
      --- Also weiß war da gar nix.....unten, wo mam meisten Km war, war die Darstellung der Venen ganz schwarz. Weiter oen dann milchig. Man konnte auch ganz deutlich die geschlängelten Krampfadern an der Wade sehen.
      Trotzdem alles richtig so?
      (jaja, Sie merken schon, ich vergewissere mich gerne, ob ich nicht vielleicht etwas besser erkennt habe, als die Menschen die das studiert haben!B) )

      Ja, gern schreib ich noch mehr zu den Beschwerden.
      Das Ganze fing ja mit der Venenentzündung (der vermeindlichen!) an. Was auch immer es ist, ich hab das Gefühl, dass das langsam abklingt. Der Fleck und die Knoten werden heller, sind nicht mehr so heiß und tun bei Druck nicht mehr so weh. Sind aber noch deutlich fühlbar. Besser ist das, seit ich den Kompressionwickel weg lasse. Vorgestern hab ich meinen Strumpf bekommen und brav angezogen. Fand ich auch echt ganz angenehm, hatte das Gefühl, dass er gut sitzt.
      Als ich ihn abends auszog, war das bein total geschwollen.....so richtige "Wasserbeulen" drin, die man eindrücken konnte. Nach hochlagern war das innerhalb 30 Minuten weg.
      Das lässt mich vermuten, dass der Strumpf ggf. nicht nur überflüssig sondern ggf. schädlich ist??

      Zu den Beschwerden am Bein kam letzten Sonntag die Beschwerden in der Leiste. So ein "Stechen" bei/nach Belastung, oder wenn ich die Muskulatur anspanne, zb beim "Bauch einziehen". Zum Teil, nicht immer, sticht es auch beim tiefen Atmen oder beim Stuhlgang. Morgens nach dem Aufstehen ist es am besten und wird dann im Tagesverlauf besser.
      Der Schmerz strahlt in den rechten Unterbauch und auch in den Rücken aus. Mein Hausarzt tippte darauf, dass er ggf. von der Wirbelsäule kommt, war aber auch etwas ratlos.

      Wenn ich etwas esse bekomme ich ca. 30 Min später tierische Bauchkrämpfe im Unterbauch und habe das Gefühl, ich würde Durchfall bekommen, was aber nicht der Fall ist- wenn ich zur Toilette gehe kommt da wenig. Ob das eine was mit dem anderen zu tun hat, keinme Ahnung, die Beschwerden entwickelten sich aber ziemlich zeitgleich.

      Teilwese starkes Ziehen im rechten bein im Bereich der Wade (wobei ich das gestern nicht mehr hatte), so als ob es jeden moment krampfen würde.

      Allgemeindaten: 31, weiblich, 167m, *flüster* 170 kg (8D), beginnenender Diabetes, Bluthochdruck. Nehme Metformin, Kinzalkomp und die Pille im Langzeitzyklus (Valette).
      Mein Vater hatte mit 52 einen Schlaganfall und starb mit 62 an einem Herzinfarkt. Er hatte massive Ateriosklerose, war aber lebenslang sehr starker Raucher.
      Ich rauche nicht (haha, ein Laster weniger, immerhin!)

      Kommentar


      • Re: Phlebografie


        Nochmal ergänzend.....

        wie weit werden denn üblicherweise bei ner Phlebografie die Venen dargestellt???

        Kann ich durch die Untersuchung sicher sein, dass es tatsächlich keine Beckenvenenthrombose ist?

        Kommentar



        • Re: Phlebografie


          Untersuchungstechnisch scheint dann ja alles prima gewesen zu sein. Schwarz statt weiß kann man wahrscheinlich einfach an dem Gerät einstellen, milchig bleibt dann aber milchig...

          Zitat
          Das lässt mich vermuten, dass der Strumpf ggf. nicht nur überflüssig sondern ggf. schädlich ist??

          Ob die Entscheidung für einen Strumpf richtig oder falsch war, kann ich so natürlich nicht entscheiden, aber dass DIESER Strumpf nicht hilft, lässt sich offensichtlich schließen.

          Ohne Ihre Beine gesehen zu haben, lässt sich bei dem Gesamtgewicht vermuten, dass eine gute Kompression sehr schwierig wird, insbesondere am Oberschenkel. Es kann also durchaus sein, dass alles korrekt gemessen wurde und dennoch kein gutes Ergebnis erzielt wird.

          Die Ursache Ihrer Beschwerden ist gut verpackt und somit nicht so leicht zu finden. Von den Beschwerden her - morgens am schlimmsten und Besserung im Laufe des Tages - würde ich mich erst mal auf alles andere als die Venen stürzen. Unabhängig davon, dass sich der rote, heiße, harte Knoten nach einer Venenentzündung anhört, die ja aber wohl langsam auf dem Weg der Besserung ist.

          Rücken ist naheliegend und Probleme im Becken/Bauchbereich sind naheliegend wegen der Bauchkrämpfe etc. Beides ist nicht einfach zu diagnostizieren. Eine Möglichkeit besteht darin, "einfach zu therapieren", um zu sehen, ob es besser wird. Das würde bedeuten, für den Rücken Rückgymnastik zu machen, vor allem Übungen für die untere LWS (Lendenwirbelsäule) und für den Bauch ein paar Tage essensmäßige Entlastung. Beispielsweise Tee, Zwieback, trockenes Bort, Reis etc. Keinen Salat, kein Gemüse, kein Fleisch oder wenn, dann nur wenig. Keine Säfte, kein Bier, nichts was "sauer" ist. Weinschorle geht gerade noch. Allerdings kann Kohlensäure auch ungünstig sein.

          Das wäre einen Versuch wert.

          Hier noch eine ganz persönliche Anmerkung zu Ihrer Gesamtsituation: Ich denke, der liebe Gott hat den Menschen so erschaffen, dass er eine bestimmte Zeit problemlos funktionieren kann. Wenn man allerdings die Maschine ständig auf Hochtouren laufen lässt, z.B. die Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produziert, mit sehr viel Essen stresst, dann gibt sie frühzeitig auf. Sie ist nicht schlechter als die Bauchspeicheldrüse vom Nachbarn, aber irgendwann sind ihre Vorräte erschöpft und ihre Fähigkeit, Nachschub zu erzeugen, auch. Die Adern reinigen sich ständig selbst. Aber wenn man ihnen ständig zu viel Fett einschleust, dann schaffen sie das einfach nicht und lagern Fett (Cholesterin) in den Adern ab bis es schließlich an manchen Stellen eng wird und die Adern zugehen. Ihre Gelenke können Gewicht tragen, aber auf Dauer gehen sie kaputt, wenn Sie ständig einen Rucksack mit 100 kg zusätzlich rumschleppen. Kurz und gut: Ich denke, Sie haben einen tollen Körper mitbekommmen, den Sie maßlos überstrapazieren. Hat er das verdient? Was hat er Ihnen getan, dass Sie sich so wenig um ihn kümmern? Sollte man sich nicht jeden Abend bei seinem Körper bedanken, dass er einen durch den Tag getragen hat, dass man sehen, riechen. lachen und essen durfte?
          Es ist Sonntag, noch dazu Pfingstsonntag, da erlaube ich mir schon mal solche "Ausrutscher" - und hoffe auf Nachsicht.

          Ein schönes, langes, sonniges Wochenende!

          Dr. Schaaf

          Kommentar


          • Re: Phlebografie


            Liebe Frau Dr. schaaf,
            vielen lieben Dank für Ihre Antwort und die netten,einfühlsamen Worte.

            Ich hatte mich gestern falsch ausgedrückt: Die Beschwerden sind morgens am besten und verschlechtern sich im Laufe des Tages, nicht umgekehert.
            Ändert das was an ihrer Einschätzung? Anfangs tat es nur bei Belstung weh, inzwischen eben auch beim Sitzen. Im Liegen ist es ganz gut.
            Könnte die Leistensache auch ein muskuläres Problem sein? Ich frag das, weil es eben zB beim Bauch einziehen so sticht wie zB ein Muskelkater.
            Angst wegen der Venen hab ich deswegen so doll, weils eben an demselben Bein ist wo die Venenentzündung war/ist. Meinen Sie, ich kann da nach der Phlebografie nun beruhigt sein??

            Die Knoten sind noch da, tun aber gar nicht mehr weh, oder nur noch minimal. Muss ich damit noch irgendwas béachten? ich fliege in 2 Wochen nach Griechenland.

            Versteh ich richtig, dass Sie zwischen Rücken- und Leistenschmerzen zwei verschiedene Ursachen vermuten? Für mich fühlt es sich eher so an, als hinge das zusammen, da die Beschwerden zeitgleich kamen, und sic´h auch immer zeitgleich verschlechtern/verbessern.
            Gibts da irgendeinen Muskel/Nerv oder so der sozusagen beide Regionen "versorgt"?
            oder ggf. ein Leistenbruch??

            Zum Strumpf: Das ist einer der bis zum Knie geht. Auch wenn man bei meinem Gewicht was anderes vermuten sollte, aber meine Beine sind gar nicht soooo schrecklich dick. Meine Fettpolster sind hauptsächlich so um den Bauch rum.
            Meinen Sie, ich soll den Strumpf nun erstmal weglassen? Laufen ist aber gut, oder? gehe viel spazieren, wenn ich es zeitlich schaffe.

            Zu Ihrem letzten Abschnitt würde ich Ihnen auch gern noch etwas schreiben,wenn Sie mögen, aber das würde ich ungern öffentlich tun.
            Gibt es eine möglichkeit, Ihnen eine email zu senden? Vorrausgesetzt Sie möchten das überhaut,.....

            Herzliche Grüsse und schöne Pfingsten!

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