ich bin 34 Jahre alt, schlank, sportlich und abgesehen von zwei Thrombosen kerngesund.
Im Jahr 2002 hatte ich eine wirklich schlimme TVT (Mitte US bis Mitte OS) nach einer mißglückten Verödung einer Vene durch einen übereifrigen Hautarzt dem ich leider vertraut habe. Nach 1 Jahr Marcumar und 3 Jahre Kompressionsstrumpf war ich die letzten Jahre vollkommen beschwerdefrei (Kein Strumpf, keine Schwellung auch bei 35 Grad im Büro). Lt. Röntgenbild im Jahr 2005 vollständige Rekanalisation und weitgehender Venenklappenerhalt.
Gerinnung wurde komplett genetisch überprüft - alles o.k.
Jetzt hatte ich vor 6 Wochen eine Muskelzerrung im Unterschenkel des gleichen Beines und bin mehrere Wochen gehumpelt. Ich bin sofort wieder in meine alten Venenfachklinik, weil ich sofort an "neue Thrombose" gedacht habe. Nach Untersuchung per Doppler- US und D-Dimer als Diagnose keine Thrombose aber eben "irgendeine" Muskelverletzung. Ich bin also noch zwei Wochen weitergehumpelt bzw. habe das Bein geschont - leider ohne Heparin als Vorbeugung.
In diesen zwei Wochen hat sich nun leider wieder eine US-Thrombose in den tiefen Venen des Unterschenkels bis in die Kniekehle entwickelt. Das wurde auch in der Venenfachklink per Phlebographie festgestellt. Bin jetzt wieder auf Marcumar und trage Strumpf KKL 3 bis Oberschenkel. Lt. dem Oberarzt der Klinik soll ich in 6 Monate wieder ein Röntgenbild machen und danach kann er über das Absetzen von Marcumar entscheiden. Bei einer Privat-Phlebologin habe ich zwischenzeitlich letzte Woche noch auf eigenen Wunsch einen Ultraschall machen lassen. Die Kniekehle ist schon wieder komplett frei, Mitte US ist noch eine Thrombose an der Venenwand sichtbar.
Soweit die Theorie.
Körperliche Beschwerden habe ich gar keine mehr. Der typische Muskelkaterschmerz in der Wade war 2 Tage nach Therapiebeginn weg und die Schwellung auch. Ich kann ohne Probleme mehrere Kilometer Walken und auch längeres Stehen oder Sitzen (mit Strumpf) macht keine Beschwerden.
Mir selber geht es damit psychisch allerdings grausam. Ich bin noch in der Schockstarre weil ich mir immer eingeredet hatte ich bekomme keine zweite Thrombose und habe panische Angst vor möglichen Folgeschäden wie kaputte Venenklappen in den tiefen Venen und offene Beine.
In der Fachklinik macht man mir da leider nicht allzuviel Hoffnung. Außer "wir müssen das Röntgenbild im September abwarten und ich kann Ihnen jetzt sonst nichts sagen" bekam ich leider nichts zu hören.
Können Sie mich ein bißchen Hoffnung machen? Kann ich die Rekanalisation oder einen möglichen Venenklappenerhalt irgendwie aktiv unterstützen? Wenn wirklich Venenklappen geschädigt sind, kann ich durch konsequentes Strumpftragen Folgeschäden verhindern?
Wie weit ist die Forschung bei künstlichen Venenklappen oder Venen-Bypässen?
Haben Sie "Erfahrungen" mit wie solche Fälle wie meiner in 10 oder 20 Jahren aussehen?
Kann ich dann noch lebenswert Leben und Arbeiten oder bin ich dann schon "schwerbehindert"?
Sorry für den langen Text und vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
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