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Was ist los mit mir?

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  • Re: Was ist los mit mir?

    Hallo, ein zaghaftes Hallo,

    Ich bin jetzt schon die dritte Nacht nacheinander wieder gegen 4.00 Uhr morgens, schweissgebadet, ztternd und vollkommen aufgedreht aufgewacht. Gleichzeitig setzte auch der Tinnitus ein.
    Ich kann mich zwar an einen sehr lebhaften Traum erinnern, aber nicht an einen Albtraum.
    Mich macht das alles vollkommen fertig, denn ich muss ja unser Leben aufrechterhalten. Wer sollte es denn sonst tun? Ich habe zur Zeit keinen besonderen Stress, meinem Sohn geht es ganz gut, aber ich habe auch wieder Probleme, aus dem Haus zu gehen.

    Langsam kann ich nicht mehr an Psyche glauben, sondern dass es eine ernsthafte Stoffwechselstörung, evtl. auch in Richtung Stress- Hormonachse geht. Mein Nervenkostüm ist außer Rand und Band, ich zittere am ganzen Körper und weiss echt nicht warum. Manchmal wird es gegen Nachmittag dann etwas besser.

    Ganz im Hinterkopf glaube ich noch an Schäden, durch Psychopharmaka, die ich aber schon vor so langer Zeit abgesetzt habe.

    Ich weiss, ich sollte das alles nicht so tragisch nehmen und mein Nervenkostüm irgendwie herunterfahren. Aber ich habe ja keinen Menschen, mit dem ich darüber sprechen könnte und steigere mich da wohl auch immer mehr hinein und meine Angst wird größer und größer.

    Die Thera meint, ich solle mir auf die Schulter klopfen, für das was ich schon in meinem Leben geleistet habe, aber das nützt mir überhaupt nicht. Wahrscheinlich sieht sie das alles als Bagatelle an, aber für mich ist es das nicht, denn ich werde mit diesen Unruhezuständen einfach nicht mehr fertig.

    Hat jemand eine Idee, sorry, wenn ich so überhastet rüberkomme.

    VSV

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    • Re: Was ist los mit mir?

      Hallo VSV,
      das hört sich aber gar nicht gut an.

      Ich kenne das, wenn der Körper merkwürdige Symptome macht, vom Arzt her alles ok ist, aber gerade wenn man nachts alleine aufwacht hilft einem das alles nicht so viel.

      Rational gesehen ist es nicht verwunderlich das dein Körper dir solch Signale sendet, ich kann mir vorstellen das du extremen Stress hast.
      Mein Bruder ist auch krank und meine Mutter wird von ähnlichem geplagt, mittlerweile hat sie zwar den Kontakt fast ganz abgebrochen weil es einfach nicht mehr ging, aber die Sorgen was ist wenn sie nicht mehr da ist, oder wenn er wieder auf dem Kriegspfad wandelt setzen ihr doch sehr zu.
      Gerade nachts ist es schlimm, Panikattacken, kaum mehr als zwei Stunden Schlaf, jede Nacht mehrmals schweiß gebadet und noch so einiges mehr.
      Ich denke da hängt vieles mit der Sorge um das Kind zusammen und auch mit dem Stress den sie mit nicht leicht zu nehmenden Charakteren hat.

      Da hilft es wenig wenn man gesagt bekommt das man sich auf die Schulter klopfen darf, das stimmt zwar, hat aber in der akuten Situation recht wenig Nutzen.
      Gerade habe ich auch so eine Phase, schweres einschlafen, herzrasen und stolpern und es flattert wenn ich aufwache.
      Meine Überlegungen gehen da auch in Richtung Hormone, nun sind wir ja in einem Alter wo es mit den Hormonen anders läuft als früher.
      Ich denke weniger das es mit den Psychopharmaka zu tun hat.

      Meines Wissens nach waren bei mir die Blutwerte beim letzten mal auch im Normbereich, trotzdem scheint es durch ein Magnesium-Kaliumpräparat etwas besser zu werden, wenn auch nicht wirklich zufriedenstellend.
      An deiner Stelle würde ich auch nochmal beim Gyn vorbeischauen, vielleicht kann der noch nach möglichen Mängeln oder Ungereimtheiten bei den Hormonen schauen, die der HA nicht auf dem Zettel hat.

      Ansonsten fällt mir als Selbsthilfe nur das Übliche ein, Sport, vielleicht schwimmen, walken o.ä. und Zerstreuung.
      Wenn du soviel alleine bist dann denkst du natürlich auch viel über die Zukunft deines Sohnes nach und die Ursachen von körperlichen Reaktionen, es ist wie in einem Film den man nicht abschalten kann.
      Du kannst aber versuchen ihn abzuschalten, zumindest für den Anfang stundenweise, durch Unternehmungen oder Spaziergänge (bei dem Wetter;-)), die du auch alleine machen kannst.
      Erholung ist sehr wichtig, die findest du aber nicht in deinem Alltag, es geht nur wenn du diesen durchbrichst und auflockerst.
      Ich denke schon alleine beim Enten füttern am Parkteich, oder auf der Bank am Spielplatz, wirst du merken das sich etwas tut, zumindest solange du draußen bist.
      Visuelle Eindrücke sind auch sehr wichtig, spielende Kinder, der Wald in voller Frühlingspracht und gerade in dieser Jahreszeit strömen die Bäume Stoffe aus die unser Immunsystem stärken und der Seele einfach gut tun.

      Sicher wird es nicht gleich besser werden, man muss sich auch erst mal an Erholungsphasen gewöhnen, das man genießen darf und es dauert bis das beim Kopf und den Gedanken angekommen ist.
      Aber es hat trotzdem einen Soforteffekt, man merkt einfach das gut tut.

      """denn ich muss ja unser Leben aufrechterhalten."""

      Ich denke dieser Satz muss raus aus deinem Kopf.
      Du musst das nicht, trotz allem ist dein Sohn erwachsen und du in einem Alter wo es nur rechtens ist auch mal was nur für sich zu machen.
      Ich glaube dieser Satz drückt dein Problem sehr gut aus, ist die Wurzel deines Stresses und deiner Sorgen.
      Trau deinem Sohn zu das er belastbarer ist als du denkst, das er sein Leben durchaus aufrecht erhalten kann und lerne das es rechtens ist wenn du mehr für dich sorgst, als nur für "euch".
      Es dauert natürlich auch wieder bis das dann auch im Kopf angekommen ist, bis du genießen kannst ohne das dir deine Gefühle deshalb ein schlechtes Gewissen machen und die Gedanken auch mal ruhig gestellt werden können.
      Du musst lernen zu sagen, so jetzt ist ganz alleine VSV Zeit und nichts soll diese stören, das habe ich verdient und das ist nötig um weiterhin meine Aufgaben erfüllen zu können, punkt!!!

      Kommentar


      • Re: Was ist los mit mir?

        Hallo VSV,

        tut mir echt leid für Dich, daß es Dich gerade wieder so heftig plagt

        Zunächst einmal:
        Schäden durch die Psychopharmaka kannst Du wirklich ausschließen.
        Wenn Du kannst, liste mal auf, was Du im Laufe der Jahre für Medis bekommen hast - ich denke, dann kann Hr. Dr. Riecke Deine letzten Befürchtungen endgültig zerstreuen

        Ansonsten könnte ich mir vorstellen, daß gerade auch die Jahreszeit und die permanenten Wetterumschwünge da ihr übriges zu beitragen. Zumindest bei uns im Westen ist es jetzt schon seit Tagen hochsommerlich heiß, wir hatten in den letzten zwei Wochen bereits drei oder vier tropische Nächte (>18°), in denen es einem echt schwerfällt, ein Auge zuzumachen - und das Ende Mai!
        Ich hab die letzte Nacht auch wieder nur 4-5 Stunden geschlafen und den Rest der Zeit im Bett liegend eher meditierend zugebracht, weil es einfach nicht abgekühlt ist im Schlafzimmer. Hinzu kam allerdings auch bei mir schon den ganzen Sonntag über wieder eine latente Unruhe, Mulmigkeit und Anspannung, die auch abends - und auch jetzt im Augenblick noch - nicht richtig weggegangen ist. Vor allem meine Hände fühlen sich so dermaßen unentspannt an, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe.

        Was mir derzeit wieder und immer noch halbwegs hilft, sind Achtsamkeits-Meditationen. Zum einen gezielt gegen die Anspannungen, besonders aber eben auch gegen die Unruhe und aufkommende Angst.

        Thich Nhat Hanh, ein buddhistischer Mönch, schreibt in seinem Buch "Versöhnung mit dem inneren Kind" (Amazon-Link wie immer lediglich der Einfachheit halber; keine Werbung) sehr schöne, einfach zu merkende Atem-Achtsamkeits-Übungen, die Körper, Körperteile, Körperfunktionen und den Geist mit einschließen:

        Einatmend bin ich mir meines Körpers bewußt.
        Ausatmend lächle ich meinem ganzen Körper zu.

        Einatmend bin ich mir meines ganzen Körpers bewußt.
        Ausatmend lasse ich alle Spannungen in meinem Körper los.

        Einatmend bin ich mir meines Gehirns bewußt.
        Ausatmend lächle ich meinem Gehirn zu.
        usw.

        [...] Darum ist es so gut zu lächeln, denn das entspannt unser Gesicht, und dieses Lächeln können wir zu den verschiedenen Körperteilen schicken. [...]
        Ferner:
        Körper und Geist eines jeden von uns ist in einem gewissen Maße krank. Die beste Möglichkeit der Heilung beginnt damit, vollkommen im gegenwärtigen Moment zu sein und in allem innezuhalten. [...] Wird unser Geist von starkem Schmerz erfaßt, ist es hilfreich, zu unserem entspannten und friedvollen Ein- und Ausatmen zurückzukehren. Wenn dann das schmerzliche Gefühl zurückkehrt, nehmen wir es an, wie es ist, statt uns von ihm fortreißen und aufwühlen zu lassen: Wir kämpfen nicht gegen das schmerzliche Gefühl an, denn wir wissen, daß es ein Teil von uns ist, und wir wollen uns selbst nicht bekämpfen. Schmerz, Ärger und Eifersucht sind ein Teil von uns. Kommen sie in uns auf, können wir sie dadurch beruhigen, daß wir zum Einatmen und Ausatmen zurückkehren. Unser friedvolles Atmen wird diese starken, heftigen Gefühle zur Ruhe bringen.
        (Thich Nhat Hanh, Versöhnung mit dem inneren Kind)

        Klar ist das alles erstmal leichter gesagt und geschrieben als getan.
        Ich habe aber an dem letzten Wochenende jetzt wieder zweimal die Erfahrung gemacht, daß es funktioniert. Sicher nicht in Perfektion, aber Übung mach bekanntlich den Meister

        Wie schonmal geschrieben, kann ich Dir solche buddhistischen Praktiken und auch Lektüren nur wärmstens empfehlen, denn sie bringen Ruhe in Dein Denken. Allein schon das Lesen und die Beschäftigung damit helfen.

        Da Du ja meine eigenen Posts kennst, weißt Du natürlich, daß ich da auch noch weit davon entfernt bin, diese Meditationen zu beherrschen und damit meine Gefühle, Ängste und Depris zu jeder Zeit behandeln zu können. Das liebevolle Akzeptieren von Angst, Wut, Furcht und massiver Unruhe und anschließende Loslassen derselben ist ein Konzept, das in unserer westlichen Kultur mal so komplett fehlt. Ich bin aber schon seit längerem davon überzeugt, daß es der einzig nachhaltige Weg ist, auch, wenn es Jahre und Jahrzehnte dauert, ihn zu beschreiten. Unsere westlichen Therapiemethoden will ich damit nicht schlechtmachen - gerade in akuten Phasen können die Medis erstmal ein Segen sein, und Psychotherapie kann einem schonmal den Geist und den Weg öffnen. Auch bei mir.
        Trotzdem denke ich, daß hierzulande vieles noch zu sehr auf Symptombehandlung geht und damit zu kurz greift. Wie immer kann es dann die Summe aus allen Therapieformen machen inklusive buddhistischer Sichtweisen, gerade, wenn die herkömmlichen Methoden erschöpft sind.

        Aber es ist ein Weg, keine Frage *seufz*


        Ich drücke Dir die Daumen, daß es Dir bald wieder besser geht

        LG,
        Alex

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        • Re: Was ist los mit mir?

          Hallo

          Alex, ich danke dir für deine ausführlichen Zeilen. ich kann einiges davon für mich mitnehmen. Auch, dass dir die Achtsamkeitsmeditationen helfen. Soweit bin ich noch nicht. Ich sage mir immer vor, dass ich diese Angst- und Deprigedanken vorüberziehen lassen muss, sie anschauen und dann loslassen, mehr geht nicht.
          Und weisst du, es beruhigt mich ein wenig, wenn ich merke, dass nicht nur ich es bin, die um Erkenntnis ringt. Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch.

          Wetterumschwünge scheinen bei mir auch einiges zu bewirken. Dunkel depri, Sonne Angst.

          Sich wieder mit sich eins fühlen, das ist schwer. Ich glaube, dass darin auch der Schlüssel zu einer Besserung, von Heilung will ich mal gar nicht reden, liegen könnte. Meine Thera redet nur vom Schulterklopfen für meine Leistungen, das bringt mir nichts, ich fühle mich nicht angenommen durch sie, dadurch finde ich nicht zu mir. Sie geht nicht in die Tiefe, geht über vieles einfach hinweg was mir wirklich am Herzen liegt.
          Aber kann man das von ihr verlangen? Wahrscheinlich verlange ich da einfach zu viel. Als mein Mann noch gelebt hat, habe ich mich viel sicherer gefühlt, diese Sicherheit ist einfach weggebrochen. Nun bemerke ich meine Defizite um so mehr.

          Ich kenne auch dieses unbestimmte Gefühl der Angst, der Angst davor, etwas nicht bewältigen zu können, Angst vor drohendem Unheil. Das Gefühl, einfach vor allem und jeden davon laufen zu wollen. Und dann kommt sie aber auch ganz plötzlich, wie aus heiterem Himmel. Das kenne ich von früher so überhaupt nicht. Ich weiss nicht, woher das kommt, es scheint da etwas in meinem Unterbewusstsein zu sein, dass mir noch verborgen ist, vielleicht sind das auch ein bisschen die Auswirkungen der letzten anstrengenden 10 Jahre aber ganz sicher nicht nur.
          Ich habe einfach das Vertrauen in mich und die Welt verloren, sehr oft.

          Durch die fast siebenjährige Antidepressivaeinnahme habe ich fast ein Trauma erlitten, weil die Nebenwirkungen und späteren Entzugserscheinungen sehr heftig waren. Ich habe es ja schon einmal geschrieben, es war alles da, von Ohnmachten, heftigem Nasenbluten, Urtikaria, Angstzuständen, Albträumen, Schwindel und Tinnitus .
          Ich glaube, dass mir diese Unberechenbarkeit in erster Linie noch in den Knochen steckt, insbesondere aber auch der während dieser Zeit erworbene Tinnitus, der mich bis heute nicht ganz verlassen hat und mich glauben lässt, dass die Medikamente eben doch noch eine Rolle spielen können.

          Das war so ein bisschen Ursachenforschung. Aber es ist schön zu lesen, dass es über die Meditation einen Weg zu geben scheint, sich von manchem seelischen Unrat befreien zu können.

          Danke, Alex.

          Und lüfte heute dein Schlafzimmer, wenn die Kühle des Abends kommt.


































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          • Re: Was ist los mit mir?

            Und lüfte heute dein Schlafzimmer, wenn die Kühle des Abends kommt.
            Welche Kühle... *Augen-ungläubig-aufreiß*
            => Laut Wetterbericht liegt die Tiefsttemperatur die kommende Nacht bei molligen 18°C - morgen Früh um 5h00!!!!

            Immerhin kommt danach der Temperatursturz - max 24-25°C sind für morgen vorhergesagt. Danach werden auch die Nächte wieder angenehmer.

            Für heute habe ich mich vorhin erstmal trotz der hochsommerlichen Temperaturen beim Cachen etwas müde gemacht Und der Rolladen im Schlafzimmer ist zu, das Fenster wird nachher aufgemacht.
            Viel bringen wird's vor 2-3 Uhr in der Nacht allerdings wenig... gegen 22 Uhr ist ein Gewitter angekündigt, erst danach geht's etwas abwärts.

            ... höre, es rumpelt gerade schon etwas... *grins*

            Kommentar


            • Re: Was ist los mit mir?

              Hallo, es rumpelt gerade schon etwas. Na also!!!!!!!

              Immer deine schlimmen Befürchtungen!!! Grins, grins.
              Reichsbedenkenträger?



              VSV

              ich lüfte trotzdem, vielleicht hilft der Apfelbaum vor meinem Fenster etwas! Nein, ich wohne nicht in einem Obstgarten!





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              • Re: Was ist los mit mir?

                Reichsbedenkenträger?
                Tja - ich hab meine Probleme nicht von ungefähr

                Aber was heißt hier "Befürchtungen": Ich hab nur den Wetterbericht wiedergegeben

                Kommentar



                • Re: Was ist los mit mir?

                  Hallo,

                  Stimmt der Wetterbericht immer?

                  In Bayern sehr oft nicht.

                  Kommentar


                  • Re: Was ist los mit mir?

                    Guten Morgen

                    Mal so, mal so. Oder nur zum Teil: Das Rumpeln ist einfach an uns vorübergezogen, nix Gewitter.
                    Allerdings ist es heute trotzdem um einiges kühler und angenehmer
                    Geschlafen hab ich im Wohnzimmer auf der Gästecouch - da war es von Anfang an am kühlsten und erträglichsten.

                    Auch, dass dir die Achtsamkeitsmeditationen helfen. Soweit bin ich noch nicht. Ich sage mir immer vor, dass ich diese Angst- und Deprigedanken vorüberziehen lassen muss, sie anschauen und dann loslassen, mehr geht nicht.
                    Und weisst du, es beruhigt mich ein wenig, wenn ich merke, dass nicht nur ich es bin, die um Erkenntnis ringt. Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch.
                    Überhaupt nicht. Geht mir genauso.
                    Ich ringe ja auch noch... und nicht wenig manchmal.
                    Wenn ich schreibe, daß es mir hilft, heißt das leider nicht, daß es schon super funktioniert und ich danach immer beschwerdefrei bin.

                    Ich stolpere im wesentlichen immer wieder über folgendes:
                    Geht es mir gut, denke ich nicht so sehr an die Übungen und vernachlässige sie. Kommt mir doch mal der Gedanke, ich könnte ja mal etwas entspannen und meditieren, verführt mich ein anderer Gedanke dann allermeistens doch immer wieder recht fix dazu, etwas anderes zu tun.
                    Und wenn ich mich "nur" dazu entschließe, richtig zu schlafen statt "nur" zu entspannen.

                    Geht es mir nicht so gut, so wie aktuell, muß ich erstmal ne ruhige Gelegenheit finden, mich entsprechend einzurichten. Je mehr Trubel ist, umso schwerer fällt mir das; unter der Woche im Büro praktisch gar nicht dran zu denken. Dabei könnte man solche Übungen eigentlich auch mal 5 Minuten hier und dort machen...
                    Lege ich mich dann nachmittags / am frühen Abend wirklich mal hin und entspanne / meditiere ne halbe Stunde oder Stunde, so tut mir das nach ein paar Minuten in der Tat ziemlich gut. Manchmal nicke ich darüber auch immer wieder mal ein.
                    Nach der Übung dann allerdings hält der Effekt nicht unbedingt so super lange an: Nach 5-10 Minuten bin ich wieder im Alltag, nach ner halben Stunde kommt es mir manchmal so vor, als hätte ich mich zwischendurch gar nicht entspannt.

                    Und manchmal ist mir das "Entspannen" dann einfach noch zu anstrengend und ich will einfach nur die Augen zumachen und an überhaupt nichts denken müssen.

                    Diese Philosophie, wirklich jeden einzelnen Augenblick achtsam, wohlmeinend und liebevoll zu leben und zu erleben, ist daher nicht wirklich immer einfach umzusetzen. Erst Recht nicht in unserem durchgeplanten Alltag. Ich persönlich packe es morgens nicht, weil ich da einfach nicht früh genug aus den Federn komme und stattdessen lieber richtig schlafe. Tagsüber ist zumindest von Montag bis Freitag keine Gelegenheit dazu... Und abends ab 18/19 Uhr ist ja dann eigentlich noch 1-2 Stunden Familienzeit, bevor Sohnemann ins Bett geht. Da mache ich es zwar manchmal, kann aber nicht jeden Abend entsprechend strukturieren (allein 2x die Woche hat meine Frau abends Tai-Chi und Chor, so daß ich mich komplett um Sohnemann kümmern muß).

                    Ich würde mich gern mal mit jemandem unterhalten, der das - im Arbeits- & Familienalltag! - hinbekommen hat. Kenne aber niemanden. Die meisten Erfahrungsberichte, die ich kenne, sind von Leuten, deren Kinder schon deutlich älter oder gar ausgezogen sind, oder die komplett single sind.

                    Wenn ich meinen vorletzten Absatz so lese, denke ich, liegt aber echt auch viel am inneren Schweinehund und der Depri an sich - gibt durchaus Momente, in denen mir auch die Entspannung und Achtsamkeitsübung unwichtig und unsinnig erscheinen. Und ärgerlicherweise sind manche meiner Gewohnheitsmuster dann so eingefahren, daß ich mir stattdessen lieber zusätzlichen Streß mache anstatt zu versuchen runterzukommen... *seufz* So frei nach dem Motto: Früher hat das doch auch funktioniert! Kommt mir auch hier gerade wieder so vor wie ein kleines, trotziges Kind in solchen Momenten

                    Und auch hier kommt man wahrscheinlich nur mit liebevoller Achtsamkeit und Rationalität auf Dauer am besten raus... egal, wie man es dreht und wendet.

                    Wie Du siehst, bin ich da eben auch noch lange kein routinierter Profi


                    Ich denke aber, wenn Du schonmal soweit bist
                    Ich sage mir immer vor, dass ich diese Angst- und Deprigedanken vorüberziehen lassen muss, sie anschauen und dann loslassen,
                    bist Du schonmal auf einem guten Weg. Oft genug schaffe ich auch kaum mehr als das

                    LG,
                    Alex

                    Kommentar


                    • Re: Was ist los mit mir?

                      Hallo Alex,

                      ich antworte dir später. Hatte schon Bammel, dass ich zu frech zu dir gewesen bin und du es mir übel nimmst.
                      Tatsächlich war es bei mir im Schlafzimmer auch etwas stickig, Westseite, aber nicht erdrückend heiss. Deine Idee, in einem kühleren Raum zu schlafen, war gut.

                      Noch zu einem. Ich spüre bei mir auch, dass es alte falsch erlernte Muster sind, z.B das katastrophistische Denken, die Selbstwertproblematik, auch unterdrückte Gefühle. Es macht Angst, weil wir es oft nicht deuten können.

                      Ich wünsche dir einen guten Tag, manchmal kommen diese Tage auch von ganz allein.

                      VSV









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                      • Re: Was ist los mit mir?

                        Hallo,

                        Gestern früh hatte ich das Gefühl, kaum aus dem Bett zu kommen. Ich habe mich dazu gezwungen, denn sonst gehen wir unter. Schweißübeströmt und wie mit innerer Handbremse habe ich es zustande gebracht etwas zu kochen und sogar das Bad zu putzen. Plötzlich dann, wie aus heiterem Himmel kam eine schreckliche Angst über mich, die Lähmung war weg, der Hals schnürte sich zu, ich zitterte und rannte nur noch sinnlos hin und her. Und es dauerte und dauerte.
                        Heute Nacht dann Magensäure, Magenkrämpfe.

                        Ich fühle mich überfordert, ich habe Probleme über Probleme, der Vertreter von der Witwen- und Waisenkasse hat mir zwei Verträge untergejubelt, ja, ich bin selber schuld, aber er hat nicht davon gesprochen, welche monatlichen Verpflichtungen auf mich zukommen, die Kasse antwortet auf mehrmalige Anfragen nicht, der Antrag auf Schwerbehinderung wird seit Monaten nicht bearbeitet, unser Mieter bleibt die Miete schuldig, für die Heizung, die zu reparieren ist, kommen die Ersatzteile nicht, seit Wochen, obwohl die Beamtenpension erhöht worden ist, bekomme ich nun 100 Euro weniger,
                        .

                        Ja, und ich sollte und sollte und sollte und weiss auch, was zu tun ist. Ich fühle mich als Versager, weil ich viele Dinge nicht mehr so schaffe, wie es sein sollte, und diese Ängste scheinbar aus dem Nichts heraus und der Wechsel der Symptome , geben mir auch noch den Rest.

                        Ich sollte mehr unter Menschen gehen, ich sollte an mich denken, ich sollte einem Verein beitreten, aber ich habe einfach nur noch Angst, Angst vor allem und jedem und traue mich nicht mehr aus dem Haus.

                        Ich strenge mich wirklich an, dass alles zu verstehen, wobei ich denke, dass es nicht die Dinge an sich sind, sondern einfach dieses Gefühl der absoluten Hilflosgkeit und des Ausgeliefertseins.

                        Seltsamerweise gibt es neben zwei schlechten Tagen auch wieder einen guten Tag, was mich zu der Annahme veranlasst, dass es doch etwas organisches sein müsste oder ein Defekt im Nerbensystem. Ich habe auch an zwei Tagen Tinnitus, am dritten, ist er wie weggeblasen.

                        Kann mich jemand beruhigen, es geht mir wirklich grottenschlecht. Bitte nicht der Vorschlag mit Medikamenten, die vertrage ich nämlich nicht.

                        Ich hoffe, dass ich nicht immer so verzweifelt rüber komme ,wie jetzt. Ich habe einfach niemandem, mit dem ich reden kann und steigere mich wohl da auch etwas hinein.



                        VSV










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                        • Re: Was ist los mit mir?

                          Seltsamerweise gibt es neben zwei schlechten Tagen auch wieder einen guten Tag, was mich zu der Annahme veranlasst, dass es doch etwas organisches sein müsste oder ein Defekt im Nerbensystem. Ich habe auch an zwei Tagen Tinnitus, am dritten, ist er wie weggeblasen.
                          Hallo VSV,

                          würde das nicht eher auf die Psyche schließen lassen?
                          Denn gerade bei organischen Sachen wird es doch meist nicht schlagartig besser, oder ist weggeblasen.
                          Ich finde das ist eher typisch für die Psyche, das es schlagartig besser wird sobald etwas passiert das den Stress ein wenig ausgleicht und sei es nur dass die Sonne scheint und ein paar Hormone in Bewegung setzt.
                          Versuch darauf zu vertrauen dass nichts von den Ärzten übersehen wurde, auch wenn etwas mit dem Nervensystem nicht stimmt gibt es typische Symptome, die der Arzt erkennen würde.

                          Hast du schon mal ein Stimmungstagebuch geführt?
                          Das wäre eine Möglichkeit herauszufinden was an den guten Tagen die Besserung auslöst, wenn du deine Stimmungen festhältst, was du an dem Tag gemacht hast, was dich erfreut hat und was dich deprimiert hat.

                          Kopf hoch, gerade weil es manchmal gute Tage gibt, zeigt das die Fähigkeit zur Besserung vorhanden ist.
                          leider ist es eine regelrechte Detektivarbeit herauszufinden wie diese Verbesserungen zu erreichen sind, aber sie sind zu erreichen ganz sicher, die Indizien dafür sind da.

                          Meinst du nicht du könntest deinen Sohn in bestimmten Angelegenheiten mehr Involvieren, unkritische Bereiche in seine Hände legen, ihn da auch ein Stück weit los lassen und gleichzeitig auf ihn bauen?
                          Ich denke immer noch dass es die Sorge ist die dich so empfinden lässt und vielleicht gibt es durch gemeinsame Überlegungen umsetzbare Lösungen, so dass dir ein paar Sorgen genommen werden können.

                          Kommentar


                          • Re: Was ist los mit mir?

                            Hallo VSV,

                            das tut mir echt leid für Dich

                            Diesmal hab ich leider nicht so viel Zeit, muß gleich zum Orthopäden.

                            Aber vielleicht tröstet es Dich ein ganz kleines mini-bißchen, daß ich seit ein paar Tagen eben auch etwas mehr durch den Wind bin als sonst. Lange nicht so extrem wie Du. Aber grad gestern Abend auch wieder kam die Angst vor dem Schlafen zurück und daß ich nicht durchschlafen würde. Mich macht das auch irgendwo fertig, ist auch bei mir aktuell immer wieder ein echtes Angehen dagegen, die Ruhe zu bewahren, mich nicht hängen zu lassen und vor allem dem Depri-Anteil mit seinen Sinnlosigkeitssprüchen nicht nachzugeben.

                            Und ich verstehe das alles auch nicht so richtig.

                            Ich / man kann ja noch nicht einmal wirklich ausschließen, daß es auch etwas organisches ist. Weil im Körper und der Psyche eben alles zusammenspielt.
                            Es wird aber ganz sicher nichts organisches auf der "ersten, obersten" Ebene sein und ist sicher auch nicht durch Medikamente oder ähnliches ausgelöst. Wenn überhaupt irgendwelche Stoffe dazu beitragen, dann habe ich sie schon mein halbes Leben über die Umwelt, die Lebensmittel oder was auch immer aufgenommen. Aber ganz sicher nicht über Medis.

                            Viel wahrscheinlicher ist jedoch, daß wir hier vielleicht aufgrund genetischer Veranlagungen für Depris und Ängste mehr oder weniger empfänglich sind. D.h. der "organische Defekt" liegt irgendwo in ein paar "defekten Genen" verborgen.

                            Ähnlich wird das auch bei dir sein.

                            Schwer zu sagen, ob einem das jetzt wirklich Mut machen kann...
                            Ich setze einfach meine Hoffnung dahinein, daß die Forschung auch in der Hinsicht mit jedem Jahr neue Erkenntnisse gewinnt. Mit etwas Glück und Hartnäckigkeit stehen in ein paar Jahren schon ganz andere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

                            Ob das alles aber wirklich zielführend ist, sei auch einmal dahingestellt... die diversen Verletzungen und Traumata, die wir erlitten haben, sind ja nun erst einmal so in unserer Psyche abgespeichert, wie sie sind... da beißt die Maus zunächst keinen Faden ab. Ich bezweifle, daß es in absehbarer Zeit, falls überhaupt, verläßliche Medikamente ohne besondere Nebenwirkungen geben wird, die einem direkt dabei helfen, diese Erinnerungen und Erfahrungen besser zu verarbeiten.

                            Wahrscheinlich führt wirklich kein Weg an einer intensiven Beschäftigung mit sich selbst und seiner Vergangenheit vorbei - in Liebe, Akzeptanz und Mitgefühl (jeweils auch mit einem "Selbst-" vorne dran).

                            Tut mir leid, daß ich keine beruhigenderen Worte für Dich habe

                            Trotzdem:
                            Bleib so ruhig wie möglich, lass den Sturm vorüberziehen.
                            Falls Dein Sohn zur Zeit gut allein zurechtkommt, versuche da Verantwortung abzugeben bzw. Dir nicht noch zusätzlich welche für ihn aufzuladen.

                            Gib die Zuversicht nicht auf; tue ich auch nicht
                            Es kommen wieder richtig sonnige Tage für uns und unsere angeschlagene Psyche, versprochen

                            Liebe Dich, liebe Dein Leben - auch und gerade jetzt


                            LG,
                            Alex

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                            • Re: Was ist los mit mir?

                              Hallo Alex, ich drück dich mal, das muss erlaubt sein. Ist irgendwie rührend, wie du mir helfen willst. Danke! Es tut mir so leid, dass auch du zu kämpfen hast, zur Zeit. Du hast recht, dass wir die Zuversicht behalten müssen. Man kann es sich nicht oft genug sagen.

                              Ich denke mir immer, dass man nicht zu hohe Anforderungen an sich stellen sollte, das tun andere nämlich auch nicht. Leicht gesagt, wenn das innere Kind etwas anderes vorgibt.

                              Möglicherweise ist es so, dass wir Narben auf der Seele haben, vielleicht auch aus der Kindheit, vielleicht auch nicht, evtl. weil wir zu wenig wertgeschätzt worden oder mit Problemen allein gelassen worden sind. Vielleicht holt einen das immer wieder ein, wenn es denn wirklich aus der Psyche kommen sollte. Ach, wenn man das nur wüsste!

                              Insgeheim belastet mich die Situtation mit meinem Sohn auch. Es wäre so wichtig, dass er sich Hilfe holt, was er aber nicht will. Diese Ungewissheit mit seiner Erkrankung ist nicht leicht zu ertragen.

                              Ich war 1978 als junge Frau, schon einmal in einer ähnlichen Krise und bin da nach langen Jahren wieder vollkommen herausgekommen, vielleicht, weil ich mich habe selbst mehr wertschätzen gelernt, was natürlich auch der Genesungsprozess an sich gewesen hätte sein können.

                              Und so kann es auch bei dir sein, Alex. Danke!

                              VSV














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                              • Re: Was ist los mit mir?

                                Hallo liebe Tired,

                                danke auch für deine Denkanstöße. Es ist schwierig, sich selbst zu beurteilen, gerade wenn man mittendrin steckt. Das können andere dann vielleicht wirklich besser, und ich denke mal, dass du über einen breiten Erfahrungsschatz verfügst, denn ich habe ja schon viele deiner Beiträge gelesen.

                                Ich bin zur Zeit irgendwie in mir und meiner Angst gefangen und vielleicht deswegen auch ein wenig blind.

                                Neulich hat mich ein langjähriger, wohlmeinender, verwitweter und neu liierter Bekannter zu einem kleinen Ausflug mitgenommen, weil ich einmal aus meinen vier Wänden herauskommen müsse. Zögernd habe ich zugesagt.
                                Wir saßen in einem Restaurant am See, plötzlich kamen mir die Gedanken, was ich eigentlich hier wolle, neben einem fremden Mann, mir wurde dann sehr schmerzlich die Trauer um meinen Mann bewusst, all die fröhlichen Leute, und ja, ich sei nur aus Mitleid mitgenommen worden, ich gehöre eigentlich nicht hierher, ich gehöre nicht zu ihnen, mit mir stimmt eben etwas nicht. Hoffentlich wird das nicht auch noch bemerkt. Es war einfach schrecklich.

                                Als wir dann endlich bei mir angelangt waren, bekam ich, nachdem der Bekannte weg war, eine Angstattacke nach der anderen und wurde depressiv. Ich erkenne, dass dies eine Folge von falschen Gedankengängen ist, kann mich aber nicht daraus befreien. Das ist die Krux, insoweit spielt die Psyche gewiss auch eine Rolle, aber manchmal scheint alles wie aus heiterem Himmel zu kommen. Als ob es da eine Sperre gäbe, mich dem Leben wieder anzuvertrauen.

                                Oh tired jetzt höre ich aber wirklich auf und nochmals danke.

                                ich drück dich jetzt auch mal.

                                VSV
                                .




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                                • Re: Was ist los mit mir?

                                  Hallo, ich habe jetzt einmal nachgedacht.

                                  Ich konnte mir nicht erklären, warum es mir ab heute morgen bis eben jetzt ganz gut ging. Mir kam die Idee, dass ich ja morgen einen Termin beim sozialpsychiatrischen Dienst habe und Hilfe erwarten kann, wenn auch nur durch ein gutes Gespräch.
                                  Dann kam mir der Gedanke, und was danach? Schon spürte ich die Angst in mir hochkommen, das Herz bis zum Hals schlagen usw, . den Tag kann ich kanzeln. Ich bin nur noch ein Häuflein Elend.
                                  Es scheint eine allgemeine Lebensangst dahinter zu strecken, auch im Zusammenhang mit meinem Sohn.

                                  Es ist schwer, ihm die Verantwortung für sein Leben zu überlassen, denn es vergeht kein Tag, an dem er nicht auf seine Erkrankung hinweist, die ihn natürlich schwer getroffen hat. Mein verstorbener Mann und ich haben in dieser Hinsicht schon so viel mit ihm mitgemacht, dass sich mir diese Gefühle irgendwie zu innerst eingeprägt haben.

                                  Dahinter scheint aber auch ein großes Gefühl der eigenen Minderwertigkeit in Kombination mit Versagensängsten aus der Kindheit zu stecken. Ich ziehe mir da gleich jeden Schuh an. Die Erkrankung meines Sohnes tut ihr übriges dazu. Es gibt auch noch einen gesunden, der sich absolut unzuständig fühlt und höchstens zwei Mal im Jahr bei uns anruft. Er könnte meinem Sohn eine Stütze sein, aber das ist nicht der Fall. Warum auch immer.

                                  Ich sitze irgendwie in der Klemme, ahne Zusammenhänge, kann sie aber nicht für mich nutzen.
                                  Ich hoffe, dass die Wogen nicht vollends über mir zusammemnschlagen.

                                  Aber....... es ist die Psyche! Der Körper ist nur ihr Werkzeug.

                                  VSB



















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                                  • Re: Was ist los mit mir?

                                    Ich drück dich zurück

                                    Es scheint eine allgemeine Lebensangst dahinter zu strecken, auch im Zusammenhang mit meinem Sohn.
                                    Bei deinem vorletzten Beitrag hatte ich das Gefühl das dein eigentliches Problem ein Gefängnis ist, vor allem durch dein Pflichtbewusstsein auferlegt, du sitzt fest im Arbeitslager.
                                    Warum hattest du bei dem Ausflug solche Gedanken?
                                    Wohl weil du nicht zu hause deine Pflicht getan hast und stattdessen faul in der Gegend herum sitzt, mit Menschen die so jemanden sowieso nur aus Mitleid beachten?

                                    Ich habe dir ja schon mal geschrieben das meine Mutter eine ähnliche Situation mit meinem Bruder hat, gerade weil sie viel für ihn übernommen hatte und er über Jahre nicht mehr selbstständig existieren konnte war die Situation fast unerträglich.

                                    Dein Sohn scheint ja trotz allem viel auf die Reihe zu bekommen, versuche das fördern, ihn zu fordern und nicht umgekehrt alles was geht abzunehmen und von ihm fern zu halten.
                                    Du solltest das auch unbedingt beim psychiatrischen Dienst ansprechen, es gibt Hilfsangebote die vielleicht für euch infrage kommen.
                                    Bei uns gibt es eine Einrichtung die sich "lebensräume" nennt, ähnliches dürfte es überall geben.
                                    Dort gibt es wöchentliche Treffen, einfach zum Kaffeeetrinken, kleinere Unternehmungen, oder nur reden.
                                    Es ist auch immer eine Sozialarbeiterin anwesend, die den Leuten mit Rat und Tat zur Seite steht, sich auskennt mit Hilfsmöglichkeiten und auch dabei unterstützen kann sich besser abzugrenzen, zu Fördern und nicht nur zu geben.
                                    Frag mal bei dem Termin nach, ob es so etwas bei euch gibt und ob du zu solch Treffen gehen kannst.
                                    Es wäre zumindest mal was anderes, wenn du einen fixen Termin pro Woche hättest, zum unverbindlichen Kaffeetreff und dort mindestens eine Person ist die sich in der Materie auskennt, dementsprechend Ratschläge geben kann.

                                    VSV,
                                    du bist heillos überlastet und die Last wiegt so schwer das dein Körper sich meldet: Btte gib etwas davon ab, sonst kann ich bald gar nichts mehr tragen..........."

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                                    • Re: Was ist los mit mir?

                                      Danke, tired.

                                      Kommentar


                                      • Re: Was ist los mit mir?

                                        Hallo VSV,

                                        ich habe mich heute Nachmittag mit einem neuen Buch zum Thema "Angstbewältigung" in den Garten zurückgezogen. Während ich am Lesen war und in dem, was die Autorin schreibt, viel Altbekanntes wiederentdecke, wird mir mit einem Mal wieder bewußt, wann es mir immer etwas leichter gefallen ist, mit der Angst umzugehen:

                                        Immer dann, wenn ich mir erlaubt habe, Angst haben zu dürfen!

                                        Warum ist das so wichtig?
                                        Im Prinzip ist das auch wieder altes Wissen für mich, aber ich vergesse es offenbar auch immer wieder bzw. in der nächsten Phase ist es erstmal wieder verschütt: Angst ist eine Streßreaktion, die sich au körperlicher Ebene in verschiedenen Symptomen äußert. Im einzelnen: Streß erzeugt Adrenalin, Adrenalin führt dazu, daß diverse Muskeln im Körper sich anspannen; je mehr Adrenalin, umso mehr Anspannung bis hin zum Schmerzhaften. Die Nerven kribbeln, wir können die Symptome nicht recht deuten, bekommen zusätzlich Angst davor, was neuerlichen Streß erzeugt, wodurch weiteres Adrenalin erzeugt wird, was weitere Symptome hervorruft, die zusätzliche Angst erzeugen, usw.

                                        Diesen Kreislauf - und das hat mir die Autorin in ihrem Buch gerade mal wieder sehr schön vor Augen geführt - kann nur unterbrochen werden, wenn man die Angst zuläßt: Wir müssen lernen, keine Angst mehr vor der Angst selbst zu haben. Dadurch reduzieren wir den Streßpegel, dies reduziert die Adrenalinausschüttung, dies wiederum reduziert die Vielfalt an körperlichen Symptomen, wodurch wir per se weniger Angst haben, usw.

                                        D.h., der erste unheimlich wichtige und essentielle Kniff für uns ist es, uns zu erlauben, Angst haben zu dürfen!

                                        "Ich darf Angst haben, das ist absolut in Ordnung. Mir kann nichts schimmes passieren, die Angst ist nicht gefährlich. Ich darf Angst haben. Ich erlaube mir, Angst haben zu dürfen." usw.

                                        Übe das einmal.
                                        Ja, es fühlt sich davon nicht unbedingt sofort viel besser an. Die ersten Male ist es schwer, sich das zuzugestehen.
                                        Ich habe aber selbst schon einige Male an mir selbst erlebt, daß dieser Ansatz funktioniert (Dummerweise gerät er nur in den besseren Phasen wieder in Vergessenheit , und kommt dann die nächste schlechtere, dauert es wieder ein Weilchen, bis ich wieder hervorgekramt habe oder darauf aufmerksam gemacht werde, wie durch das Buch.)

                                        Fakt ist aber in jedem Fall:
                                        Das Sich-erlauben ist der erste Schritt hin zur Akzeptanz und damit zur Streßreduktion.

                                        Ich jedenfalls bin mal wieder fest entschlossen, diesen Weg zu gehen und ihn hoffentlich nicht so bald wieder aus den Augen zu verlieren.
                                        "Ich darf Angst haben!"

                                        Du darfst auch Angst haben Da ist nichts schlimmes dabei. Es werden keine Katastrophen passieren, Dein Sohn wird auch mal ein oder zwei Stunden oder länger ohne Dich zurechtkommen, den Einkauf kannst Du auch ein paar Stunden später und etwas langsamer erledigen, wenn die Attacke vorüber ist, das Kochen kann ausnahmsweise auch mal der Lieferservice übernehmen, usw.

                                        Im Augenblick ist nichts wichtiger, als daß Du Dir selbst erlaubst, Angst haben zu dürfen.

                                        Keine Ahnung, ob Du mit dem Ansatz etwas anfangen kannst, aber ich hoffe es

                                        Falls Du Interesse an dem Buchtitel haben solltest: Der Weg aus der Angst


                                        Drücke Dich ebenfalls zurück

                                        Alex

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                                        • Re: Was ist los mit mir?

                                          Hallo Alex,

                                          jetzt werde ich mir das Buch einfach einmal bestellen. Ich denke mal, wenn du es für gut befunden hast, ist es das auch. Das Schlimmste ist wirklich diese Angst vor der Angst und den damit verbunden Symptomen, die sehr erfindungsreich sein können.

                                          Wahrscheinlich sollte man so ein Buch immer wieder einmal lesen , weil es immer noch etwas Neues darin zu entdecken gibt. Vielleicht kennst du auch das Buch von Doris Wolf, " Ängste verstehen und überwinden " daraus habe ich erst einmal die Grundtendenzen der Angst kennengelernt. Das Tückische ist, dass sie einfach da ist, was für mich das Allerschlimmste ist.

                                          Also, was habe ich gelernt! " Ich darf Angst haben und sie tut mir nichts. "

                                          Noch einen Drücker

                                          VSV



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                                          • Re: Was ist los mit mir?

                                            Ich denke echt, daß es einem helfen kann, wenn man das Gefühl hat, in einer Sackgasse zu stecken und nicht mehr weiterzukommen.

                                            Die Autorin macht in meinen Augen sehr gut deutlich, daß es ein sehr kleiner, aber feiner und entscheidender Unterschied ist zwischen „die Angst aushalten, durchhalten, sich zusammenreißen und auf Biegen und Brechen irgendwie durchstehen“ = Kampfkomponente, und „die Angst gelassen hinnehmen, akzeptieren und widerstandslos durch sich hindurchströmen zu lassen“ = kein Kampf, Ergebenheit.

                                            Zusammennehmen bedeutet, sich zu verkrampfen, zu kämpfen.
                                            Sie faßt das schließlich schön mit dem Satz zusammen:
                                            Das Kämpfen aufgeben, sich der Angst hingeben. Vielleicht ist es eine der wenigen Sachen auf der Welt, wo man durch Aufgeben gewinnt???
                                            Gleichzeitig beschreibt und betont sie allerdings selbst, daß dieses Akzeptieren und Loslassen schwer zu verstehen und zu vermitteln ist. Und ich denke auch, daß das der Punkt ist, an dem viele von uns Verständnis- und Umsetzungsprobleme haben und am Ende immer wieder scheitern. Ich selbst ja auch: Mal hab ich das Gelassen-hinnehmen und Akzeptieren halbwegs gut drauf; dann wieder sträubt sich alles in mir gegen die Angst und ich mobilisiere mich selbst, dieses blöde Gefühl nur schnellstmöglich wieder loswerden zu wollen. Was einen / mich allerdings nur immer wieder zusätzlich unter Druck setzt und somit weiteren Streß erzeugt, was wiederum eben Adrenalin erzeugt, die Symptome verstärkt und den Teufelskreis der Angst am Leben erhält.

                                            Ich hab das selten so gut beschrieben gesehen wie in diesem Buch.

                                            Auch, daß sie diesen Sachverhalt so oft wiederholt und betont, finde ich nicht falsch oder störend, sondern genau den richtigen Weg, um das blockierte Denken eines Betroffenen / mein blockiertes Denken zu lockern – steter Tropfen höhlt den Stein

                                            Ich habe leider auch schon zu viele Bücher zu dem Thema gelesen, bei denen ich schlicht nicht verstanden habe, was ich genau machen soll, auch, wenn ich die Worte und Ansagen „akzeptieren“ und „loslassen“ erstmal verstanden und die Botschaft als logisch empfunden habe. Aber wie genau macht man’s…?


                                            Ich denke daher, gerade Betroffenen muß man diese Dinge immer wieder und so plastisch / bildlich wie möglich beschreiben. Auch mit Metaphern, welche die Autorin dieses Buches ebenfalls sehr schön und nachvollziehbar darstellt.

                                            Mir hilft es im Augenblick auf jeden Fall schonmal sehr gut und bereue den Kauf nicht, auch, wenn es das x-te Buch zu dem Thema ist

                                            Ich glaube, daß es Dir daher auch gut helfen wird

                                            LG,
                                            Alex


                                            PS: Was mich gerade auch sehr schön entspannt, ist der Sonnencreme-Duft, den ich noch auf der Hand habe, nachdem ich unseren Sohn heute Morgen für die Schule eingecremt habe – ich saß in meiner Frühbesprechung und hatte weißen Sandstrand, blaues Meer, grüne Palmen und eine sanfte Brise vor meinem inneren Auge *g*

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                                            • Re: Was ist los mit mir?

                                              Hallo Alex,

                                              Ich komme gerade von sozialpsychiatrischen Dienst zurück. Ich bin zwar fix und alle, aber es hat gut getan. Die Therapeutin hat im Hinblick auf mein Ausflugserlebnis die gleiche Ansicht vertrteten, ohne von tired zu wissen. Also, ich hätte tired auch gern als Therapeutin!!!!

                                              Ich bin sehr gespannt auf das Buch, vor allem auf Ausführungen über das Adrenalin. Irgendwie scheint das auch ein Übeltäter zu sein bei uns.
                                              Ich habe auch schon eine Reihe von Angstbüchern durch, das letzte, von einer Amerikanerin geschrieben, habe ich eigenhändig bei meiner Therapeutin in den Papierkorb entsorgt. Mich hat es genervt, denn diese schematischen Anweisungen waren gerade das, was ich nicht gebrauchen konnte.

                                              Du hast also Aromatherapie gemacht! Gute Idee ! Kostet nicht viel und wirkt
                                              .
                                              Ich habe heute gerade gelernt, dass man bei Ängsten singen soll. Beides würde sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Es ist nur gut, dass ich in meinem Hause allein wohne.

                                              Dir noch einen schönen Tag, meine seelische Erschöpftung macht sich breit.

                                              VSV

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                                              • Re: Was ist los mit mir?

                                                Die Therapeutin hat im Hinblick auf mein Ausflugserlebnis die gleiche Ansicht vertrteten, ohne von tired zu wissen. Also, ich hätte tired auch gern als Therapeutin!!!!

                                                Ich wüsste eine noch bessere Therapeutin für dich.
                                                Wenn du deine Beiträge neutral durchliest, aus Sicht der besten Freundin z.B., dann wirst du bemerken dass sich deine Gedanken schon genau in diese Richtung bewegt haben, die Ansicht anderer entsteht aus dem was du erzählst, also selber schon irgendwo weißt.
                                                Ich denke wenn du dir Schwächen gestattest, deine Grenzen nicht als Versagen betrachtest, sondern als etwas vollkommen natürliches dass jeden Menschen betrifft, dann kannst du deine Situation auch in einem anderen Licht sehen.
                                                Du würdest jedem zugestehen sich in dieser Situation etwas mehr zu gönnen, sich Raum für eigene Unternehmungen frei zu schaufeln, es auch genießen zu dürfen.
                                                Hör auf dein Gefühl, achte es wie eine neutrale Meinung zur Situation und gestehe dir die eigenen Grenzen zu.
                                                Sieh das nicht als Versagen, nicht als etwas das du nicht leisten kannst aber unbedingt leisten musst.
                                                Wenn du dir die gleichen Atempausen zugestehst die du jedem anderen anraten würdest, dann wirst du sehen dass die Welt dadurch auch nicht untergehen wird.
                                                Die Lücken werden trotzdem geschlossen, es geht auch weiter wenn du dir erlaubst ein wenig Freude und Entspannung zu genießen, euer Leben wird sich neuen Strukturen anpassen können und damit für dich und auch deinen Sohn ein Wohlfühlen ohne diese Ängste möglich machen.
                                                Vergiss dich selber nicht über die vielen Verpflichtungen, du bist wichtiger, schon alleine weil du gebraucht wirst ist es wichtig die Kräfte auch entsprechend zu rationieren.
                                                Nur wenn es dir gut geht, kannst du für andere da sein auch wenn das bedeutet dass andere auf die ein oder andere Leistung verzichten müssen, du gibst trotzdem noch genug und kannst durchaus auch mal was auslassen.
                                                Nichts wird auseinander brechen, nur weil du etwas mehr an dich denkst, im Gegenteil, es wird euch beiden am Ende zugute kommen.

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                                                • Re: Was ist los mit mir?

                                                  Hallo tired,

                                                  heute wollte ich dir ohnehin noch schreiben, habe es aber dann doch schnell bei Alex eingeflickt.
                                                  Hoffentlich bist du mir nicht böse deswegen. Ich war total erschöpft, auch seelisch, total.

                                                  Du hast so einen wunderschönen, hoffnungsvollen, stimmigenBeitrag geschrieben jetzt, ich danke dir dafür von ganzem Herzen.

                                                  Mir wird jetzt erst so richtig klar, was bei mir alles so abgelaufen ist. Ich habe nur noch funktioniert irgendwie, bei der schweren über Jahre dauernden Erkrankung meines Mannes. Meinen Sohn nicht eingerechnet.

                                                  Meine Gefühle habe ich notgedrungen unter Verschluss gehalten, was auch heute noch sehr oft vorkommt. Manche Empfindungen sind so versteckt, dass ich sie nicht einmal bemerke. Ich habe überhaupt kein Gefühl in manchen Momenten und funktioniere weiterhin wie ein auf Leistung gedrillter Roboter.( Ich bemerke es später auch oft an meinen recht abgehackt klingenden Schreiben).

                                                  Es wundert nicht, wenn da der Körper sich mit Verspannungen, innerer Leere, Angst- und Zwangsgedanken, Schlafstörungen, Magenbeschwerden, Panikattacken meldet.

                                                  Und jetzt! Ich will raus aus dieser Situation, aber das geht nicht so einfach. Es gibt da eine innerliche Sperre, die sagt, nein, du kannst nichts, du bist nichts, mir dir ist nichts los, du hast es nicht verdient! Und schon wieder kommt diese elende Angst angekrochen.

                                                  Verstehst du, ich will, aber kann nicht. Aber zumindest kann ich durch dich meine Lage jetzt besser analysieren. Die Sozialpädagogin, die sich heute nach drei Stunden von mir leider verabschiedet hat, war nur vorübergehend da, geht in die gleiche Richtung. Sie sagte u.a. "VSV, ihr Mann ist tot, ihr Sohn ist erwachsen, bemerken Sie das nicht? Die Zeiten haben sich geändert.
                                                  Ich sagte, ja aber ich konnte meinen Mann nicht retten, mein Sohn ist nicht gesund und der andere Sohn ein studierter Egoist mit Doktortitel. Ich kann nichts, ich bin nichts wert, ich habe versagt und.. und und.

                                                  Das waren einfach so meine Gefühle, die mir entglitten sind. Sie sind natürlich falsch bei LIchte besehen. Also, da liegt noch ein weiter Weg vor mir.

                                                  Heute abend gehe ich zum Trauerstammtisch in einen Biergarten, da geht es um alles andere als um Trauer. Fast freue ich mich schon darauf, nur ein kleines bisschen.

                                                  Die Therapeutin hat mir außerdem angeboten, in eine Entspannungsgruppe zu gehen, ich habe da an dich gedacht, weil du mir damals schon geraten hast, etwas in dieser Richtung zu unternehmen.

                                                  Meine Güte, ich werde hier so gut versorgt bei euch, durch dich und Alex,

                                                  ich möchte so gerne etwas wieder zurückgeben.

                                                  VSV

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                                                  • Re: Was ist los mit mir?

                                                    Natürlich bin ich nicht sauer, es ist vollkommen ok wenn du dich auch mal kürzer fasst.;-)
                                                    Du gibst auch genug zurück, durch deine Resonanz, das ist der Lohn für den wir hier schreiben, der beste Lohn.:-)

                                                    Es hilft dir vielleicht wenn du abends den Tag nochmal kurz reflektierst, was du gemacht hast und wo du dir hättest Zeit für dich abzweigen können.
                                                    Mir hat es auch immer geholfen wenn ich mich mit mir selber verabredet habe, feste Termine für eine bestimmte Zeitspanne und auch ein konkretes Vorhaben, die ich unbedingt wahrnehmen musste und wo nichts anderes Platz hatte.
                                                    Wenn du beim psychiatrischen Dienst einen Termin hast, dann nimmst du dir die Zeit, Zeit für dich ist mindestens genauso wichtig.
                                                    Also, Terminkalender raus und mit VSV verabreden.;-)

                                                    Das mit deinem Sohn, mit beiden, verstehe ich gut, das belastet und du bist halt die Mutter die sich kümmert.
                                                    Das ist aber ein Programm, du kannst es zumindest in einigen Bereichen umschreiben.
                                                    Freue dich dass der eine Sohn sein Leben lebt, er braucht euch nicht, also geht es ihm auch gut.
                                                    Er macht seinen Weg und du kannst dich im Bezug auf ihn zurück lehnen und genießen was er schafft.
                                                    Vielleicht schafft er es ja gerade weil er die Brücken abbricht, sich nicht um den Bruder kümmert, vielleicht ist diese Zeit, die Zeit die er für seinen Doktor brauchte.

                                                    Bei meinem Bruder hat meine Mutter alles gemacht, ihn mit Lebensmittel versorgt, stundenlang mit ihm telefoniert und seine Schauergeschichten angehört, der Vater kümmerte sich ums bürokratische und natürlich regelmäßige Anfeindungen durch Hausbewohner die abgewehrt werden mussten.
                                                    Er selber tat keinen Schritt mehr in Sachen Selbstversorgung, schrieb sogar Einkaufzettel für seine alte Mutter und Mutter stand auch immer bereit wenn er jemanden zum beschimpfen brauchte und sie stellte sich seine Verhörmethoden mit denen er Verschwörungen aufdecken wollte, es hat sie regelrecht zerfressen.
                                                    Jahre lang habe ich ihr zugeredet den Kontakt abzubrechen, ihn nicht mehr dreimal am Tag und immer für Stunden anzurufen, ihm kein Essen und Trinken mehr heran zu schleppen, schließlich sind die Eltern ja auch recht betagt.
                                                    Statt ihr Leben zu genießen hat sie das Leben anderer organisiert und war einfach nicht dazu zu bewegen manche Bereiche wegfallen zu lassen.
                                                    Es verhungert niemand weil Mama nicht mehr einkauft und selbst wenn, es fällt auf und dann kann man den psychiatrischen Dienst rufen, der die Verantwortung übernimmt.

                                                    Sie hat erst ihre Unterstützung auf Wäsche waschen und nur noch Kleinigkeiten der Zuwendung (mal was süßes vor die Tür stellen) reduziert als er wirklich üble Dinge gesagt haben muss, die sogar eine Mutter die alles verzeiht in Wut versetzten.
                                                    Mein Bruder lebt noch, er kauft ein, geht raus was er Jahrelang nicht getan hatte, ist auch durchaus in der Stadt unterwegs, ist oft im Gemeindehaus einer religiösen Gemeinschaft wo er anscheinend auch etwas Zuspruch erhält.
                                                    Er ist dadurch besser beieinander als zuvor, keine endlos Telefonate mehr, keine Beschimpfungen.
                                                    Man weiß zwar nicht ob er nun jemand anderen terrorisiert, aber in der Familie ist es weitestgehend nicht mehr zu spüren.

                                                    Klar fällt es meiner Mutter schwer, aber die Last die ihr von den Schultern gefallen ist wiegt mehr. Heute könnte sie das gar nicht mehr leisten, hätte sie nicht die Notbremse gezogen wäre sie wahrscheinlich nicht mehr da und das hätte ich meinem Bruder sehr übel genommen, auch wenn er nichts für seine Krankheit kann.

                                                    Dein Sohn ist ja recht fit, er kann sicher auch Aufgaben übernehmen, dich unterstützen und entlasten.
                                                    Du kannst es ja mal mit ihm besprechen., was er an Pflichten übernehmen könnte.
                                                    Dazu kommt noch, dass er irgendwann in der Lage sein muss sein Leben selber auf die Reihe zu bekommen.
                                                    Solange du ihm alles abnimmst, solange verbaust du auch ein Stück weit das Üben für ein selbstständiges Leben, wozu auch gehört in schlechten Zeiten selbstständig damit klar zu kommen, oder zu wissen wo es Hilfe gibt.
                                                    Wenn du dich immer weiter um alles das kümmerst, wirst du erstens krank und zweitens steht dein Sohn wie der Ochs vorm Berg, wenn du krank bist und nicht mehr kannst.
                                                    An deinen Sohn einen Teil der Belastung abzugeben ist eine Win-Win-Situation, ihr profitiert beide davon. Du schonst deine Kräfte und er fühlt sich stärker für ein autonomes Leben.

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