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Angst vor Schizophrenie

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  • Angst vor Schizophrenie

    Hallo Herr Dr. Riecke und auch Hallo an den Rest ,der hier immer so liebe und hilfreiche Tipps gibt! Nach langem , stillen mitlesen habe ich mich dazu entschlossen , mich auch hier anzumelden um mir vielleicht den einen oder anderen Hilfreichen Ratschlag geben zu lassen ! Ich weiß gar nicht wie und wo ich anfangen soll ! Vorzugsweise am Anfang schätze ich


  • Re: Angst vor Schizophrenie

    Hallo Hope

    Vorzugsweise am Anfang schätze ich
    Ja, das wäre gut!

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    • Re: Angst vor Schizophrenie

      Hatte eigentlich noch mehr geschrieben , aber nur dieser Teil wurde gesendet ? Habe ich was falsch gemacht ?

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      • Re: Angst vor Schizophrenie

        Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen ... Angefangen hat alles im Oktober letzten Jahres , als ich am Abend aus heiterem Himmel eine Panickattacke bekommen habe (damals wusste ich natürlich nicht, was es ist) . Habe den Krankenwagen gerufen , im Krankenhaus wurden Ekg etc. gemacht , alle Befunde waren ok ! Ich ging zurück nach Hause zu meinen beiden Kindern (damals 1 und 3 ) und meinem Mann , war noch recht benommen und durcheinander , schlief dann aber ein und hoffte auf eine Überreaktion auf irgendwas ! Am nächsten Tag fühlte ich mich noch immer etwas benommen , habe mich aber nicht weiter damit beschäftigt ! Das ging 2 Tage gut, bis zur nächsten Attacke mit all ihren Begleiterscheinungen! Herzrasen, Druck im Kopf , die Angst die Kontrolle zu verlieren und eine Derealisation in voller Wucht . Ich dachte ich werde verrückt und hatte Angst im Falle eines Kontrollverlustes eine Gefahr für meine Kinder zu werden , so rief ich in all meiner Verzweiflung sämtliche Psychiater und Psychologen an und hattedas Glück in einer Psychiatrischen Institusambulanz zeitnah (3wochen) einen Termin zu bekommen ! Bis zu diesem Termin klapperte ich all die Ärtze mit unterschiedlichsten Gebieten ab , um eine Organische Ursache sicher ausschließen zu können ! Ct,Internist,Schilddrüse, Kardiologie etc, alles Fachmännisch abklären lassen , natürlich ohne Befund! Nachdem ich mir also darüber im Klaren war , dass ich organisch gesund bin , war die Angst ,dass ich Schizophren bin oder werde geboren und somit für mich dich unerträglichste Angst von allem . Ich las mir alles zu diesem Thema durch , jedes Symptom , jede Krankengeschichte von erkrankten , alles zum Thema "Prodromalphase", sprich den schleichende Verlauf der Schizophrenie , ich habe nichts ausgelassen , leider ! Ich bekam höllische Angst , plötzlich Stimmen zu hören ( hielt mir die Ohren zu um zu schauen , ob da was ist ), eine Gefahr für meine Liebenden , vor allem für meine Kinder zu werden ! Habe jeden meiner Gedanken kontrolliert und das Gefühl der Derealisation war mein ständiger Begleiter ! Die Wirren Gedanken vorm schlafen gehen , die veränderte Wahrnehmung alles für mich ein Zeichen , dass ich entgültig auf dem Weg in den Wahnsinn bin ! Hatte sogar einmal beim lesen im Internet , unter völliger Übermüdung das Gefühl , meinen Gedanken gehört zu haben ! Habe all das meiner Therapeutin erzählt , sogar in eine psychiatrischen Notfallambulanz bin ich vorstellig geworden , habe all das preis gegeben und immer wurde mir gesagt , ich leide an einer generalisierten Angststörung ! Für den Moment hat es geholfen , dann aber doch die Frage was ist , wenn sie sich irren ? Irgendwann jedoch wurde es wirklich besser und ich habe die Angst zu den Akten gelegt ! Es ging fast ein halbes Jahr gut , bis alles von vorne los ging! Erst die Angst , etwas stimmt mit dem Herzen nicht , dann war es der Kopf und dann wieder alles rund um das Thema Schizophrenie, nur dieses Mal war die Angst viel wuchtiger ! Einen Abend zum Beispiel saß ich mit meinem Mann auf dem Sofa , wir haben Eis aus der Box gegessen und er guckte mich so komisch an und ich dachte mir so " was guckt er denn so komisch? Hat der mir was ins Eis gemacht , oder was ?" Direkt bekam ich eine Panikattacke , weil ich diesen Gedanken gedacht habe und ich Angst hatte , Wahnvorstellungen zu bekommen ! Ich war ja keineswegs überzeugt davon , dass er mir da was rein gemacht hat , habe das Eis auch gegessen, aber trotzdem ! Und so ging es weiter . Ich fragte mich jeden Tag , ob das schon in die Wahnvorstellung fällt ! Diese Angst zerfrisst mich innerlich jeden Tag mehr ! Ich habe panische Angst vor der Zukunft , Angst Indie geschlossene zu müssen und am meisten Angst davor , nie wieder die Mama für meine Kinder zu sein, die sie verdient haben (auch wenn bereits die Angst mich in meinem Mutter sein sehr einschränkt ) ! Mittlerweile bin ich nur noch hoffnungslos und traurig und beim Gedanken an das was kommt ,überkommt mich nur noch Angst ! Habe sogar Angst , meine Kinder könnten sowas schlimmes mal bekommen ! Meine Gedanken rasen Weiter muss ich sagen , dass ich vor meinem Mama sein ab und an mal an nem Joint gezogen habe ! Habe mir nie was gekauft oder regelmäßig konsumiert , nur mal im jungendlichen Leichtsinn dran gezogen ! Hatte da schon mal eine Panikattacke und natürlich während meiner haargenauen Recherche gelesen , dass Cannabis auch Psychosen auslösen kann . Sie sehen , bei mir dreht sich alles nur um Angst ! Ich sollte vielleicht erwähnen , dass ich meinen ersten Therapieplatz aufgeben musste , weil ich nicht mehr mobil war, jetzt aber wieder auf mehreren Listen stehe . Ich brauche wirklich nur einen Rat . Ich kann nicht mehr . Ich will meine Realität nicht verlieren, will nicht, dass meine Kinder eine psychotische Mama erleben müssen , ich will nicht in die Psychiatrie und von Ihnen getrennt sein müssen . Das wäre doch auch für die Kinder ein schlimmes Trauma! Ich werde hier jetzt Schluss machen und hoffe so sehr auf ein paar liebe Worte ! Liebe Grüße

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        • Re: Angst vor Schizophrenie

          Habe ich was falsch gemacht ?
          Das sind die Tücken einer modernen Forensoftware.;-)

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          • Re: Angst vor Schizophrenie

            So, da bin ich wieder.;-)

            Das was du beschreibst passt wie die Faust aufs Auge zu einer Angststörung, möglicherweise haben sich dadurch auch ein paar Zwangsgedanken breit gemacht.
            Also alles "Heilbar"!!!

            Nach einer Psychose hört sich das überhaupt nicht an, die verläuft vollkommen anders und vor allem haben Leute mit Psychosen sehr selten Angst davor eine zu bekommen, die meisten würden es kategorisch ausschließen, selbst wenn sie schon eine haben.
            Davon das man ein paar Mal an einem Joint zieht, dürfte das Risiko daran zu erkranken auch nicht steigen, meist passiert das bei massiven Konsum und einer Veranlagung zu psychischen Erkrankungen.

            Es ist soweit also alles vollkommen i.O., denn du wirst ganz sicher nicht wahnsinnig.

            Ich würde dir aber raten regelmäßig zu einem Psychiater zu gehen und wenn du mit den Gedanken nicht mehr klar kommst auch Medikamente gegen eine Angststörung zu nehmen, wenn du parallel eine Psychotherapie machst, dann kannst du das Mittel wieder reduzieren sobald die Therapie greift und dann auch irgendwann absetzen.
            Natürlich musst du entscheiden wie hoch dein Leidensdruck ist und inwieweit du das ohne Medikamente aushältst, es wäre aber trotzdem gut einen Psychiater als Berater und generell als Ansprechpartner zu haben, eben um im Notfall auch Medikamentös gegen lenken zu können.

            Selbst wenn ein Klinikaufenthalt empfohlen würde, wäre das sicher kein Grund das deine Kinder deshalb ein Trauma erleiden.
            Viele Kinder müssen vorübergehend auf ihre Mütter verzichten und wenn man ihnen das richtig erklärt und sie weiterhin liebevoll versorgt sind, sie die Mutter vielleicht auch besuchen können oder die Mutter sie besucht, dann ist es meist ganz ok.
            Aber, davon bist du weit entfernt.
            Heute versucht man Klinikaufenthalte zu vermeiden und fast immer findet sich eine Therapie, oder ein Medikament das so gut wirkt das es auch überhaupt nicht notwendig ist. Allerdings ist da auch etwas Geduld gefragt, bis man das richtige hat und die Wirkung einsetzt, deshalb ist die Selbsthilfe ein ganz wichtiger Faktor und mit Hilfe eines Psychotherapeuten bekommt man das auch immer besser hin.

            Gaaaaaaanz wichtig:
            Lass das Googlen sein, verbitte es dir, denn das schürt nur eine Angsterkrankung und macht alles nur noch schlimmer.
            Wenn es sein muss, dann informiere dich lieber auf seriösen Seiten über Angststörungen und was man dagegen tun kann, aber bitte schau nicht nach Krankheitsbildern die du nicht als Diagnose hast: "Niemals"!!!

            Als du die erste Panikattacke hattest, kannst du dich erinnern ob es einen Auslöser gab?
            Etwas wie Überforderung, Vorfälle in der Familie oder im Freundeskreis etc............

            Hier gibt es eine Userin, die etwas ähnliches durch hat und die uns lange nicht glauben wollte das sie nicht verrückt wird, keine Gefahr für ihre Kinder ist und die Ärzte sich nicht irren.
            Vielleicht meldet sie sich ja auch noch dazu und erzählt dir etwas über ihren Weg aus der Schizophrenieangst heraus.

            Und ganz nebenbei, Schizophrenie ist auch keine Diagnose mit der man nicht klar kommen könnte, wenn ein paar Voraussetzungen gegeben sind.
            Aber wie gesagt, bei dir ist es sehr klar das es sich um eine Angststörung handelt und keinesfalls eine Schizophrenie, bzw. Psychose.

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            • Re: Angst vor Schizophrenie

              Hallo Tired, Ich kann gar nicht wirklich in Worte fassen , wie gut es meiner Seele tat , deinen Beitrag zu lesen ! Deine Worte waren Balsam für dich ! Und doch bin ich traurig auf der anderen Seite , weil du dir so viel Mühe gemacht hast und ich gar nicht weiß, wie lange mich das alles beruhigt ! Es ist einfach nur nervenaufreibend , im wahrsten Sinne ! Ich lese das , freue mich und doch frage ich mich im nächsten Moment :" habe ich auch nichts vergessen? Alles meine Empfindungen und Symptome aufgeschrieben ? Vielleicht habe ich doch was wichtiges nicht erwähnt , was ein Zeichen für eine kommende Psychose ist ?" Ich will nur dass das aufhört ! Ich war immer ein offener Mensch und mittlerweile bekomme ich sogar Angst vor Menschen ! Weil so viel schlechtes auf der Welt passiert und manche Menschen unberechenbar sind ! Und jedesmal frage ich mich, ob ich in einer Psychose auch so unberechenbar sein könnte ! Menschen die Drogen nehmen machen womit Angst , weil ich mir einfach nicht vorstellen kann , wie man etwas nehmen kann , was einem von der Realität so trennt ? Menschen die mir dieser Krankheit haben meinen vollsten Respekt ! Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen ! Obwohl ich zugeben muss, dass eine Angststörung auch schon schlimm genug ist ! Was meine Panikattacke letztes Jahr ausgelöst hat , kann ich so retroperspektiv gar nicht sagen ! Ich denke es war ein Zusammenspiel von vielen Faktoren ! Stressiger Alltag mit 2 kleinen Kindern , viel Ärger mit meinem Mann gehabt ! Täglich die Frage , ob eine Trennung vielleicht besser wäre! Nebenbei habe ich zu der Zeit ein Fernstudium gemacht , weil ich der Meinung war , Ich hätte im Leben nichts richtiges erreicht und will und muss meinen Kindern ein Vorbild sein und endlich was gescheites auf die Beine stellen ! Außerdem setzte ich mich , was die Erziehung meiner Kinder angeht selber extrem unter Druck ! Ich will alles richtig machen , will keine Fehler machen ! Ich Google selbst da ständig irgendwas. Habe Angst , dass ich Fehler mache und meinen Kindern eine glückliche Kindheit nehme oder sie aufgrund einer falschen Erziehung von meiner Seite irgendwann auch mal anfällig dafür sind , psychisch krank zu sein ! Ich will Ihnen alles geben , was sie für ein tolles Leben brauchen und wenn ich dann manchmal auf den Boden der Tatsachen zurück geholt werde und mir bewusst werde , dass ich gar nicht alles richtig machen oder kontrollieren kann überkommt mich Panik und ich bekomme verstärkt Angst , wahnsinnig zu werden ! Aber wie gesagt , ist dass nur rückblickend zu deuten ! Am Abend als es geschehen ist , kam es für mich sehr überraschend ! Was das googeln angeht , kann ich dem natürlich nichts mehr hinzufügen! Du hast mehr als recht ! War ständig im Kompetenznetz Schizophrenie unterwegs um von Betroffenen zu erfahren , wie sie sich vor Ausbruch ihrer Krankheit gefühlt haben und so vieles deckt sich mit meinen Empfindungen ! Aber ich könnte glaube ich über noch so viele Krankheiten lesen , irgendwas passt immer, oder ? Hmmmm.... Was Medikamente angeht , habe ich eine menge Angst davor ! Habe während meiner monatelangen Google-Karriere leider auch gelesen , dass manche Anti-depressiva auch Psychosen auslösen können ! Ich leider unter Migräne und habe sogar Angst , dagegen eine Tablette zu nehmen ! Ich trinke keinen Alkohol , weil mir einfach alles Angst macht , was mir meine Realität so wie ich sie kenne, nehmen würde ! Klingt ziemlich verrückt alles , oder :-(? Am Ende möchte ich mich aber noch einmal von Herzen bedanken für eine so schnelle Antwort ! Ich grüße dich erstmal ganz lieb !

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              • Re: Angst vor Schizophrenie

                "Und ganz nebenbei, Schizophrenie ist auch keine Diagnose mit der man nicht klar kommen könnte.."

                Hallo Hope,

                ich will mal ganz hinten anfangen. Tired hat mit dem Satz oben völlig Recht!

                Ich habe in meiner stationären Tätigkeit "echte" schizophrene Psychosen mit Wahn und Halluzinationen gesehen, die waren nach 3 (drei!) Wochen fachgerechter Behandlung völlig symptomfrei wieder zu Hause.
                Solche Beispiele finden Sie allerdings nicht bei Google.

                Zu Ihnen: nach Ihrer Schilderung kann es sich tatsächlich um eine generalisierte Angststörung handeln (keinesweges um eine Schiziphrenie!).
                Diese Angststörung lässt sich gut behandeln, sowohl medikamentös als auch psychotherapeutisch, am besten kombiniert, dann haben Sie den raschesten Effekt.

                Und - wie Tired schon sagte: Lassen Sie das Googlen!

                Beste Grüße

                Dr. Riecke

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                • Re: Angst vor Schizophrenie

                  Und entschuldigen möchte ich mich für die vielen Rechtschreibfehler! Es ist spät am Abend und mein Kopf ist mal wieder überfüllt !

                  Kommentar


                  • Re: Angst vor Schizophrenie

                    Vielen Dank auch für Ihre Antwort Herr Dr.Riecke! Es ist unglaublich , wie schnell man hier einen guten Rat bekommt ! Toll! Danke , danke , danke ... Was die Medikamente angeht habe ich ja bereits in meinem 2. längeren Beitrag erwähnt , dass ich eine Heiden Angst davor habe .... Angst , Angst, Angst ... Ich kann es schon selber nicht mehr hören ... Kann man denn auch ohne Medikamente eine erfolgreiche Therapie erzielen ? Oder ist es in meinem Falle besser , darauf zurückzugreifen ?

                    Kommentar



                    • Re: Angst vor Schizophrenie

                      Hallo Tired , hallo Herr Dr. Riecke! Ohne ihre Zeit strapazieren zu wollen, wollte ich bitten, ob sie sich meinen 2. längeren Beitrag , den ich gestern Abend noch geschrieben habe vielleicht noch einmal durchlesen könnten und mir sagen könnten, ob auch der mit all den Ängsten die ich schildere , nichts psychotisches aufweist ? Ich weiß, dass sich Bestätigung suchen nicht der richtige Weg ist , aber ich mache das jetzt so lange mit und habe immer versucht , es so gut wie möglich ohne Rückversicherung zu überstehen , aber diesesmal ist es einfach furchtbar ... Liebe Grüße

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                      • Re: Angst vor Schizophrenie

                        Hallo Hope,

                        zunächst einmal tut es mir leid, daß es Dich erwischt hat.

                        Im weiteren kann ich mich den Ausführungen von Dr. Riecke und Tired aber nur anschließend:
                        Das hört sich für mich als Laien ganz stark nach einer Angststörung an. Wenn ich mir Deine Beiträge so durchlese, dann taucht - gefühlt - in jedem dritten Satz das Wort "Angst" auf. Sticht mir direkt ins Auge.

                        Deine Angst fokussiert sich im Zentrum darauf, daß Du schizophren, wahnsinnig, nicht mehr zurechnungsfähig und damit nicht mehr für Deine Kinder und Familie da sein könntest. Das ist nicht ungewöhnlich: Seit zwei Jahren lese und schreibe ich hier nun bei Onmeda mit (habe selbst irgendwas zwischen Depression und Angststörung), und es gibt sehr viele Angstpatientien, deren zentrale Angst im Angesicht von Krankheiten besteht: Angst vor Lungenkrebs, Angst vor Gehirntumor, Angst vor einem Herzinfarkt, Angst vor Psychosen... Das ist erstmal nicht ungewöhnlich, stellen solche Krankheiten doch eine ernste Gefahr für unsere Gesundheit und unser Überleben dar.

                        Ich habe selbst immer wieder spürbar Angst. Was mir dabei in den letzten zwei Jahren zunehmend besser geholfen hat, ist es zu akzeptieren und es zuzulassen, daß ich Angst haben darf. Noch konkreter: Ich muß keine Angst haben, aber ich darf Angst haben!
                        Das ist für mich anfangs ein etwas unverständliches Konzept gewesen, weil man zuerst instinktiv dagegen ankämpft, sich so zu fühlen. Es fühlt sich schlichtweg sch**** an, man ist mehr oder minder komplett neben der Spur und kann nur schwer einen klaren Gedanken fassen.
                        Aber die klaren Gedanken, die ich in einem solchen Moment fassen kann, nutze ich dafür, mir das Angst-haben ganz bewußt zu erlauben, es aber nicht zu übersteigern (!), sondern gleichzeitig ganz ruhig ein- und auszuatmen und mich trotz der Ansgt in die Angst hinein zu entspannen. Ich weiß - das klingt irgendwie abgehoben, esoterisch, Du weißt wahrscheinlich ebensowenig wie ich am Anfang, was das bedeutet. Frag hier im Forum mal Tired, Dr. Riecke, Crashdog oder andere, wie ich zu Beginn hier regelmäßig Fragen gestellt habe wie der Ochs' vorm Berg... "wie mach ich das?"; "ich weiß nicht, wie das gehen soll?", usw.

                        => Trotzdem: Mit der Zeit habe ich es - irgendwie - gelernt. Ich kann Dir leider nicht genau sagen, was ich dafür getan habe, und ich habe trotzdem noch meine Momente, wo es mir schwerer fällt (die letzten paar Tage zum Beispiel).
                        Nichtsdestoweniger klappt es immer besser, und indem ich mich beruhige und die Angst einfach da sein lasse (ohne zu sie übersteigern! einfach nur da sein lassen), halte ich es aus.

                        Weiterhin hilft dann Ablenkung mit einem halbwegs interessanten Thema ganz gut, um auf andere Gedanken zu kommen. Ich setze mich dann schonmal vor den PC und spiele, gehe cachen, fahre Fahrrad oder baue mit meinem Sohn Lego. Insbesondere das scheinbar monotone Wühlen in den Lego-Steinen auf der Suche nach bestimmten Teilen hat schon fast etwas meditatives; währenddessen gelingt es mir eigentlich fast immer, die Angst und das Unwohlsein komplett auszublenden. Und meistens ist es auch danach dann entweder weg oder nur noch ein schwacher Nachklang, der mich aber nicht mehr weiter stört. Beim Geocachen ist es nicht viel anders, und noch dazu bewege ich mich an der frischen Luft und in der Natur
                        Der Trick besteht hierbei darin, sich eine Ablenkung zu suchen, die die Konzentration auf angenehme Art und Weise von den Angstgedanken weglenkt, ohne sie bewußt zu bekämpfen oder zu unterdrücken.


                        Abschließend für's Erste zum Thema "Medikamente":
                        Da Du aller Voraussicht nach "nur" eine Angststörung hast, würdest Du im ersten Schritt wahrscheinlich zunächst SSRI erhalten oder SNRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer bzw. Serotonin-Noradernalin-Wiederaufnahmehemmer).
                        Beide Medikamentengruppen sind i.d.R. mittlerweile sehr gut getestet, einzelne Medikamente schon seit Jahrzehnten in der 2. oder 3. Generation im Einsatz, und sehr gut verträglich.

                        Es kommt bei der Einnahme in den ersten Tagen und 1-2 Wochen durchaus zu Nebenwirkungen - ich habe mich in den ersten 2-3 Tagen abwechselnd gefühlt wie in Watte gepackt, dann wieder, als hätte ich ne Kanne Kaffee mit Koffeinkonzentrat auf ex getrunken War nicht ganz angenehm.
                        Aber es ging vorüber! Und doch schon besser als permanent von Angst gebeutelt zu werden.
                        Nach bereits einer Woche stellte sich dann eine erste positive Wirkung bzgl. meiner Stimmung bzw. Angst ein, und mit zunehmender Zeit und angepaßter Dosierung geht es mir mittlerweile auf sehr hohem Niveau wieder gut. Ich habe anfangs Citalopram 20mg genommen, habe aber vor einem Jahr auf Fluoxetin gewechselt (beides SSRI), welches ich bis heute mit einer Tagesdosis von 40mg nehme.
                        Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß man bis zu rund 4-8 Wochen "überstehen" muß, bis sich der Wirkspiegel stabil aufgebaut hat.

                        Aber in keinem Fall! brauchst Du Angst vor diesen Medikamenten zu haben! (Merke aber auch wieder: Du darfst diese Angst haben; Du mußt es aber nicht! ) Ich hatte ganz zu Beginn auch Vorbehalte, und mittel- bis langfristig käme ich schon auch gerne wieder ohne Medis zurecht. Aber solange ich sie brauche, ist das eben so, und sie schaden mir nicht, sondern helfen mir, mich zu stabilisieren

                        Du kannst Dich ja hier mal ein bißchen einlesen:
                        Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
                        Fluoxetin (nur als SSRI-Beispiel!)

                        Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
                        Venlafaxin (nur als SNRI-Beispiel!)

                        Die beiden aufgeführten Medikamente wirklich nur exemplarisch, da Du offenbar - genau wie ich - gern verstehst und Dir Wissen aneignest und somit vielleicht ein besseres Gefühl dafür bekommst.
                        In keinem Fall sollte ein Medikament eine Therapie ersetzen! Und wenn Du es Dir zutraust, es ohne Medikament zu schaffen, ist das gut. Es ist aber auch gut, wenn Du unterstützend ein Medikament einnimmst, um eben überhaupt erst einmal wieder einen klaren Kopf zu bekommen und Deine Gedanken sortieren zu können. Ok?


                        Zuguterletzt ein meiner Meinung nach sehr gutes Hörbuch, um einem die erste große Angst vor Depressionen und Angststörungen zu nehmen:
                        Erfolgreich gegen Depression und Angst

                        Ich hab das Hörbuch damals in meinen akuten Phasen und auch in den Wochen danach so häufig gehört, daß mir jetzt noch wesentliche Passagen im Ohr geblieben sind.

                        Eine der wichtigsten Kernaussagen:
                        "Du bist nicht wahnsinnig, und Du wirst es auch nicht werden!"

                        (... und Du entwickelst auch keine Schizophrenie)


                        In diesem Sinne wünsche Dir gute Besserung, starke Nerven, und halte durch: Das geht vorüber!
                        Nicht heute, nicht morgen, nicht nächste Woche. Aber auf lange Sicht schon. Zumindest wirst Du immer besser lernen, damit zurechtzukommen, es zu akzeptieren, es Dir zu erlauben - und trotzdem ganz ruhig Dein Leben zu leben.
                        Daran glaube ich ganz fest!!

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                        • Re: Angst vor Schizophrenie

                          "vielleicht noch einmal durchlesen könnten und mir sagen könnten, ob auch der mit all den Ängsten die ich schildere , nichts psychotisches aufweist".

                          Ich habe Ihren Beitrag nochmal genau gelesen. Da gibt es überhaupt nichts Psychotisches, sondern immer nur Hinweise auf eine Angststörung.

                          Aber mir istnoch etwas aufgefallen: Auch hinsichtlich Ihrer Kinder meldet sich immer wieder die Angst. Nämlich etwas falsch zu machen, die richtige Erziehung zuvernachlässigen usw.

                          Beim Umgang mit Kindern sind aber Spontanität, unbeschwerter, heiterer Umgang und überhaupt Fröhlichkeit viel wichtiger, als stets nur feste Normen im Blick zu haben.

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                          • Re: Angst vor Schizophrenie

                            Hallo Hope,

                            nein, auch an deinen folgenden Beiträgen kann ich nichts psychotisches erkennen.;-)

                            weil du dir so viel Mühe gemacht hast und ich gar nicht weiß, wie lange mich das alles beruhigt !
                            Das ist ein ganz wichtiger Satz, denn er weist dir den Weg zu den Mechanismen deiner Erkrankung.
                            Es ist ganz typisch für Angststörungen, das man immer nur kurzzeitig beruhigt ist und dann geht das Gedankenkarussel wieder los.
                            Wenn du das aber durchschaut hast und vergleichen kannst, wie es bei der letzten Angstphase war, das es genauso war und dann auch wieder gut wurde, dann hast du schon die halbe Miete.
                            Die Mechanismen durchschauen und gegen arbeiten, das ist wichtig und in einer Therapie wirst du einiges dazu lernen können.


                            Medikamente sind nicht so ein Teufelszeug wie man denkt wenn man Packungsbeilagen und Forenbeiträge liest.
                            Allermeistens sind sie hilfreich und wenn es NW gibt sind die auch fast immer händelbar oder man wechselt, ohne Folgeschäden, das Medikament.
                            Vieles findet auch nur Platz im Beipackzettel, weil die Pharmaindustrie extrem vorsichtig ist und sich gegen alles absichern will und sei es noch so unwahrscheinlich.

                            Mit Medikamenten wäre es definitiv einfacher schneller zum Ziel zu kommen, als nur mit einer Psychotherapie, auf die du ja auch eine Weile warten musst.
                            An deiner Stelle würde ich mich einfach mal mit einem Psychiater unterhalten, lass dich beraten und über die NW aufklären, danach kannst du ganz in Ruhe entscheiden ob du es mit oder lieber ohne Medikamente versuchen möchtest.

                            Wenn du Medikamente nehmen würdest, gäbe es auch regelmäßig Kontrollen, sowohl in Form von Gesprächen, als auch das Blut betreffend, so das NW die schwerwiegender werden könnten normalerweise früh entdeckt werden und damit auch rechtzeitig unterbunden werden.
                            Natürlich gibt es auch die häufigen NW, die verschwinden meist nach einigen Tagen, oder man wechselt zur Not das Medikament, aber die meisten und häufigsten NW sind nicht bedrohlich, können aber vorübergehend unangenehm sein.

                            Es ist ein Abwägen, ob man das durchhalten kann bis so eine Psychotherapie beginnt und erst mal greift.
                            Nur du kannst entscheiden ob du mit oder ohne Medikamente besser klar kommst. Ich denke, wenn man das Gefühl hat es nicht zu schaffen und sehr verzweifelt ist, dann sind Medikamente definitiv das kleinere Übel und für viele der reinste Segen.

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                            • Re: Angst vor Schizophrenie

                              "Kann man denn auch ohne Medikamente eine erfolgreiche Therapie erzielen ?"

                              Ja, aber es dauert dann deutlich länger.

                              Ich habe oft erlebt, dass Patienten so ängstlich und unruhig waren, dass sie erst nach einer Woche medikamentöser Behandlung überhaupt fähig waren, eine Psychotherapie beginnen zu können.

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                              • Re: Angst vor Schizophrenie

                                Ich lese all die Antworten hier und bin den Tränen nah! Ich bin überwältigt , dass man hier so eine Hilfe und Beistand erfährt ! Dein Text Alex_77 hat mich sehr emotional gemacht ! Ich bin froh hier gelandet zu sein ! Und dann kommen trotz allem die Zweifel wieder und die Frage , was es ist , was ich wirklich habe! Auch wenn ich es tief im inneren weiß! Gestern zum Beispiel bin ich morgens aufgewacht und voller Energie gewesen ! Ich war fröhlich und hatte seid langem das Gefühl von Hoffnung und Zuversicht ! Tage vorher saß ich aber da, war verzweifelt, habe viel geweint und war leer und hoffnungslos. Die Freude gestern hielt dementsprechend nicht lange an , weil ich mich direkt fragte , ob ich nicht vielleicht auch Bipolar bin ! Von diesem Gedanken konnte ich mich schnell distanzieren , da ich selber weiß, dass ich sowas wie eine echte Manie nie hatte ! Meine beste Freundin leidet an so einer Störung und sagte mir , dass sich diese ganz anders äußert , als dass was ich empfinde! Nichtsdestotrotz habe ich gestern Wieder sehr viel Zeit mit mir selber verbracht, mich intensive beobachtet und leider auch viel festgestellt was mich in meiner Annahme bestätigt ! Zum Beispiel entdecke ich an mir das Symptom der Gedankeninterfrenze ! Plötzlich schießen mir Gedanken , Bilder oder auch Gefühle durch den Kopf , die ich nicht greifen kann , so schnell geht das ! Mit meinem derzeitigen Handeln haben diese nix zu tun.Mir ist bewusst , dass diese Gedanken nicht von außen gemacht sind , aber trotzdem fühlen sie sich fremd an und lassen in mir Panik ohne Ende aufsteigen. Auch hatte ich gestern einen mehr als penetranten Ohrwurm . Es hat mich wirklich wahnsinnig gemacht , weil es nicht weg gegangen ist! Sogar als ich nachts aufwachte um meiner Tochter ihre Pulle zu machen, ging es direkt mit dem Ohrwurm weiter ! Aber diese Gedankeninterfrenzen verzweifeln mich so sehr, wirklich ! Das ich mich derzeit nicht in einer Psychose befinde , dessen bin ich mir bewusst , aber ich bin teilweise schon überzeugt mich in der prodomalphase zu befinden ! Ich will nicht Schizophren werden , ich flehe so sehr , aber ich fühle mich manchmal , als wäre ich dem Schutzlos ausgeliefert , gestern passierte es auch , dass als ich meiner Tochter die Flasche machte , dachte ich meinen Sohn gehört zu haben ! Aber sowohl er als auch mein Mann schliefen ! Es lief kein TV , nichts! Ich bin so verzweifelt , dass ich mir manchmal wünsche , 10 Jahre vor Zuspulen , dann bin ich 36 und man sagt ja , dass das Erkrankungsalter von Frauen zwischen 25 und 35 liegt ! Ziemlich große Spanne wie ich finde , so viel Zeit dazwischen , die ungewiss ist! Ich wünsche mir so sehr , wieder Freude am Leben empfinden zu können ! Es tut so weh ! Ich will meine Kinder genießen aber es ist mir unmöglich ! Diese Gedankeninterfrenzen können doch nicht nur Angst sein!und dann dieses furchtbare und unerklärliche Gefühl im Kopf! Ich finde keine Worte dafür ! Als würde man regelrecht spüren , das sich der Schalter da oben langsam umlegt . Ich habe auch oft gehört , dass jemand der Angst davor hat schizophren und verrückt zu werden es nicht wird bzw. in dem Moment , wo er diese Angst äußert , nicht ist! Aber dann denke ich mir wieder , dass ich durch meine Google-Recherche vielleicht schon so sehr für dieses Thema sensibilisiert bin , dass es mir doch auffällt , dass sich etwas verändert und ich die Hilfe, die ich in diesem Frühverlazf eigentlich benötige nicht gegeben ist , weil alle es auf eine Angststörung zurückführen, diese 1000 unheimlichen Symptome ! Auch wenn ich in Momenten , in denen mir das rationale Denken leichter fällt weiß, dass es tatsächlich eine Amgststörung ist, zu der sich mittlerweile auch ne Depression gesellt hat! Es ist eine Never ending Story und unglaublich anstrengend ! Trotzdem wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende ! Liebe Grüße Hope(less)

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                                • Re: Angst vor Schizophrenie

                                  Hallo Hope,

                                  ja, bei einer Angststörung, gerade wenn auch Depressionen eine Rolle spielen, kann man sich genau so fühlen.

                                  Wie deine Freundin schon richtig sagte, eine Manie zeigt sich anders und soweit ich das beurteilen kann, haben auch Leute mit Psychosen Manien.
                                  Außerdem, wenn man eine Manie im Sinne eines Hochs hat, dann denkt man ganz sicher nicht darüber nach ob das krankhaft ist, man genießt es einfach und gibt sich der Euphorie hin und weiß ganz sicher, das man weder krank noch normal sterblich ist.;-)

                                  Wenn du eine Psychose hättest, auch wenn sie am Anfang wäre, dann würdest du dir über ganz andere Sachen Gedanken machen.
                                  Das was ein Schizophrener in seinem Wahn erlebt, ob nun Gefühle oder Halluzinationen betreffend, das ist so dermaßen echt und nicht von der Realität zu unterscheiden, das man sich erst gar nicht die Frage stellt ob man verrückt wird, denn was man selber erlebt stellt man normalerweise nicht infrage.
                                  Deshalb glaubt man sehr selten an eine Erkrankung, selbst wenn man ganze Bücher darüber gewälzt hat, während einer Phase ist für solch Überlegung überhaupt kein Platz.
                                  Zweifel an der Echtheit gibt es ja sowieso nicht, weil es eben ganz einfach echt ist was man durchmacht.
                                  Ich glaube du konzentrierst dich einfach zu sehr auf mögliche Symptome und Empfindungen, wenn du merkst das dies wieder passiert versuche dich abzulenken und vor allem von dem Thema wegzudenken.

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                                  • Re: Angst vor Schizophrenie

                                    "Bilder oder auch Gefühle durch den Kopf , die ich nicht greifen kann"

                                    Das kommt bei vielen Menschen vor, bei den empfindsamen besonders.

                                    Es ist verhängnisvoll, dass Sie auch ganz normale Vorgänge bei sich pathologisieren.

                                    Da Sie den Begriff Prodromalphase verwenden, habe ich gleich mal gegooglet: Katastrophal, was man da insgesamt zu lesen bekommt. Leider auch bei Wikipedia ...

                                    Danach müssten zwei Drittel der Menschen schizophren sein.

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                                    • Re: Angst vor Schizophrenie

                                      Vielen Dank für eure Worte ! Ich denke es ist jetzt wirklich an der Zeit , aktiv über das nachzudenken was man wirklich hat und dafür eine Lösung zu finden und nicht für Krankheiten , die man nicht hat und vielleicht auch nie bekommen wird . Zumindest bin ich jetzt an dem Punkt, dass ich sage, ich will nicht in 10jahren zurück blicken und erkennen , wie viel Zeit ich mit einer Krankheit verbracht habe , die ich vermutlich auch in diesen 10 Jahren nicht bekommen werde (zumindest hoffe ich es sehr stark ) . Ich muss aktiv was unternehmen , denn ich will angstfrei Leben , für mich und meine Kinder ! Ich danke euch für so viele liebe und aufbauende Worte , jeden einzelnen hier ! Liebe Grüße, Hope

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                                      • Re: Angst vor Schizophrenie

                                        "Ich danke euch für so viele liebe und aufbauende Worte , jeden einzelnen hier !"

                                        Sie können aber getrost hier weiter Kontakt halten und berichten.

                                        Es freut sicher alle Beteiligten, wenn ihre Worte auf so fruchtbaren Boden fallen wie bei Ihnen!

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                                        • Re: Angst vor Schizophrenie

                                          Hallo Hope,

                                          ich hoffe, es geht Dir etwas besser

                                          Was Du da schreibst ...
                                          Ich denke es ist jetzt wirklich an der Zeit , aktiv über das nachzudenken was man wirklich hat und dafür eine Lösung zu finden und nicht für Krankheiten , die man nicht hat und vielleicht auch nie bekommen wird . Zumindest bin ich jetzt an dem Punkt, dass ich sage, ich will nicht in 10jahren zurück blicken und erkennen , wie viel Zeit ich mit einer Krankheit verbracht habe , die ich vermutlich auch in diesen 10 Jahren nicht bekommen werde (zumindest hoffe ich es sehr stark ) .
                                          ... ist absolut korrekt!

                                          Weißt Du, seitdem ich selbst betroffen bin, denke ich über viele Sprichworte und Weisheiten anders. Solange man gesund ist, und auch, wenn man gerade akut in der tiefsten Sch**** steckt und keinen klaren Gedanken fassen kann, tut man die ganzen Sprüche ab: Jaja, blöde Sprüche; redet nur; leichter gesagt als getan; die ha'm ja alle keine Ahnung, wie das wirklich ist; usw.

                                          Mittlerweile begreife ich aber die tiefere Wahrheit in diesen Weisheiten, es ist, als wäre der Schleier davor durch die Krankheit weggezogen und es erschließt sich mir der wahre Sinn dahinter nach und nach.

                                          Klar ist es ein Weg, noch dazu kein immer einfacher. Aber Du hast absolut recht und machst es richtig: Genieße das hier und jetzt, halte Dir vor Augen, was Du wirklich hast. Und dann wird der Weg auch immer einfacher mit der Zeit

                                          Noch ein kleiner Tipp bzw. Trick:
                                          Wenn Du ganz achtsam versuchst und darüber nachdenkst, was genau jetzt, in diesem einen Augenblick, Moment, eben wirklich ganz genau JETZT! ist - dann wirst Du sehr zu Deiner Überraschung feststellen, daß in diesem Augenblick, Moment, ganz genau JETZT! ...
                                          ... alles absolut in Ordnung ist.
                                          In genau diesem infinitesimal kleinen Augenblick, wie es ein Mathematiker vielleicht ausdrücken würde, in jedem einzelnen Sekundenbruchteil für sich genommen, ist absolut alles in Ordnung. In diesem einen Sekundenbruchteil passiert mir / Dir überhaupt nichts, in diesem einen Sekundenbruchteil bist Du absolut in Sicherheit, angst- und sorgenfrei.
                                          Der Kniff und die Übung besteht jetzt darin, einen guten, angst-, sorgenfreien und sicheren Sekundenbruchteil an den anderen zu reihen - aus vielen Augenblicken und Momenten erst eine Sekunde, dann fünf, dann zehn zu machen.
                                          Wenn Du das hinkriegst - fünf bis zehn Sekunden - achtsam diese Freiheit des Augenblicks bzw. der Augenblicke wahrzunehmen, anzunehmen und am Ende zu genießen, hast Du das schlimmste überstanden.

                                          Wir denkenden, von Termin und Aufgabe zu Termin und Aufgabe hetzenden Menschen sehen leider automatisch immer nur die Berge an Verpflichtungen, worunter eben auch viele sind, an denen wir scheitern könnten.

                                          Hiervon müssen wir uns lösen. Schritt für Schritt.
                                          Und das geht am leichtesten über die Wahrnehmung von guten Augenblicken, die jeder für sich genommen absolut wertfrei in Ordnung sind
                                          Dann klappt's mit der Zeit auch wieder im Großen und Ganzen, ohne, daß wir da viel drüber nachdenken.


                                          Zum Schluß noch ne Kleinigkeit:
                                          Du mußt nicht aktiv was unternehmen!
                                          Du möchtest aktiv was unternehmen

                                          => Achte darauf, Dich verbal nicht unnötig unter Druck zu setzen!


                                          Viel Erfolg

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                                          • Re: Angst vor Schizophrenie

                                            Ja das wäre schön, wenn du uns auf dem Laufenden hältst.;-)

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                                            • Re: Angst vor Schizophrenie

                                              Hallo ihr lieben , Momentan ist alles ein wenig durcheinander hier ! Habe mir vorgenommen bei Zeit zurück zu schreiben um euch mitzuteilen , wie toll eure Worte sind und das Alex es wieder geschafft hat , mich zu Tränen zu rühren! Weiter wollte ich euch sagen, dass ich gerne weiterhin Berichte! Heute ist die Zeit da und doch muss ich was anderes berichten ! Mein Wille war wirklich mehr als da, jetzt aktiv zu werden und zu versuchen das alles hinzubekommen . Ich war voller Tatendrang und nur wenige Tage später fühle ich mich wieder so zurück geworfen. Ich könnte heulen und schreien ! Ich kann nicht mehr ! Warum? Warum muss das sein? Ich wünsche mir so sehr, dass man wie bei den organischen Dingen auch eine Untersuchung machen kann, die Bildgebend beweisen kann, dass man nicht schizophren ist ! Ist es nicht schon wahnhaft das man so sehr denkt und befürchtet psychotisch zu sein? Es hat gut geklappt die letzten Tage,bis gestern was schlimmes passierte! Ich saß so da und schrieb mit meiner Mutter. Es ging um unseren Umzug im Dezember und die Einrichtung ! Waren gestern Mittag bei Ikea, mein Mann und ich um uns Ideen zu holen. Es hat Spaß gemacht und ich war frei von schlechten Gedanken . Das wollte ich am Abend meiner Mutter berichten . Ich schrieb also mit ihr,war in Gedanken völlig bei dem gestrigen Tag und plötzlich musste ich an einen Moment denken, als ich damals auf Gran canaria gelebt habe . Wie ich mit meiner damalige Mitbewohnerin Auf der Promenade stand ! Es fühlte sich an , als wäre ich gefühlsmäßig an diesen Moment zurück katapultiert worden ! Hatte es bildlich im Kopf ! Dieses Gefühl war furchtbar , wie ein Flashbacks fühlte sich das an (nennt man doch so , oder.) Das war vor 8 Jahren , dieser Moment ! Warum werde ich aus dem nichts dahin "zurück geworfen" ? Obwohl ich mit etwas völlig anderem beschäftigt war , was nicht ansatzweise etwas damit zu tun hat ! Ich wusste nicht einmal , dass es diese Erinnerung da oben in meinem Kopf noch gibt ! Wie kommt mein Hirn dazu, solche Dinge plötzlich aus dem nichts auszukramen ? Kann mir das jemand erklären ?Dieser Gedanke war auf einmal da, obwohl er mit nichts in Verbindung stand ! Seht ihr, wie verwirrt ich bin ? Das sind doch alles Anzeichen dafür , dass irgendwas da oben nicht mehr vernünftig läuft ! Laut Google nennt man sowas ganz klar gedankeninteferenzen , die als psychosefernes Symptom angesehen werden , also in der podromalphase passieren. Ich will mich nur noch verkriechen und weinen ! Aus tiefstem Herzen weinen , weil ich mich in der Zukunft geisteskrank und der Psychiatrie sitzen sehe! Ich will einfach nur wieder Leben obwohl ich in Momenten wie heute einfach nur schlafen will und erst wieder aufwachen will , wenn der Horror vorbei ist ! Ich kann mir vorstellen , dass selbst ihr jetzt baff seid und mich nicht mehr in die Kategorie " Angstsörung" stecken könnt, richtig ? Doch wohl er Richtung Psychose , zumindest würde ich das denken, wenn ich sowas lese! Solche Symptome kann ein doch nicht nur die pure Angst vor gaukeln ? Es tut mir leid ! Ich habe wirklich gehofft jetzt überwiegend mit positiven berichten zu kommen und nun lest ihr wieder sowas ! Schrecklich ! Bitte helt mir hier raus !

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                                              • Re: Angst vor Schizophrenie

                                                Hallo Hope,
                                                das was du dir zusammen denkst ist absoluter Bullshit!!!!!!!!!!!

                                                Solche Erinnerungen kommen vor, auch aus dem nichts, es reicht ein Geruch, ein Gedanke, ein Gefühl (ein Trigger)............das muss dir selber nicht einmal bewusst sein.

                                                So etwas habe ich relativ häufig und manchmal sehe ich auch Bilder und Sequenzen, alles mögliche, aber an eine Psychose denke ich da nicht.
                                                Das Gehirn produziert alles mögliche und manchmal auch aus nicht nachvollziehbaren Gründen, das hat aber rein gar nichts mit einer Psychose zu tun und da kann von der Podromalphase geschrieben stehen was will, ich halte das für kompletten Unsinn.
                                                Das was du beschreibst ist noch kein Symptom, eher etwas wie ein Déjà vu, nur eben rückwärts.
                                                Die Symptome die du nennst haben etliche kerngesund Menschen und wenn diese tatsächlich einer Erkrankung zugeordnet werden müssten, dann passen sie auch zu etlichen anderen psychischen Erkrankungen.
                                                Einmal weil da Angst fast immer eine Rolle spielt und man sich durch die Angst sehr auf solche Dinge konzentriert, sich hinein steigert und dementsprechend seine eigenen Empfindungen und Wahrnehmungen wesentlich stärker wahrnimmt als gewöhnlich (ist ja auch logisch und ganz normal).
                                                Du ordnest also im Prinzip deine übersteigerte Aufmerksamkeit einer Psychose zu, das ist aber Unsinn, weils normal ist und eben nur intensiver wahrgenommen wird.

                                                Sicher haben auch viele Schizophrene solche Symptome, aber nicht weil sie zu einer Krankheit gehören, sondern weil sie bei jedem vorkommen können und völlig harmlos sind, alleine das Hineinsteigern ist möglicherweise krankhaft,halt wie es so ist bei einer Angststörung.

                                                Du siehst, du hast mich immer noch nicht von einer Psychose überzeugen können;-) und ich denke auch sonst niemanden, das sollte dir etwas Sicherheit geben.

                                                An deiner Stelle würde ich unbedingt mal mit einem Psychiater sprechen und mich beraten lassen, vielleicht gibt dir das ein bisschen mehr Vertrauen das du keine Psychose hast.

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                                                • Re: Angst vor Schizophrenie

                                                  Hallo Hope,

                                                  auch auf die Gefahr hin, Dich zu "enttäuschen"
                                                  Aber das, was Du beschreibst, überzeugt mich nicht einmal ansatzweise!

                                                  Das einzige, was Deine Geschichte zeigt, ist, daß Du insgesamt etwas - oder vielleicht auch ziemlich - durch den Wind bist. Das ist aber auch schon alles.
                                                  Jeder Mensch hat immer wieder Momente, in denen ihn längst vergessen geglaubte Erinnerungen einholen. Sowohl gute, wie auch schlechte, von denen man eigentlich dachte, man sei sie los. Und wie Tired schreibt: Da reicht eine blöde Assoziation, ein Reiz, und die Erinnerung ist da. Zufall! Schlicht und ergreifend purer Zufall.
                                                  Und ohne jetzt genau zu wissen, was eine Gedankeninterferenz ist - aber angenommen Du hättest eine, nur mal angenommen - dann hätten Tired und ich, Dr. Riecke und sehr sehr viele andere Menschen ebenfalls pausenlos Gedankeninterferenzen. Was meinst Du, was mir alles für Erinnerungen aus meiner Kindheit hochkommen, seitdem wir unseren Sohn haben und er größer und größer wird...? Erst an den beiden letzten Wochenenden waren wir in zwei Schulen, Tag der offenen Tür, und vor zwei Tagen fiel mir durch Zufall der Name meiner ersten Grundschullehrerin wieder ein. Oder ich konnte mich daran erinnern, wie gern ich bestimmte Erst- und Zweitklässleraufgaben gelöst habe, als es noch auf "nichts" ankam und das ganze noch spielerischen Spaß machte
                                                  Klar fällt mir dabei auch ein, daß ich besonders in der zweiten Klasse auch ziemlich gehänselt worden bin und nach Schulende teilweise regelrecht fluchtartig das Schulgelände verlassen habe, damit mich meine Verfolger nicht kriegten... usw.
                                                  Grad fallen mir auch noch zwei Alpträume ein, die ich als Kind und junger Teenie mal hatte...

                                                  ... bin ich jetzt auch psychotisch...? Schizophren...?


                                                  Ich sehe das genauso wie Tired:
                                                  Du steigerst Dich da in etwas hinein, aus welchem Grund auch immer... Eine Angststörung mit hypersensiblen, evtl. hypochondrischen Zügen oder etwas ähnliches. Aber keine Psychose, bestimmt nicht.

                                                  Mach wirklich mal einen Termin bei einem Psychiater aus und schildere ihm Deine Probleme. Zum einen dürfte er wesentlich besser diagnostizieren können, was Du hast, als wir hier im Forum; zum anderen wird er Dich schnell davon überzeugen, daß Du keine Psychose hast.


                                                  Beruhige Dich, komm' runter! Es ist alles in Ordnung, Du bist absolut normal. Ja, Du hast (etwas) Angst, bist verunsichert, etwas verwirrt und fühlst Dich hilflos. Kann ich gut nachvollziehen. Aber das kann in bestimmten Lebensphasen bei bestimmten Menschen mit bestimmten Veranlagungen nun einmal passieren und ist absolut normal - und absolut kein Grund, irgendeine schlimme psychische Krankheit oder gar die Zwangseinweisung zu befürchten!

                                                  Wie denkt denn eigentlich Dein Mann darüber? Weiß er, wie es Dir geht, was Dir für Gedanken durch den Kopf gehen? Und Deine Mutter? Deine beste Freundin?
                                                  Meinst Du nicht, irgendeiner von denen hätte nicht schon lange Alarm geschlagen, wenn da ernsthaft etwas nicht in Ordnung wäre bei Dir?

                                                  Also, mach ganz langsam, ein Schritt und ein Gedanke nach dem anderen.

                                                  Ich hab mal in einem Blog über Depressionen und Angststörungen gelesen: Mit das heftigste bei diesen Krankheiten ist es, wenn man sich ausgeliefert und hilflos, also ohnmächtig fühlt, etwas dagegen unternehmen zu können. Und fatal wird es, wenn man sich da auch noch hineinsteigert und das so annimmt: "Kann ja eh nix tun; es geht bergab..." usw.

                                                  Irrtum: Auch, wenn man psychisch angeschlagen ist, so wie Du, Tired, ich und viele andere hier im Forum, kann man nach wie vor Herr bzw. Frau seines Willens sein. Man muß es sich nur bewußt machen:

                                                  Du bist da nicht hilflos! Du bist Deinen Gedanken nicht ausgeliefert! Und Du bist nicht Deine Gedanken!! Du bist mehr als, Du bist auch mehr als Fleisch und Körper, oder Dein Handeln. Du bist eine Summe aus all dem, und noch viel mehr als das! Und kein Gedanke - egal ob positiv oder negativ - hat absolute und alleinige Macht über Dich! Du kannst denken, was Du möchtest - und den übrigen Gedankenstrom einfach als Beobachter vorbeiziehen lassen.

                                                  Zugegeben: Auch das ist Übungssache. Und mit Medis, Therapie und nem Haufen schlauer Bücher gelingt es vielleicht schneller.
                                                  Trotzdem: Aber schaffen kann es jeder!
                                                  Auch Du!

                                                  Du bist nicht ohnmächtig!

                                                  Wenn sich der Gedanke der Ohnmacht das nächste Mal in meinen Kopf einschleichen will, werde ich ihn als Lüge erkennen und ihn des Hauses verweisen. Es gibt immer ein Morgen. Es gibt immer eine Lösung. Es gibt immer Hoffnung. Der Weg reicht weiter, als ich ihn sehen kann. Darauf kann ich vertrauen...
                                                  Den vollständigen Text findest Du hier:
                                                  Depressiv sein verstehen - Ohnmacht und Depression

                                                  Nicht, daß Du Depressiv wärest, das glaube ich nicht. Aber das Muster der Hilflosigkeit und scheinbaren Ohnmacht glaube ich auch bei Dir zu erkennen. Daher denke ich, daß der Text ganz gut paßt.

                                                  Mir hat er auf jeden Fall sehr geholfen: Ich habe immer die Wahl. Es gibt immer Hoffnung. Darauf kann ich vertrauen...


                                                  In diesem Sinne: Vertraue darauf, es gibt Hoffnung, es wird besser und vorübergehen! Auch bei Dir!

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