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Panik vor neuem Job

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  • Panik vor neuem Job

    Hallo zusammen, ich muss mir jetzt einfach mal was von der Seele schreiben. Hab grad eine ganz schlechte Phase mit ständigen Panikattaken und bin nur noch am Weinen. Essen kann ich auch nichts mehr und hab schon angefangen mir weh zu tun um igendwie Druck abzubauen und das alles weil ich Angst habe eine falsch Entscheidung getroffen zu haben. Ich bin seit einigen Jahren freiberuflich als Opernsängerin unterwegs. Jetzt dachte ich ich müsste mal wieder vorsingen gehen und hab mich, sozusagen zur Übung, auf die Stellenanzeige eines Opernchors gemeldet. Das Dumme ist jetzt, das ich genommen wurde und ich, völlig überfahren, zugesagt habe. Jetzt muss ich 350km von meinem Zuhause arbeiten, also auch umziehen und alle meine Freunde Familie etc. verlassen. Jetzt habe ich seit der Zusage das Gefühl, dass das falsch ist und ich will am liebsten wieder kündigen. Schlimm ist ausserdem dass alle meine Freunde und Bekannten ganz begeistert von meiner neuenStelle sind, da so etwas im Künstlerbereich wie ein Sechser im Lotto ist. Ich weiß nicht wie ich ihnen erklären kann, dass ich einfach nur mein altes Leben wieder will, auch ohne festes Gehalt, Urlaub etc. Keiner würde das verstehen und ich hab Angst, dass sie mich für bĺöd oder verückt halten. Was soll ich nur tun? Ich drehe noch völlig durch!! Wenn jemand einen Tipp für mich hat wäre ich total dankbar. Liebe Grüße, MissZerbinetta


  • Re: Panik vor neuem Job

    Hi,

    nimm dir doch mal ein Blatt, schreib auf die eine Seite die Vorteile des Jobs und auf die andere die Nachteile.
    Schreib auch die emotionalen Vor und Nachteile auf, dann vergleiche beides und schau was überwiegt.

    Du solltest dich nicht gegen ein starkes Gefühl entscheiden, es hat sicher Gründe weshalb dir dein Umfeld wichtiger ist als ein Job, aber lass bei den Überlegungen auch einfließen das du dort ein neues und sicher auch schönes Umfeld findest und die Heimat ist ja auch nicht aus der Welt.

    Du kannst dann auch versuchen die einzelnen Punkte aufzuschlüsseln, sind sie negativ aus einer unbegründeten Angst heraus und wären sie positiv wenn diese Angst nicht wäre?

    Vielleicht hilft dir das ein wenig in der Entscheidungsfindung, einen Fehler wirst du nicht machen, egal wie du dich entscheidest.
    Ein Weggang würde deine Erfahrungswerte steigern, deine Lebenserfahrung bereichert, selbst wenn nicht alles optimal verläuft wäre es eine Bereicherung und sei es nur das du in Zukunft eher weißt wie du dich entscheiden solltest.
    Bleibst du da wäre vielleicht das Gefühl des etwas verpasst haben irgendwann präsent, was du aber auch nicht negativ sehen solltest, denn für den Moment war es dann sicher gut so, du hast es gebraucht in deinem Umfeld zu bleiben und es wird sich eine andere Möglichkeit ergeben die dich weiter bringt.

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    • Re: Panik vor neuem Job

      """"""" Keiner würde das verstehen....."""

      Ich kanns verstehen. Mir geht es ähnlich.

      Ich habe schon mehrmals gehört, wie kannst du nur abschlagen, das ist doch richtig was Besonderes! Ja für dich, aber für mich eben nicht...
      Aber trau dich wenigstens hinfahren und die ersten zwei Monate durchzuhalten. Das Wichtigste ist, dass man weiß, was man abschlägt und nicht einem Vorurteil folgt. Es könnte ein wirkliches Highlight werden, manchmal stellt sich heraus, dort wo man sich am meisten gefürchtet hat davor, da ist man richtig.
      Hab den Mut dein Zuhause und deine Komfortzone mal zu verlassen und dich ganz neuen Sitten anzupassen. Du kannst für dich nur Gewinne erzielen, wenn du BEIDES anschaust- das Gefürchtete und das Geliebte. Wenn man alle möglichen Richtungen abgeklappert hat, dann kann man immer noch entscheiden, wo es einem am Besten gefällt. Es kann nicht normal sein, wenn du vor Angst nur noch zitterst, dich sogar selbst verletzt und Panikattacken dich jagen. Das würde mich schon interessieren, warum ich gar so überreagiere- da muss es Gründe dafür geben, die möcht ich erfahren. Du riskierst ja nicht dein Leben, aber alte Muster riskierst du.
      Wie gesagt, vielleicht zu deinem Glück?
      Jeder fürchtet Veränderungen. Gewohnheiten sind wie kleine Kinder, die man hat. Klar, dass so manches Gewohnheitsmuster zittert, wenn es abgelöst wird. Dein innerer Zeiger schlägt wie wild aus. Also ist es wichtig, was jetzt grad passiert.
      Es kann ja auch sein, dass du über dich hinauswachsen darfst nun und gegen die Behauptung deiner Freunde einfach so entscheidest wie dir beliebt. Auch das ist ein Sieg, wenn man sich selber berät, selbst wenn man wenig Beifall dafür kriegt.
      Mich halten auch viele für verrückt, weil ich ganz gegen übliche Regeln und Normen gehe. Aber zuerst habe ich die üblichen Normen und Regeln mitgemacht, bevor ich mich gegen sie entschieden habe.
      Bleib dir treu aber vergiss nicht dich dabei zugleich zu befreien von jeglichen Ängsten. Diese dürfen niemals dein Ratgeber sein.
      Servus
      Lieben Gruß
      Elektraa

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      • Re: Panik vor neuem Job

        Hallo Zerbinetta

        wie lange hast Du denn noch Zeit, bis es dort losgeht?

        So etwas kenne ich von mir auch. Seit langem nervt mich meine hellhörige Wohnung und die hohe Miete. Es gab mehrere Angebote, wo ich 200 Euro weniger Miete gezahlt hätte. Sogar einen Zuschuss für Umzug hätte es gegeben. Eine traumhafte Umgebung am Wasser. Doch dann packte mich die Angst.

        Anfangs bin ich schon gar nicht zur Besichtigung gefahren und als ich es endlich geschafft habe und der Mietvertrag schon vorbereitet war, bin ich abgesprungen und das dreimal hintereinander.

        Ich wusste aber, dass es ganz wichtig ist, in die Situation real einzutauchen, um spüren zu können, was meine Seele dazu sagt und ob sie sich am neuen Platz wohlfühlt. Manchmal wollte ich mich entscheiden, ohne dass ich mich überhaupt in die Situation begab.

        In meinem Fall war die heftige gesunde Angst-Reaktion ein Hinweis, dass der Zeitpunkt einer Veränderung noch nicht dran war. Wenn die Seele schreit, sollte man auf sie hören. Nicht immer sind es Phobien oder krankhafte Panik-Attacken.

        Kannst Du das mit den 350 km nicht vorerst abwenden und eine Probezeit aufgrund von Ortsveränderung vereinbaren? Vielleicht kannst Du diese Thematik Umzug am neuen Arbeitsplatz ansprechen? Dann wird der Druck schon weniger.

        Ich bin mir heute absolut sicher, dass die Angst für mich eine Warnung und ein Hinweis der Seele bedeutet. Deine Seele will Dir etwas sagen, wenn sie so heftig mit Selbstverletzung reagiert.

        Natürlich könnte es ein Super-Angebot und ein Traum für Andere bedeuten, aber ob dies für mich der richtige Zeitpunkt einer Veränderung ist, muss ich selbst aus mir raushören.

        Geh' in die Stille, raus in die Natur, bewege dich. Dann wird der Kopf frei und Du bekommst vielleicht Kontakt zu Deinem inneren Wegweiser.







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        • Re: Panik vor neuem Job

          Hallo zusammen,
          erst mal ganz lieben Dank für Eure Antworten und Euer Verständnis! Das tut echt gut!! Es ist momentan so, dass ich bis Ende Juni schon mal in den Job reinschnuppern kann und eben zur Zeit immer für ein paar Proben an den neuen Arbeitsort pendele. Ich hatte gedacht, dass ich mich mit der Zeit besser fühlen würde, wenn ich die Situation und die neuen Kollegen kennenlerne. Aber irgendwie habe ich das Gefühl das das Gegenteil der Fall ist. Jedesmal fällt es mir schwerer hinzufahren und wenn ich da bin habe ich Angst heimzufahren, weil ich weiß ich muss da wieder weg. Eigentlich unverständlich, weil die Kollegen und mein Chef nett sind und auch die Arbeitssituation nicht schlecht ist.
          Irgendwie ist alles verdreht und ich verstehe mich selbst nicht. Ich werde es einfach noch ein bisschen versuchen und hoffe das es doch besser wird.
          Nochmals Danke an Euch alle und liebe Grüße,
          MIssZerbinetta

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          • Re: Panik vor neuem Job

            Das kenne ich. Ich habe mir aber vorgenommen, das was heute dran ist, das kann ich keiner Laune überlassen, das wird bestmöglichst getan.
            Für dich ist bis Ende Juni dran, dein Bestes abzugeben- also sing, so schön du nur singen kannst und genieße diese Tage.
            Ende Juni weißt du dann, wie es weiter geht.
            Es kann ja durchaus sein, dass du dort jemand triffst, den du sonst versäumt hättest. Es kann sein, dass du dort einen Wendepunkt erfährst. Lass dich überraschen und deine Launen, Meinungen, Befindlichkeiten höre ab, aber gib ihnen vorerst einmal nicht unbedingt recht.
            Ich kann dir nicht erzählen, das würde den Platz sprengen, wie oft ich mich getäuscht habe bei dem, was ich oft glaubte und meinte. Aber immer ist es so gekommen, wie es gut war letztendlich. Der Mensch denkt und Gott lenkt. Wir müssen manchmal über unseren Teller-Rand rausgehen, Fortschritte macht man nicht, wenn man immer am gleichen Platz steht. Dir kann ja nichts passieren. Du schaust dich nur um, wie es dort ist und dann entscheidest du. Nüchtern, wahr und klar.
            Bestimmt legst du "Wesens- Teile" ab, die dir nicht zuträglich waren, was oft der Grund ist für heftiges Wehren.
            Ich nenne dir ein Beipiel- ich konnte mich mal vor Schlottern nicht einkriegen, als ich beschlossen habe, gegen mein Lampenfieber vorzugehen, oder gegen meine Angst in die Tiefe zu springen im Schwimmbad vom Turm. Nachher hab ich bei weitem anders reagiert. Viel cooler, viel anders, eben ohne dieses Panik- Monsters. Es wird unterwegs wohl gestorben sein...ich habe mich durchs TUN davon befreit offenbar.
            Sämtliche Jobs der Welt sind Nebensache- die Hauptrolle bist du in deiner Persönlichkeit. Bei der Gelegenheit angstfreier zu werden musst du halt machen und sie mitnehmen. Werd gelassener..lern lachen übers Fortgehen... das geht wirklich am besten, wenn man sich allen Zweifeln zum Trotz mal ausliefert und zum Unbekannten und Fremden ja sagt. Mut zu lernen find ich wichtig. Wichtiger als Gemütlichkeit daheim.
            Stell dir vor, wie relaxt du eines Tages deinen Enkerln gegenüber sitzt und grinst, wenn sie dir von solchen Nöten erzählen. Nimm mit, was geht. Das Leben ist sehr kurz.

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            • Re: Panik vor neuem Job

              Zusatz..ich kann dir nur gratulieren, weil das alleine schon wahnsinnig bedeutungsvoll ist- dass du bei so vielen Mitbewerbern den Platz zugesagt bekommen hast. Das ist wie ein Omen. Es muss nicht dieser Job sein, der dir gehört- aber dir gehört der erste Platz. Das präge dir für alle Male ein.
              Mit vielen Bussis und besten Grüßen an die Künstlerin in dir!
              Das ist eine Zunft, der auch ich folge- jetzt und immer mit allen Begleiterscheinungen, die sich dabei einstellen....mir scheint, es ist ein Kind, dieses Kreative. Vergiss nicht, es zu loben für jede Errungenschaft, die ihr gemeinsam meistert. Servus
              Elektraa


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              • Re: Panik vor neuem Job

                "Ich werde es einfach noch ein bisschen versuchen und hoffe das es doch besser wird."

                Das ist sicher die beste Entscheidung.

                Falls Sie ohne zu testen abgesagt hätten, wäre möglicherweise später ein Bedauern gekommen, dass Sie eine interessante Möglichkeit ausgelassen haben.

                Spielt vielleicht unbewusst die Tatsache auch eine Rolle, dass Sie die Solokarriere verlassen und dann später immer "nur" im Chor unterkämen?

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