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Depressionen?

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  • Depressionen?

    Hallo,

    kurz zu meiner Situation: Bin Mitte 30, verheiratet mit 3 eigenen Kindern und 2 Stiefkindern zusammenlebend. Diese Konstellation besteht seit einem halben Jahr, vorher war es "nur" 1 Stiefkind. Aber dieses zusätzliche Kind macht mich echt fertig. Fertig mit den Nerven, weil er einfach noch viel zu viel Zuwendung braucht und Aufmerksamkeit fordert, er ist gerade eingeschult worden. Ich weiß nicht mehr wo hinten und vorn ist, ständig kommen die Kinder zu mir, anstatt zu ihren Vater. Ich kann diesen Jungen einfach nicht so annehmen. Er ist einfach zu laut, zu frech, zu zappelig. Für uns alle eine wirkliche Umstellung, jetzt auch noch diesen kleinen Kerl bei uns zu haben.

    Nun bemerke ich immer öfter bei mir, dass ich mich einfach nicht mehr konzentrieren kann. Wenn die Kinder mir etwas erzählen, höre ich zwar zu, aber irgendwie bin ich mit meinen Gedanken woanders. Bin auch oft traurig. Mein Mann und ich sind noch nicht einmal 3 Jahre zusammen und schon müssen wir eine Großfamilie sein. Gut, dass wussten wir vorher, dass wir jeweils Kinder mitbringen werden. Aber wenn wir am Anfang gewusst hätten, dass der Junge dann auch irgendwann bei uns leben wird, hätte ich kein gemeinsames Kind mehr mit ihm bekommen.

    Wenn ich meine Kleine angucke, gehts mir gut und ich kann mich auch an ihr erfreuen. An meinen anderen beiden auch, nur die Stiefkinder, die machen mir keine rechte Freude. Es ist einfach so.

    Abends liege ich im Bett und weine und wünschte, noch einmal von vorn anfangen zu können. Mein Mann weiß davon. Er sieht die Sache nicht ganz so eng wie ich. Ist halt so und wir müssen das beste daraus machen, sagt er. Aber das reicht mir eben nicht.

    Bin ich depressiv oder was ist das? Über Antworten wäre ich sehr dankbar.

    Liebe Grüße


  • Re: Depressionen?


    "Bin ich depressiv oder was ist das? "

    Nein, das ist eine klassische Überforderungssituation, völlig einfühlbar und begründet.

    Es kann Ihnen vermutlich nur eine gerechtere Lastenverteilung helfen, dass also Ihr Mann größere Anteile übernimmt.

    Könnten Sie sich eine Haushaltshilfe leisten?

    Kommentar


    • Re: Depressionen?


      [quote dr.riecke]

      Nein, das ist eine klassische Überforderungssituation, völlig einfühlbar und begründet.

      Es kann Ihnen vermutlich nur eine gerechtere Lastenverteilung helfen, dass also Ihr Mann größere Anteile übernimmt.

      Könnten Sie sich eine Haushaltshilfe leisten?[/quote]

      Mein Mann nimmt mir schon sehr viel Haushalt ab. Einkaufen und Kochen. Das macht er auch sehr gern. Daran kann es also nicht liegen, dass ich mich überfordert fühle. Es sind nur die vielen Kinder, auf die ich echt nicht eingerichtet war im Leben. Weil diese auch alles von uns abverlangen. Ich hoffe wirklich, dass mit zunehmenden Alter der Kinder es leichter wird.

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      • Re: Depressionen?


        [quote xxxTamaraxxx]Es sind nur die vielen Kinder, auf die ich echt nicht eingerichtet war im Leben. [/quote]

        Könnt ihr vielleicht bei der Kinderbetreuung etwas ändern?
        Wenn sie sehr viel zuhause sind könnte man ihnen vielleicht bestimmte Freizeitaktivitäten schmackhaft machen, so das sie sich außerhalb austoben können.

        Kommentar



        • Re: Depressionen?


          "Es sind nur die vielen Kinder..."

          die Sie überfordern.

          Ließe sich denn eine mobile Kinderbetreuung organisieren, z.B. durch jemanden, der auch ins Haus kommt?

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          • Re: Depressionen?


            Die 4 großen sind ja nun bis mittags bzw. nachmittags in den Schulen. Da wir noch nicht lange hier wohnen, haben die beiden älteren noch keinen Anhang gefunden. Sitzen natürlich hauptsächlich in ihren Zimmern. Aber die stören mich ja nicht weiter. Es ist nur der kleinere, der nicht sehr sozial eingestellt ist. Sich nur mit seiner großen Schwester streitet. Er muss immer wieder aufs neue an gewisse Regeln erinnert werden. Das ist so anstrengend.

            Meine Familie ist immer für mich da. Würde auch mal meine Kinder nehmen. Dieses Wochenende muss ich im Kalender rot anstreichen, da sind alle 4 großen bei ihren anderen Elternteilen, das kam noch nie vor. Dann sind mein Mann und ich mit unserer Kleinen ganz allein.

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            • Re: Depressionen?


              "Dann sind mein Mann und ich mit unserer Kleinen ganz allein."

              Das könnte man als gutes Omen für die Zukunft deuten.
              Ich wünsche es Ihnen!

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              • Re: Depressionen?


                Hallo Tamara

                Das kann ein echter Teufelskreis werden. Die Kinder spüren natürlich, dass du sie nicht wirklich annehmen kannst, deshalb sind sie unsicher, das heisst, sie fühlen sich nicht in Sicherheit und benehmen sich auch dementsprechend.


                Ich kann mir gut vorstellen, dass du unkonzentriert bist nach aussen hin. In deinem Inneren ist dir nach Flucht, oder Kampf, wie bei jedem, der unter Stress steht, was aber in deiner Situation unmöglich ist.
                Du musst also dauernd diesen "Reflex" unterdrücken ( entweder zu brüllen, oder davonzulaufen)))

                Ich würde an deiner Stelle aufhören, diese zwei Seelchen als Feinde zu sehen. Oder überhaupt, die Umstände, die derzeit sind größtmöglich zu akzeptieren versuchen. So dass sich in dir ein gewisses Egalgefühl ausbreitet und in dir eine Art Zusage an diese Situation ( und auch an diese beiden Kleinen ) aufkommt. Zugleich beruhigt sich dein Aufstand im Inneren und du kommst wieder in eine Art stimmigen Takt, guten Rhythmus, Gelassenheit und Ruhe in dir, also "Friede".

                Also, Friede sei mit dir und deinen Leuten...

                Deiner Gesundheit zu liebe versuche deine Gelassenheit zu bewahren. Ganz sicher überträgt sich das auf die Kinder dann auch.

                Lieben Gruß
                Elektraa

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                • Re: Depressionen?


                  Weißt du, was mir noch eingefallen ist gerade?
                  Wenn man eine gewisse Stärke ausstrahlt, dann braucht man gar nicht so viele Worte oder dauernde, kraftraubende Gespräche und Ermahnungen.
                  Die Kinder sollen ruhig wissen, dass du zum Beispiel verlässlich "böse" bist, wenn sie dich überfordern. Auch eine Katze faucht, wenn ihre Jungen zu wild sind, das ist wohl normal und ganz natürlich.

                  Es gibt Zuwendung, die eigentlich ein Nachgeben ist, weil man nicht als schlechte Betreuung da stehen will, oder weil man ein schlechtes Gewissen hat, wenn man sie nicht gibt. Das durchschauen gewisse Leute sehr schnell ( besonders Zuwendungsbedürftige "kleine Leute" und noch bevor du es kapierst reden sie dir die Hucke voll, fragen immer, wollen dauernd etwas wissen, hören nicht auf, dich zu bitten um etwas und dergleichen. Das ist, wie wenn sie die Macht auskosten, dich auf diese Weise auf sich zu lenken können.

                  Du kannst dem Jungen und auch den anderen ja bekannt geben, ich bin die nächste halbe Stunde, oder Stunde nicht verfügbar. Ruhe.
                  Zu gewissen Zeiten haben deine Ohren auf taub gestellt, konsequent, auch wenn du im Raum bist, auch wenn du anwesend bist, du bist weg für sie, abgeschaltet für "ihren Lärm" und ganz auf dich gerichtet.
                  Das ist dein Schutzraum, den du dann betrittst. Da darf keiner rein.

                  Du wirst sehen, das werden sie schnell einhalten, wie auch kleine Kätzchen das Fauchen richtig verstehen.

                  Du bist für diese ganze Kinderschar eine Aufsicht, ein Zubringer, eine Hilfestellung. Wie ein Wachposten, der ihre Entwicklung nicht entgleisen lässt. Meinst du, das erfordert dauerndes Nachgeben und Herumerziehen, oder immer "gut" drauf sein?
                  Hast du ein schlechtes Gewissen, wenn du streng bist und manchmal "unbeliebt" ?
                  Lass dir einmal erzählen, was Kinder am meisten schätzen bei den Eltern.
                  Heulende, klagende Eltern vermitteln mangelnden Mut.
                  Ich will nicht beschützt sein von wem, der schwach ist, womöglich schwächer als ich selbst als Kind.
                  Bleib stur. Hau auf den Tisch, wenn gewisse Regeln nicht geachtet werden.
                  Meine Enkel schleichen zum Beispiel in meiner Stube, wenn ich mein Mittagsschläfchen halte und sind mucksmäuschenstill zu gewissen Zeiten. Dafür habe ich gesorgt. Sie kommen trotzden irrsinnig gerne zu mir wohnen.
                  Ich glaub, dieses Frauenleben überlebt man nur, wenn man Zähne zeigen kann zur rechten Zeit.
                  Du darfst nicht ausgelaugt werden, oder zerbrechen an deiner Aufgabe Tamara.
                  Bleib eine starke Frau. Stärker als das schlimmste Benehmen.

                  Tschüß

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