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Cipralex

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  • Cipralex

    Hallo,
    ich bin total verzweifelt.
    Es geht um unsere 18-jährige Tochter. Seit ca. 1 1/2 Jahren geht sie zu einer Psychologin, weil sie sich mit der Schule immer sehr unter Druck setzt, unter Versagensängsten leidet und große Minderwertigkeitskomplexe hatte. Dabei ist sie schon immer eine sehr gute Schülerin gewesen und gehört zu den Klassenbesten. Dennoch hat sie nie an sich und ihr Können gelaubt.
    Die Therapie hat schon sehr viel bewegt. Sie gönnt sich kleine Auszeiten, trifft sich auch in Klausurphasen mit ihrem Freund.
    Seit März 2013 hat sie nun leider aber immer wieder Panikattacken. Sie hat Angst zu sterben. Vermutlich kamen die Ängste durch eine Fehldiagnose. Man sagte ihr damals, dass sie eine Herzmuskelentzündung hätte, sie auf sich aufpassen müsste, sonst könnte es zu einer Herztransplantation kommen!!! Im nachhinein stellte es sich heraus, dass unsere Tochter nie eine Herzmuskelentzündung hatte. Zum Zeitpunkt der Falschdiagnose hatte unsere Tochtet auch noch einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen, in dem ein Schüler im Sportunterricht tot umgefallen ist, weil eine Herzerkrankung übersehen wurde. Seitdem hat sie diese Herzphobie.
    Zu Anfang kamen die Panikattacken eher selten. Viele Wochen dazwischen hatte sie Ruhe. Dazwischen ging es ihr immer wieder gut.
    Nun steht sie kurz vor dem Abitur. In 4-5 Wochen sind die Prüfungen. Seit 4 Wochen kommen die Panikattacken fast täglich, mal mehr mal weniger schlimm.
    Unser Hausarzt hatte ihr nun die Medikamente Cipralex und Bromazepam verordnet, als er sie neulich in einer Panikattacke erlebt hat. Angeblich wäre das Cipralex völlig harmlos, unbedenklich und ohne Nebenwirkungen. Beim Bromazepam soll sie vorsichtig sein. Das soll sie nur so lange nehmen, bis das Cipralx wirkt.
    Meine Tochter möchte die Medikamente eigentlich nicht nehmen. Sie weiß was das für Medikamente sind und wie sie wirken. Auch ihre Psychologin hat ihr eher abgeraten. Sie ist davon überzeugt, dass sie das ohne Medikamente schafft. Der Apotherker war sehr überrascht, weil sie noch so jung ist und diese Medikamente nehmen soll, ein Heilpraktiker und eine weitere Psychologin war entsetzt.
    Da sich aber nun, wo das Abi von Tag zu Tag näher rückt, auch die die Beschwerden zuspitzen, sind wir am überlegen, ob es nicht doch Sinn machen würde, wenn unsere Tochter das Cipralex nehmen würde.
    Sie hat jeden Tag Schmerzen im Brustkorb. Es brennt, sticht, drück, sie hat das Gefühl keine Luft zu bekommen. Kommt die Angst dazu verschlimmern sich die Beschwerden ins Unerträgliche.

    So harmlos, wie unser Hausarzt von dem Cipralex spricht, ist es allerdings mit Sicherheit nicht. Und genau das macht mir nun große Sorgen.
    Homeopathische Mittel haben wir alle durch. Globuli, Bachblüten Neurexan, Schüssler Salze (5 und 7), Pascoflair, Calmvalera, Autogen. Training, Progess. Muskelentspannung...nichts schein zu helfen. Es wird von Tag zu Tag schlimmer.
    Einen Termin beim Osteopathen haben wir erst Ende des Monats.
    Die Psychologin unserer Tochter meinte, dass das nun damit zu tun hat, dass unsere Tochter sehr an sich arbeitet, sehr bemüht ist sich Auszeiten zu nehmen und das Unterbwusstsein aber noch völlig dagegen ankämpft. Und dann natürlich das Abitur, was immer näher rückt.
    Inwischen leidet die ganze Familie. Unsere Tochter hat Angst in die Schule zu gehen, Angst abends einzuschlafen, Angst alleine zu sein und natürlich auch Angst während des Abis Panikaattacken zu bekommen.


    Was sollen wir machen? Was können sie empfehlen?
    Bringt es was, jetzt noch mit dem Cipralex zu beginnen? Was ist mit den Nebenwirkungen? Was ist mit der Erstverschlimmerung?

    Wir wissen nicht mehr, was wir noch tun sollen.

    Ich würde mich sehr über eine Ratschlaf freuen. Vielen Dank schon mal im Voraus.

    Liebe Grüße
    marilin


  • Re: Cipralex

    Hallo Marilin,

    da bei euch nun schon sehr viele Vorbehalte gegen die Medikamente bestehen würde ich euch raten einen Termin bei einem Psychioater zu machen. Am Besten wäre einer für Psychiatrie und Psychotherapie, da jene die auch Neurologie praktizieren meist noch viel mehr Patienten haben, so das kaum Zeit zum Reden bleibt. Wenn es einen solchen Arzt bei euch nicht gibt, oder kein Termin verfügbar ist, ist natürlich auch ein Arzt für Neurologie und Psychiatrie vollkommen ok.
    Ihr solltest ihm die Situation schildern und euch durch ihn zu dem Thema Medikamente informieren lassen.
    Es ist natürlich so das bei allen Medikamenten dieser Art Nebenwirkungen auftreten "können" und alles was nur im Entferntesten möglich ist auch auf dem Beipackzettel steht, trotzdem gibt es welche die Erfahrungsgemäß verträglicher sind und weniger bis kaum und seltener NW machen als andere, auch wenn der Beipackzettel voller NW ist sagt das nicht unbedingt etwas über die Erfahrungswerte aus. Zu sagen das dies Medikament keinerlei NW macht ist aber etwas hoch gegriffen, aber es ist durchaus gut verträglich, soweit ich weiß.
    Es kann natürlich dauern bis es wirkt und wie lange es braucht bis es gegen Ängste wirkt weiß ich nicht genau, aber das dürfte schneller gehen als die antidepressive Wirkweise.
    Ich persönlich würde es nehmen und parallel einen Termin bei einem Psychiater machen und dann je nachdem was er empfiehlt die Behandlung so fortsetzen oder etwas anderes versuchen.

    Kommentar


    • Re: Cipralex

      "einen Termin bei einem Psychiater machen "

      Richtig. Hier sind Psychologe und Hausarzt nicht die richtigen Ansprechpartner.
      Ich habe mal von einem Pfiffikus in einer ähnlichen Situation den Vergleich gehört: Wenn man bei richtigen Panikattacken zum Psychologen geht, könne man auch einen Vegetarier nach einem Rindersteak fragen.

      Aber sachlich: In dem geschilderten Fall bedarf es sofortiger Hilfe. Dazu gibt es spezielle und sehr wirksame Medikamente. Deren Nachteile - Gewöhnung bei Langzeitgebrauch - entfallen, da es sich um einen begrenzten Zeitraum handelt. Wenn die Betroffenen die Erfahrung gemacht haben, dass ein Mittel in kürzester Zeit einen Angstzustand vollkommen beseitigt, dann entsteht daraus ein Vertrauen in diese jederzeit verfügbare Hilfe, dass das Mittel die Rolle eines Talismannes übernimmt und allein schon das "Bei-sich-Haben" genügt dann schon, dass die Angst beherrschbar bleibt und später gar nicht mehr auftritt.

      Aber: Leider gibt es nicht nur bei Psychologen, sondern auch bei Ärzten Vorbehalte gegen diese Medikamentengruppe, so dass Patienten regelrecht abgeraten und damit eine große Chance vertan wird.
      Deswegen sollte man wirklich in solch eindeutigen Fällen das dafür geeignete Fachgebiet aufsuchen.

      Kommentar


      • Re: Cipralex

        Hallo,
        vielen lieben Dank für die Antworten.
        Hier war einiges los die letzten Tage, so dass ich erst jetzt dazu komme zu antworten. Leider habe ich auch in meinem Mailpostfach nicht wie sonst eine Information bekommen, dass sich jemand auf meinen Beitrag gemeldet hat. Habe heute nochmal hier ins Forum geschaut und die Nachrichten entdeckt.

        Nachdem sich die Lage etwas zugespitzt hatte, hat nun unsere Tochter doch mit dem Cipralex begonnen. Sie nimmt nur eine ganz, ganz kleine Dosis von 2,25 mg. Obwohl diese Dosis eigentlich gar keine Wirkung zeigen dürfte, ging es unserer Tochter nach dem 2. Tag besser. Aus diesem Grund haben wir die Menge so beibehalten. Nach wie vor funktioniert das gut. Wahrscheinlich eine Kopfsache? Denn wie gesagt ist die Dosis eigentlich viel zu gering, um überhaupt eine Wirkung zu zeigen, genauso auch die kurze Einnahmedauer.

        Unsere Tochter war nun auch bei einer Physiotherapeutin. Unsere Tochter ist komplett im Brustkorbbereich verspannt und auch ihre Brustwirbel sind blockiert. Hier hat die Physiotherapeutin noch ein gutes Stück Arbeit vor sich. Ihrer Aussage nach wäre es kein Wunder, dass unsere Tochter so starke Schmerzen im Brustkorbbereich hat. Diese Beschwerden würden oft die Betroffenen glauben lassen, etwas am Herz zu haben.

        Desweiteren ist uns aufgefallen, dass unsere Tochter auch nach dem Essen sehr oft aufstoßen muss und obwohl sie schlank und zierlich ist, hat sie immer einen sehr geblähten Bauch. Bereits bei diversen US-Untersuchungen und bei einem Röntgenbild ist den Ärzten die übermäßige Luftansammlung im Bauch aufgefallen. In den Unterlagen stand "Meteorismus +++" Wir haben auch festgestellt, dass das Aufstoßen oft vermehrt nach dem Essen auftaucht und dann die Brustkorbschmerzen verstärkt sind. Ist die Luft weg, geht es unserer Tochter auch wieder besser.
        Nun bin ich auf das Roemheld-Syndrom gestoßen, was zu 100% auf unsere Tochter zutrifft. Die Magen-Darm-Beschwerden waren schon seit früher Kindheit bei ihr vorhanden. Sogar die damalige Kinderärztin war über den Blähbauch unserer Tochter immer verwundert. Irgendwann wurden bei unserer Tochter dann nach einer Gluten - und Laktoseunverträglichkeit geschaut. Aber da war alles in Ordnung.
        Jetzt durch den Prüfungsstress nehmen die Beschwerden zu. Machmal kann man zusehen, wie der Bauch an Unfang zunimmt. Nie wurden die Magen-Darm-Beschwerden mit den Brustkorbschmerzen und dem hohen Puls in Verbindung gebracht.
        Bei dem Roemheld-Syndrom scheint die Luft und die Gase das Zwerchfell nach oben zu schieben, was dann wiederrum auf das Herz drückt. Die Betroffenen haben dann die gleichen Beschwerden wie bei einer Angina Pectoris und leiden dann auch oft an Angst- und Panikattacken.

        Seit unsere Tochter von ihren Verspannungen und Blockaden und von diesem Roemheld-Syndrom weiß, kann sie mit ihren Brustkorbschmerzen besser umgehen, da sie nun einen Grund für ihre Beschwerden hat. Sie wollte deswegen das Cipralex auch schon wieder absetzten.
        Aber da wir nicht wissen ob diese kleine Menge an Cipralex nicht doch was bewirkt (jeder Körper reagiert ja anders auf Medikamente) haben wir ihr erstmal davon abgeraten und ihr empfohlen die Tropfen bis nach den Prüfungen weiter zu nehmen.

        Ich hoffe, dass unsere Tochter nicht doch beim Ausschleichen des Medikamentes Probleme bekommt. Das Internet ist voll von Gruselgeschichten und ich muss gestehen, dass mir diese Geschichten auch ziemliche Sorgen machen. Ich habe keinen einzigen positiven Bericht gelesen.
        Von Bromazepam und Tavor wurde uns abgeraten, da diese Medikamente sehr müde machen würden und unsere Tochter wahrscheinlich nicht mehr in der Lage wäre, dann ihre Prüfungen zu schreiben. Daher das Cipralex.

        Wie denken sie über die aktuelle Entwicklung, Wie denken sie über das Cipralex?

        Liebe Grüße,
        marilin

        Kommentar



        • Re: Cipralex

          Hallo Marilin,

          das hört sich doch alles schon mal ganz gut an. Vielleicht kann deine Tochter an ihrem Essverhalten noch etwas ändern, langsam und viel kauen, darauf achten keine Luft zu schlucken, Entspannungsübungen die besonders die betroffenen Regionen einbeziehen.

          Es kann schon sein dass das Cipralex die Psyche deiner Tochter unterstützt, auch wenn es nicht von der Menge her wirkt, es ist oft wie du schon sagst eine Kopfsache und von daher hat es eine Wirkung, auch wenn die eher im Placebobereich liegt, ein Absetzen würde ich auch erst mal nicht riskieren.

          Ich habe selber nie Cipralex genommen, aber wenn ich richtig informiert bin, ist das ein Medikament das nach auslaufen der Patente für Citalopram auf den Markt gebracht wurde und von der Zusammensetzung her zwar verändert wurde aber grundlegend dasselbe gilt wie für Citalopram. 2.5mg Cipralex dürften dann auch einer Dosis von 5mg Citalopram entsprechen.
          Also wenn ich mich da nicht irre kannst du die Berichte über das Absetzen in den Foren getrost als Sammelsurium ansehen, von jenen die Probleme hatten, ohne "manchmal" richtig zu beurteilen wodurch sie genau hervorgerufen wurden. Leider ist es so das dort die Negativberichte überhand nehmen und diejenigen die mit dem Medikament keinerlei Probleme hatten sehen meist auch keine Veranlassung das irgendwo hinzuschreiben.
          Wenn es Probleme gibt dürften es Absetzsymptome sein, die aber meist durch ein Ausschleichen vermieden werden können, oft ist es aber so das die Erkrankung noch nicht so abgeklungen ist wie erhofft und die Symptome die der Erkrankung zugerechnet werden sollten, dem Medikament als negativ Wirkung unter geschoben werden, oder das zu einem anderen Medikament gewechselt wird das anfangs NW macht, die aber dann vergehen und somit auch dem Absetzen des anderen Medikamentes zugeordnet werden. Natürlich wird es auch solche Erfahrungen geben die zutreffend sind, aber ich glaube einfach nicht daran das sie so geballt auftreten wie es in den Foren oft den Anschein hat.
          Vieles ist dabei auch der Psyche geschuldet, ich denke bei der Dosierung die deine Tochter nimmt ist das gar kein Thema, trotzdem kann sie Probleme bekommen weil ein Absetzen nun mal Ängste wecken kann und dementsprechend auch Reaktionen die zu gewissen Abestzsymptomen passen.
          Ich habe über eine längere Zeit Citalopram in recht hoher Dosierung genommen, beim Absetzen gab es nie ein Problem das ich sicher dem Umstand des Weglassens zuordnen konnte, alles was damit zusammen kam passte eher zum Erkrankungsbild, als zu einem Problem mit dem Medikament.

          Diese Medikamente machen ja auch keine Suchtprobleme und andere mögliche Probleme kann man, wie gesagt, durch ein langsames absetzen gut umgehen. Das ist ohnehin ratsam, um zu sehen ob es auch ohne geht oder ob die Psyche doch noch eine Krücke braucht.

          Ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen.

          Ps:
          Die Mailbenachrichtigungen funktionieren momentan leider generell nicht.

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          • Re: Cipralex

            Hallo Tired,
            danke für deine Antwort.
            Das hört sich alles sehr beruhigend an, was du da bezügl. zum Absetzten von AD schreibst. Wenn man die Berichte liest, wird einem nämlich wirklich Angst und Bang.
            Ich hoffe wirklich sehr, dass unsere Tochter beim Absetzten keine Beschwerden haben wird.
            Ihr geht es inzwischen so gut, dass sie von selbst das Medikament bereits absetzten wollte. Wir haben ihr allerdings empfohlen zumindest die schriftlichen Prüfungen erstmal hinter sich zu bringen und dann langsam das Cipralex abzusetzen. Auch wenn mir als Mutter immer noch recht mulig wegen dem AD ist, denke ich, dass es nun auf 2 oder 3 Wochen mehr oder weniger auch nicht drauf ankommt.

            Wenn es dann um's Absetzten geht, wie wird denn dann am besten die kleine Menge reduziert? Man sagt ja, dass man langsam ausschleichen soll. Nun nimmt unsere Tochter ja gerade mal 2,5 mg Cipralex. Das sind 5 Tropfen. Wenn wir nach den schriftlichen Prüfungen mit dem Ausschleichen beginnen, hatte unsere Tochter diese 5 Tropfen Cipralex fast 5 Wochen genommen.
            In manchen Foren wird geschrieben, dass man immer 10 % reduzieren soll und diese Reduzierung dann ca. 4-6 Wochen beibehalten soll. Würden wir das so machen, wären wir ja mit dem Ausschleichen länger beschäftigt, als die eigentliche Einnahmezeit gedauert hat. Macht denn das Sinn?
            Natürlich liegt mir dran, dass das Ausschleichen so langsam geht, dass unsere Tochter wirklich mit dem Ausschleichen keine Probleme bekommt. Aber diese Art von Ausschleichen erscheint mir doch ein wenig zu lang für die geringe Menge und die kurze Einnahmedauer.
            Wie sollen wir denn vorgehen?

            Und macht es überhaupt Sinn bereits nach den schriftlichern Prüfungen das Cipralex auszuschleichen? Wäre es nicht besser damit zu warten bis auch die mündlichen Prüfungen geschafft sind? Hier bin ich nun auch total unsicher.
            Wie gesagt wollte unsere Tochter schon jetzt damit aufhören, weil sie für sich nun einen Grund gefunden hat mit dem sie die Brustkorbschkmerzen erklären kann (starke Verspannungen und Blockaden im Rücken und eventl. das Roemheld-Syndrom). Angst, dass die Schmerzen vom Herzen kommen, hat sie aktuell nicht mehr. Die Schmerzen sind auch seit der Physiotherapie deutlich weniger geworden und kommen höchsten in abgeschwächter Form noch ca. 1/2 Stunde nach dem Essen, was auch für das Roemheld-Syndrom sprechen würde. Ihre Herzphobie hat sich dadurch also deutlich entschärft.
            Aber vielleicht hat ja auch trotzdem das Medikament dazu beigetragen, dass es ihr nun besser geht, obwohl Cipralex erst ab 10 mg wirken soll.
            Sollen wir trotzdem mal versuchen nach den schriftlichen Prüfungen das Medikament auszuschleichen? Was ist, wenn es ihr vor den mündlichen Prüfungen im Juni wieder schlechter geht?
            Auf der anderen Seite hatte sie vor der mündlichen Prüfung nie Angst. Und außerdem würde ich unserer Tochter auch gerne das Gefühl geben, große Prüfungen auch ohne Medikamente gut zu schaffen. Ich glaube, dass das ein bisschen ihr Selbstbewusstsein stärken könnte. Nicht dass sie das Gefühl entwickelt nur noch mit ADs Herausforderungen schaffen zu können.

            Was wäre hier wohl die beste Vorgehensweise?

            Danke schon mal im Voraus für die weitere Unterstützung!!

            Liebe Grüße,
            marilin

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            • Re: Cipralex

              In manchen Foren wird geschrieben, dass man immer 10 % reduzieren soll und diese Reduzierung dann ca. 4-6 Wochen beibehalten soll. Würden wir das so machen, wären wir ja mit dem Ausschleichen länger beschäftigt, als die eigentliche Einnahmezeit gedauert hat. Macht denn das Sinn?

              Hallo Marilin,
              bei der Geschwindigkeit wäre ich wahrscheinlich nur noch mit Ausschleichen beschäftigt.;-)

              Ich denke es kommt auf die Verhältnismäßigkeit an, wenn es jemanden über längere Zeit sehr schlecht geht und er nimmt dann über eine lange Zeit ein Medikament das wirklich hilft, ist diese Form des Ausschleichens sicher sinnvoll. Ich denke weniger wegen den "möglichen" Absetzsymptomen des Medikaments als viel mehr um eine psychische Sicherheit zu haben. Man vergibt dann auch nicht viel wenn man sich Zeit lässt und kein neues Medikament angedacht ist, falls es einem schlechter geht kann man punktgenauer reagieren und wieder aufdosieren, so das man es vielleicht noch braucht aber zumindest reduziert hat. Man fühlt sich dann auch sicherer, was wiederum die Psyche stabilisiert, die sicher auch an Absetzsymptomen beteiligt ist.
              Wenn es rein um die Absetzsymptome gehen würde, wäre ich der Meinung das deine Tochter das Mittel abrupt absetzen könnte, aber der psychische Aspekt ist auch sehr wichtig und ich denke da wäre auch bei so einer geringen Dosis und auf die Situation deiner Tochter bezogen ein Ausschleichen angesagt.

              Das deine Tochter das Medikament absetzen möchte ist erst mal eine gute Entwicklung, es ist aber auch so, zumindest kenne ich das von mir, das man oft übermäßig erpischt darauf ist ein Medikament wieder loszuwerden als würde es einem dann nochmal viel besser gehen, als wäre es Gift.
              Das ist natürlich nicht so, besonders wenn es gut vertragen wurde und wirkt, da muss man sich erst mal selber davon überzeugen das man sich Zeit lassen kann und nichts überstürzen sollte, es macht im Prinzip kaum einen Unterschied ob man das Mittel nun fünf Wochen oder fünf Monate nimmt, außer das es vielleicht doch hilft.

              Man sagt das man ein Antidepressiva über eine längere Zeit nehmen sollte, besonders das man über eine längere Zeit wieder stabil sein muss bevor man ans Absetzen denkt.
              Bei deiner Tochter hat es vielleicht nur einen psychischen Effekt gehabt, also Placebomäßig, was aber natürlich genauso gehandhabt werden sollte als wenn es nicht so wäre.

              Wenn ich deine Tochter wäre und das Mittel möglichst schnell wieder los werden möchte, aber auf Nummer sicher gehen will dann würde ich einfach mal einen Tropfen weniger nehmen und ein bis zwei Wochen schauen wie es sich entwickelt. Ist alles gut würde ich dann um noch einen, oder auch zwei, Tropfen reduzieren und das dann auch erst mal drei Wochen beibehalten und sie dann ganz weg lassen oder auch mit dem letzten Tropfen noch eine Weile leben.
              Da solche Medikamente oft zwei bis vier Wochen, manchmal sogar etwas länger, brauchen um eine wirklich messbare Wirkung zu entwickeln ist man natürlich mit einem langsamen Ausschleichen auf der sicheren Seite, so das nicht viel Wirkung verloren geht bevor man merkt das man es doch noch braucht. Schleicht man zu schnell aus und hat die Medis schon einige Tage abgesetzt, bevor man bemerken kann das sie doch noch gebraucht werden dauert es bei erneuter Einnahme natürlich wieder etwas länger bis die Wirkung wieder voll da ist.
              Bei der Dosierung deiner Tochter würde ich mir da aber kaum einen Kopf machen und auch das sie davon überzeugt ist die Ursache gefunden zu haben dürfte einen möglicherweise dagewesenen Placeboeffekt aufheben, denn jetzt glaubt sie ja nicht mehr dran.

              Trotzdem sollte sie es etwas langsamer angehen lassen und tropfen weise ausschleichen, so kann sie ggf. rechtzeitig wieder gegen lenken.
              Die Entscheidung ob sie das vor oder nach den Prüfungen macht, würde ich ihr überlassen. Es wäre natürlich sicherer erst nach den Prüfungen oder nach einer gewissen stabilen Zeit damit zu beginnen, aber wenn sie so absetzen möchte würde es ihr vielleicht sogar besser gehen wenn sie endlich damit beginnen könnte es abzusetzen.
              Wenn sie es wirklich ganz langsam machen möchte, also ein Tropfen weniger und das über ca. 4 Wochen usw. dann wird sie bemerken wenn es schlechter wird und kann auch da wieder rechtzeitig gegensteuern.
              Ich an ihrer Stelle würde halt bis nach den Prüfungen warten, aber ich würde auch nicht denken das Antidepressiva für meinen Erfolg verantwortlich wären, sondern das sie nichts weiter tun als etwas zu regulieren was aus den Fugen geraten ist. Wenn ich einen hohen Blutdruck habe und einen Senker nehme würde ich diesen auch nicht für meine Leistungen verantwortlich machen und viel mehr macht ein AD auch nicht, es reguliert und wenn man sie nicht mehr braucht reguliert halt der Körper wieder das was das Medikament kurzzeitig übernommen hatte.

              Das ist natürlich nur eine Laienmeinung.

              Ich wünsche euch das es weiter bergauf geht und deine Tochter gut durch die Prüfungen kommt.

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              • Re: Cipralex

                "dass man immer 10 % reduzieren soll und diese Reduzierung dann ca. 4-6 Wochen beibehalten soll. "

                Das ist bei höheren Dosen angebracht und muss dann manchmal sogar noch über größere Zeiträume ausgedehnt werden.
                Bei der Minidosis Ihrer Tochter sind 8 bis 10 Tage völlig ausreichend. Es ist auch sinnvoll, erst die Prüfungen abzuwarten.

                Kommentar


                • Re: Cipralex

                  Hallo,
                  ich wollte mich noch einmal melden.
                  Die schriftlichen Abiturprüfungen sind nun geschafft und alles ging sehr gut. Unsere Tochter hat sogar ein ziemlich gutes Gefühl was die Prüfungen betrifft. Es gab seitdem auch keine Panikattacken mehr, keine Angstzustände.
                  Immer mehr hat sich auch gezeigt, dass die Brustkorbschmerzen was mit dem Magen-Darm zu tun hat. Isst unsere Tochter mal etwas üppiger, dann sind die Beschwerden gleich stärker. Auch bestimmte Nahrungsmittel scheinen mehr Probleme zu machen, als andere.
                  Eine Stuhlprobe hat ergeben, dass in ihrem Darm ein ziemliches Chaos herrscht. Im Befundsbericht stand etwas von Fäulnisflora und auch ein Hinweis auf entzündliche Darm-Schleimhautveränderungen bzw. entzündliche Darmerkrankungendass ein. Hier nimmt sie nun seit einiger Zeit auch Medikamente. Es wurde auch vermehrt Histamin im Darm gefunden.
                  Die Blutkontrolle ergab einen sehr hohen IgE-Wert, so dass auch starke allergische Reaktionen vermutet werden, die sich im Magen-Darm-Bereich bemerkbar machen. Hier erfolgt demnächst ein Allergietest und die Suche nach eventl. Nahrungsmittelunverträglichleiten.
                  All das hat unsere Tochter zusätzlich die Angst genommen. Endlich weiß sie, warum sie solche Beschwerden hatte/hat.

                  Nun haben wir mit diesem Wissen nach den schriftlichen Prüfungen begonnen, das Cipralex auszuschleichen. Ausgangsdosis waren 2,5 mg (5 Tropfen), die sie insgesamt über 5 1/2 Wochen genommen hatte. Jede Woche haben wir nun 1 Tropfen reduziert. Aktuell ist unsere Tochter bei 3 Tropfen, ab morgen schon bei 2 Tropfen. Bisher hat alles auch gut funktioniert. Unsere Tochter hatte keine besonderen Beschwerden, die dem Ausschleichen (Ausschleichsymptome) zugeordnet hätten werden können.

                  Gestern Abend beim Einschlafen hatte sie nun aber plötzlich starke Kopfschmerzen, die dann heute im Laufe des Tages wieder kamen. Unsere Tochter, die überigens nichts von Ausschleichsymptomen beim Cipralex weiß, beschreibt die Kopfschmerzen als "anders als sonst", als wären sie "so komisch innen drin".
                  Natürlich weiß ich, dass jeder Mensch mal mit Kopfschmerzen zu kämpfen hat. Auch meine Tochter hatte bereits vor dem Cipralex immer mal wieder damit zu tun, auch mehrere Tage am Stück.
                  Aber ich musste natürlich sofort an das Cipralex denken und es läuten alle Alarmglocken bei mir. Ich frage mich nun ob es sich nicht doch bei diesen "komischen" starken Kopfschmerzen um Ausschleichsymptome handeln kann. Die Kopfschmerzen sind so stark, dass sich unsere Tochter sogar hinlegen musste. Immer wieder liest man von solchen Beschwerden, wenn Leute ihr AD auschleichen.
                  Auf der anderen Seite weigere ich mich ein wenig daran zu glauben, dass das bei meiner Tochter der Fall sein könnte. Ihre Ausgangsdosis lag bei nur 2,5 mg und das auch nur über 5 1/2 Wochen. Alle Ärzte haben mich nur belächelt, als ich bei dieser Minidosis von möglichen Ausschleichsymptomen gesprochen habe. Jeder sagte mir, dass diese geringe Menge noch nicht mal eine Einschleichdosis sei und ich die nach 5 1/2 Woche auch einfach von heute auf morgen absetzten könnte ohne dadurch Probleme zu bekommen.
                  Trotzdem habe wir uns sicherheitshalber für ein Ausschleichen entschieden, um mögliche Symptome doch zu umgehen.

                  Was meinen Sie nun zu dieser Entwicklung? Können die starken Kopfschmerzen wirklich Ausschleichsymptome sein? Wie sollen wir nun weiter vorgehen?
                  Eigentlich würde morgen eine Reduzierung auf 2 Tropfen anstehen. Sollen wir nun weiter bei den 3 Tropfen bleiben oder wie vorgesehen auf 2 Tropfen runter gehen? Eigentlich wollte ich das Ausschleichen nicht zu sehr in die Länge ziehen, da unsere Tochter in den nächsten Wochen noch auf eine Schulfreizeit fährt. Da wäre es mir recht gewesen, wenn sie schon einige Zeit ohne Cipralex gewesen wäre. Einfach um sicher zu sein, dass es ihr auch ohne AD gut geht. Des weiteren steht ein noch langsameres Ausschleichen wohl auch nicht im Verhältnis zur der eigentlichen Einnahmkezeit von 5 1/2 Wochen. Das Ausschleichen würden, falls wir noch langsamer reduzieren, länger dauern, als unsere Tochter das Medikament genommen hat.

                  Ich würde mich sehr freuen, wenn hier nochmal auf unseren Fall eingeganen werden könnte. Für einen Ratschlag für das weitere Vorgehen beim Ausschleichen wäre ich sehr dankbar.

                  Liebe Grüße,
                  marilin

                  Kommentar


                  • Re: Cipralex

                    Hallo Marilin,

                    schön wieder von dir zu hören und dann auch noch so super Neuigkeiten.

                    Ich denke auch nicht das die Kopfschmerzen am Medi liegen, aber ich würde ihr einfach noch zwei, drei Tage die Dosis geben und schauen ob die Kopfschmerzen überhaupt nochmal auftreten.

                    Schmerzen können sich auch ohne ersichtlichen Grund verändern, selbst wenn über viele Jahre das Schmerzempfinden gleich ist, manchmal kommt ein Punkt wo sie sich dann doch mal verändern.
                    Wenn deine Tochter Allergikerin ist gibt es auch möglicherweise dort einen Auslöser, Entzündungen im HNO Bereich, oder Verkrampfungen die dadurch entstehen, ein gereizter Nerv, können durchaus Kopfschmerzen auslösen.
                    Das sollte auch ggf. nochmal vom Neurologen abgeklärt werden, deine Tochter ist ja auch noch in einem Alter das der Pubertät zugerechnet wird, gerade in dieser Phase kann sich vieles verändern.

                    Kommentar


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