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Arbeit verloren, Fehlgeburt und mit den Nerven am Ende!

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  • Arbeit verloren, Fehlgeburt und mit den Nerven am Ende!

    Hallo Herr Dr. Riecke,


    meine Geschichte ist leider ziemlich lang, aber ich versuche mich kurz zu fassen.
    Im Herbst 2012 hatte ich schon so eine Phase, dass mir allles zu viel wurde, ich einfach mit allem überfordert war und einfach nur noch funktioniert habe bzw. es versucht habe.
    Im Beruf habe ich viel Stress, muss nachts und auch körperlich schwer arbeiten, der Umgangston ist schon sehr herablassend,
    Schreierei und Beleidigungen sind fast an der Tagesordnung.

    Seit Herbst 2012 habe ich mich immer wieder versucht aufzuraffen, aber richtig gelungen ist es mir nie.
    Es war eigentlich immer ein täglicher Kampf die ganz normalen Sachen wie Arbeit, Haushalt und Freizeit irgendwie zu packen.
    Zwischenzeitlich kamen mal bessere Phasen, in denen ich besser zurechtgekommen bin, aber mehr auch nicht.
    Vieles nervt und überfordert mich, ich habe an vielen Dingen die Freude und das Interesse verloren, weil ich mich einfach ausgebrannt gefühlt habe und auch noch fühle.

    Im Oktober 2013 bin ich schwanger geworden, ein absolutes Wunschkind.
    Ich konnte wieder nach vorne blicken und hatte etwas, auf das ich mich freuen konnte.
    Auf der Arbeit gab es leider wenig Verständnis für mich, ich hatte früh Komplikationen in der Schwangerschaft und war arbeitsunfähig.
    Als ich gesagt habe, dass ich keine Nachtarbeit wegen Mutterschutz und auch so nicht mehr alle Arbeiten machen darf, war erstmal großes Theater.
    Ich wusste, dass ich im Recht bin, musste mich aber täglich wehren und für mein Recht kämpfen, was mich enorm viel Kraft gekostet hat.

    Im November bekam ich dann die Mitteilung, dass der Betrieb, in dem ich arbeite, geschlossen wird.
    Damit hat keiner gerechnet, aber für mich war der Schock nicht so groß.
    Ich wollte eh immer weg, wäre dann 6 Wochen arbeitslos gewesen und dann in Mutterschutz gegangen.
    Bei einer Kontrolluntersuchung vor 2 Wochen habe ich aber dann leider erfahren müssen, dass das Herz meines Kindes einfach aufgehört hat zu schlagen.

    An dem Tag ist für mich die Welt völlig zusammengebrochen..ich musste dann bald ins Krankenhaus zur Ausschabung.
    Seitdem bin ich arbeitsunfähig geschrieben und mit den Nerven am Ende.

    Ich habe mich so sehr auf dieses Kind gefreut und auf einmal war alles vorbei.
    Ich weiß, dass Fehlgeburten besonders am Anfang der Schwangerschaft immer mal vorkommen, aber ich habe das Gefühl, dass alles jeden Tag schlimmer wird.
    Körperlich ist seit der OP alles in Ordnung, aber seelisch ist es einfach schrecklich.
    Oft überkommen mich einfach so die Tränen und innerlich fühlt es sich an, als würde sich alles zuschnüren.
    Teilweise bekomme ich dann richtig Angst und habe das Gefühl durchzudrehen.

    Mein Mann und meine Familie sind für mich da, aber die können auch nicht alles.
    Vor ein paar Tagen war ich in der psychiatrischen Ambulanz, weil ich nicht mehr konnte und da hieß es, meine Trauer sei normal und wenn es mir in 3-4 Wochen noch schlecht geht, dann kann ich wiederkommen.
    Ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll.

    Danke für Ihre Hilfe!
    Annika






  • Re: Arbeit verloren, Fehlgeburt und mit den Nerven am Ende!

    Hallo Annika,

    sicher ist das alles auch bei einem Trauerprozess normal, aber du hattest ja schon vorher Probleme und die sind ja eher die Folge von Mobbing.
    Hast du das in der Ambulanz auch deutlich gemacht?

    Vielleicht wollen die auch einfach warten bis deine Trauer einigermaßen verarbeitet ist um besser sondieren zu können was wozu gehört.
    Wenn es dir weiterhin so schlecht geht solltest du einfach nochmal hin gehen, oder bei einem Niedergelassenen einen Termin machen, dort wird man über kurz oder lang ohnehin meist hin verwiesen.
    Du kannst auch erst mal zu deinem Hausarzt gehen, der sollte ja ohnehin Bescheid wissen und vielleicht auch mal fragen was er von einer Psychotherapie hält.

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    • Re: Arbeit verloren, Fehlgeburt und mit den Nerven am Ende!

      Hallo Tired,

      der Arzt in der Ambulanz hat direkt gesagt, bloß nicht so schnell zurück zum Arbeitsplatz.
      Normalerweise soll man arbeiten um sich abzulenken, aber er meinte auch, bei so einem Betriebsklima ist das alles andere als förderlich.
      Heute früh war ich beim Hausarzt, der hat mir jetzt auch empfohlen, mir professionelle Hilfe zu holen.
      Zum Überbrücken hat er mir erstmal was verschrieben.

      Habe mehrere angerufen, aber 90% sind im Urlaub, den frühesten Termin habe ich am 22.01., quasi notfallmäßig wenn nichts mehr geht.
      Da zu sondieren ist auch leider nicht so einfach, habe das Gefühl, es ist einfach dieses "alles auf einmal", was mich so runterzieht und dann auch überfordert.

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      • Re: Arbeit verloren, Fehlgeburt und mit den Nerven am Ende!

        Hi Annika,
        ja im Moment sind sie alle im Urlaub und der Termin den du hast ist sogar noch relativ human.

        Hat dich der Arzt in der Ambulanz denn wenigsten krank geschrieben?

        Vielleicht kannst du die Zeit ja nutzen um dich nach einem neuen Job umzuschauen und dir auch zu überlegen ob du weiter dort arbeiten musst, selbst wenn du so schnell nichts neues findest.

        Das "Alles auf einmal" kannst du vielleicht auch gedanklich etwas relativieren, wenn du etwas mehr Ruhe hast.

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        • Re: Arbeit verloren, Fehlgeburt und mit den Nerven am Ende!

          Hallo Tired,

          der "normale" Termin wäre ansonsten im März.
          Ich bin jetzt erstmal 3 Wochen krank geschrieben.
          Beim alten Job ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange der Laden noch läuft, da die Aufträge extrem zurückgehen und die Leute so langsam auch abhauen.
          Also wer früher neue Arbeit hat und aus dem Vertrag raus will, kann es auch.
          Ab 01.05. wäre ich ansonsten arbeitslos oder woanders beschäftigt, wobei ich auch schon etwas in Aussicht habe.

          Gestern war ich noch zur Nachuntersuchung wegen der OP und es ist alles in Ordnung.
          So traurig wie ich auch noch deswegen bin, es beruhigt aber auch zu wissen, dass alles ok ist.














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