@ Fr. Mittmann Gestationsdiabetes

[mamanix]

Hallo,

ich bin in der 24 SSW und bei mir wurde in der 18 Woche Schwangerschaftsdiabetes festgestellt. Bisher hat das testen und verzichten auf verschiedene Sachen gereicht, aber seit Samstag soll ich mir auch Insulin spritzen...

Habe es bisher nicht gemacht, weil ich mir bei der Sache nicht sicher bin....

Ich schreibe mal meine Werte hier auf:

26.09: Frühstück 67 90 min später 111
Mittags 106 90 min später 99
Abends 69 90 min später 88

27.09 Früchstück 68 90 min später 98
Mittags 67 90 min später 124
Abends 73 90 min später 90

28.09 Frühstück 67 90 min später 106
Mittags 73 90 min später 119
Abends 75

29.09 Frühstück 72 90 min später 109
Mittags 52 90 min später 130
Abends 74 90 min später 216

30.09 Frühstück 79 90 min später 99
Mittags 76 90 min später 118
Abends 95 90 min später 73

01.10. Frühstück 81 90 min später 126

Am 26.09. beim Mittagessen, habe ich nichts gegessen, weil ich Angst hatte vor dem hohen Wert.

Am 27.09. hatte ich beim Mittagessen 2 Teller Gemüsesuppe und 1 1/2 Brötchen.

Am 28.09 hatte ich beim Mittagessen 1 1/2 Hamburger und eine handvoll Pommes.

29.09. hatte ich 1 1/2 putenschnitzel mit Panade und 8/9 Kroketten mit Ketchup
Abends hatte ich einen Obstsalat, mein Wert war viel zu hoch, also erstmal Obst weg lassen....

Am 30.09. hatte ich Mittags eine große Portion Pommes mit Ketchup und der Wert vorm Abendessen, war nicht ganz nüchtern, hatte eine Cola getrunken.

Heute hatte ich zum Frühstück eigentlich immer das selbe Essen. 1 Brötchen mit Leberwurst, 1 Dinkelbrötchen mit Leberwurst und 1 Einback mit Nusspli...

Ich habe gemerkt das ich jetzt wirklich meine Süßen sachen weg lassen muss...


Ich hätte mir ab Samstag Mittag fürs Mittagessen 5 Einheiten Actrapid spritzen sollen, egal was ich esse und ich soll 30 min warten bis ich Esse...
Ich habe es nicht gemacht, da der Wert so niedrig war....

Ich bin ein bisschen verzweifelt, weil ich nicht weiß was ich machen soll... ich habe Fragen und meine Diabetesberaterin hat nur komische Aussagen...

1. Frage: Merkt mein Körper das ich insulin gespritzt habe und gibt er nur dann soviel ab wie ich brauche oder gibt er die normale Menge ab???
Was meiner Meinung nach zuviel Insulin wäre....

Antwort von meiner Diabetesberaterin: Der Körper merkt nicht das ich mir Insulin gespritzt habe und er schüttet die "normale" Dosis ab... Heißt das ich wenn ich pauschal 5 Eiheiten spritze, egal was ich esse ich zuviel Insulin im Körper habe und ist das nicht zu gefährlich für mich und mein kind???
Andere Diabetiker werden richtig eingestellt und müsen sich nach den BE´s spritzen und ich soll einfach so mal pauschal 5 Einheiten spritzen, egal was ich esse...


2. Frage: Ist ein BZW im Grenzbereich gefährlicher als Unterzucker??

Antwort von meiner Diabetesberaterin:

Es ist gefährlicher einen Wert im Grenzbereich zu haben als in den Unterzucker zu kommen.

Vielleicht für mein kind, aber wenn ich in den Unterzucker komme und es nicht merke, was passiert dann????

Ich weiß echt nicht was ich machen soll...

Ich bin anderer Meinung aber ich weiß ja nicht was normal ist oder nicht...

Vielleicht kann mir jemand weiter helfen....

Lg
mamanix

[Annette Mittmann]

Re: @ Fr. Mittmann Gestationsdiabetes


Hallo mamanix,
die Einstellung eines Diabetes in der SS erfolgt nach recht strikten Zielkriterien.

Nüchtern bzw. vor dem Essen sollen Werte von 90 mg/dl Blutzucker nicht überschritten und bei Insulintherapie nüchtern nicht 60mg/dl nicht unterschreiten!
1 Stunde nach Beginn des Essens nicht über 140 mg/dl Blutzucker
2 Stunden nach Beginn der Mahlzeit nicht mehr als 120 mg/dl.

Es ist also richtig, dass Ihre Grenzwerte behandlungsbedürftig sind.
Grundlage der Therapie ist eine diabetesgerechte Ernährung- verknüpft mit ausreichender Bewegung und der Gabe eines Insulins.
Die regelmäßige Selbstkontrolle des BZ ist sehr wichtig- zumal der Insulinbedarf sich mit voranschreitender SS durchaus verdoppeln könnte.

Als Faustregel gilt, dass 1 IE Normalinsulin den BZ um etwa 30-40mg/dl absenkt.

Eine Unterzuckerung bleibt nicht symptomlos!
Anzeichen für eine leichtere Unterzuckerung sind:
Schwitzen, Herzklopfen, Zittern, Ängstlichkeit und Hunger.
Bei weiter voranschreitender Unterzuckerung kann es zu:
Sehstörungen, Sprachstörungen, Benommenheit und zum Teil auch zu einem aggressiven Verhalten kommen.
Fällt die BZ-Konzentation noch weiter kann es zu einem Bewusstseinsverlust führen.
An dieser Stelle kann ich natürlich keine konkrete Therapie bei Ihnen vorschlagen!!!

Da Sie aber alle Werte wunderbar erfasst haben, sollten Sie sich erneut mit Ihrer Diabetesberaterin zusammensetzten-
Ihre Sorgen und Probleme sollten ihr nicht unbekannt sein! Geht sie nicht ausreichend auf Sie ein- sollten Sie einen Wechsel in Erwägung ziehen.
Viel Erfolg
Annette Mittmann