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Jaktation Schlafstörung

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  • Re: Jaktation Schlafstörung


    Hallo zusammen,
    ich wünsche allen Schreibern und Lesern diesen Forums einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    Für das neue Jahr wünsche ich viel Erfolg, Glück Liebe und vor allem Gesundheit.

    Liebe- und Lichtvolle Grüße

    Stefan

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    • Re: Jaktation Schlafstörung


      Auch von mir nach langer Zeit ein Hallo und die besten Wünsche für das neue Jahrzehnt!

      Auch Dir, Yosep, sage ich herzlich willkommen hier im Forum! Zum Thema Jaktation haben wir hier schon eine ganze Menge geschrieben, vielleicht erzählst Du bei Gelegenheit auch ein bißchen von Deinen Problemen, wenn Du möchtest.

      Um hier kurz ein Feedback über unsere Situation zu geben: Alles gut!! Mein Sohn schläft seit Wochen friedlich ein und durch, wunderschön eingekuschelt in seine Bettdecke. Unsere Heilpraktikerin/Osteopathin ist sich inzwischen sicher, dass seine Probleme von der Geburt herrühren (er hatte die Nabelschnur wie eine Krawatte um den Hals und richtig Streß damit), und sie konnte im Spätsommer einige Traumen und Blockaden im oberen Halswirbelbereich lösen. Seitdem "entfaltet" er sich regelrecht und "bumpert" nicht mehr! Du siehst also, Stefan, die Theorie Deines Psychologen über Kindheitsängste hat was für sich, oder?

      Bis bald und viele Grüße
      Silberwölfin

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      • Re: Jaktation Schlafstörung


        Hallo sry wenn ich störe ich habe jaktation aber meine mutter sagt das wär normal ich benutz es immer zum einschlafen schon mein ganzes lebenlang

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        • Re: Jaktation Schlafstörung


          Hallo Silberwölfin,
          für diesen Beitrag bin ich Dir sehr dankbar. Es freut mich zu lesen, daß es aufwärts geht. Ich gönne es Euch von ganzem Herzen und kann mich richtig mit Euch freuen.
          Die Theorie der Kindheitsängste stammt nicht von meiner Psychologin, sondern von mir selbst. Wie dem auch sei. Ich bin froh und dankbar für jede Hilfe und Begleitung.
          Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein vor allem gesundes 2011.
          Danke für die vielen aufrichtigen Worte und die Anteilnahme die ich erfahren durfte.

          Liebe- und Lichtvolle Grüße
          Stefan

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          • Re: Jaktation Schlafstörung


            Hallo Yosep,
            erstmal stören tut hier keiner und ich denke, Du bist hier genau richtig. Neu ist mir, das Jaktationen normal sein sollen.
            Es wäre schön, wenn Du etwas mehr über Dich erzählen würdest.
            Wie alt bist Du und wie hast Du die Geschichte Deiner Jaktationen empfunden und wie kannst Du damit umgehen.
            Das Du Dich damit beschäftigst, erklärt sich schon daraus, daß Du und gefunden hast.
            Ich fahre morgen zu meiner Schwester um Silvester zu feiern und wenn wir uns nicht mehr lesen sollten, wünsche ich auch Dir einen guten Rutsch und ein vor allem Gesundes 2011.

            Licht und Liebe
            Stefan

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            • Re: Jaktation Schlafstörung


              ja also genau weiss ich das nicht mehr ich bin jetzt 19 Jahre alt und habes das schon mein ganzes leben

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              • Re: Jaktation Schlafstörung


                Guten Morgen, liebe Mitstreiter, Willkommen Yosip!

                Also ganz "normal" ist das Problem wohl nicht, zumindest dann nicht, wenn Du darunter leidest. Daher ist es sicher gut, wenn Du Dich damit beschäftigst.
                Die Beiträge von Stefan und Silberwolf hast Du bestimmt gelesen,
                ein Versuch sollte das allemal Wert sein.
                Mich hat das nicht weitergebracht, aber das liegt wahrscheinlich daran,daß ich einfach zu alt bin, daß heißt ich habe das Problem
                schon 53 Jahre!!!
                Außerdem kannst Du durch Deine Mutter ja noch einiges über Deine Kindheit erfahren,was Du vielleicht längst vergessen hast.
                Also ich drücke Dir die Daumen, alles Gute auch an alle anderen!

                Kath

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                • Re: Jaktation Schlafstörung


                  Hallo liebe Mitstreiter,
                  Schicke Euch mal einen Link zu einer weiteren Netseite mit interessanten Beiträgen zu unserem "kleinen" Problem.
                  Gute Nacht!
                  Kath

                  http://www.schlafkampagne.de/communi...&goto=lastpost

                  Kommentar


                  • Re: Jaktation Schlafstörung


                    Hallo zusammen,

                    bin gerade zufällig auf diese Seite gestoßen. Ich bin habe auch dieses Problem, wobei ich es eigentlich nicht als Problem empfinde. Ich wackel schon solang ich denken kann mit dem kopf (bin jetzt 23). früher hat meine mama mal gemeint dass man das nicht macht. dann hab ich es eben heimlich gemacht. abends zum einschlafen und tagsüber zum träumen eigentlich immer mit musik zusammen, es hilft mir zu entspannen und ich verfalle dann in tagträume, die ich aber ganz gut finde. der einzige haken an der sache, das weiß natürlich keiner und in einer partnerschaft ist das teilweise bissl schwierig alles...aber ich kann auch zwei wochen oder mehr drauf verzichten, bzw zur not findet sich schon ein stündchen den tag über zum träumen.
                    habe bis heute nicht drüber nachgedacht ob das nicht normal ist, aber habe auch nicht gedacht, dass das viele machen bzw dass es dafür eine ursache gibt und das ganze als krankheit aufgefasst wird...
                    also bis dato find ich das alles nicht wirklich schlimm...manchmal kommt man zwar in erklärungsnöte:"wenn ich musik höre gehört die tür abgeschlossen und ich will nicht gestört werden " =). ok vllt ist es doch nicht so ganz normal...

                    bei mir ist es so, dass ich es auch steuern kann. wenn ich spät ins bett gehe dann gehe ich zum schlafen ins bett also ohne kopfwackelei. Dann gibt es momente in denen will ich einfach ein wenig nachdenken oder träumen, entspannen oder wie man das auch immer nennen mag.
                    ich sehe zur zeit keinen grund mir da drüber sorgen zu machen und mag auch nicht auf meine tagträume verzichten.

                    vllt hilft das irgend jemanden da draußen weiter...ich habe jetzt leider keine zeit alle vorträge zu lesen aber vllt wirft es ja noch eine andere sichtweise auf. für mich ist es eine bereicherung, die beste entspannung die ich mir vorstellen kann...

                    klar problematisch ist es in beziehungen aber vllt hat ein partner ja verständnis für sowas und lässt mir meine tagträume. es tut ja niemanden weh...

                    liebe grüße, steffi

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                    • Re: Jaktation Schlafstörung


                      Guten Morgen Steffi,
                      danke für Deine Nachricht und Deine Ausführungen.
                      Es ist sicher auch ein Aspekt, die Sache als gegeben hinzunehmen. Als Krankheit möchte ich es auch nicht zwingend bezeichnen, weil mir auch sonst niemand "Normal" definieren kann.
                      Interessant finde ich, das Du Dir keine Gedanken darüber gemacht haben willst, jedoch in diesem Forum schreibst.
                      Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie Du den Weg in dieses Forum gefunden hast und was Dich dazu bewegt hat dazu zu schreiben.
                      Ich selber habe kein Problem mit den jatationen und habe das Gefühl, das sie zu mir gehören.
                      Meinen Sohn (der mitlerweile bei mir lebt.... mal zur Info an die anderen Teilnehmer) hat damit kein Problem, weil er es von mir gar nicht anders kennt.
                      Probleme ergeben sich für mich erst in einer Partnerschaft weil ich es nicht wirklich steuern kann. Ich mache es in der Einschlaf- und Aufwachphase, in der man nicht wirklich steuern kann.

                      Danke erstmal für Deinen Beitrag und ich bin gespannt, ob Du auf meine Fragen eingehst.

                      Liebevolle Grüße
                      Stefan

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                      • Re: Jaktation Schlafstörung


                        guten morgen!

                        es ist eigentlich gar nicht mal so spannend wie ich auf die seite drauf gekommen bin. habe eigentlich nur nach autismus gesucht für ein medizinreferat eben und da sich die kinder nun mal gerne im kreis drehen, dachte ich mir dass das kopfwackeln vllt auch einen hintergrund hat =)....naja und was macht man nicht alles so im internet wenn man etwas für die uni machen sollte =)
                        ich konnte es in meiner kindheit auch nicht wirklich steuern, hab dann zb zum aufwachen mir eine stunde vorher den wecker gestellt damit ich halt wirklich wach werden konnte dann mit kopfwackeln. ich denke mal, dass damals der drang einfach größer war. bzw ich konnte nicht anders einschlafen. mit dem berufsleben und partnerschaften hat es sich dann wenigstens steuerbar gemacht. das heißt ich kann das bedürfnis für einen monat auch komplett ausblenden aber auch nur wenn es sein muss =)

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                        • Re: Jaktation Schlafstörung


                          Guten Morgen Steffi,
                          danke für Deine Ausführung.
                          Ich finde es sehr interessant und beneidenswert, daß Du es ausblenden oder unterdrücken kannst. Das kann ich nicht , weil es in der Einschlaf- bzw. Aufwachphase einfach geschieht. Wenn ich wach werde merke ich also, das ich schon am schaukeln bin. Das macht fremdschlafen bzw. Partnerschaft schwieriger.
                          Ich freue mich für Dich, daß Du es nicht wirklich als Problem empfindest und wünsche Dir weiter alles erdenklich Gute und das Du immer gut schläfst.

                          Licht und Liebe
                          Stefan

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                          • Re: Jaktation Schlafstörung


                            ich habe jetzt nochmal eine weile drüber nachgedacht, als kind konnte ich das ganze auch nicht beeinflussen, das kam dann irgendwie mit der zeit, weil ich ja wusste ich soll das nicht machen. anscheinend ist es also erlernbar oder ich bin eine ausnahme der ausnahmen...bei mir war es so, dass ich irgendwann anfing mit der musik zu wippen und wenn die musik aus war, dann wars irgendwann langweilig und hat sich so eingependelt, dass ich eben nur mit musik damit anfange. anfangs auch noch unbewusst teilweise auch ohne musik aber mit der zeit habe ich es gelernt zu kontrollieren und war irgendwann relativ wach dabei und nicht mehr am schlafen.
                            ich hoffe alle betroffenen finden einen weg das ganze in den griff zu bekommen.

                            liebe grüße

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                            • Re: Jaktation Schlafstörung


                              Guten Tag alle zusammen und Steffi, Dir ein herzliches Willkommen bei uns! (ich heiße übrigens genauso...!)
                              Ich finde Deine Erzählung sehr hilfreich. Zeigt es doch, dass wirklich jeder da ganz anders mit umgeht und es wirklich kein Patentrezept gibt und jeder nur die für sich ultimative Lösung finden muß.
                              Was meinen Sohn anbelangt, ist bei uns in den letzten Monaten wirklich alles super! Seine Schlafsituation hat sich echt stabilisiert, leichte Rückfälle in der Tiefschlafphase hatten wir nur letzten Monat in Disneyland (da hatte ich aber mit mehr gerechnet, berücksichtigt man die totale Reizüberflutung dort!)
                              Von mir aus könnte es jetzt immer so weitergehen und das hoffen wir auch alle. Ausschlaggebend war letzten Endes die osteopathische Behandlung bei unserer Heilpraktikerin im Zusammenwirken mit dem offensichtlich richtigen homöopathischen Mittel.
                              Wir schauen nur noch nach vorne, freuen uns auf seine Einschulung diesen Sommer und denken abends beim Zubettbringen überhaupt nicht mehr an die Jaktationen.
                              Ich wünsche Euch allen, dass ihr auch euren persönlichen Weg zur Lösung oder Akzeptanz findet!
                              LG Silberwolf

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                              • Re: Jaktation Schlafstörung


                                Hallo Silberwolf,
                                schön mal wieder etwas von Dir zu lesen. Das klingt ja alles sehr positiv und das freut mich sehr.

                                Was die Zukunft angeht bin ich sehr optimistisch und bin sehr gespannt wie sich die Dinge entwickeln.

                                Ich wünsche eine schöne Restwoche und eine schöne Osterzeit.

                                Licht und Liebe
                                Stefan

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                                • Re: Jaktation Schlafstörung


                                  Hallo,
                                  ich bin froh, dass ich hier Gleichgesinnte gefunden habe. Bisher dachte ich immer, dass ich die Einzige mit diesem Problem bin. Mit der Jaktation hat es bei mir bereits im Säuglingsalter angefangen, bis ca. zum achten Lebensjahr. Dabei habe ich das immer während des Schlafes oder zum Einschlafen gemacht. Irgendwann hat es von alleine aufgehört. Aus irgendeinem Grund habe ich mit ca. 12Jahren bewusst wieder damit angefangen. Anfangs nur vor dem Einschlafen als Beruhigung, später jedoch immer häufiger und immer länger. Es war wie ein Zwang. Oft konnte ich das stundenlang machen. Ich habe das auch immer als sehr angenehm und nicht störend empfunden (außer, dass meine Haare gelitten haben und ich diverse blaue Flecken hatte), allerdings war mir diese Angewohnheit vor anderen peinlich, da ich das als unnormal empfunden habe. Ich habe immer darauf geachtet allein zu sein und habe mich dann in meinem Zimmer eingeschlossen. Oft habe ich lange gewartet, bis meine Eltern im Bett waren, damit sie davon nichts mitbekommen haben. Ich habe das bis heute auch noch niemandem erzählt.
                                  Durch den permanten Zwang habe ich z.T. auch mein soziales Umfeld vernachlässigt. Zwar konnte ich die Jaktation steuern und wenn es sein musste auch ein bis zwei Wochen aussetzen, doch wenn es irgendwie möglich war, habe ich versucht alleine zu sein. Mit diesem Problem habe ich bis zu meinem 25. Lebensjahr gekämpft. Erst als ich mit meinem Freund zusammen gezogen bin, habe ich damit aufgehört. Zu Beginn habe ich es erst ein paar Wochen ohne ausgehalten und dann wieder angefangen, allerdings ist mir dann aufeinmal übel davon geworden, sodass ich von alleine wieder aufgehört habe. Jetzt habe ich das schon seit 3 Jahren nicht mehr gemacht, denke aber öfters daran. Witziger Weise träume ich auch manchmal davon, anscheinend scheint mein Körper immer noch ein Bedürfnis danach zu haben.
                                  Liebe Grüße

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                                  • Re: Jaktation Schlafstörung


                                    Hallo Koala 1133,
                                    es ist immer wieder interessant zu sehen, was sich hier im Forum für Geschichten ergeben. Da ich ja am Anfang auch dachte, ich stehe mit meinem Problem alleine da, bin ich immer wieder verwundert darüber, wieviele Menschen es doch betrifft und vor allem daß es immer wieder unterschiedliche Verläufe gibt.
                                    Gerade beim Aufrufen meines Themas ist mir aufgefallen, das doch schon eine Menge Beiträge entstanden sind und es ist schön zu sehen daß sich immer mal wieder ein Betroffener meldet.

                                    Ich bin mit meinen Jaktationen soweit in Frieden. Wer mich kennt und mag, nimmt mich auch damit. Meinen Sohn stört es gar nicht, weil er es gar nicht anders von mir kennt.

                                    Ich danke Dir auf jeden Fall für Deine Mühe, uns an Deiner Geschichte teilhaben zu lassen und wünsche Dir für Dich einen zufriedenen Verlauf der Dinge.

                                    Lichtvolle Grüße und ein schönes Wochenende.

                                    Stefan

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                                    • Re: Jaktation Schlafstörung


                                      Hallo!

                                      Zwar ist der Beitrag schon mehr als 2 Jahre alt, dennoch möchte auch ich mich als Betroffener melden. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich überhaupt in der Lage war, danach zu suchen, es ist mir gewissermaßen Peinlich.

                                      Ich bin jetzt 23 und bin von einer leichten Form der Jaktation betroffen, seitdem ich ca 7 Jahre alt bin. Vielleicht war ich auch erst 6, 5 oder 8, ich kann mich garnicht mehr genau dran erinnern, jedoch fing dies als kleiner Junge, nicht als Baby an.

                                      Warum rede ich von einer leichten Form? Nun, ich les hier desöfteren, dass sich manche sogar dabei verletz(t)en, mit dem Kopf gegen die Wand schlagen etc.
                                      Dies ist jedoch bei mir nicht der Fall, ich habe lediglich das "Problem", rhythmisch mit dem Kopf und meinem Oberkörper mich zur Musik zu bewegen. Aber nicht nur das; ich höre Rap-Musik und kann mittlerweile einige Texte auswendig, da ich sie zum Teil mit-rappe. Ich gebe mich oft auch voll und ganz völlig absurden Fantasien hin, die teils Probleme meines Lebens beinhalten, teils aber auch reine Unterhaltungskonstruke sind, manchmal aber auch versuche, mir ungelöste Fragen zu erklären. In letzter Zeit, sprich den letzten ca 2 Jahren, geht das auch oft nahtlos über. Zunächst such ich mir ein paar Lieder zu mit-rappen aus, bevor ich meist eher melancholische Tracks in die Playlist einreihe - zur Zeit. Es kommt auf meine gesamte psychische Verfassung an.

                                      Zum Beispiel lebe ich dort Fantasien mit einer Art perfekter Frau, wie sie sein müsste, wie der Tag aussieht, wie ich mich verhalten würde, was wir machen würden etc. Dazu muss gesagt sein, dass ich das allermeiste im realen Leben aufgrund vielfältiger Gründe nicht umsetzen könnte. (z.B. ist mein Selbstbewusstsein nicht sehr stark ausgeprägt, leichte introvertiertheit - verstärkt durch Marijuana). Aber es muss sich nicht um Frauen handeln, es kann auch darum gehen, wie ich mit meinen Jungs im fiktiven Low-Rider durch die Straßen ziehe und wir die absolut coolsten sind .
                                      Ich stelle mir demnach vor, wie ich womöglich gerne Leben möchte, setze aber nichts davon um (das hat mehr mit dem Gras als mit dem Jaktieren zu tun). Um es gleich vorweg zu nehmen, ja es gab zwei Freundinnen, ich habe zumindest keine Sehnsucht nach meinem ersten Mal, obwohl ich gerade Single bin und schon gern wieder eine hätte. Diese Situationen waren es meist, wo meine Einschlafplaylist voll von fröhlichen Liedern war.

                                      Reine Unterhaltungskonstruke sind Dinge, die ich in ähnlicher, aber auch stark abgewandelter Form gesehen/gelesen/gehört hab, und mich in diese Hineinversetze. Zum Beispiel gibt es eine Anime-Reihe namens "Neon Genesis Evangelion", wo 3 Kinder dazu auserwählt wurden, riesige Roboter gegen außerirdische Wesen kämpfen zu lassen (Sci-Fi), und ich mir dabei vorstelle, wie ich selbst diese Situation meistern würde, wie ich mich verhalten würde etc (wer diesen Anime gesehen hat, kann sicherlich verstehen, was ich meine). Oder ich bin ähnlich wie "Son Goku" aus "Dragonball", und stelle den besten und stärksten Kämpfer im ganzen Universum dar, rette die Welt oder eben das Universum, das Ganze geht auch oft in den gleich geschilderten, dritten Part hinein. Aber komischerweise kommen dort auch sehr krasse Vorstellungen zu Tage, die mich manchmal selbst ein wenig schockieren. Womöglich kennen hier einige die Serie "Dexter", in der ein Blutspurenanalyst sich nebenberuflich darum kümmert, andere Mörder zu töten und diese aus der Welt zu schaffen. Ich sympathisiere bis zu einem gewissen Grad damit, und versetze mich selbst in die Lage dieses Mannes, bzw Schauspieler. Aus einem mir noch nich ganz bekannten Grund, wahrscheinlich aus meiner allgemeinen, momentanen Unzufriedenheit heraus, kommt dieser verrückte Part häufig vor, begleitet von eher melancholischer oder aggressiver Musik.

                                      Ungelöste Fragen sind vorallem solche, auf die niemand eine Antwort hat. Ist das Universum unendlich? Wenn Nein, was ist dahinter? Was war vor dem Urknall? Wie wurde er ausgelöst? Ist das alles totaler Blödsinn? Wie konnten die Menschen als einzige Form auf diesem Planeten solch eine Entwicklung nehmen? Warum gibt es Hass, Neid und Gier? Wieso können wir nicht in einem ultimativen Frieden leben? Warum müssen Menschen verhungern, und andere haben mehr als eine Milliarde Dollar auf dem Konto?
                                      Zu einigen habe ich immernoch keine Antwort, zu manchen haben ich bereits eine Theorie entwickelt, teilweise auch heraus aus bestimmten Unterhaltungskonstrukten.

                                      Ich hab das Gefühl, meine Gedanken sind erst beim Jaktieren völlig losgelöst und meine Gehirnleistung steigt sogar noch an, manchmal hatte ich auch in anderen Dingen Erkenntnisse (auch bei alltäglichen Dingen, die meist aber nur eine untergeordnete Rolle spielen), die ich beim "normalen rumhängen" vorm TV nie gehabt hätte.

                                      Ich bin seit längerer Zeit am überlegen, ob ich nicht dagegen ankämpfen soll. Meine Eltern haben es natürlich mitbekommen, als ich klein war, aus Scham hab ich das allerdings irgendwann abgestritten und seitdem sind sie der Meinung, ich mache das nicht mehr. Freunden hab ich NIEMALS auch nur eine Andeutung gegeben. Sprich: Ich bin damit allein. Es weiß niemand davon, und irgendwie möchte ich das auch garnicht. Einerseits mag ich es, ein Geheimnis zu bewahren, andererseits hab ich mir desöfteren gedacht: "Sind diese ausschweifenden, teils 2 Stunden andauernden Tagträume gut für dich? Wäre es nicht besser, die Dinge umzusetzen, die die Realität betreffen? (Nein, ich möchte kein "Dexter" werden)

                                      Ich will nicht sagen, dass ich die Kontrolle darüber habe, aber zumindest ich mache es, wie bestimmt schon erahnt, nur wenn ich alleine bin (was die allermeiste Zeit der Fall ist). Und: NUR! wenn ich Musik dabei habe. Ich kann das nicht ohne Musik, ich kann mittlerweile auch nur schwer ohne einschlafen. Wenn ich bei einem Freund übernachte brauche ich nicht das Jaktieren, aber die Musik! Ich schlafe bei Freunden grundsätzlich mit mp3-Player im Ohr.

                                      Ich habe mir nicht alles durchgelesen, da es recht spät ist, ich gleich noch ein wenig Jaktieren muss, es ist fast wie eine Sucht. Ich kann zwar ohne, aber es fühlt sich komisch an. Wobei ich gestehen muss, dafür auch auf Schlaf zu verzichten. Es beläuft sich dann meist eher auf eine halbe Stunde statt 2, aber in dieser Hinsicht belastet es mich schon. Der dadurch resultierende Schlafentzug belastet mich manchmal sehr, vermutlich habe ich deswegen manchmal ans aufhören gedacht.
                                      Desweiteren hilft es mir, eine gewisse Müdigkeit zu "erzeugen". Wenn ich eigentlich noch garnicht müde bin, aber morgens früh raus muss, jaktier ich erstmal n Stündchen und kann danach prima schlafen

                                      Manchmal frage ich mich, was eigentlich der Auslöser dafür ist, aber bis heute hab ich keine plausible Erklärung gefunden. Ich hatte keine atemberaubend schöne Kindheit, aber auch keine schreckliche. Das einzige was ich weiß ist, dass ich es mir entweder eingebildet hab, oder es war etwas verrücktes, ich war verwirrt oder sonstwas. Jedenfalls ging das Licht in meinem Zimmer ganz plötzlich an, ohne das ich am Lichtschalter war oder jemanden dort gesehen hab. Es ist zu lange her, als dass ich sagen könnte, meine Eltern haben nur nach mir geschaut. Vielleicht war ich sogar krank zu dem Zeitpunkt, fiebrig oder sonstwas - ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls ging es ein paar Sekunden später wieder aus. Ich erinner mich an diese Situation, und irgendwas hat mir dabei Furcht eingeflößt. Klingt heute etwas lächerlich, jetzt wo ichs schreib...aber nunja, das ist das erste Mal, wo ich mich ganz Bewusst ans Jaktieren erinnern kann.

                                      Ich glaube jeder, der damit lebt, hatte schonmal den Gedanken: "Bin ich verrückt? Bin ich damit allein?". Und da ich eine gewisse Scham dabei empfinde, hätte ich ohne das Internet geglaubt..."JA!". Aber es scheint, als hätte ich mich geirrt, und kann dank der Anonymität zumindest den anderen Usern gegenüber einfach drauf losschreiben, wie genau das bei mir aussieht.

                                      Nachdem was ich hier und bei anderen Foren über Google gelesen hab, kann ich wohl froh sein, zumindest keine körperlichen Schäden davon zu tragen. Zumindest keine direkten wie Platzwunden etc. Aber ob das optimal für die seelische Verfassung ist, ich bin mir nicht sicher. Vielleicht reflektiere ich bewusste und auch unterbewusste Probleme, was ich sonst evtl gar nicht tun würde, in einer anderen Form oder in Affekthandlungen etc. Vielleicht erarbeite ich dafür Lösungen, die ich abrufe, wenn gewisse Situationen auftreten werden. Vielleicht versuche ich die Welt zu verstehen, und kann einfach in dieser Einsamkeit am klarsten Denken.
                                      Vielleicht aber flüchte ich vor der Realität, bei der ich Probleme hab, sie so anzunehmen, wie sie ist, dazu mehr mein Leben träume, als ich meinen Traum lebe...

                                      Wie Ihr seht, ich trete der Angelegenheit mit gemischten Gefühlen gegenüber, wobei ich bisher auch mit niemanden darüber geredet hab und keinerlei externe Einschätzung besitze, ob ich das in einer "normalen" Form umsetze, oder eben gerade mit den teils extremen Tagträumen zu weit gehe. Es verwirrt mich auch manchmal...ich bin eigentlich Pazifist, ich bin kein Freund von Gewalt und all die damit zusammenhängenden Dinge, dennoch bin ich manchmal selbst der Typ, der mit Vergewaltigern, Folterknechten und Mördern aufräumt. Vielleicht verabscheue ich diese Menschen, die anderen Leid zufügen, ihnen seelische und körperliche Qualen bereiten, die ein Leben lang bleiben, noch mehr als den Gedanken, dass solche Wesen sterben und solche Taten niemals wiederholen können. Eigentlich wäre Prävention, oder gar das nicht vorhanden sein solcher Gedanken und Taten wesentlich wünschenswerter, nur leider utopisch Das ist jedoch ein anderes Thema, um das es hier eigentlich gar nicht geht.

                                      Themenwechsel - Ich hab gelesen, das trifft häufig autistische Menschen, oder hochbegabte. Ich kann nicht sagen, ob ich zu diesem Personenkreis gehöre, vorallem daher, weil die Motivationslosigkeit des Kiffens und die Verstärkung der Faulheit und Lustlosigkeit mich nie dazu gebracht hat, Topleistungen in irgendeiner Hinsicht zu bringen. Ich möchte nicht überheblich, gar arrogant klingen, aber ich vermute, eine zumindest überdurchschnittliche Intelligenz zu besitzen, ein sehr ausgeprägtes rationales, logisches Denken. Wobei ich gewiss auch kein Genie bin Diese Problematik mit dem Grünen kam allerdings sehr viel später hinzu; was ich weiß, ist, ich bin ein Suchtmensch (das fing schon an, als ich mit 8 oder 9 meine Playstation bekam; mich von dem Ding zu Trennen war eine Herausforderung...). Daher fällt es mir auch unheimlich schwer, damit aufzuhören. Eine lange Partnerschaft, mit der ich zusammen wohn(t)e, gabs bisher nicht. Ob ich wirklich darauf verzichten kann? Das weiß ich nicht...

                                      Nun, ich hoffe einen gewissen Einblick gegeben zu haben, wie das bei mir aussieht. Es weist gewisse Parallelen auf, aber auch Unterschiede zu hier geschilderen Fällen. Eine Aussage blieb mir aber hängen: Es gibt kein Patentrezept für eine "Heilung", denn bereits jeder Verlauf dieser "Krankheit" scheint verschieden zu sein, und es gibt vielfältige Hintergründe und Ursachen, warum jemand Jaktiert. "Krankheit" möchte ich das allerdings nicht nennen, höchstens ein psychologisches Problem. Wobei ich selbst da nicht weiß, ob ich ein Problem hab, oder nur eine sehr eigenwillige Reflektions- und Einschlafmethode, für die ich das ganzen viele Jahre gehalten habe.

                                      Mit allerfreundlichsten Grüßen
                                      Terenzo

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                                      • Re: Jaktation Schlafstörung


                                        Hallo Terenzo!

                                        Auch Dir ein herzliches Willkommen in unserer Geschichte!

                                        Ich muss gestehen, ich habe alle Berichte der anderen Betroffen mit sehr großem Interesse gelesen, aber Deiner ist da irgendwie anders! Du scheinst ein Mensch zu sein, der geradezu "sprudelt" und gleichzeitig immer kognitiv in Bewegung sein muss. Warst Du schon immer so oder ist das eher eine Folge Deiner kleinen Sünden?

                                        Aber wieder einmal stützt Deine Geschichte meine Theorie, dass jeder Betroffene auf seine eigene Weise lernt damit umzugehen und es als Teil seiner selbst zu akzeptieren. Und jeder hat so seine Hilfsmittel, um es zu kontrollieren oder ganz sein zu lassen.

                                        Mein Sohn macht es inzwischen dauerhaft nur noch selten und wenn, dann ganz sanft schaukelnd in der Tiefschlafphase. Verletzungen sind schon lange zum Glück kein Thema mehr, er hat jetzt sogar ein Metall-Hochbett!! Damit können wir leben, seine Entwicklung zeigt uns, dass er damit auch leben kann und wir hoffen, dass er später mal jemanden finden wird, der dies genauso akzeptieren kann wie z. B. schnarchen (schnarchen wäre für mich sogar unangenehmer, da lauter!)

                                        Ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit und bin gespannt, wer uns noch alles findet und seine Geschichte erzählt!
                                        LG Silberwolf

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                                        • Re: Jaktation Schlafstörung


                                          Ein herzliches Willkommen auch von mir,Terenzo.

                                          Deine Geschichte ist interessant und wiedermal irgenwie anders.
                                          Was Silberwolf (einen lieben Gruß an dieser Stelle) geschrieben hat, beschreibt es sehr gut.
                                          Ich habe das Gefühl, Du hast unheimlich viel Potenzial, jedoch scheinst Du ein Mensch zu sein, der durch seine Umwelt und seine Gewohnheiten sein Selbstbewußtsein schwer ausbauen kann.
                                          Diese Fragen nach Glauben und Wissen kenne ich auch.
                                          Ob das Universum unendlich ist oder es eine Grenze hat. Und wenn, was liegt dahinter? All diese Fragen habe ich mich auch mal gefragt.
                                          Ich war viele Jahre auf der Suche nach meinem Glauben und habe ihn vor 2 Jahren gefunden.
                                          Letztendlich ist es eine Frage nach dem individuellen Glauben und der ist wichtig für jeden einzelnen.
                                          Wissen ist Erfahrung und Glaube ist Meinung (eigene Überzeugung).
                                          Dein Beitrag war sehr lang und es ist schwer im Detail darauf ein zu gehen. Mir fehlt Momentan die Zeit dazu, gebe ich ehrlich zu.

                                          Ich bin gerne bereit einzelne Themen mit Dir durch zu gehen, wenn Du magst. Es ist halt jetzt gerade schwer, auf jede Ausschweifung Deines Schreibens zu antworten.

                                          Hinzufügen möchte ich noch, daß ich keinerlei Erfahrungen mit Drogen in der bekannten Form habe und ich so schlecht nachfühlen kann.

                                          Ich bin gespannt, welch Dialog sich entwickelt.

                                          Lichtvolle Grüße
                                          Stefan

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                                          • Re: Jaktation Schlafstörung


                                            Da kann ich dir nur ausnahmslos zustimmen. Nur wenn es "Klick" macht kann man die Abhängigkeit loswerden.

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                                            • Re: Jaktation Schlafstörung


                                              Hallo...Leidensgenossen,
                                              ich kann mich noch genau daran erinnern als es bei mir anfing!
                                              Mein Vater hat mich Nachts geweckt und hat mich gefragt ob ich sie nicht mehr alle habe(ich war ca.6 Jahre alt). Ich wußte gar nicht was er meinte, aber ich muß mich wohl unbemerkt hin und her gewälzt haben. Ich habe erfahren, daß ich als Säugling mehrere Wochen im Krankenhaus gelegen habe und dort damit angefangen habe...ich durfte wohl keinen Besuch empfangen. Leider ist das bis heute nicht mehr weg gegangen...ich bin nun 40 und mache es immer noch, aber nur unbewußt im Tiefschlaf. Meine Frau hat mich schon öfters mal aufgeweckt weil sie dann nicht schlafen kann...ich merke das dann gar nicht. Es passiert auch nicht jeden Tag, sondern nur ab und zu...aber ich merke am nächsten Tag ob ich es gemacht habe oder nicht, da mir dann immer schwindelig ist und ich sehr platt bin. Mein Vater hat sich damals immer darüber lustig gemacht und mich vor anderen damit aufgezogen....omg war mir das peinlich.Meine Eltern haben sich dann mit meinem 16. Lebensjahr scheiden lassen...(mein Vater hatte mich leider auch mehrmals grün und blau geschlagen). Ich habe heute keinen Kontakt mehr zu meinem Vater...ich hatte ihn auf der Hochzeit meiner Schwester nochmals gesprochen(habe zu der Zeit mit Kraftsport angefangen) und habe ihm gesagt das ich mir die Mukkis antrainiert habe um ihm eine rein zu hauen!
                                              Ich habe mir geschworen das mich niemals mehr jemand so misshandelt wie er...er hat angefangen zu heulen...na toll. Nun ja jetzt lebe ich immer noch mit meiner (Mein Vater nannte es immer Hoppeln) Jaktation, würde es aber liebend gerne für immer los werden.
                                              Gruß
                                              Jojoaken

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                                              • Re: Jaktation Schlafstörung


                                                Hallo Jojoaken,
                                                erstmal ein herzliches Willkommen in diesem Forum. Als ich damals dieses Thema eröffnet habe, habe ich gar nicht geahnt, wieviele Leidensgenossen es gibt.
                                                Auch Deine Geschichte ist sehr interessant und zeigt Gemeinsamkeiten auf. Auch mein Vater hat mir schwere Verletzungen zugefügt. Die Meißten jedoch seelischer Natur, welche auch sehr eindrucksvoll sind.
                                                Ich arbeite schön längere Zeit daran, mit meinem Vater für mich ins Reine zu kommen. Ich habe jeglichen Kontakt schon vor Jahren abgebrochen. Naja, ich denke, Du hast meine Geschichte gelesen und nun ist mir beim lesen Deines Beitrages aufgefallen, das ich da noch weit von entfernt bin, mit ihm im Reinen zu sein.

                                                An meinen Jaktationen hat sich nichts geändert und die letzte Psychologin hat mich abgewiesen,weil sie mir nicht helfen könne.

                                                Naja, tapfer bleiben und weiter schauen.

                                                Ich danke Dir für die Anteilnahme und wünsche Dir, daß sich Deine Wünsche erfüllen.

                                                Lichtvolle Grüße,
                                                Stefan

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                                                • Re: Jaktation Schlafstörung


                                                  Hallo an Alle,
                                                  ich habe dieses Forum eigentlich auch nur durch Zufall gefunden. Eigentlich kam ich über den berühmt berüchtigten Link: „runden Tisch Kindesmissbrauch“ – über deren Abschlussbericht ich mich mal wieder fürchterlich aufgeregt habe – hier zu diesem Forum. Sicherlich hängt aber alles irgendwie (zumindest bei mir) zusammen.
                                                  Hier also meine Erfahrungen mit Jaktation, wobei ich diesen Begriff auch erst heute das erste Mal gelesen habe. Bisher kannte ich nur den Begriff Hospitalismus, der allerdings mehr ein Oberbegriff zu sein scheint.
                                                  Ich bin 48 und hätte eigentlich in meinem Leben nicht mehr damit gerechnet, dass sich überhaupt jemand dazu äußert.
                                                  Ich bin mit ca. 1 Jahr mit einer schweren Verletzung, die mir mein Vater zugefügte, ins Krankenhaus eingeliefert worden und musste dort wohl einige Wochen verweilen. Danach brachte mich die Fürsorge (so nannte man das früher) direkt ins Kinderheim auf die dortige Säuglingsstation.
                                                  Berichten zufolge (ich selbst kann mich natürlich nicht daran erinnern) muss ich wohl schon im Krankenhaus mit der Jaktation begonnen haben.

                                                  Ich wusste ab dem 4. Lebensjahr bewusst davon. Es wurde mit der Zeit immer schlimmer. Ich schaukele schon immer mit dem ganzen Oberkörper. Wir hatten zu dieser Zeit Betten aus Eisengestellen im Heim. Abends hat die Schwester (es war ein diakonisches Heim) das Bett immer ungefähr einen halben Meter von der Wand abgerückt. Am nächsten Morgen hatte ich das Bett sozusagen wieder an die Wand geschaukelt. Natürlich wurde das Bett nur deswegen weggerückt, weil ich immer mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Mir ist es heute noch ein Rätsel wie ich das ausgehalten habe, aber ich lebe ja noch.
                                                  Irgendwann konnten jedoch die anderen Kinder nicht mehr schlafen wegen des Radaus (Eisenbetten quitschen wie sau) und man zentrierte mich auf den Rücken liegend mit solch Kindergeschirr, wobei ich dann des Öfteren die ganze Nacht damit verbrachte dieses Kindergeschirr loszuwerden. Das klappte natürlich nicht immer, und wenn es klappte wurden andere Zurrtechniken angewandt. Sicherlich könnt Ihr Euch vorstellen, was es bedeutete sich nicht bewegen zu können, die ganze Nacht auf dem Rücken liegend. Ja nicht mal auf Klo gehen zu können. Und wehe dem ich hatte am nächsten Tag ins Bett gemacht. Diese Prozedur ging dann bis zum 7. Lebensjahr. Nacht für Nacht. Natürlich schikanierten mich gleichaltrige Kinder sobald ich an gezurrt war, schlimmer aber noch die älteren Kinder/Jugendlichen. Da ich mich ja nicht wehren konnte, konnten sie nach Lust und Laune alles Mögliche mit mir anstellen und das war ganz bestimmt nicht immer angenehm. Ich habe diese Geschirrdinger unzählige Male zerstört, aber das nächste lag schon parat, mal abgesehen davon, dass die Dinger immer zu klein waren. Ich hatte immer Striemen und blaue Flecken an den Stellen wo das Geschirr entlang ging, so dass ab Schulbeginn davon Abstand genommen wurde.
                                                  Dafür verfrachte man mich in einen Raum in der letzten Ecke des Flures, wo ich mit einem gleichgesinnten, der auch unter Hospitalismus litt, schaukeln konnte sooft und so lange ich wollte.
                                                  Das erste Mal war ich froh in meinem Leben (zumindest nachts).
                                                  Ich war insgesamt 14 Jahre ununterbrochen in verschiedenen Heimen. Ich will damit sagen, dass sicherlich auch noch ganz andere Sachen, die ich aber hier nicht erzählen will, dazu beitrugen, dass die Jaktation teilweise auch noch heftiger wurde, sich aber grundsätzlich an der Kontinuität des Schaukelns an sich nichts geändert hat. Ich habe immer schaukeln müssen. Es ist absoluter Unsinn, wenn jemand behauptet, man kann sich das abgewöhnen. Es ist wie, ja wie soll ich das beschreiben, wie Luft zum Leben. Es versetzt mich geradezu in einem tranceähnlichen Zustand. Ich würde durchdrehen, wenn ich nicht schaukeln könnte.
                                                  Es war für mich natürlich immer äußert peinlich wenn das einer mitbekommen hat. Selbst im Verwandtenkreis, abgesehen von der Familie. Auf Klassenfahrten war es die Hölle. Nach der Klassenfahrt hatte ich schwarze Augenringe und musste erst mal ‚ne Runde in meiner Bude schaukeln gehen. Ich fühlte mich beim Ertappen durch die anderen Kinder auf Klassenfahrt zutiefst gedemütigt. Und Kinder können gemein sein. Du bist bekloppt, nicht ganz dicht in der Birne u.s.w.
                                                  Noch heute bestehe ich auf ein Einzelzimmer in Hotels, auch wenn ich es deshalb selber bezahlen muss.
                                                  Die Intensität lässt aber im Laufe des Lebens nach. Selbst wenn ich wollte, ich kann heute nicht mehr so rumrandalieren. Mir würden am nächsten Tag alle Knochen wehtun.
                                                  Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass es (zumindest für mich) einen Zusammenhang mit dem Restleg-Syndrom geben könnte. Wenn ich nicht schaukeln kann, muss ich unbedingt meine Beine in irgendeiner Form mehr oder weniger rhythmisch bewegen. Wenn ich sie nicht bewege, muss ich unbedingt schaukeln können.
                                                  Meine Partnerin macht diesen Mist nun schon Ewigkeiten mit. Wenn es zu schlimm wird, reicht es schon, wenn sie die Hand auf mich legt. Zusammengekuschelt einschlafen allerdings ist nicht möglich. Ich warte solange bis sie eingeschlafen ist und fange dann langsam und ruhig an mich selber in den Schlaf zu wiegen. Mag sich albern anhören, ist aber so.
                                                  Therapien habe ich auch schon einige durch. Gebracht hat keine was. „Sie haben zu viel Scheiße erlebt. Das kann man nicht weg therapieren.“
                                                  Ich würde auch behaupten, dass das Schaukeln augenscheinlich zwar unbewusst passiert, aber sicherlich nicht im Tiefschlaf oder dem REM-Schlaf. Allenfalls in der I. und II. Schlaf-Phase, also leichter Schlaf, kurz vor dem Aufwachen bzw. kurz nach dem einschlafen.
                                                  Vererbung hin oder her. Ich kenne nicht einen einzigen Fall in meiner Verwandschaft.
                                                  So, ich glaube das reicht dann auch erst einmal.
                                                  Grüße an alle Betroffenen

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                                                  • Re: Jaktation Schlafstörung


                                                    Hallo Spark!
                                                    Herzlichen Willkommen in unserem Kreis!
                                                    Ich gebe Dir in vielen Punkten Deiner Erzählung recht und vieles über das Schaukeln, was Du geschildert hast, kenne ich auch von meinem Sohn. Aber trotz allem bin ich der Überzeugung, dass die Neigung zu Deinem Schaukeln vererbt ist. Du hast in Deiner Kindheit eine Menge mitgemacht, ich glaube nicht, dass hier ein einziger in diesem Blog ist, der gerne mit Dir tauschen würde. Aber jeder Mensch geht mit negativen Erlebnissen anders um: der eine kaut Nägel, der andere ritzt sich oder greift zu Drogen, wieder ein anderer schaukelt eben. Der "Abflußkanal" den man wählt, ist Veranlagung, da bin ich ganz sicher.
                                                    Ich finde es aber toll, dass Du eine Partnerin hast, die Dich so nimmt wie Du bist!

                                                    Hier an alle Interessierten ein kurzes Update zu meinem Sohn: vereinzelt schaukelt er noch nachts ganz leicht im Schlaf. Stört uns aber aktuell nicht so sehr. Problematischer ist seine Schulsituation: er geht in die 1 Klasse und gerade wurde bei ihm eine Fehlhörigkeit (AWVS) diagnostiziert, die bei ihm eine unterdurchschnittliche Konzentrationsfähigkeit sowie eine beginnende Lese-Rechtschreib-Schwäche verursacht. Zum Glück ist er auf einer Montessori-Grundschule und wir hoffen, dass er nach erfolgreichen Therapien seine Rückstände irgendwann aufarbeiten kann. In einer Regelschule wäre das jetzt schon fast ein Ding der Unmöglichkeit! Aber wir sind optimistisch, denn irgendeine Diagnose ist immer noch besser als Symptome ohne Diagnose!
                                                    Ich wünsche Euch allen einen schönen Frühlingsanfang!
                                                    Silberwolf

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