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Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

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  • Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

    Hallo Herr Professor Janßen,

    zu meiner Person; weiblich, 56 Jahre alt, 54 kg schwer, 168 cm groß, Nichtraucher und Nichttrinker.
    Im Mai 2017 wurde ich an den Nebenschilddrüsen operiert, pHPT MEN1. Zusätzlich wurde die linke Schilddrüse entfernt, weil ein Knoten sichtbar war. Das Parathormon hat sich jetzt auf 38,7 ng/l eingependelt, das Calzium immer noch mit 2,75 mmol/l erhöht. Meine Schilddrüsenwerte vom 20.02.2018:
    fT3 3,07 ng/l (2,21-4,43)
    fT4 18,5 ng/l (9,3-17)
    TSH 0,73 mIU/l (0,27-4,2)
    Thyronajod 62,5
    Vielleicht können Sie mir einen Rat geben, was bei dieser Dosierung nicht stimmt.
    Schlafstörungen(nicht mehr als 4 Stunden am Stück), extremes hartes Herzklopfen, Müdigkeit, extremes Frieren sind nur ein paar Symptome.

    Freundliche Grüße

    Eriberi


  • Re: Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

    Hi Eriberi -

    Sie brauchen fachspezifische Hilfe vor Ort von einer Endokrinologin oder Endokrinologen - und da sind Sie ja sicher schon in Betreuung - das lässt sich aus der Ferne nicht begleiten.

    Alles Gute - Ihr oej

    Kommentar


    • Re: Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

      Hi oej,

      die fachspezifische Hilfe in einer Uniklinik besteht darin, Blut abzunehmen und mir alles Gute zu wünschen. Den nächsten Termin bekomme ich dann wegen Überlastung in 6-8 Monaten.

      Meine Frage ist, wie kann ich fT3 auf die Sprünge helfen? Alle meine Blutwerte zeigen, dass der fT3 Wert hinterherhinkt und fT4 zu hoch ist.

      Wie verhält sich fT3, wenn ich die Dosis senke? Wann kann man davon ausgehen, dass eine Umwandlungsstörung vorliegt?

      Bei meinem letzten Besuch beim NUK wollte ich T3 und rT3 gemessen haben, die Antwort war kurz und bündig: nein.

      Eventuell habe Sie ja doch einen Vorschlag für mich.

      Liebe Grüße

      Eriberi

      Kommentar


      • Re: Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

        Hi -

        die Bestimmung von FT3 oder rT3 macht keinen Sinn, da diese Werte nicht mit einer normalen oder zu niedrigen Schilddrüsenfunktion korrelieren.

        FT3 gibt den freien T3 Spiegel im Blut - genauer im Serum - an: wirksam ist aber der T3-Spiegel in den Zellen. Da der Assay für FT3 recht unpräzise ist und FT3 im Serum schwankt ohne dass T3 in den Zellen schwanken muss korreliert FT3 nur sehr schlecht mit dem „wirksamen“ T3. Die Messung von FT3 macht nur beim M. Basedow Sinn um eine isolierte T3-Hyperthyreose erkennen zu können.

        rT3 ist der Shunt von T4 um SD-Hormon unwirksam zu machen. Dies geschieht vorzugsweise intrazellulär, zB in der Leber und der rT3-Serumspiegel korreliert nicht gut mit dem tatsächlichen aktuellem Umfang des Abbaus von T4. Außerdem ist der rT3-Assay recht unpräzise, da er durch TT4 (das Gesamt T4) gestört wird. Die Bestimmung von rT3 macht zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion keinen Sinn.

        Relevante Umwandlungsstörungen gibt es nur bei der angeborenen Unterfunktion (konnatale Hypothyreose). Eine - spekulative - etwas verminderte Umwandlung wäre irrelevant, da es sich um einen Regelkreis handelt, der das in einem weiten Bereich kompensieren kann.

        Die Einstellung erfolgt nach dem Befinden: und ggf sollte einfach ausprobiert werden ob etwas mehr oder etwas weniger besser „passt“ - nach jeder Änderung sollte mindestens 2-3 Monate gewartet werden bis sich das neue Gleichgewicht eingestellt hat.

        Unter einer Therapie mit Thyroxin ist nicht selten das FT4 etwas erhöht: das ist quasi wie ein extra Speicher und kein Problem sondern sogar eher positiv.

        Eine Einstellung nur nach Werten mit bestimmten „Zielwerten“ für TSH, FT4, FT3 oder anderen Parametern macht keinen Sinn da hier ja eine individuell optimale Einstellung erreicht werden soll. Das wäre so als wenn gefordert würde alle Männer sollen 185 cm lang sein: längere werden gekürzt (nach Wahl von oben oder von unten), kürzere bekommen Stelzen oder Hüte.

        Ihr eigentliches Problem ist dass das Kalzium immer noch etwas hoch ist und das Parathormon dazu auch im Verhältniss zu hoch ist: wie ist denn die Kalziumausscheidung im 24-Std-Urin ?

        Bitte lassen Sie sich nicht verrückt machen und gehen ggf anderswohin um sich etwas engmaschiger kontrollieren zu lassen.

        Mit freundlichen Grüßen - Ihr oej

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        • Re: Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

          Guten Morgen Herr Professor Janßen,

          recht herzlichen Dank für die ausführliche Antwort.

          Der Kalziumwert im 24- Stunden Urin beträgt 2,37 mmol/l.

          Am 26.01. 2018 habe ich mich bei einem Nuklearmediziner vorgestellt und möchte Ihnen gerne das Ergebnis mitteilen:

          Schilddrüdensonographie:
          rechter SD- Lappen: ca. 3,3x3,1x1,7 cm, Volumen 9,5 ml
          linker SD- Lappen: -
          Rechts nur leicht inhomogene Struktur ohne größere umschriebene Knoten

          SD- Szintigraphie:
          Cervical Z. n. Hemi- Thyreoidektomie links normal große Schilddrüse rechts
          Technetiumgesamtuptake mit 72% rechts 60%
          Rechts reduziert inhomogen erhaltene Nuklidspeicherung ohne typisch umschriebene Mehr/- Minderspeicherungen

          SD- Laborparameter (14 Tage ohne Hormone):
          FT3: 4,3 (3,1-7,0 pmol/l)
          FT4 10,6(8,0-17,0 pg/ml)
          TSH basal 1,58 (0,3-3,0 mU/ml
          Anti-TPO: <60 (<60 mU/ml)
          TRAK: 0,59 (<1 mU/ml)
          VitD: 57,1 (30-100 ng/ml)

          Im Ärzteblatt habe ich gelesen, dass bei Schilddrüsenrestgewebe von mehr als 6 ml eine Thyroxingabe oftmals nicht erforderlich ist, sondern nur Jodid 100-150 microgramm/Tag.

          Ich nehme 1 x pro Woche Dekristol 20000, erhöht diese Dosierung eventuell das Kalzium?

          Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich nehmen

          Eriberi

















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          • Re: Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

            Hallo,

            ich vergaß zu erwähnen, dass bei der Nebenschilddrüsen Operation eine NSD nicht gefunden wurde. Auch ein SPECT konnte sie nicht auffinden. 3 wurden entfernt (davon 1 in den Unterarm implantiert).

            Herzlichst

            Eriberi

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            • Re: Schilddrüse und primärer Hyperparathyreoidismus

              Hallo -

              die Kalziumausscheidung ist so ok, die Einnahme von Dekristol 20.000 einmal wöchentlich damit auch ok.

              die SD ist auch ohne T4 korrekt eingestellt, da ist auch alles ok

              sieht so aus als ob zunächst alles so bleiben kann: Kontrolle zB in 3 Monaten.

              MfG - Ihr oej

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