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Falschpositive Hashimotodiagnose?

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  • Falschpositive Hashimotodiagnose?

    Guten Tag,
    vor 5 Jahren kam ich in ärztliche Behandlung, weil ich innerhalb von rund 8 Wochen ohne ersichtlichen Grund rund 20 kg zugenommen hatte (ich war zuvor Normalgewichtig). Zudem war ich ständig kränklich, meine körperliche Leistungsfähigkeit fiel in sich zusammen, so dass ich am Ende nach 50m Spazierstrecke eine Pause einlegen musste. Es wurden Blutwerte genommen, die unauffällig waren bis auf einen TSH von 3,6 (aus alten Laborbefunden von 2010 habe ich einen TSH von 1,9 als Referenz). Da das Labor des Arztes bis 4,2 keinen Handlunsgbedarf sieht, wurde nur aufgrund der erheblichen Symptome eine Abklärung beim Nuklearmediziner angestoßen. Der erklärte nach Ultraschall, die SD sei entzündet, es handle sich um eine chronische Entzündung und empfahl eine Behandlung mit Hormonen. Ab da bekam ich vom Hausarzt Euthyrox. Bei weiteren Bluttests vielen konstant niedrige Eisenwerte auf (immer um sie 15-20). Substitution wurde abgelehnt, das sei nicht nötig, ich solle mehr Fleisch essen (tu ich 6 Tage pro Woche, auch damals schon).

    Über ca. 1 Jahr hinweg habe ich dann in Eigenregie die Dosis anpassen müssen, der Hausarzt war damit überfordert. Mit um die 50 ging es mir ganz gut. Diese Dosis behielt ich bei, bis es mir rund 1 Jahr nach Diagnose plötzlich umgekehrt schlechter ging - Herzrasen etc., für mich inzwischen typische Anzeichen von zu viel LTH, also zum Arzt, Blutwerte - TSH 0.14. Die Ärztin, irritiert über den plötzlichen Einbruch, machte selbst nochmal einen Ultraschall und erklärte, sie sähe da keine Hashimoto-Schilddrüse, da seien keine Narben oder dergleichen. Überhaupt sähe ihr die Schilddrüse unauffällig aus.

    Also habe ich die Hormone vollständig abgesetzt - das ist jetzt rund dreieinhalb Jahre her. Inzwischen habe ich wieder Normalgewicht, meine Leistungsfähigkeit scheint mir aber nicht vollständig zurückgekehrt. Noch lange nach dieser Zeit hatte ich erhebliche Konzentrationsschwierigkeiten, die Wortfindungsstörungen, die sich bei mir besonders schlimm bemerkbar machten, haben ebenfalls recht lange gebraucht um sich vollständig zu legen.

    Kürzlich wurde bei einem Routinecheck abermals ein TSH von 3,2 gemessen, nennenswerte Symptome habe ich derzeit allerdings nicht.

    Bis heute frage ich mich, was das war. Eine akute SD-Entzündung, die dann mittels Hormonen falsch behandelt wurde? Hätte man dann mit Entzündungshemmern o.ä. arbeiten müssen? Ich frage mich, ob Schaden entstanden ist, den ich jetzt nie mehr los werde. Gleichzeitig schwebt immer die Angst über mir, es könnte ja doch Hashimoto gewesen sein und irgendwann aus heiterem Himmel könnte mein System wieder schier zusammenbrechen.

    Können Sie sich einen Reim machen und hätten eine Idee, was da bei mir passiert ist?


    Besten Dank


  • Re: Falschpositive Hashimotodiagnose?

    Hallo Bisschenputt - Danke für den interessanten Fall.

    Ihr TSH-Wert war eigentlich immer normal und bis auf wechselnde klinischen Beschwerden ist nie wirklich eine Unterfunktion gesichert worden. Anfangs soll die Schilddrüse etwas inhomogen echoarm gewesen sein. Es könnte sich um eine Hashimoto-Thyreoiditis gehandelt haben die noch nicht wirklich zu einer Unterfunktion geführt hatte und die im Verlauf dann von selber ausgeheilt ist - das ist nicht selten, das soll in bis zu einem Drittel der Fälle so ablaufen - die Dunkelziffer ist hoch, da das viele vielleicht gar nicht merken.

    Bei aktuell normalem TSH ist eine Erkrankung Ihrer Schilddrüse nicht wahrscheinlich: ob es wiederkommt? Unklar, aber wahrscheinlich eher nicht.

    Wirklich falsch war die Therapie nicht, geschadet hat sie wahrscheinlich nicht - immerhin ist die Schilddrüse ja wieder gesund geworden. Was anderes hätte das auch nicht verändert, der ganze Aufwand mit Antioxidantien etc hat ja bisher in kontrollierten Studien keine nachweislich positive Wirkung.

    Für den Augenblick: nix machen. In 6 bis 12 Monaten Kontrolle, falls alles ok gelegentlich, zB einmal im jahr kontrollieren.

    Mit freundlichen Grüßen, Ihr oej

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    • Re: Falschpositive Hashimotodiagnose?

      Ganz ganz lieben Dank für die Aufklärung,
      das beruhigt mich doch um einiges.

      Beste Grüße

      Kommentar


      • Re: Falschpositive Hashimotodiagnose?

        Gern geschehen - Ihr oej

        Kommentar


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