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seronegatives Rheuma oder doch nur die Schilddrüse?

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  • seronegatives Rheuma oder doch nur die Schilddrüse?

    Sehr geehrter Herr Ulrichs,

    ich habe seit vien Jahren eine seronegative Hashimoto Thyreoditis, die aufgrund ihrer Seronegativität lange nicht entdeckt wurde. Jetzt bin ich endlich seit längerem richtig eingestellt, auch wurde ein damit zusammenhängender Eisen- und Vitamin D Mangel behandelt.

    Dennoch habe ich immer wieder Phasen in denen ich mich grippelig fühle (ohne Erkältungssymptome). Dafür habe ich Gliederschmerzen, leicht erhöhe Temperatur, friere und starke Müdigkeit. Alles vergeht nach ein paar Tagen Bettruhe.

    Seit ca. 8 Wochen sind dieses Symptome zig mal schlimmer und ununterbrochen. Ich habe ganz starke Gelenkschmerzen, die Sehnen und Muskeln tut mir auch weh. Es ist so schlimm, dass das Berühren meiner Handgelenke oder Ellenbogen sehr schmerzt. Ich kann keine Gläser öffnen, das Schalten der Kupplung schmerzt usw. Folglich kam der Verdacht auf Rheuma, insbesondere weil es viele Autoimmunkrankheiten in unserer Familie gibt.
    Mein Hausarzt hat mich sofort zum Rheumatolgen überwiesen. Dieser stellte dann die Diagnose Verdacht auf seronegative Kollagaenose oder Polyathritis. Ich habe allerdings keinen Rheumafaktor, keine ANA (1:80) oder andere Rheumawerte, nur seit Jahren einen erhöhten CRP. Der Rheumatologe meinte, dass ich durch mein seronegatives Hashimoto wohl ein Mensch sei, der eher zu seronegativen Krankheiten neige und schrieb mir MTX 15mg auf. Da ich in den letzte Monaten zudem auch noch zahlreiche Infekte hatte und dieses Medikament das Immunsystem unterdrückt, war ich verunsichert, ein so starkes Medikament auf einen Verdacht hin zunehmen und holte mir eine Zweitmeinung ein. Der zweite Arzt meinte dann, ich hätte kein Rheuma und das käme alles von der Schilddrüse, und sei somit nicht behandelbar.

    Jetzt habe ich zwei komplett unterschiedliche Meinungen und ich weiß nur, mir geht es so schlecht, dass ich vor Schmerzen nicht arbeiten kann und daher auch ersteinmal krankgeschrieben bin. Mit Diclofenac halte ichmich jetzt seit Wochen etwas über Wasser. Aber das ist auch keine Lösung auf Dauer. Daher wie geht es weiter?

    Was würden Sie mir empfehlen, was ich tun soll?

    Liebe Grüße



  • Re: seronegatives Rheuma oder doch nur die Schilddrüse?

    Die Verdachtsdiagnose des ersten Arztes wird durch die ausgeprägte Beschwerdesituation gestützt. Ein Therapieversuch mit MTX, einem Basismedikament ist durchaus gerechtfertigt. Es kann sein, dass es sich als wirksam herausstellt, doch muss zuweilen bei der Einstellung mit einem Basismedikament Geduld mitgebracht werden, da manchmal Nebenwirkungen nicht tolerierbar oder Wirkungen nicht messbar sind. Eine Beeinträchtigung der Infektionsabwehr steht nicht zu befürchten.

    MfG,

    Ulrichs

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    • Re: seronegatives Rheuma oder doch nur die Schilddrüse?

      Herzlichen Dank für die rasche Antwort. Ein schönes Wochenende.

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      • Re: seronegatives Rheuma oder doch nur die Schilddrüse?

        Guten Tag Herr Dr. Ulrichs, ich habe noch eine Nachfrage. Ich habe ja keine auffälligen Blutwerte. ANA, CCP, Rheumafaktor usw. sind alle negativ und auf Verdacht Mtx zu nehmen, hat mich beunruhigt. Daher frage ich mich, welche diagnostischen Verfahren mir 100% ige Sicherheit geben würden, ob ich Rheuma habe oder nicht. Könnte z.B. eine Szintigraphie Antworten liefern? Oder gibt es Bluttests die noch nicht gemacht wurden? Mit freundlichen Grüßen schoolbus

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        • Re: seronegatives Rheuma oder doch nur die Schilddrüse?

          100%ig sicher kann man sich bei Diagnosen in der Rheumatologie leider nie sein. Bei Vorliegen einer Mehrheit von Kriterien aus einem Kriterienkatalog erhärtet sich eine Verdachtsdiagnose. Dann ist ein Therapieversuch gerechtfertigt. Ist er wirksam, kann weitergemacht werden. Gleichzeitig sollte aber auch weiter diagnostiziert und regelmäßig kontrolliert werden.

          MfG,

          Ulrichs

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