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Seit 6 Monaten starke Gelenkschmerzen in Knien und Hüften mit 26 Jahren

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  • Seit 6 Monaten starke Gelenkschmerzen in Knien und Hüften mit 26 Jahren

    Hallo,
    seit 6 Monaten (Dez 2013) habe ich stärkste Gelenkschmerzen in beiden Knie- und Hüftgelenken. Hinzukommen starke Muskelschmerzen im Quadriceps beidseits und ein beidseitiges Sehnenschnappen zentral in der Leiste (als wäre die Sehne angeschwollen, soetwas hatte ich noch nie). Die Gelenke waren nie geschwollen, gerötet oder überwärmt. Morgens sind die Schmerzen meist weg, wenn ich mich bewege kommen sie sofort und bleiben den ganzen Tag über bestehen, auch in Ruhe. Es handelt sich um brennende Dauerschmerzen. Zusätzlich habe ich dauerhaft geschwollene Lymphknoten am Hals, am linken Lungenhilus (Rö-Thorax) und in der Leiste. Starke Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind auch vorhanden, genauso wie durchgängig subfebrile Temperaturen. Häufig geschwollene Mandeln + Entzündung des Gaumensegels durchgehend. Nun sind noch Rückenschmerzen im BWS-Bereich hinzugekommen.
    Die Schmerzen in den Gelenken sind so stark, dass NSAR nicht mehr wirken (habe Voltaren, Ibu, Naproxen hochdosiert über Monate probiert), ich muss deshalb mittlerweile regelmäßig Tilidin retard einnehmen.

    Ich bin erst 26 Jahre alt, habe jahrelang viel Sport gemacht und stand voll aktiv im Leben, ganz akut ging dann von einem auf den anderen Tag gar nichts mehr. Mittlerweile kann ich fast nur noch sitzen und liegen. Ich musste deshalb mein Studium nach 7 Semestern unterbrechen. Zur Vorgeschichte ist noch zu sagen: FSME-Impfung Juni 2013, 2000km Fahrradtrekkingtour durch Schweden August-Sept. 2013, dabei Wasser aus einem See getrunken (Bakterienfilter verwendet), Softeis gegessen.

    -MRTs von den Gelenken zeigten nur leichten Erguss + kleine Zysten (mit Kontrastmittel)
    -MRT von der LWS leichte Spondylarthrose + Erguss (ohne Kontrastmittel)
    -MRT vom Schädel zeigte keine Entzündungsherde im Bezug auf MS-Verdacht und keine Raumforderung (mit Kontrastmittel)
    -Sono der Gelenke zeigte keinen auffallenden Erguss
    -leichter ANA-Anstieg im Verlauf von 1:160, ist wieder abgefallen
    -Borreliose AK negativ, Borreliose Blot zeigt leichte Aktivität
    -ASL-Titer 600
    -Vitamin-D Mangel (mittlerweile ausgeglichen)
    -Yersinien IgG Anstieg, IgA normal
    -Salmonellen negativ
    -Parvo B19 durchgemacht
    -Rheumafaktoren + HLA B27 negativ
    -Blutbild normal, außer leichtes granulozytäres Fluoreszenzmuster laut Laborbericht
    -CRP und BSG durchgehend normal
    -Mutter: Lupus erythematodes (ANAs konnten bei mir nicht auf Lupus differenziert werden)

    Bisher habe ich alles versucht: Physiotherapie mehrmals, Osteopathie, Chiropraktik, Wärme, Kälte, Schonung, leichte Bewegung. Ich war bei Orthopäden, bei Rheumatologen, bei Hausärzten, bei Neurologen usw.

    Ich weiß nicht mehr, wie ich weiter vorgehen soll. Habe das Gefühl, dass es sich um ein autoimmunes Geschehen handeln könnte. Würde gerne eine Cortisonstoßtherapie versuchen, jedoch wäre dies bei Immunologischem Geschehen kontraindiziert, oder?

    Lebenslänglich Opiate mit 26 Jahren sind für mich keine Option. Haben Sie noch einen Tipp für mich, wie ich weiter vorgehen könnte? Muss ich eine stationäre Schmerztherapie machen, weil sich die Schmerzen sonst chronifizieren könnten? Oder kann man auch ambulant chronischen Schmerzen vorbeugen?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe!


  • Re: Seit 6 Monaten starke Gelenkschmerzen in Knien und Hüften mit 26 Jahren

    Bei einer autoimmunen Erkrankung in der Familie und eigenen Beschwerden, die darauf hindeuten, wäre eine genaue Abklärung bei einem (internistischen) Rheumatologen zu empfehlen (nicht Hausarzt oder Orthopäde).
    Cortison kann bei autoimmunen Erkrankungen gegeben werden, jedoch sollte erst einmal die Diagnose abgewartet werden. Und eine symptomatische Schmerztherapie reicht im vorliegenden Falle nicht aus.

    Wenn orthopädische Veränderungen (z.B. durch Bewegungs-Überbeanspruchung) ausgeschlossen werden konnten, muss weiter in Richtung rheumatologischer Ursache gefahndet werden.

    MfG,

    Ulrichs

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    • Re: Seit 6 Monaten starke Gelenkschmerzen in Knien und Hüften mit 26 Jahren

      Vielen Dank Herr Dr. Ulrichs für Ihre Antwort! Leider wurde die Problematik bereits von 3 unabhängig voneinander behandelnden Rheumatologen untersucht. Alle sind der Meinung, dass es kein rheumatologisches Krankheitsbild sein könne, da ich keine Entzündungszeichen im Blut hätte, die Gelenk nicht geschwollen, gerötet oder überwärmt wären und auch sonst keine spezifischen Rheumafaktoren (ANA, ANCA, CCP, usw...) nachweisbar sind. Ich war deshalb zusätzlich auch schon stationär in der Rheumatologie einer großen Klinik.

      Mittlerweile kann ich die Schmerzen genau lokalisieren: Es schmerzt an den Sehnen des Quadriceps, dort, wo er in der Leiste ansetzt und dort, wo er an der Kniescheibe ansetzt, der Muskel fühlt sich ständig angespannt an. Es handelt sich um brennende, ich glaube neuropathische Schmerzen. Daher wirkt auch das Amitriptylin so gut, oder? Wäre es möglich, dass es doch ein neurologisches Krankheitsbild sein könnte? Oder eine muskuläre Erkrankung? Ich bekomme sehr schnell einen brennenden Muskelkater, obwohl ich mich nur gehend fortbewege - die Gelenke sind voll belastbar, dort scheint keine Schädigung zu sein.

      Vielen Dank für Ihre Hilfe!

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      • Re: Seit 6 Monaten starke Gelenkschmerzen in Knien und Hüften mit 26 Jahren

        Wenn eine Polymyositis und andere Muskelentzündungen aus dem rheumatischen Formenkreis sicher ausgeschlossen wurden, kommt eher ein orthopädisches Problem in Frage. Und es stimmt, die Beschwerden könnten auch eine neurologische Ursache haben, auch wenn dafür die Lokalisation der Schmerzen in den Sehnenbereichen ungewöhnlich wäre. Sicherheitshalber sollten diese beiden Fachgebiete also mit dem Beschwerdebild konfrontiert werden.

        MfG,

        Ulrichs

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        • Re: Seit 6 Monaten starke Gelenkschmerzen in Knien und Hüften mit 26 Jahren

          Wenn eine Polymyositis oder eine andere Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis sicher ausgeschlossen wurden, sollte in der Tat eher im Bereich Orthopädie und Neurologie gefahndet werden.

          MfG,

          Ulrichs

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