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Halsentzündung/geschwollene Gelenke

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  • Halsentzündung/geschwollene Gelenke

    Ich hab seit einer Woche eine Halsentzündung. Letzte Woche hatte ich morgens Probleme aufzutreten, weil meine Füße so schmerzten. Der Bereich unterhalb der Zehen. Die Schmerzen vergingen und plötzlich hatte ich Schmerzen in den Zeigefingern und links eine Gefühlsstörung, die morgens eine halbe Stunde anhielt. Jetzt habe ich seit ein paar Tagen eine Schwellung der Daumengelenke an den Ballen (sieht heftig aus) und einen starken Schmerz in Ellenbogen und Armgelenken. Ich kann den rechten Arm gerade nicht hoch heben. War bei meiner Hausärztin, die meinte, das Wahrscheinlichste ist eine Virus bedingte Gelenkentzündung. Ich habe allerdings auch seit zwei Monaten eine Bänderdehnung und Schleimbeutelentzündung am Knie. Steht das evtl. doch in Zusammenhang? Morgen soll mein Blut auf Entzündung und Rheuma untersucht werden. Erst Montag sind die Ergebnissse da. Kann vorher etwas an den Gelenken beschädigt werden? und Ich nehme ein Antihistaminikum (Doxylamin) als schlafmittel (knapp eine halbe Tablette). Verfälscht das die Blutwerte? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Bin besorgt


  • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


    Die Hausärztin hat wahrscheinlich recht. Alle Informationen deuten auf eine sogenannte "reaktive Arthritis" hin, also Gelenkbeschwerden in (zeitlichem) Zusammenhang mit einer Infektion. Die Beschwerden sollten nach einiger Zeit von selbst wieder verschwinden.

    Bänderdehnung und Schleimbeutelentzündung haben nichts mit einer rheumatologischen Problematik zu tun, sie fallen unter das Fach Orthopädie.

    Auch das Antihistaminikum wird wohl keinen nennenswerten Einfluss auf die Befunderhebung haben.

    MfG,

    Ulrichs

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    • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


      Danke für Ihre Antwort. Ich habe inzwischen auch Schmerzen an den Schienbeinen, in der linken Schulter und in den Kiefergelenken. Die Blutuntersuchung hat ergeben, dass die Rheumawerte nicht erhöht sind. Nichts deutet auf eine Infektion mit Streptokokkenwert hin. Der Wert ist nicht erhöht. Ich habe mir vor einigen Monaten zur Behandlung meines dystonen Kopftremors in der Uniklinik Hannover 475 Einheiten Xeomin (Botox) in die Hals- und Nackenmuskeln spritzen lassen. Könnten die merkwürdigen Halsschmerzen, die ich eine Woche lang hatte von der HWS kommen? Heute habe ich eine andere Patientin gesprochen, die sich das Zeug am gleichen Tag spritzen lassen hat. Sie hat Entzündungen in beiden Oberarmen. Kann es sein, dass das eine Autoimmunreaktion gegen das Botox ist, dass ja gewollt eine Entzündung hervorruft? wäre das auch eine reaktive Arthritis? Wie ist jetzt weiter vorzugehen. Das Diclofenac bekämpft den Schmerz nicht ausreichend. Ist es sinnvoll, dass ich mir Kortison in den rechten Oberarm spritzen lasse bzw. ist die Alternative ein Behandlung mit Kortison in Tablettenform? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

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      • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


        Eine reaktive Arthritis ist eine Reaktion auf eine Infektion und klingt von selbst wieder ab.
        Falls eine Reaktion auf die Botox-Gabe vorliegen sollte, wäre sie nicht mit einer reaktiven Arthritis zu erklären.
        Gleichwohl könnten die Halsbeschwerden daher kommen.
        Es empfiehlt sich, noch einmal die Universitätsklinik Hannover zu kontaktieren.

        Auch ohne Hinweise auf Streptokokken kann eine reaktive Arthritis nach einer anderen Infektionserkrankung vorliegen.

        MfG,

        Ulrichs

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        • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


          Danke für Ihre Antwort. Inzwischen habe ich die Antibiotikatherapie durchgeführt. Ich hatte die ganze Zeit über extreme Schmerzen, kam morgens kaum aus dem Bett. Abends ging ab halb sieben für den Rest des Abends wanderende Gelenkschmerzen mit lautem Knacken in den betroffenen Gelenken. Inzwischen bekomme ich Cortison. 40 mg 3 Tage lang, 20 mg morgens, 20 mg abends. Soll ab heute auf eine runter dosieren. Das drei Tage lang und dann erneut reduzieren. Die Schmerzen sind deutlich zurückgegangen, aber die Schwellungen sind noch da und bei bestimmten Bewegungen tut es noch immer weg. Außerdem knacken einige Gelenke ganz erheblich. Ich weiß nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Es ist ja scheinbar nicht ausgestanden. Beim Rheumatologen hab ich erst im Juni einen Termin. Dauert das eine Zeit, bis sich die Schwellungen zurückbilden. Ist das normal? Ich hab enorme Angst um meine HWS, die ja sowieso stark belastet ist durch die Dystonie. würden Sie empfehlen, ein MRT der HWS machen zu lassen? Nur, bei wem soll ich das beurteilen lassen. Kann ein orthopädischer Rheumatologe degenerative Prozesse auf den Bildern erkennen? Ich bin verunsichert und ratlos. Für einen erneuten Ratschlag wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße

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          • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


            Bezüglich der Halswirbelsäule ist ein Orthopäde zuständig - hier sind Haltungsschäden und ggf. Abnutzungserscheinungen (Arthrose) für die Beschwerden verantwortlich. Ein MRT würde zum jetzigen Zeitpunkt keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn bringen, aber das sollte der Orthopäde im Kontext der bisherigen Befunde entscheiden.

            Die Beschwerden in den übrigen Gelenken (Knacken, Schwellung, Schmerzen) können Nachwirkungen der reaktiven Arthritis sein. Hierfür ist der Rheumatologe und/oder Internist verantwortlich, der ja offensichtlich auch die richtige medikamentöse Therapie eingeleitet hat.

            Falls die Beschwerden nicht bald verschwinden, sollte der Rheumatologe vor dem nächsten Termin im Juni aufgesucht werden. Das sollte angesichts der Beschwerden ohne weiteres möglich sein.

            MfG,

            Ulrichs

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            • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


              Vielen Dank Dr. Ulrichs für diese sehr informative Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Inger

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              • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


                Sehr geehrter Dr. Ulrich, ich muss doch noch mal um Ihren Rat biItten. Ich hatte berichtet, dass ich unter einer "vermutet" reaktiven Arthritis leide. Inzwischen hab ich seit 6 Wochen Beschwerden. Es ist doch schwerer einen Termin beim internistischen Rheumatologen zu bekommen als ich dachte. Sogar meine Hausärztin hat es schon versucht. Aber der früheste Termin ist der 28. Mai. Die Wartezeiten sind lang. Ich nehme jetzt seit 3 Wochen Cortison und bin inzwischen bei 15 mg (mit 40 mg angefangen). Ich war sogar schon bei 5 mg und hatte zumindest keine starken Schmerzen mehr. Es zwickte noch hier und da und bei bestimmten Bewegungen hab ich verschiedenste Gelenke gespürt. Die Daumengrundgelenke sind/waren allerdings nach wie vor geschwollen. Der HNO-Arzt meinte übrigens, dass ich wahrscheinlich eine Kehlkopfentzündung gehabt hätte und keine Halsentzündung (die Beschwerden könnten aber durch den Rheumaschub bedingt sein). Als ich bei 5 mg war, fingen plötzlich die Schluckstörungen wieder an (heftige Schmerzen beim Schlucken) und auch in anderen Gelenken fing es wieder an zu rumoren. Ich soll trotzdem laut meiner Hausärztin wieder das Cortison runter dosieren. Sie meint wieder runter auf 10 mg und die dann evtl. eine Woche lang und dann auf 5 mg. Könnte/sollte man nicht in kleineren Schritten runter dosieren? Ich muss schließlich nun wohl oder übel noch 4 Wochen bis zum Termin beim Internisten überbrücken. Und ist es ratsam in die Daumengrundgelenke Cortison spritzen zu lassen? Wie ich gelesen habe, ist das nicht ohne Risiko. Entschuldigen Sie den langen Beitrag. Aber ich weiß momentan nicht, wo ich mir sonst kompetenten Rat holen soll. Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

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                • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


                  Ein Nachtrag noch: ich habe öfters Zungenbrennen seit ich das Cortison nehme und ...Verdickungen seitlich am Fuß (Knubbel) wurde vor einer Woche bei einer amtsärztlichen Untersuchung festgestellt sowie ein kleiner Knubbel am Gaumen!!

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                  • Re: Halsentzündung/geschwollene Gelenke


                    Die Tatsache, dass nur höher dosiertes Cortison hilft, die Beschwerden zu lindern, spricht für eine größere Entzündungsreaktion. Ein Besuch beim Rheumatologen zum Ausschluss einer evtl. rheumatischen Erkrankung und zur Bestätigung der Diagnose "reaktive Arthritis" ist sicher sinnvoll.

                    Nötigenfalls sollte die Cortison-Dosierung wieder erhöht werden;aber es können auch nichtsteroidale Entzündungshemmer eingesetzt werden.

                    Eine Injektion von Cortison in die betroffenen Gelenke ist in der Tat sehr risikoreich und sollte wenn irgend möglich vermieden werden - die Gefahr einer Erregereinschleppung ist zu groß.

                    MfG,

                    Ulrichs

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