Rheuma/Bechterew??

[FlorianV8]

Hallo Dr. Ulrichs,

ich bin 28 Jahre alt; Traumtische Fraktur BWK 3+4+5, Osteochondrose mit Hernierung
BWK 8 in 2001; Seither Schmerztherapie mit 32mg Jurnista, 300mg Lyrica und Katadolon;

Ich habe seit paar Monate folgende Probleme:

Wechselseitige GesäßSchmerzen, die ins Bein ausstrahlen (v.a. links, teils "brennen");
Ab und zu Fersenschmerzen sowie am Sprungelenk, dann wieder nur Knieschmerzen (ohne Entzündungen)

Mäßige Schmerzen am linken iliosacralgelenk (wenn ich mein Becken nach hinten/oben schiebe, kann ich´s provozieren)
Ab und zu schmerzt die Schulter;

Wird alles durch Bewegegung etwas besser; wenn ich Ibuprofen nehme, wird es auch besser;

HLA ist negativ (weiß ich durch frühere Untersuchung);

Kann dies Morbus Bechterew sein?
Sollte ich zum Rheumatologen gehen? Oder zum Orthopäden?

Vielen Dank für Ihre Hilfe

[FlorianV8]

Re: Rheuma/Bechterew??


Habe noch vergessen, dass es ab und zu vom Oberbein bis zur Fußsohle wandert (schmerz);

Vielen Dank für Ihre Hilfe/Meinung

[Dr. Ulrichs]

Re: Rheuma/Bechterew??


Die geschilderten Beschwerden rühren sehr wahrscheinlich von dem Unfall an der Wirbelsäule her. Obwohl auch Beschwerden auftreten, die typisch für einen Morbus Bechterew sind (Schmerzen im Iliosakralbereich), ist es doch wahrscheinlicher, dass diese und die ausstrahlenden Schmerzen durch orthopädische Probleme an der Wirbelsäule verursacht werden.

Deshalb ist hier eine Vorstellung beim Orthopäden zu empfehlen.

MfG,

Ulrichs

[FlorianV8]

Re: Rheuma/Bechterew??


Hallo,

mein Orthopäde hat heute eine Arthritis im ISG-Gelenk links festgestellt;

Da meine eigentliche "Problemzone" in der BWS liegt, könnte dies doch was anderes sein?
Mein Orthopäde meint, ein MRT der LWS/ISG wäre sehr angebracht;

Wäre nicht trotzdem eine Vorstellung bei einem Rheumatologen/Innere Medizin angebracht?
Falls dies Frühsypmtome sind, kann man die überhaupt diagnostizieren (Rheuma) ?
Oder ist abwarten erst mal besser?

Danke nochmals für Ihre Hilfe!

[Ralf Eck]

Re: Rheuma/Bechterew??


Hallo Florian,

sicherlich kann Ihr Problem auch eine andere Ursache haben als die bereits
bekannten Traumata. Dr. Ulrichs hat dies ja auch nicht vollkommen ausge-
schlossen. Ich würde zunächst die Behandlung durch den Orthopäden zu Ende
führen lassen und mit ihm dann das Ergebnis besprechen. Bildgebende Ver-
fahren (MRT, Röntgen) sind bei unklaren Arthritiden (Gelenkentzündungen)
sicherlich angebracht. Ebenso sollten aber auch eine ausführliche Anamnese-
erhebung (Krankenvorgeschichte) und labormedizinische Untersuchungen
durchgeführt werden. Dazu zählen zum Beispiel BSG (Blutsenkungsgeschwin-
digkeit), CRP (c-reaktives Protein) der HLA-B27- Test und der Rheumafaktor.
Eine sogenannte Morgensteifigkeit von 30 Minuten (und länger) tritt vor allem
bei Arthritiden auf, bei einer Arthrose bessert sich die Steifigkeit meist innerhalb
von 15 Minuten bei Bewegung.

Lassen Sie zunächst das MRT-Bild machen. Anschließend können Sie die
vorliegenden Ergebnisse sicher auch mit einem Rheumatologen besprechen.

Viel Erfolg,
Ralf Eck

P.S.: Besser nicht lange abwarten. Eine Gelenkentzündung muss zeitnah
behandelt werden, eine eventuelle Abnutzung des Gelenks ist nicht
mehr vollständig reversibel!

[Dr. Ulrichs]

Re: Rheuma/Bechterew??


Auf jeden Fall ist es sinnvoll, den Verdacht auf eine Arthritis im Sinne einer rheumatischen Gelenkentzündung von einem Rheumatologen überprüfen zu lassen. Deshalb sollte möglichst umgehend ein solcher aufgesucht werden. Im vorliegenden Falle wäre der Verdacht auf eine Arthritis im ISG-Bereich ja auch gleichzeitig einer auf M. Bechterew - und dafür ist der Rheumatologe der richtige Ansprechpartner.
Eine Arthritis im Zusammenhang mit einer Arthrose kann auch auftreten, wäre dann aber eine sekundäre (Begleit-)Erscheinung.

Der Orthopäde sollte vordringlich die "Problemzone" untersuchen, denn hier gibt es aufgrund der Vorgeschichte einen starken Verdacht auf ein orthopädisches Problem.

MfG,

Ulrichs

[Dr. Ulrichs]

Re: Rheuma/Bechterew??


Dieser Ansicht kann ich mich anschließen.

Allerdings sollten die genannten Laboruntersuchungen besser von einem Rheumatologen durchgeführt werden als von einem Orthopäden.

MfG,

Ulrichs