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Polymyalgia rheumatica

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  • Polymyalgia rheumatica

    Im Juni 2007 wurde bei mir diese Krankheit diagnostiziert. Ich habe mit 30 mg Prednisolon angefangen, dann bin schrittweise runter bis 10 mg gekommen. Es gab keinen schmerzfreien Tag. Bei 10 mg waren die Schmerzen wieder so stark, dass ich eigenhändig wieder auf 25 mg zurück ging. Die Blutsenkung war allerdings auch wieder auf 30/60 gestiegen. Jetzt nehme ich 15 mg, die Schmerzen sind aber immer noch da. Bis 12-13 Uhr kann ich mich kaum bewegen. Auf Anrat meines Hausarztes habe ich bereits mit Celebrex, dann Azathioprin probiert - kein Erfolg. Wie kann ich mir weiterhelfen?


  • Re: Polymyalgia rheumatica


    Mittel der Wahl bei Polymyalgia rheumatica sind Steroide. Basismedikamente können bei guter Einstellung mit Steroiden (d.h. Beschwerdefreiheit) eingesetzt werden, um Steroide und damit auch ihre Nebenwirkungen wie v.a. Osteoporose einzusparen.

    Zunächst also sollte der behandelnde Rheumatologe eine Beschwerdefreiheit erzielen. Eine regelmäßige Kontrolle der Entzündungsparameter (BSG, CrP) ist dabei hilfreich, um die Krankheitsaktivität zu beurteilen.

    MfG,

    Ulrichs

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    • Re: Polymyalgia rheumatica


      Vielen Dank. Meine Blutwerte zeigten im Februar keine Entzündung auf. Daher meinte mein Rheumatologe, dass es sich bei mir um Verspannungsschmerzen handelt. Das ist aber unmöglich, weil die Schmerzen "wandern". Mal sind es die Schultern, mal Gesäß, mal wieder der Brustkorb. Ständig aber die Kniee, Oberschenkel, Oberarme - mal mehr, mal weniger. Und nach der eigenhändigen Erhöhung des Prednisolons ging es mir viel besser! Übrigens im Mai sind die Entzündungswerte wieder gestiegen. Wie oft soll ich die Werte kontrollieren?
      Noch eine Frage. Ich habe die monoklonale Gammopathie. Kann es sein, dass die Beschwerden dadurch verursacht sind?
      Dann noch Fragen an die Polymyalgie-kranken: Welche Erfahrung machen sie? Sind sie beschwerdenfrei? Wie lange und wieviel Cortison nehmen sie?

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      • Re: Polymyalgia rheumatica


        Habe selbst Polymyalgie. Es dauerte bei mir 8 Wochen, bis man durch die schlechten Blutwerte endlich dahinter kam, was mir denn fehlt. Konnte kaum noch laufen, meine Arme nicht mehr bewegen, selbst mein Kiefer war so schlimm, daß ich kaum mehr essen konnte. Kam dann für eine Woche ins Krankenhaus, um mit der Cortisontherapie zu beginnen. Das war am 20. Mai 2008. Angefangen wurde mit 50 mg Prednisolon, nach vier Tagen runter auf 40mg. Nachdem ich zu Hause war und auch einen Termin bei meiner Rheumatologien bekam, fing ich an in 5er Schritten zu reduzieren. Die Rheumatologin sagte aber gleich, wenn irgend etwas weh tut, sofort wieder erhöhen, denn der Körper muß sich langsam anpassen.
        Als ich dann weiter reduzierte von 35 auf 30 mg hat es mich sehr geschlaucht und so fing ich an, die Dosis täglich im Wechsel, 35,30,35 usw., (nach Absprache mit meinem Hausarzt). Das war dann wesentlich besser. Diese Dosis habe ich dann gute 3 Wochen beibehalten, dann war es besser. Es steht auch bei der Firma Merck, dass man sehr langsam ausschleichen soll, um eventuelle Rückfälle zu vermeiden. Denn man muß wissen, die Polymyalgie ist keine Erkrankung, welche man auf die leichte Schulter nehmen soll. Im Moment bin ich auf 22 1/2 mg. Manchmal ziept es in meinen Gelenken und Knochen, aber sonst fühle ich mich ganz ordentlich. Spaziergänge und viel Ruhe bekommen mir auch ganz gut.
        Bei mir wird alle 3 Wochen das Blut kontrolliert, auch kontroliere ich meinen Blutdruck regelmäßig und meinen Blutzucker. (Denn diese sind gefärdet durch das Cortison). Diese Erkrankung fordert viel Selbstdisziplin, da man das Cortison zwischen 6 - 8 Uhr morgens einnehmen soll, da es so am ungefährlichsten wirkt, mit der Nebennierenrinde.
        Es gibt ein interressantes Video von Prof. Dr. Hanns Kaiser über Cortison, das findet man im Internet.
        Wichtig ist auch Kalzium und Vitamin D einzunehmen.
        Wünsche Ihnen gute Besserung und viel Erfolg mit Cortison, denn es gibt kaum eine andere Lösung für diese Autoimmunerkrankung.
        Guliver

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        • Re: Polymyalgia rheumatica


          Guten Morgen Guliver,
          vielen Dank. Wie alt sind Sie? Ich bin 56 und eigentlich zu jung für diese Krankheit. Mein Hausarzt tippt auf noch eine andere Erkrankung, allerdings Keiner weiß, welche. Kann man wirklich ohne Weiteres auf höhere Dosis umsteigen? Bin momentan bei 14 mg, die nehme ich seit 3 Wochen. Eigentlich gehe ich alle 4 Wochen 1 mg runter, aber die Schmerzen sind immer noch da. Und was für Schmerzen! Ich halte mich mit Nordic-Walking in Form, bin noch gut beweglich, aber alle nur unter Schmerzen.
          Wünsche einen Guten Tag
          Dzizga

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          • Re: Polymyalgia rheumatica


            Guten Tag Dzizga,
            kann sehr gut verstehen, dass es manchmal fast unmöglich ist mit diesen Schmerzen einen Tag zu überstehen. Auch ich möchte nicht mehr diese Schmerzen haben, welche ich schon mal hatte.
            Aber es wäre sinnvoll auf alle Fälle mit dem Rheumatologen die weitere Therapie abzusprechen. Auch eine Dosiserhöhung. Denn , wenn bei höherer Cortisondosierung die Schmerzen und die Werte besser waren, so kann es auch an der schnelleren Reduzierung liegen. Jedenfalls hat mir das meine Rheumatologin erklärt. Habe auch schon gelesen, dass bei einigen Patienten sogar nach Absetzen des Cortisons die Polymyalgia wieder erneut zum Ausbruch kam. Das Alles ist eine langwierige Sache. Vor allem sollte ausgeschlossen werden, dass noch eine andere Erkrankung dahinter steckt. Ich selbst bin 64 Jahre, fast genau im richtigen Alter, wo man so etwas bekommen kann. Statistisch gesehen. Hätte allerdings darauf verzichten können, aber es gibt noch schlimmere Erkrankungen, man muß - leider - einfach mit ihr leben.
            Es gibt auch ein Nord-Südgefälle in Deutschland, die Polymyalgia ist in Norddeutschland weiter verbreitet als im Süddeutschen Raum. Außerdem ist sie in den Skandinavischen Ländern sehr verbreitet, warum weiß wohl keiner.
            Aber Kopf hoch, die Sache mit den Ärzten besprechen, es wird bestimmt besser!
            Alles Gute, Guliver.

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            • Re: Polymyalgia rheumatica


              Dem kann ich nur zustimmen!
              Mittel der Wahl ist Cortison. Wenn es die Beschwerden und Schmerzen spürbar lindert, so ist dies auch ein Hinweis, dass eine Polymyalgie vorliegt.

              Wichtig ist ein genaues Befolgen des Therapieplanes, denn bei Cortison kommt es sehr auf die Dosis und ihre zeitlichen Veränderungen an.

              MfG,

              Ulrichs

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              • Re: Polymyalgia rheumatica


                Ich bin jetzt auf 30mg hochgegangen. Die Schmerzen sind erträglich, kann viel besser schlafen und mich auch besser bewegen. Wie soll es weiter gehen? Wie lange kann ich diese Dosis nehmen? wie komme ich wieder runter?

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                • Re: Polymyalgia rheumatica


                  Bitte Dosisänderungen, v.a. Reduktionen, nur in Absprache mit dem behandelnden Rheumatologen vornehmen!
                  Dieser kann auch Auskunft darüber geben, "wie es weiter gehen soll". Denn die Cortisongabe sollte einem Therapieschema folgen, dass langfristig Beschwerdefreiheit sowie Hemmung der Entzündungsaktiivtät zur Folge haben soll, und das bei möglichst niedriger Dosierung.

                  MfG,

                  Ulrichs

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                  • Re: Polymyalgia rheumatica


                    Hallo Herr Doktor,
                    inzwischen ist mir mal so mal so gegangen. Bin bei einem Rheumatologen gewesen. Die Blutwerte sind gut (!). Allerdings wurden ANA und ENA im Blut festgestellt. Welche Bedeutung hat das? Zu Zeit habe aber Schmerzen im ganzen Körper. Bin übrigens mit dem Cortison - auf Empfehlung von dem Rheumatologen - runter auf 5mg gegangen. Es tut mir gar nicht gut. Nehme täglich Diclofenac in Zäpfchenform. Dann kann ich mich relativ gut bewegen.
                    Liebe Grüße

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                    • Re: Polymyalgia rheumatica


                      Erhöhte ANA-Werte bedeuten für sich allein genommen nichts. Aber im Zusammenhang mit den geschilderten Beschwerden bekommen sie eine diagnostische Bedeutung. Sollte die Cortison-Dosierung nicht ausreichen für eine Beschwerdefreiheit sollte die Therapie mit dem behandelnden Rheumatologen nochmal besprochen werden.

                      MfG,

                      Ulrichs

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