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Bauchspeicheldrüsenprobleme sicher erkennen

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  • Bauchspeicheldrüsenprobleme sicher erkennen

    Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

    ich hoffe Sie können mir helfen. Bei mir wurde vor einem Monat ein Diabetes festgestellt. Da ich vor zwei Jahren erhöhte Lipase/Pankreas-Amphylase Werte hatte und sehr wahrscheinlich eine Pankreatitis mit gleichzeitigen Blutzuckerproblemen bestand, ist jetzt eine pankreopriver Diabetes mehr als wahrscheinlich bzw. meine Diabetologin hat jetzt diese Diagnose gestellt.

    Leider nimmt meine Gastroenterologin meine Sorgen bezüglich einer erneuten Pankreatitis bzw. eine durch die erste Entzündung ausgelöste dauerhafte Schädigung nicht ernst.
    Wenn ich bereits durch diese Entzündung Diabetes habe, könnte dann nicht die Bauchspeicheldrüse soweit angegriffen worden sein, dass sie nicht mehr richtig arbeitet? Vielleicht zu wenig Verdauungsenzyme produziert?

    Seit der Bauchspeicheldrüsenentzündung habe ich sehr große Probleme damit, dass ich Fett kaum noch vertrage. Mir wird immer schlecht, ich bekomme saures Aufstoßen, teilweise erbreche ich das Essen auch wieder. Oftmals ist mein Stuhlgang sehr weich und fast ständig finden sich unverdaute Nahrungsmittel darin, meistens irgendein Gemüse. Oftmals ist mein Bauch seltsam aufgebläht. Ich leide jedoch auch an Morbus Crohn, Reizdarm und Laktoseintoleranz. Und habe dadurch auch alle typischen Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen etc. Von dem her sind die Beschwerden nicht klar zuordnebar.

    Meine Pankreas-Amphylase Werte waren seitdem immer im Normbereich. Die Lipase ist meistens im oberen Normbereich oder leicht erhöht. Müssen bei einer dauerhaften Schädigung die Werte erniedrigt sein?

    Sollte ich trotzdem auf eine Stuhlprobe bestehen? Könnten die Symptome zu einer Pankreatitis bzw Pankreatitisschädigung passen?

    Falls es von Bedeutung ist, die erste Pankreatitis wurde entweder durch Azathioprin gegen den Morbus Crohn oder Pfeiffisches Drüsenfieber ausgelöst.
    Das Medikament nehme ich jedoch seit zwei Jahren nicht mehr. Momentan bekomme ich Infliximab iv.
    Ich trinke und rauche nicht, bin normalgewichtig und 22 Jahre alt, seit zwei Jahren auch kein Kortison.

    Danke für Ihre Antwort.


  • Re: Bauchspeicheldrüsenprobleme sicher erkennen

    Zur seriösen Mitbeurteilung benötige ich Angaben zum Geschlecht, Gewicht und Größe, Ergebnisse von wichtigen Vorbefunden, Vorerkrankungen und die aktuelle Behandlung, natürlich mit allen Medikamenten.
    Und welche Fragen haben Sie genau ?
    MfG
    Dr. E. S.

    Kommentar


    • Re: Bauchspeicheldrüsenprobleme sicher erkennen

      Anscheinend habe ich mich bei meinem letzen Post nicht deutlich ausgedrückt.
      Tut mir leid.

      Meine Frage ist, ob meine Sorge bzgl einer Bauchspeicheldrüsenschwäche/Pankreasinsuffizienz und der fehlenden Verdauungs-Enzyme berechtigt ist?
      Und ob meine Beschwerden dazu passen?
      Sowie ob Sie eine Stuhluntersuchung für sinnvoll halten?

      Ich bin 22 Jahre alt, weiblich, 1,68 m groß und wiege ca. 60kg

      Zur Vorgeschichte, ich schreibe es jetzt detaillierter, damit Sie den Kontext besser einordnen können

      - seit Juli 2013 Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall episodenweise
      - April 2014 Ausschluss Laktose/Fruktoseintoleranz
      - Juni 2016 Eisenmangelanämie: Diagnose Morbus Crohn, Erosive Gastritis,
      Behandlung mit: Omeprazol 40mg, Prednisolon 50mg, Salofalk 3mg, Eiseninfusionen
      - Juli 2016 Ausschleichen Kortison, Absetzen Omeprazol
      - August 2016 Calprotectin >1500+, kein Salofalk, sondern Azathioprin 100mg, und Budenofalk 9mg, erneute Eiseninfusion
      - September 2016 erneuter Schub des Crohns: CRP 15,7+, Lipase 69+, P-Amphylase 51, Glukose 112+, kein Azathioprin sondern Inflectra iv alle 7 Wochen, kein Budenofalk sondern Prednisolon 60mg,
      - Mitte Oktober 2016 erneute Bauchbeschwerden: besonders Oberbauch, Krämpfe, Übelkeit, heftigste Müdigkeit, Schwindel, Kreislaufprobleme, ständig Harndrang und heftiger Durst (keine Blutabnahme erst einige Wochen später)
      - Ende November 2016: CRP 0,26, P-Amphylase 113+, Lipase 149+, Glukose 110+, Cholesterin 212+, Triglyceride 155+: Pankreatitis keine Behandlung Kontrolle in zwei Wochen abwarten
      - 2 Wochen später erneute Kontrolle: P-Amphylase 57, Lipase 77+, Glukose 103+, Cholesterin 185, Triglyceride 189+, EBV Serologie positiv: Pfeiffisches Drüsenfieber, keine Behandlung
      - Dezember 2016: Ausschleichen Kortison

      - weiter Bauchschmerzen, besonders nach fettreichen Mahlzeiten Beschwerden
      - Februar und April 2017: CRP und Calprotectin im Normwert, Lipase 46 und 54, P-Amphylase jeweils 33, Verdacht: Reizdarmsyndrom
      - Oktober 2017: Koloskopie: Schleimhaut abgeheilt, Diagnose: Reizdarmsyndrom
      - September 2017: ähnliche Beschwerden wie Oktober 2016
      - Blutkontrolle erst zwei Monate später: CRP 0,15, Lipase 66+, P-Amphylase 33, Glukose 112+, HbA1C 6,5+ (Grenze Diabetes), Cholesterin 209+, Triglyceride 102, Vitamin D-Mangel mit 22,5ng/mg-, Antikörper auf EBV nochmals überprüft: Kommentar der Hausärztin Pfeiffer ist immer noch da (meine Vermutung eher wieder), Vitamin D 1000 I. E., seit damals extreme Beschwerden bei zu viel Fett, Verträglich bei Joghurt/Milch/Quark nur Magerstufe 0,1%, minimale Mengen Fett beim Kochen 1TL,

      - April 2018: Müdigkeit, CRP 0,50, P-Amphylase 38, keine Lipase bestimmt, Glukose nüchtern 135+, Cholesterin 175, Triglyceride 64, Verdacht auf weiteren Vitamin-D-Mangel: 8x 25.000 I E Ampullen
      - Oktober 2018: Nüchtern 139+, 2Std-Wert-OGTT: 213+, HbA1C 6,3+, keine Antikörper für Typ 1, Triglyceride 45-, Cholesterin 165, P-Amphylase 35: Durch Vorgeschichte: Diagnose pankreopriver Diabetes, Kontrolle in drei Monaten, keine Behandlung
      - November 2018: Laktoseintoleranz per H2-Atemtest festgestellt, Laktosefreie Ernährung behebt nicht Beschwerden

      Momentane Medikation: Inflectra iv alle 7 Wochen, Vitamin D 1000 I. E.

      Das Hauptproblem bei mir ist zudem, dass sich Diabetologe, Gastroenterologe und Hausarzt nicht austauschen. Und mich lieber von einem Arzt zum anderen schicken. Niemand fühlt sich zuständig.

      Ich hoffe Sie können mir Ihre Einschätzung zu dem ganzen Thema geben.

      Danke

      Kommentar


      • Re: Bauchspeicheldrüsenprobleme sicher erkennen

        Sicher ist ja der M. Crohn (Lokalisation ??) , z. Zt. unter AK - Therapie.
        Die Blutzuckerwerte sind leicht erhöht, zur Zeit wohl ohne medikamentöse Therapie, sollten aber unbedingt engmaschig überprüft werden. Dazu gehört auch einer Ernährungsschulung, gerade in Kombination mit eine chronischen Darmentzündung. Zur Entstehung des Diabetes kann man nur spekulieren, ich kenne nicht Ihr Gewicht, gibt es eine familiäre Belastung ? Auch Medikamente können eine Diabetes begünstigen,dies ist aber sehr selten.
        Ich würde raten, eine IGG4 Bestimmung zu machen, um die seltene autoimmune Pankreatitis auszuschließen. Ich rate auch zu einem Behandlungsversuch mit Pankreasenzymen zur Nahrung, um evtl. eine Sekretionsschäche der Bauchspeicheldrüse (exokrine Insuffizienz) auszugleichen, wenn keine Besserung eintritt, kann man den Versuch beenden.
        Zu Ihren Ärzten: der Hausarzt sollte die Gesamtbehandlung "steuern", die Fachärzte dann Ihre Fachgebiete beurteilen, Austausch durch Arztbriefe ist dabei selbstverständlich !!
        MfG
        Dr. E. S.

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        • Re: Bauchspeicheldrüsenprobleme sicher erkennen

          Sehr geehrte Frau Schönenberg

          Danke für Ihre Antwort.

          Falls es noch von irgendeiner Bedeutung sein sollte, mein Crohn befindet sich hauptsächlich im Coecum-Ascendere-Transversum, teilweise auch in Duodenum, Dünndarm (nicht näher angegeben) und Ileum Terminales. Aber die Schleimhaut ist momentan abgeheilt, deshalb denke ich kaum, dass meine jetzigen Beschwerden damit zu tun haben. Oder denken Sie, dass ein Crohn trotz Remission erhebliche Beschwerden auslösen kann?

          Ich bin 60kg schwer +- 2 Kg. Je nach dem wie es mir darmtechnisch geht. Familiäre Vorbelastung bzgl Diabetes oder Pankreasproblemen bestehen nicht auffällig. Nur mein Opa hat Altersdiabetes und meine Schwester hatte wegen erheblichen Übergewicht in der Pubertät leicht erhöhte Blutzuckerwerte.

          Muss ich wegen IGG4Bestimmung und Pankreasenzymeinnahme zum Gastroenterologen? Die nimmt das ganze Thema irgendwie nicht ernst. Kann es auch der Hausarzt?

          Nur um mal einmal eine echt schlecht funktionierende Zusammenarbeit meiner Ärzte zu veranschaulichen. Meine Hausärztin ist mit den ganzen Krankheiten bei mir heillos überfordert. Blutwerte werden grundsätzlich nur nach ausdrücklicher Aufforderung überhaupt erst zum Hausarzt weitergeleitet. Und die jeweiligen Fachärzte interessiert bestimmte Abweichungen nicht. Hätte ich mir nicht immer die Blutwerte geben lassen, wären die erhöhten Blutzuckerwerte bspw nicht aufgefallen. Oder jetzt ein erhöhter Harnsäurewert, obwohl allgemein bekannt ist, dass ich momentan auch an Gelenkbeschwerden leide. Außerdem warte ich seit Anfang Oktober auf den Befund der Diabetologin, die es immer noch nicht geschafft hat, diesen mal zu schreiben...
          Was kann man da als Patient machen, dass die Zusammenarbeit besser funktioniert?

          Hoffe, Sie können mir auch diese Fragen noch beantworten.

          Danke schon mal dafür.


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          • Re: Bauchspeicheldrüsenprobleme sicher erkennen

            Fordern Sie die Befunde unmissverständlich ein, das geht ja gar nicht ...
            MfG
            Dr. E. S.

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