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Unerklärliche Darmprobleme mit starken Krämpfen und Schmerzen

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  • Unerklärliche Darmprobleme mit starken Krämpfen und Schmerzen

    Hallo,

    ich muss leider etwas weiter ausholen, um meine Frage verständlich darzustellen.
    Ich bin männlich, 26, ca. 75 kg bei 186 cm, Vegetarier (seit 2011, kein Fleisch/kein Fisch, alles andere schon) und leide seit etwa fünf Jahren an (für mich) mysteriösen Darmproblemen.


    Diese äußern sich in starken Krämpfen und Schmerzen im Bauch etwa 36 h (+/- 4 h) nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel. Anfangs konnte ich die Probleme noch auf den Zuckerguss einer Kuchenbackmischung zurückführen (daher auch die 36 h-Frist), aber mittlerweile treten die Probleme z.B. auch auf, wenn ich z.B. Linsensuppe mit Kidneybohnen (also eher ballaststoffreich) esse.

    Die Krämpfe hängen in ihrer Stärke von der Menge an "auslösendem" Nahrungsmittel ab, das ich vorher zu mir genommen habe. Esse ich nur eine Löffelspitze vom Zuckerguss, ist es nur ein leichtes Rumoren und ich habe fast keine Einschränkungen. Esse ich ein großes Stück Kuchen mit Zuckerguss, kann ich etwa 36 h später nicht mehr aufrecht gehen, ohne starke Schmerzen zu haben.

    Das ganze fängt zumeist mit leichtem Drücken im Bauch an, wird dann innerhalb weniger Stunden immer stärker und klingt dann wieder ab. Die Beschwerden werden außerdem stärker, wenn die Blase voll ist oder ich an diesem Tag noch keinen Stuhlgang hatte. Der Stuhlgang ist fest, kein Durchfall. Allerdings riecht er häufig strenger als sonst. Die Krämpfe bleiben aber unverändert, wenn ich auf der Toilette war.

    Die Anfälle werden immer begleitet von einem unerträglichen Kältegefühl, sowie teilweise Schüttelfrost. Selbst wenn ich mich bei 35 °C in die Sonne stelle, ist mir immer noch kalt. Fieber habe ich aber nicht. Am Ende eines solchen Tages habe ich zudem häufig auch Schmerzen in der unteren Rückgegend im Bereich der Nieren (beidseitig).

    Hinzu kommt in der Regel noch eine leichtere Reizbarkeit, sodass ich mich an solchen Tagen am liebsten in meine Wohnung zurückziehe. Mit einer Wärmflasche kann ich die Krämpfe meist etwas abschwächen. Außerdem bin ich an solchen Tagen immer sehr müde und könnte auf der Stelle einschlafen.

    Mein Bauch ist bei einem solchen Anfall sehr stark aufgebläht und auch im Liegen noch deutlich zu erkennen. Im Stehen ist er fast so groß wie ein Medizinball und entsprechend hart. Ich habe auch bei Anstrengung, z.B. Treppensteigen, häufig Atemprobleme, da mir der aufgeblähte Darm buchstäblich die Luft abschnürt (ich bin vergleichsweise sportlich und laufe normal etwa 3x pro Woche 5-10 km).

    Ich habe versucht, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten (Laktose, Fruktose), aber das hat zu keiner Linderung geführt. Ich esse zudem täglich Joghurt und Obst und generell sehr ballaststoffreich, und habe damit absolut keine Probleme. Fertiggerichte esse ich nur selten. Eine Glutenunverträglichkeit schließe ich auch aus, da ich jeden Morgen ein paar Scheiben Brot esse. Mein Stuhlgang (meist 1x täglich) ist in der Regel fest und ich leide auch nicht unter Verstopfungen.

    Gerade letztes Wochenende hatte ich wieder einen solchen Anfall, angefangen Samstagabend. Sonntags habe ich dann mangels Appetit gar nichts essen können (beim Gedanken an Essen wurde mir schon schlecht), hatte dann gegen Mittag stärkere Schmerzen im rechten unteren Bauchbereich und bekam daraufhin starken Schüttelfrost. Kurz darauf musste ich mich übergeben, das Erbrochene war klar (Magen war leer), aber grüngelb und schmeckte bitter (vermutlich Galle?). Danach waren die Schmerzen weg. Montags ging es dann wieder.

    Nun war ich wegen dieser Beschwerden bei meinem Hausarzt, um mir eine Überweisung für einen Gastroenterologen zu holen. Die wollte mir aber mein Hausarzt nicht ausstellen mit der Begründung, es handelt sich hier um ein Reizdarmsyndrom und das könne man nicht behandeln. Er hat mir dabei nur den Darm abgehört und abgetastet, keine sonstigen Untersuchungen gemacht. Selbst als ich darauf bestand und ihm nochmals die Symptome schilderte, wollte er mir keine Überweisung ausstellen. Der Gastroenterologe in meiner Stadt nimmt aber nur Patienten mit Überweisung an. Ich bin mir bewusst, dass es etwas schwierig für einen Arzt ist, nur anhand von Schilderungen eine Diagnose zu stellen, wenn die Symptome gerade nicht akut auftreten. Aber es ist auch für mich sehr schwer, während einem solchen Anfall zum Arzt zu gehen, weil die Schmerzen und Krämpfe einfach zu stark sind. Zudem muss dann das "Timing" stimmen, häufig bin ich aber auf der Arbeit, wenn ein Anfall beginnt.

    Nun wäre meine Frage: Könnte es sich hier tatsächlich um ein einfaches Reizdarmsyndrom handeln? Mir scheint es eher so, als steckt da mehr dahinter (auch wegen dem Kältegefühl und den sonstigen Symptomen und weil ich ein Reizdarmsyndrom doch eher mit häufigem Durchfall verbinde, was bei mir nicht der Fall ist). Wäre es sinnvoll, einen anderen Hausarzt aufzusuchen, um einen Überweisungsschein zu bekommen? Welche Untersuchungen sollten hier im Vorfeld gemacht werden? Wäre ein "kontrolliertes Auslösen" eines solchen Anfalls unter ärztlicher Aufsicht möglich (also dass ich ein Lebensmittel zu mir nehme und mich dann nochmal vorstelle, wenn die Symptome akut werden)? Welche weiteren Untersuchungen sollten zur Abklärung der Symptomatik erfolgen?

    Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.


  • Re: Unerklärliche Darmprobleme mit starken Krämpfen und Schmerzen

    Die Beschwerden und die Begleitphänome sind sehr typisch für einen Reizdarm.
    Da Sie Vegetarier sind, könnte es sein, daß Sie über schwer verdauliche Kohlenhydrate Bauchschmerzen auslösen.
    Mein Rat: informieren Sie sich über FODMAP Lebensmittel, diese beinhalten schwer verdauliche Speisen, Sie können dann individuell ausprobieren. Oft werden auch Fertignahrungsmittel sehr schlecht vertragen durch Zusatzstoffe, Bindemittel etc. Leider sind Fertignahrungsmittel überall, angefangen vom Billigbäcker mit Backmischungen bis zu vielen Fertiggerichten. Da Sie Vegetarier sind, gehen ich aber von der sehr bewußten Ernährung bei Ihnen aus.
    Viel Glück !
    Dr. E. S.

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