ich leide seit mehreren Jahren an mehr oder weniger unklaren Bauch-Beschwerden und bin nach einer inzwischen relativ langen Ärzteliste ziemlich ratlos. Derzeit wird vermutet, dass es sich um das Reizdarmsyndrom handelt, allerdings bin ich etwas skeptisch. Daher die Frage, ob sich weitere Diagnostik lohnt, etwas übersehen wurde oder aber die Diagnose mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt ist. Dazu im Folgenden meine bisherige Krankengeschichte und eine Aufzeichnung der bisherigen Diagnostik:
Beschwerdebild:
Schmerzen Oberbauch:
Druckgefühl im linken Oberbauch. Möglicherweise bedingt durch eine starke Gas- oder Flüssigkeitsansammlung, da ein starkes Blubbern beim Draufdrücken an dieser Stelle auftritt.
Verdauung:
Weicher, schaumartiger, glänzender Stuhl. Blähungen, teilweise starke Flatulenzen. 3-4 Mal Stuhlgang im Laufe des Vormittags, Folge: Hämmorhoiden mit Sphinkterspasmus, zudem häufiges Wasserlassen, teils Blut auf Stuhl.
Derzeitiges Hauptproblem:
Schmerzen im rechten Unterbauch. Starkes Drücken bis Ziehen in Blinddarm-/Leisten-/Prostata-/Blasengegend. Manchmal eher diffus und dumpf und nicht genau lokalisierbar (strahlt dann oft zur Seite nach rechts), manchmal sehr punktuell, allerdings mit wechselnder Position im rechten Unterbauch (5-6cm Differenz) Teilweise brennende Schmerzen. Strahlen aus: selten Richtung Hoden, manchmal Richtung Bein, häufig Richtung Rücken. Die Schmerzen sind Berührungsempfindlich, d.h. Drücken auf die Stelle verschlimmert die Schmerzen, insbesondere enge Hosen kombiniert mit langem Sitzen intensivieren die Schmerzen im Tagesverlauf immer stärker. Außerdem manchmal empfindlich gegenüber ruckartigen Bewegungen (z.B. beim Rennen und über etwas springen), dann dumpfes Stechen. Der Schmerz hat „im Normalzustand“ permanenten und relativ gleichmäßigen Charakter.
Besserung im Liegen, manchmal auch beim Laufen/Stehen, durch weite Hose.
Allerdings auch: Manchmal Blubbern im Teilbereich des Bauchs an dieser Stelle.
Beschwerden nachts: Meist Besserung bzgl. Schmerzen UB, nicht immer allerdings Blähungen, Flatulenzen und zugehörige Beschwerden wie Druckgefühl etc.
Beschwerdeverlauf:
Beginn im November 2004: Plötzlich starke Blähungen/Flatulenzen und weicher Stuhl
Dezember 2004: Schmerzen im Unterbauch rechts
Erstes Quartal 2005: Schmerzen im Oberbauch erstmalig, Sodbrennen
2005 / 2006: Zunahme der Beschwerden im Wechsel UB/OB, zyklische Verschlimmerung, dann Besserung etc.
2007: Charakter wird persistenter, hauptsächlich Oberbauchbeschwerden, dann Rückenprobleme in Höhe UB / dann wieder UB-Probleme, Beschwerden auch nachts, Kribbeln im OB
2008: Blinddarmbereich steht im Vordergrund, ausstrahlend teils in Rücken und Bein, Blähungen, Müdigkeit, Energielosigkeit, teils Schlafstör.
Durchgeführte Untersuchungen und Resultate:
Magenspieglung (01/2005)
Ergebnisse: Reflux I, Magen stark durchblutet, sonst unauffällig o.B.
Biopsie im Magen o.B., keine Biopsie im Dünndarm
Darmspiegelung: (03/2005)
Unvollständig infolge Schleifenbildung im rechten und mittleren Oberbauch
o.B.
Blutuntersuchung: (08/2005)
Thrombozyten niedrig
Leichte Erhöhung: erst Amylase, später normal, dann Lipase
Orthopäde: (09/2005)
Kurze Untersuchung, Schmerzen in Muskulatur in rechter UB könnten orth. bedingt sein, hat Therapie mit „verrenken“ zur Entspannung der Muskeln durchgeführt, ohne Effekt, keine umfassende Untersuchung nur Abtasten der Gegend, kein Röntgen o.ä.
MRT: (12/2005)
Pankreas vergrößert, inhomogenes fleckiges Enhancement, Pankreasschwanz auf 30mm verbreitert, seröse Pankreasschwanzpankreatitis
In Höhe Mündung Ductus cysticus multiple Wandunregelmäßigkeiten im Verlauf des gesamten Choledochus, Ductus choledochus sieht aus wie bei einer Cholangitis. Ductus panreaticus ist in seinem Caput bis zur Corpusmiitte filiform abgebildet und zeigt dann Wandunregelmäßigkeiten am Übergang vom Corpus bis zur Schwanzregion
Sonst o.B.
Sono: (03/2006)
Alles normal.
Endosono Pankreas: (mitte 2006)
o. B.
Stuhl: (03/2006)
o.B. (Baktierell, Elastase etc.)
Koloskopie: (07/2006)
Schwierige Passage des Rektum / Sigfmaüberganges infolge Abknickung
o.B.
Psychologe: (09/2006)
Versuchsweise Psychotherapie, ohne Ergebnis
Versuchsweise Tagesklinik (1,5 Wo.), ohne Ergebnis außer „sehr introvertiert“
Allerdings: Praxis/Klinik eher spezialisiert Angst-/Suchtprobleme, weniger auf Psychosomatik
Blut: (10/2007)
Bilirubin leicht erhöht
Lipase leicht erhöht
Urologe: (05/2008)
Sono: Leichte Ablagerungen und geringfügige Prostatavergrößerung, die für Prostataentzündung sprechen, sonst eindeutigen o.B.
Behandlung mit Antibiotikum, sympomatische Behandlung der Vergrößerung ohne Effekt
Diagnosen:
Bisherige Vermutung ist Funktionale Beschwerden / Psychosomatische Ursache / Reizdarm
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