#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Schicksal

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Schicksal

    Ich war ewig nicht hier im Forum. Damals hab ich mal meine Geschichte geschrieben über meine Kindheit. Ich hab mittlerweile eine Traumatherapie gemacht, die ist jetzt 3 Jahre her. Dauerte ca 2,5 Jahre ambulant. Ich bin heute noch so enttäuscht. Die Therapeutin war nett, emphatisch, hat versucht mir zu helfen, mich unterstützt, es war so alles in Ordnung. Irgendwie war ich aber damals noch gar nicht so weit mich auf EMDR oder ähnliches einzulassen. Heute hab ich genügend Abstand von der Therapie. Damals war das nicht so. Da war die Therapie eine Zeit das wichtigste in meinem Leben. Trotzdem konnte ich mich damals nicht auf alles einlassen und auch über vieles gar nicht reden. Irgendwann fing die Therapie an eher zur Plauderstunde zu werden. Nun ich habe das so mitgemacht, weil ich nicht freiwillig über belastendes Trauma reden / arbeiten wollte und auch die Therapie nicht beenden wollte, weil die Therapeutin mir wichtig geworden war. So ging dann viel Zeit für nichts drauf. Was mich heute noch so enttäuscht ist die Tatsache, dass sie mich ausgenutzt hat. Mein Vertrauen mißbraucht hat. Und ich es mit mir machen lassen habe. Irgendwann fing es an, dass ich ihr private Gefallen tun sollte, die ich berufsbedingt ohne großen Aufwand für sie erledigte. Kam mir zu der Zeit alles vor wie eine Freundschaft. Sie sagte immer sie zeigt sich dafür auch erkenntlich. Wie auch immer. Hat sie aber nicht. zum Ende der Therapie wollte sie unbedingt den Kontakt halten. Ich war so "blöd" damals, dass ich das auch wollte. Ich hab dann mehrfach versucht danach den Kontakt herzustellen, aber von ihr kamen da nicht mal Antworten. Keine Reaktion, als gäbe es mich nicht mehr. Heute ist das alles nicht mehr belastend für mich, damals war es das. Das schlimmste aber was passiert war, war dass ich damals wie heute kaum Vertrauen zu anderen hatte/habe. Irgendwann mal hat sie mich angeschnauzt weil ich nicht aus mir rauskomme. Das war auch das einzige mal das sie so "aggressiv" auf mich einredete. Ich sollte dann zu hause ein Brief schreiben, an den Täter aber auch an Mitwisser. Den sollte ich natürlich nicht abschicken, sondern ihn aufbewahren oder ihr anvertrauen. Sie würde ihn dann aufbewahren und ich dürfte später entscheiden was damit passieren würde. Auf Grund des Anschnauzers dachte ich damals, ja ich muss mal mehr vertrauen und habe ihr den Brief gegeben. Mit der Bitte ihn nicht zu lesen. Sie hat mir dann gesagt, ich soll ihr später mal sagen, was wir damit machen. Vernichten, gemeinsam lesen, oder was auch immer. So weit so OK. Am Ende der Therapie war ich soweit, wollte den Brief wieder haben und sagte ihr ich würde ihn gern allein nochmal lesen und evtl. Passagen daraus mit ihr gemeinsam. Was war? Der ihr anvertraute Brief war verschwunden. Ich hab ihn nie wieder gesehen. Wurde vertröstet , sie bringt ihn mir noch vorbei, sie weiß gerade nicht wo er ist. Sie wurde dann sauer auf mein Nachfragen. Ich hab dann den Mund gehalten, wollte ja die tolle "Freundschaft" nicht zerstören. wie dumm von mir. heute denke ich über alles anders, wie konnte ich mich so benutzen lassen. Wie konnte sie mich so benutzen, sie wusste doch das ich schon mal aufs übelste benutzt wurde, das ich nicht Vertrauen kann. Bis heute denke ich an den Brief, wo er ist, wer ihn gelesen hat. mein Innerstes steht da drin.
    Ach nun hab ich das alles aufgeschrieben, weil ich es mal loswerden wollte. Ich komme damit bis heute schlecht klar, wie blöd ich damals gewesen bin. Immer wieder kommt das bei mir hoch, seit Jahren. neue Therapie? nein danke, nochmal vertrauen , enttäuscht und benutzt werden. kann ich nicht.
    Jetzt bin ich wieder an einem Punkt. Unerfüllter Kinderwunsch. Unfruchtbar, Kinderwunschbehandlung, ohnmächtig macht es mich. Flashbacks. Ständige Untersuchungen auf dem "Stuhl" beim Gyn. Alles kommt wieder hoch. Konnte die letzten zwei Jahre so gut verdrängen, nun das. Wie stehe ich das alles nur durch? Die psychische Belastung, ständige Fragen aus der Verwandtschaft von Freunden und Bekannten, wann es denn so weit sei. Und ich sitze hier und bin fertig, mit niemandem reden können. Ein Auf und Ab. Und dazu die Flashbacks, die alten Erinnerungen, die damalige Therapie , das Gefühl von Ohnmacht, warum ich. Danke fürs Lesen, musste das mal loswerden, hab keine konkrete Frage bin nur fertig und traurig.


  • Re: Schicksal

    Hi Timefactors,
    am meisten Gedanken scheinst du dir um den Brief zu machen?

    Versuche das nicht zu schwarz zu sehen und nicht zu befürchten wer den alles gelesen hat.
    Niemand außer der Therapeutin käme da infrage und es ist auch sehr gut möglich dass der Brief tatsächlich einfach nur verschwunden ist, wegen mangelnder Ordnung beim Papierkram.
    Du solltest versuchen genau davon auszugehen, egal wie, es wird dir nicht schaden dass der Brief weg ist und die Therapeutin wirst du nicht mehr sehen.
    Ich denke er ist tatsächlich einfach verschlampt worden, von einer Therapeutin die ihrem eigenen Tun anscheinend wenig Interesse entgegenbringt und noch weniger ihren Klienten.

    Du hast da viel Pech gehabt und im Normalfall hat man das nicht, umso tragischer dass dich diese unfassbare Ausnahme davon abhält es noch einmal mit einer Therapie zu versuchen.

    Ich stehe der EMDR in vielem kritisch gegenüber, denke aber sie ist eine Möglichkeit gerade wenn jemand nicht über die Vorkommnisse reden kann.
    Im Grunde kann man sich dabei sogar das Vertrauensverhältnis sparen, als Klient, aber der Therapeut nicht da er eben wissen muss ob so eine Therapie sinnvoll ist, verkraftet wird und derjenige sich im Notfall auch meldet.

    Hast du denn jetzt gar keine Hilfe mehr, jemanden mit dem du reden kannst?

    Mir fiele da noch die Möglichkeit eines Psychiaters ein, der auch Psychotherapeut ist.
    So könntest du ihn erst einmal langsam als Arzt kennen lernen, bis ein Platz in einer Therapie frei ist dauert es eh sehr lange und bis dahin würdest du ihn schon ganz gut kennen.

    Hört sich aber so an als hättest du kein Interesse mehr an solchen Hilfen?
    Was auch verständlich ist, dass die Dame eine unrühmliche Ausnahme war hilft da natürlich nicht weiter.

    War sie denn eine psychologische Psychotherapeutin?
    Naja, auch da gibt es schwarze Schafe, besonders tragisch wenn jemand mit einer Geschichte wie der deinen an eine manipulative Person gerät.

    Ich wünsch dir viel Kraft und dass du das was war hinter dir lassen kannst.

    Kommentar


    • Re: Schicksal

      Danke Tired.Nein im Moment kann ich mit niemandem reden. Das schlimmste ist für mich die Sache mit dem Brief, diesbezgl. die Tatsache so enttäuscht worden zu sein. Dass alles eine Lüge war. Die ganze Therapie ist für mich eine einzige Lüge, nichts von dem was sie mir gesagt hat ist wahr. Dieses ständige Geheuchel, von wegen Sie sind es mir wert. und Sie sind wichtig bla bla um Vertrauen zu bekommen und dann das . Für mich im Nachhinein irgendwie alles so vorgespielt. Am Ende noch die Gefälligkeiten die ich für sie erledigen durfte. Ja klar Therapeuten machen ihren Job und müssen sich auf verschiedene Menschen einlassen, Vertrauensbasis schaffen und so, verstehe ich alles. Aber dann sowas, nun sehe ich den Berufsstand der Therapeuten leider aus einem anderen Blickwinkel, egal ob mit oder ohne Doktortitel. Obwohl es sicher ganz viele gute Therapeuten gibt. Wie soll ich das sagen, für mich spielen Therapeuten nur was vor, um Vertrauen zu schaffen. Ich weiß das ist nicht immer so, kommt gleich als Antwort, war hoffentlich eine Ausnahme die Dame, aber für mich ist es extrem schwer neu Vertrauen fassen zu können in so einer Situation. Ich möchte niemanden angreifen, auch keinen Therapeuten, sorry bitte das nicht falsch auffassen. Nun darf ich mich auf Ärzte einlassen, auf Vertrauenspersonen. Was wird jetzt alles schiefgehen? Werde ich wieder benutzt, ausgenutzt, enttäuscht, fallengelassen, vergessen, nichts wert, oder wird mir geholfen? Und wie soll ich am Ende mit meinem Schicksal umgehen. In der Kindheit mißbraucht, Hilfe gesucht wieder benutzt worden, jetzt die Kinderwunschthematik. Wahrscheinlich eine Leben ohne Kinder. Der nächste Schlag ins Gesicht. Mein Leben ein Chaos, nichts erreicht im Leben. Nur Enttäuschungen, abgelehnt werden, anders sein, nicht dazugehören. Das bin ich. was bin ich eigentlich wert, frage ich mich. Wie dumm sich erst mißbrauchen zu lassen, dann von Therapeuten benutzen zu lassen und jetzt nicht mal in der Lage Kinder zu bekommen. Ich weiß das klingt alles hart, ich kann das schon reflektieren und weiß dass die Dinge mit mir gemacht wurden und nicht ich sie gemacht habe. Aber in manchen Momenten ist das alles ganz furchtbar für mich. Insbesondere weil ich niemanden wirklich zum Reden habe. Mit meinem Partner kann ich nicht reden momentan, er ist selbst fertig. Ich hab große Angst vor dem was noch kommt. Aber nochmal zu einem Therapeuten, nochmal in der Kindheit wühlen lassen. Nein das möchte ich nicht. bzw das kann ich nicht. Traue mich nicht mal meine Gynäkologin einzuweihen, die ganzen "Stuhl" Untersuchungen sind schon heftig für mich. weiß nicht ob es mir zusteht sie damit zu belasten, sie tut ja schon genug für mich. ich will da das Verhältnis zu ihr auch nicht kaputt machen. wenn sie - wie so viele andere Menschen - mit diesen "Tabuthemen" nicht umgehen kann.? Meine ehemalige Gyn hat , als ich ihr das sagen wollte, dass ich auf Grund des Mißbrauchs Probleme mit bestimmten Untersuchungen habe, es mit einer Handbewegung abgetan. Nach dem Motto, bitte lassen Sie mich damit in Ruhe. Das war mir sehr peinlich, wie konnte ich mir erlauben das Thema anzusprechen. So kam es dann dass ich bestimmte Untersuchungen abgelehnt habe und einfach nicht mehr hingegangen bin am Ende. Und bereut habe über meinen Schatten gesprungen zu sein und es sagen wollte, Hilfe wollte.

      Kommentar


      • Re: Schicksal

        Es ist alles eine Frage der Perspektive.
        Viele Ärzte taugen nicht dazu ihnen so etwas anzuvertrauen, die sind überfordert, die brauchen greifbare Probleme und können mit den seelischen nicht umgehen.
        Traurig, aber so ist sehr oft.

        Wichtig wäre aber dass du aus deiner Schicksalswelt heraus kommst.
        Es hört sich an als könntest du dir selber am wenigsten verzeihen was da los war, vielleicht wäre das ein Punkt mit dem du etwas anfangen kannst, den du selber ändern kannst.
        Mit dir selber nicht so hart ins Gericht gehen, denn alle deine Reaktionen und was du versucht hast sind vollkommen normal, nichts was mit blöde sein oder Schicksal zu tun hat, sondern eine vollkommen natürliche Folge deiner Geschichte.
        Verzeih der Therapeutin, denn sie war es die blöde war und auch der Gynäkologin, die überfordert war.
        Und laste nicht alles was schief läuft deinen Reaktionen an, eben weil die völlig normal waren.
        Missbrauchsopfer tragen meist sehr viel Schuld mit sich herum, da hilft es auch nicht zu sagen dass sie keine haben, die Scham (der Schuld) ist da und deshalb ist es auch so schwer drüber zu reden.
        Mal ganz zu schweigen vom zerstörten Selbstwert und dem vernichteten Urvertrauen was wohl eine der übelsten Folgen ist, weil es daran hindert bestimmte Wege zu gehen und jeder folgende Vertrauensbruch auf die alle bezogen wird und nicht nur auf den der ihn begangen hat.
        Besonders wenn man dies schon als Kind erfahren hat, eben als man noch durch das Urvertrauen geschützt wurde, bis dies vernichtet war durch Menschen die es in den Händen hielten.
        Es ist sicher nicht unmöglich dass du deine Situation auch ohne fachliche Hilfe verbessern kannst, wenn du eine Seite an dir förderst die sachlich damit umgehen und genauso argumentieren kann.
        Eine Art Rollenspiel, in dem du dich selber befreist.

        Kommentar



        • Re: Schicksal

          Ist nicht alles eine Art Rollenspiel tired?

          Ich spiele die Rolle derer, die zuhöchst pikiert ist darüber, dass sie nicht zehn Dienstboten hat und einen Mercedes... alles ist shit, weil das nicht da ist.
          Wegen dem lache ich nie wieder, wegen dem schmuse ich nicht, wegen dem sehe ich die Narzissen nicht, auch nicht den Vollmond, der gerade aufgegangen ist über den Bergen, ich seh gar nichts mehr. Alles Mist, einfach shit, so ein Leben. Echt.

          Kommentar


          • Re: Schicksal

            Hallo timefaktors...nicht weil man deinen Brief verloren hat, nicht, weil du Schlechtes erlebt hast, geht es dir schlecht, sondern, weil du gern darüber sauer bist, darum geht es dir schlecht.

            Mir wär schade um die Zeit, darüber zu fieseln, was da alles nicht optimal gemacht wird und wurde. Selbst die allerbesten Freunde sind auch nur Menschen wie ich und du. Eine unperfekte Natur haben wir alle. Da können wir nichts dafür. Also nutzt es auch nicht, bös zu sein ein Leben lang darüber.

            Kommentar


            • Re: Schicksal

              Ist nicht alles eine Art Rollenspiel tired?
              Ja, alles, da hast du recht

              Kommentar


              Lädt...
              X