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Gibt es ein Leben ohne Pyschpharmaka?

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  • Gibt es ein Leben ohne Pyschpharmaka?

    Hallo liebe Community gemeinde

    Ich leide seit 2003 an einer Pyschose.
    In dieser Zeit habe ich alles mögliche ausprobiert, von A bis Z sozusagen.
    Bin letzendlich bei Amisulprid gelandet und geblieben.
    Nehme zusätzlich Abilify gegen die Depressionen die erst durch langjährige Einnahme von Amisulprid enstanden ist. Natürlich habe ich in all den Jahren massiv zugelegt. Von 60 auf heute 125 kg!

    Nach 15 Jahren Medikamenten habe ich endlich die Nase voll davon.
    Will wieder Leben und das Leben genießen ohne Ängste und Quatsch gedanken.

    Nun so wie es Einhörner gibt, so höre ich hin und wieder von Menschen die es über Jahre hinweg geschafft haben ohne Medikamente klar zu kommen (trotz Psychotischer Vorgeschichte).

    Was passiert mit mir wenn ich die Medis langsam absetze?

    Habe es oft versucht und jedesmal wurde ich überempfindlich gegen Lärm, Menschen und Bewegungen.
    Ich kann dies nicht steuern und mache es auch nicht aus Absicht.
    Kurz gesagt ich habe meine Sinne und Gedanken nicht im Griff.

    Es soll Therapien geben in denen man sich ausplaudern kann und an den Problemen arbeiten, andere Denkweisen und Tricks erlernen.
    Nun der schlauste bin ich vielleicht nicht, kann mich mit so etwas auch nicht selbst austricksen.

    Also meine Frage wäre, wie geht ihr mit eurer Pyschose um und was bringt euch wirklich weiter und was nicht?

    Habt ihr versucht die Medis abzusetzen und wenn ja , wie ist es verlaufen?

    Ich würde mich freuen über eure Erfahrungen und Meinungen

    LG Andi


  • Re: Gibt es ein Leben ohne Pyschpharmaka?

    Es soll Therapien geben in denen man sich ausplaudern kann und an den Problemen arbeiten, andere Denkweisen und Tricks erlernen.
    Nun der schlauste bin ich vielleicht nicht, kann mich mit so etwas auch nicht selbst austricksen.
    Hi,
    ja, es gibt Therapien die dich unterstützen können.
    Mit austricksen hat das aber nichts zu tun, sondern eher mit einem Umdenken, mit Achtsamkeit und lernen wie du damit besser klar kommst.

    An deiner Stelle würde ich aber vor einem Absetzen mit deinem Arzt reden, je nach Form der Psychose kann es ja auch weitreichendere Folgen haben wenn wieder eine auftritt und die Behandlung erschweren.

    Ich habe zwar keine Psychose, denke aber es ist sicherer wenn du in Absprache mit dem Arzt das Medikament langsam reduzierst und dann auch für längere Zeit auf dieser Dosis bleibst, um zu schauen ob du klar kommst, doch wieder erhöhen musst, oder noch etwas weiter runter gehen kannst.
    Eine Reduzierung wäre ja auch schon was und vielleicht auch zufriedenstellend für dich.
    Die Geduld solltest du aufbringen, so werden Absetzerscheinungen minimiert und einem eventuellen Rückfall kann besser entgegengewirkt werden.
    Durch eine Therapie könntest du dann lernen die Vorboten zu erkennen und dementsprechend frühzeitig gegenzusteuern, psychiatrische Termine sollten dann auf jeden Fall regelmäßig stattfinden um eine erneute Psychose zeitig zu erkennen.

    Ob das eine Gute Idee ist dich auszuschleichen kann dir auch wieder nur dein Arzt sagen, wenn du häufiger eine Psychose hattest und der Verlauf eher schwierig war, dann könnte es eine sehr schlechte Idee sein, aber das müssen jene beurteilen die deine Geschichte kennen und das nötige Fachwissen haben.

    Kommentar


    • Re: Gibt es ein Leben ohne Pyschpharmaka?

      Diese ganze Medikamente helfen vielleicht kurzfristig, aber langfristig werden sie dir nicht wirklich etwas bringen, außer ein noch größeres Abhängigkeitsgefühl.

      Der größte Fehler bei vielen Menschen die unter Depressionen oder Ängsten leiden ist, dass sie ihr leben nicht selbst in die Hand nehmen. Es bringt nichts sich von Medikamenten steuern zu lassen.

      Man sollte unbedingt selber aktiv werden und sich seinen Ängsten nach und nach stellen.

      Auch bei Depressionen sollte man sich unbedingt Ziele setzen, die man im unbedingt erreichen will (Sport, mehr Zeit für die Familie usw.).

      Aktiv zu werden und Schritt für Schritt sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, egal in welcher Situation man sich gerade befindet ist das besten Medikament, um so schnell wie möglich wieder Glücklich zu werden.

      Hoffe ich konnte dir Helfen
      Liebe Grüße

      Kommentar


      • Re: Gibt es ein Leben ohne Pyschpharmaka?

        Da wäre ich vorsichtig, einfach zu denken die Medis helfen nicht auf Dauer und weg damit, versuchen ohne raus zu kommen, weil es nur am Willen liegt.

        Bei Depressionen und Ängsten stimmt das, bis zu einem gewissen Grad, ab einem gewissen Grad kann es gefährlich sein und stimmt auch nicht mehr.
        Aber eine Psychose ist keine Depression, es ist eine Erkrankung die wirklich nur vorübergehend auftreten kann und dann geht es nach Abklingen auch ohne Medi und mit Selbsthilfe, wenn diese aber wiederkehrend ist dann würde ich doch davon abraten es ohne Medikamente zu versuchen.
        Und natürlich ist es gerade bei Psychosen so, dass Medikamente erst ein Leben möglich machen können das selbstständig und ohne die großen Ängste der Episoden geführt werden kann, in vielen Fällen ist ein Absetzen schlichtweg der Gau.

        Medikamente steuern dich nicht, sie machen dich nicht abhängig, sondern sie regulieren etwas dass es dann möglich macht wieder ins Leben zu finden, was zwar abhängig von den Medis ist aber als Regulation und nicht als Fremdsteuern.
        Je nach Krankheitsbild und Form deiner Psychose kann es wirklich fatal sein ein Medikament einfach auszuschleichen, gerade dann wirst du fremdgesteuert von der Krankheit.

        Sieh das Mittel als Segen und nicht als Fluch.
        Wenn du Probleme mit der Wahrnehmung hast sobald du die Medis absetzt und ansonsten alles gut ist solange du sie nimmst, solltest du auf keinen Fall in Eigenregie damit aufhören.

        Überlege wie es dir ohne Medi ging und geht, ob es mit besser ist und du leichter damit leben kannst, denn das Risiko des Absetzens sollte wohl überlegt sein.

        Mit einer depressiven Episode, die sowieso irgendwann vorbei ist hat das jedenfalls nichts zu tun und du solltest andere Maßstäbe setzen, denn wenn die Phasen wiederkehrend sind bleibt oftmals nichts weiter übrig als die Medis zu nehmen um ein möglichst gutes und selbstbestimmtes Leben führen zu können.
        Dann sind diese Medikamente ein wahrer Segen und sollten nicht schlecht gemacht werden.

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        • Re: Gibt es ein Leben ohne Pyschpharmaka?

          "Also meine Frage wäre, wie geht ihr mit eurer Pyschose um und was bringt euch wirklich weiter und was nicht?"

          Nach Ihrem Bericht über die lange Dauer der Medikamenteneinnahme sollten Sie das Reduzieren nur unter psychiatrischer Anleitung durchführen. Das ist schwierig, aber in vielen Fällen machbar.

          Dazu wäre es sinnvoll, eine begleitende Psychotherapie zu beginnen.
          In der modernen Psychiatrie ist das inzwischen ohnehin üblich.

          Kommentar


          • Re: Gibt es ein Leben ohne Pyschpharmaka?

            Ich danke euch allen für die Tipps und auch ihnen Dr. Riecke.

            Ich will bald eine Psychotherapie beginnen und dann mal schauen ob ich diese eingebrannten Gedanken Schritt für Schritt los werden kann.

            Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, ich hoffe das es klappt und gebe mein bestes.

            LG Andi

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