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Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

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  • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

    I
    Ist es richtig, wenn man den Teufel an die Wand malt und den radikalsten Schritt wählt, so wie Angelina Jolie in der Hoffnung dadurch die Kontrolle zu haben oder ist es körperlich und vor allem seelisch gesünder die Dinge ihren Lauf nehmen zu lassen und sie zu beobachten, aber nicht exzessiv?
    Naja, wenn ich weiß dass ich ohne diese radikale Maßnahme meines Lebens nicht mehr froh werde und es in Angst verbringe, dann ist es wohl durchaus vertretbar.
    Jemand der keine Angst hat, vor dem was kommt und es so nehmen kann wie es ihn trifft, der wird sich wohl anders entscheiden.
    Ich denke, da gibt es kein richtig und kein falsch, nur für einen selber.

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    • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

      Gerade wenn man selbst einmal mit erlebt hat, wie eine nahestehende Person sich im Endstadium befand, verändert dies selbstverständlich die Sicht der Dinge.

      Aber hierfür gibt es eben die Einteilungen und Prognosen und das ist der Vorteil, an nichts anderem halten sich auch die meisten Mediziner.

      Ausweiden ist eben nicht immer das richtige Mittel.

      Wenn ich an Berichte denke, in denen Frauen die Brust amputiert wurde, obwohl dies nicht notwendig war, wie man später, nachdem es schon geschehen ist, feststellte.

      Aus diesem Grunde befürworte ich eben die Abwägung, die rationale Abwägung.

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      • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

        Eine Krankheit hat doch auch immer etwas Gutes - sei es psychisch oder physisch: Man gewinnt die Wertschätzung für seinen Körper und seinen Geist wieder.

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        • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

          Eine Krankheit hat doch auch immer etwas Gutes - sei es psychisch oder physisch: Man gewinnt die Wertschätzung für seinen Körper und seinen Geist wieder.
          Oder man sieht dass Körper und Geist nie mehr so sein werden wie es mal war und kann darüber den Ist-Zustand nicht schätzen.#

          Bei den Brustamputationen ist vielen wohl auch das Sicherheitsdenken zugrunde gelegt worden, gerade früher wo die Medizin die Erhaltung nicht als Priorität sah.
          Heute weiß man um die psychischen Folgen, erkennt sie an, geht damit anders um.
          Ich denke da sollte auch der Patient das letzte Wort haben, nach Kenntnis aller Fakten, auch wenn er eine Entscheidung triff die auf Unverständnis stößt.
          Als ein pures Ausweiden würde ich es nicht betrachten, sofern es notwendig oder vom Patienten gewollt ist.
          Ich habe da größtes Verständnis, wenn jemand sagt lieber ganz weg, als mit einem höheren Restrisiko leben.

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          • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

            Ist nicht das ganze Leben ein Risiko und das von Beginn an?

            Es beginnt doch schon bei der Zeugung und welches Erbgut und Gene aufeinander treffen, genau dies bestimmt doch schon fast zwangsläufig das Schicksal des Menschen.
            Dann das Leben als Embryo, tagtäglich neuen Gefahren ausgesetzt, seien es äußeren wie ein Sturz oder inneren wie Streitereien oder ähnliche Belastungen.
            Dann die Geburt selbst: Befindet man sich in der richtigen Position? Wird die Nabelschnur, die dich genährt zu deinem Feind und beendet hier deinen Weg?
            Wirst du die wichtige Liebe erfahren, die einen Baby von seinen Eltern braucht erfahren?
            Wird Acht auf dich gegeben, sowohl im Sinne von Zuneigung, medizinischen Untersuchungen als auch Vorbeugung von Unfällen...

            das ganze Spiel lässt sich bis zum jetzigen Lebensjahr fortführen.

            Das Risiko und die Angst sind es doch, was uns darin hindert unser Leben und die Momente wahrzunehmen und auszukosten und wann bemerken wir dies?
            Erst wenn die Irreversibilität schon eingetreten ist.

            Diese Ansicht rührt natürlich aus der buddhistischen Lehre und ist nur meine persönliche Meinung und betrifft überwiegend körperliche Gebrechen.

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            • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum


              Bei den Brustamputationen ist vielen wohl auch das Sicherheitsdenken zugrunde gelegt worden, gerade früher wo die Medizin die Erhaltung nicht als Priorität sah.
              Heute weiß man um die psychischen Folgen, erkennt sie an, geht damit anders um.
              Psychische Folgen hat es wohl auch deshalb, weil dem Menschen suggeriert wird, das er sich durch seine Äußerlichkeiten auszeichnet und dadurch einen Wert hat, wobei doch viel mehr der innere Wert zählt.

              Oder eben anders herum.

              Die Fragestellung ist einzig aus einer Trauma-Sicht heraus formuliert:

              Kann man etwas vermissen, dass Unheil angezogen hat oder betrachtet man es nicht viel mehr als Erleichterung, wenn jene Körperteile nicht mehr im klassischen Sinne existieren und somit nicht mehr denselben Wert besitzen und man dadurch die Sicherheit hat niemals mehr etwas wie Begierde in jemanden zu wecken.

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              • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

                Das Risiko und die Angst sind es doch, was uns darin hindert unser Leben und die Momente wahrzunehmen und auszukosten und wann bemerken wir dies?
                Erst wenn die Irreversibilität schon eingetreten ist.
                Aber wie will man etwas auskosten, wenn man das Gegenteil noch nicht kennt?
                Wenn du ein Mensch bist der immer zufrieden war, wie willst das genießen wenn du nie Unzufriedenheit kennen gelernt hast?
                Wie willst du genießen dass du gesund bist, wenn du niemals krank warst, dass du laufen kannst, wenn es nie anders war?

                Die Lehre des Buddhismus ist ja auch ein ewiges lernen, ohne die dunkle Seite der Medaille wird niemand erleuchtet.
                Man kann anfangs nichts schätzen, kann dies erst lernen wenn etwas in Gefahr ist oder etwas verloren geht.
                Ohne solche Erfahrungen ist weder wirkliche Zufriedenheit und Achtung vor dem was man hat möglich, noch mit sich selber.
                Aber, wir sind auch in der Lage uns manch unangenehme Erfahrung zu ersparen und ohne sie etwas schätzen zu können, dann aber nur über die Erfahrungen und Geschichten anderer.

                Man kann doch eigentlich nichts auskosten, an dem es nicht irgendwann mal gemangelt hat, sei es bei einem selber oder jemandem der sehr plastisch davon erzählen kann.

                Ich habe mal irgendwo gehört, dass die Zufriedenheit im Alter steigt, statistisch gesehen.
                Rational betrachtet müsste es doch umgekehrt sein, den Unterschied machen wohl die Erfahrungen, denke ich.

                Es beginnt doch schon bei der Zeugung und welches Erbgut und Gene aufeinander treffen, genau dies bestimmt doch schon fast zwangsläufig das Schicksal des Menschen.
                Ob nun genetisch, oder sonst wie, beeinflusst oder nicht, ist für den Einzelnen ohnehin nicht so präsent, außer es handelt sind um schwere Erbkrankheiten o.ä.
                Zum Glück, denn wäre die Genetik sehr präsent, dann würde auch das jeweilige Leben ganz anders verlaufen, da man davon ausgeht das manches schon festgeschrieben ist und auch zwangsläufig eintritt.
                Das Leben wäre dann tatsächlich vorhergesagt, in vielen Bereichen, wie das Wetter und wir wissen ja wie es mit der Wettervorhersage so ist, eben nicht in Stein gemeißelt trotz all dem Wissen darüber.

                Der Buddhismus lebt ja auch davon das man sich Verändert, man also durchaus eine gewisse Macht über sein Schicksal und damit auch seine Anlagen hat.


                und man dadurch die Sicherheit hat niemals mehr etwas wie Begierde in jemanden zu wecken.
                Warum nicht?
                Viele Brust amputierte wecken noch Begierde bei ihren Männern und es gibt ja auch die Möglichkeit Chirurgisch etwas zu machen, in den meisten Fällen.

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                • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum


                  Warum nicht?
                  Viele Brustamputierte wecken noch Begierde bei ihren Männern und es gibt ja auch die Möglichkeit chirurgisch etwas zu machen, in den meisten Fällen.
                  Würde etwas Künstliches tatsächlich etwas wiederherstellen, das niemals mehr sein wird?

                  Würde ein Mann oder eine Frau tatsächlich eine Frau begehren können obwohl weibliche Attribute, wesentliche weibliche Attribute fehlen?
                  Würde die betroffene Frau sich jemals selbst wieder als begehrenswert betrachten?

                  Ist eine Amputation für eine traumageprägte Frau Segen oder Fluch?

                  Fluch, weil der Körper endgültig versagt hat und einen entstellt hat?
                  Oder Segen, eben weil der Körper entstellt ist und nie wieder anziehend wirkt?



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                  • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum


                    Fluch, weil der Körper endgültig versagt hat und einen entstellt hat?
                    Oder Segen, eben weil der Körper entstellt ist und nie wieder anziehend wirkt?
                    So mag es von Fall zu Fall sein, aber es ist sicher nicht pauschal so.
                    Es gibt etliche Frauen die damit ihren Frieden gemacht haben, begehrt werden und sich schön finden.
                    Natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber das ist bei jeder Art von Amputation ein längerer Prozess.

                    Und natürlich können Implantate ein gutes Körpergefühl wiedergeben, nicht wenige lassen sich ja auch ohne Not implantieren und bei mancher stehen die Männer Schlange.
                    Man kann nicht sagen dass es generell so oder so ist, es kommt auf die Frau und die Einstellung zu ihrem Körper an und sicher auch auf den Lebenspartner, sofern einer da ist.

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                    • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

                      Hallo Fortune,

                      Sie haben sich zwar etwas entfernt vom eigentlichen Thema, aber mir ist beim nochmaligen Durchlesen noch eine Variante eingefallen, die vielleicht interessant für Sie sein kann.

                      Es gibt bei Intubationsnarkosen gelegentlich ein Erhalten selektiver Wahrnehmung trotz eindeutiger Bewusstlosigkeit in der anaesthologisch gewünschten Tiefe, die die Schmerzempfindung ausschaltet. So bleiben Teile des Geschehens in Erinnerung und können im Traum plastisch wiederkehren.

                      Mir hat mal ein Patient berichtet, dass er bei einer OP mit Vollnarkose sogar ein paar Gesprächsinhalte der beiden Operateure wiedergeben konnte. Schmerz oder andere Sensationen hatte er jedoch nicht empfunden.

                      Bei Ihnen wäre allerdings ein anderes Hirnareal aktiv geblieben (als im o.g. Fall).

                      Vielleicht hilft Ihnen dieser Gedanke, Ihr Traumerlebnis besser zu verstehen.

                      Beste Grüße

                      Dr. Riecke

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                      • Re: Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

                        Die Operation und meine Zustimmung erfolgte nur, weil es medizinisch keine andere Möglichkeit gab, ansonsten hätte ich einen anderen Weg gewählt.

                        Bereits vor dem Vorgespräch war mir klar, dass die mentalen Folgen sich erst in den kommenden Wochen zeigen werden.

                        Völlig paradox: Man willigt vom rationalen Standpunkt in eine OP, die drohende schwerwiegende Komplikationen abwendet, ein, obwohl man innerlich - irrational betrachtet - eigentlich gerne das Risiko erfahren würde.

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