Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann, welche Therapieoptionen und in welcher Präferenz sehen Sie im Fall meines Mannes: 67 Jahre, langsam steigende PSA Werte seit ein paar Jahren bei Prostatavolumen 55 -60 ml (gleichbleibend), positive Fam.Anamnese, jetzt PSA 9 und erstmals Ratio unter 20%, 13 Stanzen. 1xpositiv Apex rechts 10 % bei 8mm Stanze, 1x positiv Mitte links 50 %, 6 mm Stanze, Gleason 3+3=6 , Tastbefund und Sono unauffällig. Stadium 2c (oder 1c bei unauffälligem Tastbefund?) Sollte man Volumen vorher durch ablative Hormontherapie reduzieren?Ist dann eher und früher mit bleibenden Nebenwirkungen (wie Impotenz) zu rechnen? Für eine Antwort wäre ich Ihnen im Rahmen der Entscheidungsfindung sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen , Miriam
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RE: Therapieoptionen?
Hallo Miriam (Claudine?)
bei Ihrem Mann liegt ein Prostatatumor der low risk Gruppe vor, d.h. mit einem niedrigen Risiko der ausbreitung des Tumors ausserhalb der Prostata (cT1c, PSA kleiner 10, Gleason kleiner 7)
Für diese Tumoren kommen verschiedenen Therapien in Betracht. Zunächst die Radikaloperation, d.h. die Entfernung der Prostata mit den Samenblasen. Dann die externe Bestrahlung und als dritte Option die Implantation von Seeds. Die Radikaloperation ist die Standardtherapie in Deutschland, in anderen Ländern wie z.B. den USA hat die Seedimplantation gleich gezogen. Die Heilungschancen sind bei allen drei Therapieformen im Fall Ihres Mannes gleich. Sie unterscheiden sich jedoch im Risiko für Nebenwirkungen. Hier ist gerade im Bereich der Inkontinenz die Radikaloperation deutlich schlechter als die Seedimplanatation. auch bei der Impotenz scheint die seedimplantation besser zu sein als die Radikaloperation. Häufigste Nebenwirkung bei den seeds ist eine Drangproblematik bei Wasserlassen was auch mit Brennen beim Wasserlassen einhergeht.
Die Entscheidung, welche Therapie durchgeführt werden soll, muss gemeinsam zwischen Ihnen und Ihrem Urologen ggf. mit einer zweiten Meinung eines Urologen/Strahlentherapeuten, getroffen werden.
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