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Therapie-Empfehlung

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  • Therapie-Empfehlung

    Sehr geehrte Herren,
    ich bin 61 Jahre und habe folgenden pathohistologischen Befund erhalten:
    Prostata ICD-10: C61
    Lokalisation: C61.9
    Klassifikation: M8140/3 G2
    Stadieneinteilung: G1 - Score 3+3=6
    1. (rechts) Vier Prostatastanzen, in einer Stanze mit sehr spärlichen Infiltraten von atypischen Drüsen. Außerdem Zeichen der Hyperplasie.
    2. (links) Hier drei Prostatastanzen, in einer Stanze ebenfalls mit sehr spärlichen Infiltraten eines mäßig differenzierten Adenocarcinoms (Gleasonscore 3+3=6). Außerdem eine kleinherdige chronische Prostatitis und Zeichen der nodulären Hyperplasie.

    Makroskopischer Befund:
    1. re. PZ: 4/0,4-1,3cm
    2. li. PZ: 3/1,2-1,5cm

    Der momentane PSA-Wert liegt bei 7,2.

    Welche Therapie würden Sie empfehlen?

    Mit freundlichen Grüßen



  • RE: Therapie-Empfehlung


    Wir benötigen von Ihnen noch weitere Angaben, um Sie beraten zu können:
    war der Tumor tasttsbar. Wenn ja, auf beiden Seiten?
    wie groß ist Ihre Prostata
    haben Sie Beschwerden beim Wasserlassen, wenn ja welcher Art
    Haben Sie Begleiterkrankungen
    Wurden Sie schon einmal an der Prostata operiert

    Die bisher von Ihnen angegebenen Parameter sprechen für einen sog. low risk Tumor, d.h. ein Tumor mit einem geringen Risiko des Wachstums ausserhalb der Prostata. Diese Tumore sind gut mit den 3 Standarttherapien zu behandeln. Radikaloperation, Bestrahlung von aussen oder Seedimplantation.
    Wenn Sie mir die o.g. Fragen beantworten, kann ich Ihnen noch spezifischer Auskunft geben und auch gem der Partin Taflen und der Kattan Nomogramme Auskunft über den wahrscheinlichen weiteren Verlauf geben.

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    • RE: Therapie-Empfehlung


      Hallo Herr Dr. Kahmann,
      vielen Dank für die schnelle Antwort. Zu den weiteren Fragen:

      Tumor war nicht tastbar, Größe der Prostata 40ml.
      Beim Wasserlassen bestehen keine größeren Probleme, auch wenn es nicht mehr so schnell wie vor einigen Jahren läuft. Nachts maximal 1-mal auf die Toilette.
      Weitere Beleiterkrankungen: Leichtes kombiniertes Aortenvitium ohne Anhalt für Endocartitis von transthoracal. Unauffällige Pumpfunktion. Kein Anhalt für Pneumonie. Bisher keine Operation an der Prostata.


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      • RE: Therapie-Empfehlung


        Die Ausgangsposition bei Ihnen ist wie schon gesagt ein sog. low risk tumor, d.h. niedriges Risiko für extraprostatisches wachstum. Das Risiko für eine Ausbreitung in die Lymphknoten liegt bei ca, 1%, d.h. man muss bei einer Bestrahlung oder einer perinealen Radikaloperation vorher keine Lymphknotenentfernung durchführen.
        Prinzipiell sind die Heilungsaussichten bei allen 3 Standardvrfahren praktisch gleich, sie unterscheiden lediglich bei den Nebenwirkungen, wo gerade bezüglich der Inkontinenz die Vorteile klar bei der Seedimplantation liegen. Die Entscheidung, welche der 3 Optionen Sie wählen, liegt letztendlich bei Ihnen. Die weiteren Optionen sind nicht wirklich für Sie geeignet: watchful waiting (Sie sind zu jung), Hormontherapie (zu jung, keine Heilung), Kryotherapie (Datenlage schlecht, 100% impotent, Nebenwirkungen höher), Hifu (geringe Patientenzahlen, schlechte Überlebenszahlen).

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        • RE: Therapie-Empfehlung


          Hallo, Herr Dr. Kahmann,
          vielen Dank für die schnelle Antwort.
          Bei der von Ihnen favorisierten Seeds-Therapie macht mir folgende Aussage des Krebsinformationsdienstes einige Bedenken:

          "Etwa 20% der Tumore sprechen gar nicht oder nicht langfristig auf die Bestrahlung an ... Dann ist eine Hormontherapie angezeigt."

          Wie paßt diese Aussage zu den Erfolgsaussichten bei der Seeds-Therapie?
          Kann durch eine Untersuchung der Biospie-Proben oder anderweitig vorher eine Klärung erfolgen?

          Mit freundlichen Grüßen

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          • RE: Therapie-Empfehlung


            Die Aussage des Krebsinfodienstesist so nicht belegt. Es ist je nach Tumorausprägung bei hochagrressiven Tumoren die Problematik, dass diese nicht oder nur schlecht auf Seeds ansprechen, bei niedrig malignen Tumoren ist die Rate des Ansprechens auf die interene Bestrahlung jedoch viel höher. Man kann anhand der Kattan Nomogramme eine Aussage mache, wie der Tumor auf die verschiedenen Therapien anspricht und das ist bei den klassischen low risk Tumoren identisch mit der Radikaloperation. In Ihrem Fall ist die Aussage des Infodienstes nicht zutreffend.

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