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Therapieentscheidung

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  • Therapieentscheidung

    Guten Tag,

    meine Daten lauten wie folgt:
    Juli 05 PSA 4,03
    Aug. 05 Biopsie /6-fach -negativ-
    Dez. 05 PSA 5,3
    Jan. 06 Sättigungsbiopsie /24-fach/Prostatavolumen 25,6 ml
    PK T1c NX MX, Gleason 2 + 3 = 5 (Histologie: Es handelt sich um spärliche
    Anteile eines relativ gut differenzierten mikroazinären Adenokarzinom in
    der Prostata in Form mehrerer mikroskopischer Tumorherde in der Lokalisation 3. (Mitte rechts aussen) und der Lokalisation 19. ( basal links aussen II).
    Im vorliegenen Material keine perineurale Invasion.
    Ein Zweitbefund ergab keine \"Verschlechterung\" des Ergebnisses.
    Der Pathologe weißt darauf hin, dass auch bei geringem Tumorgehalt in den beiden
    kontralateralen Stanzbiopsien nicht ganz sicher auf die gesamte Tumormasse zurück
    zuschließen ist und empfiehlt eine radikale Prostatadektomie.

    Ich hatte mich eigentlich innerlichbereits für eine Seeds-Implantation entschieden, bin nun allerdings total verunsichert und habe Angst die falsche Entscheidung zu treffen.
    Ist bei beiderseitigem Befall der Prostata eine Seeds-Implantation noch angezeigt?
    Vielen Dank für Ihre Antwort.


  • RE: Therapieentscheidung


    Hallo George,
    ich bin immer skeptisch wenn ein Pathologe die Therapieentscheidung beeinflusst. Das ist eine Unsitte, die anscheinend immer weiter um sich greift. wir haben hier in Berlin auch so einen Pathologen, der dies macht. Die Angaben, die der Pathologe hat sind meistens sehr spärlich und er kennt das klinische Bild nicht. Auffällig ist bei Ihnen, dass der Tumor auf beiden Seiten gefunden wurde. Die bedeutet nicht zwingend, dass der Tumor sehr groß ist, sonst hätte man ja auch in den anderen insgesamt 28 Bx etwas finden müssen. Es deutet darauf hin dass der Tumor wie häufig an verschiedenen Stellen gleichzeitig auftritt. Die deutschen Leitlinien sehen vor, dass die Seedimplantation bei nur einer von mindestens 6 Biopsien durhcgeführt werden darf. Diese Einschränkung entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Basis und ist auch in den internationalen Leitlinien nicht vorgsehen. Der Tastbefund war unauffällig (cT1c). Leider schreiben Sie nicht, wie alt Sie sind. Dennoch ist in Anbetracht der geringen Tumorlast und der onkologischen Parametern von einer sog. low risk (niedrigrisiko) Erkrankung aus zu gehen. Dies bedeutet, dass ein geringes Risiko für ein extrakapsuläres Wachstum vorliegt. Bei dieser Befundkonstellation kann sowohl eine Radikaloperation als auch eine Bestrahlung von aussen und auch eine Seedimplantation mit gleichen Erfolgsaussichten durchgefgührt werden.

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    • RE: Therapieentscheidung


      Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

      vielen Dank für die schnelle Antwort.
      Meine Altersangabe habe ich vergessen. Sie lautet 55 Jahre.
      Ändert dies etwas an Ihrer Aussage?.

      Viele Grüße
      George

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      • RE: Therapieentscheidung


        Ihr junges Akter ändert im Prinzip zunächst nichts an der Aussage zur Therapieoption. Lediglich die Tatsache, dass die Studienlage zu den Seeds lediglich 15 Jahre Nacheobachtungszeit in einzelnen Gruppen und 10 Jahren in einer Vielzahl von Untersuchungen beträgt, mag dies ein wenig einschränken. ansonsten steht der seedimplantation eigentlich auch mit 55 nichts im wege.

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        • RE: Therapieentscheidung


          Guten Tag Herr Dr. Kahmann,

          wieviel "Zeit" bleibt mir nach Ihrer Einschätzung bis zum Beginn der
          Brachytherapie?
          Mein Urologe meint die Therapie sollte innerhalb der nächsten 3 Monate
          beginnen. Ist das nicht zu lange?
          Ich möchte die evtl. "Vorteile" der Früherkennung nicht aufs Spiel setzen.

          Gruß George B

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