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Chemo

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  • Chemo

    Guten Abend ins Forum,

    ich habe am 25.12.04 die Krankengeschichte meines Vaters ins Forum gestellt und auf meine Frage bzgl. Therapiemöglichkeiten bisher keine Rückmeldung erhalten. Also hier nochmals meine Fragen:

    1. Der Prostatakrebs bei meinem Vater ist weit fortgeschritten, sodass als Therapie eine Chemo das Vernünftigste ist (Dies ist die Meinung des behandelnden Primars, damit auch die Meinung meines Vaters, der sich immer gegen eine Chemo gewehrt hat). Gibt es dazu Alternativen?

    2. Der Primar hat eine Chemo nach dem "Taxol-Schema" vorgeschlagen. Was heißt das bzw. ist das?

    3.Gibt es auch andere Formen der Chemotherapie, die man anwenden könnte? Wenn ja, welche? Wo liegen die Unterschiede?

    4. Es ist immer wieder von Mittelchen und Produkten die Rede, die - laienhaft ausgedrückt - krebs- bzw. tumorhemmende Wirkung haben sollen: Genistein, Ukrain, Selen,etc., etc. Was hilft denn nun wirklich?

    Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen und wünsche Euch noch einen schönen Abend

    Rudi


  • RE: Chemo


    Hallo Rudi,

    schade, dass keiner geantwortet hat; es ist im Internet allerdings auch nicht gerade der Normalfall, die Erkrankung und das Krankheitsstadium Ihres Vaters. Von den Internetlesern ist nur eine verschwindend geringe Anzahl bei einem solchem Krankheitsstadium in Foren aktiv. Man schätzt, dass ohnehin nur 1 Prozent der PK-Kranken sich in Foren informieren.

    Zu Ihren Fragen 1 bis 3 kann ich Ihnen nur Lesestoff bieten:
    Schauen Sie nach:

    1. auf der Webseite

    http://www.prostata-sh.info

    und dort in der Infothek. Geben Sie ein

    a) frühzeitige Chemotherapie.

    und öffnen Sie in der Suchliste den entsprechenden Text.

    b) geben Sie bei einer zweiten Suche ein: Taxotere
    sonst gleiche Prozedur wie zuvor.

    2. auf der Webseite

    http:/www.prostatakrebse.de

    klicken Sie am linken Rand auf "Texte"

    Öffnen und lesen Sie die Texte zu Chemotherapien
    wie z.B. Nr. 5 oder Nr. 9 oder Nr. 31.
    Dort ist noch mehr Material,

    Bitte bedenken Sie: Jeder Mensch ist gentechnisch anders veranlagt, jeder Patient reagiert anders, weil seine Krankheit individuell zu betrachten und (noch viel wichtiger!!!) zu behandeln ist. Deswegen: was dem einen hilft, muß beim anderen nicht zwangsläufig richtig sein. Und leider ist das auch noch so! Und bei der Chemotherapie von Prostatakrebstumoren, das ist ein Dilemma, wird noch viel probiert; es gibt noch nicht genügend Erfahrungswerte (anders bei den Frauen, dort hat man (Frau) vierzig Jahre medizinische Erfahrung mit dem Brustkrebs. Bei PK sind es mal gerade so um 12 Jahre.

    Und weil der Patient und weil der Tumor an sich unterschiedlich (sehr unterschiedlich ) sind, deswegen gibt es auch unterschiedliche Behandlungsprotokolle (Leibowitz, Beer usw.) nach denen die jeweils erforderliche Therapie sich ausrichtet.

    Nun zu den Mittelchen:
    Die meisten taugen selbst bei größtem Glauben an Wunder und an den Verkäufer nicht das Geld, das sie kosten.

    Prostatakrebs ist halt ein besonderer Krebs.
    Und weil beim PK die Zellteilung viel langsamer abläuft als bei anderen Krebsarten, kann und darf man "Mittelchen" selbst wenn sie bei anderen geholfen haben sollten (glauben Sie nicht alles, was man Ihnen erzählt), nicht als Heilmittel für den PK ansehen.

    Ich habe manches Mittelchen am Anfang meiner Krankheit aus Verzweiflung geschluckt, ein anderer aus meiner Selbsthilfegruppe noch in verstärkten Masse: Es (das/die Mittelchen) half vielleicht gegen Schweißfüsse, mehr aber nicht! Es half aber auf jedem Fall dem "Wunderdoktor". Nur ich habe den Tumor immer noch.

    Und das sollten Sie beim Mittelchenkauf berücksichtigen: Je weiter fortgeschritten eine Krankheit ist, um so leichter hat es ein "Zaubermittelverkäufer" bei jeweiligen Patienten.

    Alles Gute für Ihren Vater und lesen Sie, lesen, lesen, lesen. Wer mehr weiß, hat Chancen länger zu leben.

    Grüße
    Wolfhard
    www.prostata-sh.info
    PSA Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Bielefeld

    Kommentar


    • RE: Chemo


      Hallo Rudi,
      entschuldigen Sie bitte, dass Ihre Anfrage vor Weihnachten übersehen wurde. Ich habe mir die initiale Anfrage nochmals angesehen. Es war zum Diagnosezeitpunkt bereits ein fortgeschrittener Tumor mit Knochenmetatstasierung. Deshalb wurde eine sog. maximale Androgenblockade mit Zoladex und Casodex eingesetzt. Dies entspricht der Lehrmeinung und hat auch einige Zeit den gewünschten Erfolg gebracht. Nachdem der Tumor jetzt hormonrefraktär geworden ist, d.h. keine adäquate Reaktion auf den Entzug des Testosteron mehr zeigt, muss ein anderer Wirkstoffweg genutzt werden, um den Tumor zu verkleinern. Dies soll mit Taxol geschehen. Taxol hat seit einigen Monaten die Zulassung zur Behandlung beim fortgeschrittenen hormonrefraktären Prostatakarzinom und ist als der logische nächste Schritt an zu sehen. Wie auch Wolfhard würde ich bei den meisten der im Internet oder der Presse angepriesenen Wundermittel Zurückhaltung üben, das die meisten nicht wirksam sind.

      Kommentar

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