#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

PSA nach Rad. Prostatektomie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • PSA nach Rad. Prostatektomie

    Guten Tag,
    ich bin vor ca 6 Monaten operiert worden. Das Karzenom war lt. Aussage des Chirurgs nur auf die Prostata beschränkt. Kein Lymphbefall.
    Die erste PSA-Untersuchung nach der OP erbachte 0; heute 0,1.
    Was hat dies zu bedeuten? Wie beurteilen Sie dies?
    Vielen Dank und freundliche Grüße
    Arnd Eckehard



  • RE: PSA nach Rad. Prostatektomie


    Die Beurteikung dieses leichten anstiegs aus der Ferne ist schwierig, wurde der PSA im gleichen Labor bestimmt. Falls ja, ist der Anstieg womöglich schon ein frühes Zeichen für ein Tumorrezidiv, d.h. ein erneutes Auftreten des Tumors bzw. nach so kurzer Zeit die Tatsache, dass durch die OP eben nicht der gesamte Tumor entfernt wurde, was in abhängigkeit vom Tumorstadium vor der OP in bis zu 30% der Fälle eintritt. Der PSA sollte engmaschig kontrolliert wreden, ein Anstieg über 0,2 spricht für ein Rezidiv und man müsste über weitere Massnahmen nachdenken.

    Kommentar


    • RE: PSA nach Rad. Prostatektomie


      Hallo Arndt,

      hier ein paar grundsätzliche Aussagen von Dr. Semjonow, Münster, die ich einem seiner Vorträge aus dem Internet entnommen habe und die ich nur sprachlich und hoffentlich nicht fachlich gekürzt oder falsch abgeschrieben habe:

      1. Nach radikaler Prostatektomie sollte PSA nicht messbar sein

      2. Ist es meßbar geblieben oder findet der PSA Anstieg relativ rasch nämlich im 1. oder 2. Jahr statt oder aber ist die Verdopplungszeit des PSA kurz, etwas so 10 bis 12 Monaten, manchmal auch weniger als 6 Monate, dann spricht das für ein systemisches Rezidiv.
      Was spricht für ein lokales Rezidiv? Ein späterer Anstieg erst im 2. oder 4. oder noch späteren Jahr und eine Verdopplungszeit, die länger als ein Jahr sein dürfte.

      3. Wann soll mit dem Messen begonnen werden? Die PSA Halbwertzeit beträgt durchschnittlich so ca. 2,5 Tage. Geht man von einem PSA von 30 vor der OP aus, dann sollte der Wert 20 Tage nach der RPE unter der Nachweisgrenze von 0,1 ng/ml liegen. Doch: Während der RPE kann es zu einem Anstieg des PSA Wertes kommen. In erster Linie ist das ein Anstieg des freien PSA, das mit einer sehr kurzen Halbwertzeit auch den Körper sehr schnell verläßt. Postoperativ sollte deshalb erst 1 bis 2 Monate nach der RPE eine PSA- wertbestimmung stattfinden.

      4. Es ist bedeutsam sich nicht auf einen einzelnen Meßwert zu verlassen. Besser ist es zwei bis drei kontinuierlich steigende Werte zu werten.

      5. Ob das auch für Werte unter o,1 ng/ml gilt, ist ungeklärt.

      6. 30 Prozent der Patienten haben nach der RPE zunächst steigende Werte, wenn ultrasensitive Messgeräte zum Einsatz kommen, die jedoch bis zu 40% fehlerhaft sein können. Das bedeutet u.U. eine unnötige Beunruhigung.
      -------------------------------------------------------

      Zusätzliche Anmerkung von mir:
      Der uns Patienten nach der RPE genannte Wert "0" kann auch bedeuten "kleiner 0,1". Dann ist bei der nächsten Messung nicht festzustellen, ob der PSA-Wert nun steigt oder nicht. Die uns in der Selbsthilfegruppe begleitenden Urologen vertreten ganz konsequent die Meinung: Erst drei aufeinanderfolgende ansteigende PSA-Werte sind als mögliches Rezidiv interpretierbar.

      Wolfhard
      www.prostata-sh.info


      Kommentar


      • RE: PSA nach Rad. Prostatektomie


        Lieber Wolfhard,

        vielen Dank für die interessanten Ausführungen. Eine Rücksprache mit meinem Professor hat ergeben, dass dieser meinte, ich solle mir mal keine Sorgen machen. Auch Frauen hätte in diesem minimalen Bereich einen PSA-Wert, was zeigt, dass man die ganze Messung in diesem Bereich mit Vorsicht betrachten muß.
        Mit freundichen Grüßen
        Arnd Eckehard

        Kommentar



        • RE: PSA nach Rad. Prostatektomie



          Sehr geehrter Herr Professor Kahmann,
          trotz fünfjahrelanger Vorsorge musste ich mich vor wiederum fünf Jahren einer radikalen Prostatektomie mit dem clinischen Befund T4 N0 M0 G3 R1 unterziehen. Ich erhielt ich 1 1/2 Jahre lang eine Hormontherapie mit Zoladex, die wegen der Nebenwirkungen in eine intermittierende Therapie umgewandelt werden sollte, nachdem der PSA-Wertüber längere Zeit bei 0,0. .lag. Vierteljährlich wurde dieser Wert dann weitere drei Jahre bestimmnt und alles lag nach Aussage des Hausarztes "im normalen Bereich". Nach der Umstellung auf jährliche Kontrolle stellte sich nun ein Wert von 3,1 ng/ml ein, woraufhin ich zu einem Szintigramm geschickt wurde. Metastasen im Sitzbein und der Beckenschaufel lautete die Diagnose. Daraufhin ließ ich mir die Untersuchungsergebnisse der letzten drei Jahre geben und stellte fest, daß der PSA-Wert seit dem Frühjahr 2003 beginnend mit 0,3 wieder kontinuierlich angestiegen ist, in acht Schritten auf 0,73 Ende 2004 und in dem weiteren Jahr dann auf 3,2 ng/ml.
          Nun behauptet mein Arzt, bei der Vorsorge sei innerhalb von fünf Wochen "ein heimtückisch wachsender Tumor rasant entstanden" . Fakt sei, dass die "gesamte Tumorfrühdiagnostik noch auf sehr wackeligen Beinen steht". Und in der Nachsorge sei es in dem besagten Jahr zu einer "Progredienz der Erkrankung gekommen".
          Nach allem, was ich im world wide wep und jetzt auch in Ihrem Forum gelesen habe, stimmen beide Aussagen wohl eher nicht, oder ist das tatsächlich Stand der Wissenschaft.
          Für Ihre Antwort bedanke ich mich ganz herzlich im voraus
          Detlef Meyer

          Kommentar

          Lädt...
          X