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Frage nach der Brachytherapie

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  • Frage nach der Brachytherapie

    Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
    bei mir wurde am 22.09.04 eine Brachytherapie durchgeführt, es wurden 43 Seeds implantiert.

    Meine Frage ist mir etwas unangenehm:
    Ich hatte schon vor der Brachy auf Grund von Diabetis und Morbus Bechterewmedikamenten Potenzprobleme.

    Nach der Brachy habe ich jetzt vorgestern durch Selbstbefriedigung einen Samenerguss gehabt der voller Blut war, ist das nach einer Brachy normal und wann sollte kein Blut mehr in der Samenflüssigkeit sein.

    Mein Penis scheint nach der Brachy nicht mehr steif zu werden, ich habe vor der Brachy Viagra auf Privatrezept bekommen, hat man als gesetzlich Krankenversicherter eine Chance Viagra auf Kassenrezept zu bekommen?
    Im Internet steht das ein Urologe bei erektiler Dysfunktion durchaus bei bestehenden Erkrankungen die ich auch habe: Diabetis, Arteriosklerose, Prostatakrebs Viagra auf Kassenrezept verordnen darf?
    Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie mir die Fragen mit dem Blut in der Samenflüssigkeit und ob man Viagra auf Kassenrezept bekommen kann beantworten würden.

    Ausserdem habe ich eine Frage waren Sie auf dem Wiesbadener Urologenkongress dort soll eine neue Studie zur Brachytherapie vorgestellt worden sein die sehr negativ ausgefallen ist, wissen Sie etwas über diese Studie?

    Vielen Dank!!!

    MfG
    j.j.


  • RE: Frage nach der Brachytherapie


    Hallo j.j., zunächst zum Blut im Sperma: das ist nach der Brachytherapie häufig und muss Sie nicht beunruhigen. Die Blutbeomengungen können für einige Zeit anhalten und werden dann von alleine aufhören. Jedoch kann es im weiteren Verlauf erneut zu Blutbeimengungen im Sperma kommen. Auch dies ist nicht ungewöhnlich.
    Bezüglich des Viagra kann ich Ihnen nur wenig Hoffnung machen. Obwohl es ein Gerichtsurteil im Fall mehrerer Patienten die z.B. aufgrund eines Diabetes impotent wurden zur Verordnung von Viagra auf Kassenkosten gibt, weigern sich die gesetzlichen Krankenkassen Viagra zu erstatten. Ihnen bleibt aller Voraussicht nach nur der Klageweg mit zweifelhaften AUssichten.
    Ich war auf dem Urologenkongress gewesen. Die Brahytherapie wurde in verschiedenen Sitzungen vorgestellt. Leider kam es von einigen Opertateuren, die die Radikaloperation zu sehr emotionalen Diskussionen, die die Kollegen der Brachytherapie zum Teil persönlich angriffen. Neue Studienergebnisse waren nicht wirklich präsentiert. Es gab Verweise auf Studien zur Lebensqualität nach den verschiedenen Therapieoptionen, die für die Brachytherapie im ersten Jahr schlechtere Ergebnisse zeigte als in einigen frpüheren Studien.

    Kommentar


    • An Dr. Kahmann


      Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
      vielen Dank für Ihre Antwort zum Blut im Sperma nach der Brachytherapie, Ihre Antwort beruhigt mich dich sehr!!!

      Auch vielen Dank für Ihre offenen Worte zum Urologenkongress in Wiesbaden, ich habe mir so etwas ähnliches gedacht, wollte es nur einmal von einem Experten bestätigt bekommen.
      Denn ich habe in den letzten zwei Jahren viel über die Brachytherapie gelesen und kann mir als Laie nicht vorstellen das die Brachytherapie auf einmal schlechtere Werte haben soll als die radikale OP.

      Es ist schon beruhigend für Patienten das es auch sehr gute Urologen wie Sie gibt!!! Danke!!!

      Nochmmals Vielen Dank!!!

      Herzliche Grüße
      j.j.

      Kommentar


      • RE: Frage nach der Brachytherapie


        Lieber Jürgen Janus
        Ich bin Ende Mai 2001 brachytherapiert worden.
        Ausgangswerte:PSA-Wert:11,98, Gleason Score 3+4.
        8 von 10 Stanzen enthielten Anteile von PK
        Durch Einnahme von Casodex 150mg durch 3 Monate sank der PSA-Wert auf 3,3ng/ml.
        Dann die Brachy.
        99 Seeds wurden implantiert
        Seeds sind radioaktive Strahler, die aus einer Titanhülse bestehen, die in meinem Fall mit Palladium 103 geladen waren.
        Palladium hat eine Halbwertzeit von 17 Tagen, nach ein paar Monaten ist so gut wie keine Strahlung mehr vorhanden.
        Die Vorteile der Brachy liegen in der praktisch fehlenden Operationswunde, die Impotenzraten und Inkontinenzraten sind erheblich niedriger. gegenüber der RP.
        Es wird statt Palladium103 auchJod 125implantiert, da beträgt die Halbwertzeit 59,3 Tage.


        Die Reichweite der Strahlung beträgt ca. 0,5 cm.
        Dadurch kann eine hohe Strahlenaktivität erreicht werden.
        Es liegen aus den USA 15 Jahresergebnisse bezüglich Heilung vor, die in etwa der RP entsprechen.
        Nebenwirkungen gibts auch bei der Brachytherapie.
        Nach dem Einbringen der Seeds kann es an den Schleimhäuten von Blase, Mastdarm und Harnröhre zu Entzündungen kommen, die vorübergehend in blutigen Harnabgangund Blasenkrämpfen resultieren können.
        Es kann auch vorübergehend Harnverhalten auftreten.
        Da kann für bestimmte Zeit ein Dauerkatheter nötig werden.
        Es kann nach einem Jahr zu Blasen und Harnröhrenentzündung, Harnröhrenverengung, Mastdarmentzündung oder Fistelbildung zwischen Mastdarm und Harnröhre kommen.
        Das alles in einem geringen Prozentsatz von 2-4 Prozent allerdings .
        Und das alles kann natürlich behandelt werden.
        Und zur Potenz;Es kommt bei ca. 25 Prozent zu einer Beeinträchtigung der Potenz.
        Man kann dann zwar, es fehlt dabei aber oft die Lust.
        Bei mir ist das nicht der Fall, die Samenflüssigkeit ist jedoch ziemlich reduziert.
        Schöne Grüsse
        Alfred

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        • RE: Frage nach der Brachytherapie


          Lieber Alfred,
          in Deiner Antwort an Jürgen Janos vom 12.10.04 erwähnst Du eine Vielzahl von Nebenwirkungen. Mich würde interessieren, woher Du die Erkenntnisse hast oder ob Du sie bei Dir selbst erlitten hast? Mich interessieren vorallem
          die Blasenkrämpfe und die Harnröhrenverengung und wie diese behandelt worden sind.
          Für eine Antwort evtl. auch E-Mail wäre ich Dir sehr dankbar.
          Viele Grüsse
          Kenno

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