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mail vom 6.1. und 14.4.04

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  • mail vom 6.1. und 14.4.04


    Lieber Herr Kahmann,

    danke fuer die promte Antwort. Hier nochmal die mail vom 6.1. und auch nochmal die mail vom 14.04.

    Lt Aussage des behandelnden Arztes ist die Prostata nicht stark vergroessert. (Volumen kann ich leider nicht angeben).

    Herzlichen Gruss

    Gabi v.





    Autor: Gabi V.
    Datum: 06.01.04 11:18

    Hallo Herr Dr. Kahmann,
    Bei dem Patienten (66 J.) wurde am 13.11.02 ein PSA Wert von 3,59 , freie PSA 0,65, Quotient 18% festgestellt. Der kritische Wert wurde seinerzeit mit 3,5 - 4 PSA angegeben.

    Nach einem Arztwechsel (Januar 04) wurde dort der kritische Wert mit 5,0 angegeben und bei der nachfolgenden Blutuntersuchen ein PSA-Wert von 5,7 festgestellt. Die drauffolgende transrektale Ultraschalluntersuchung zeigte eine Vergroesserung der Prostata mit braunen Flecken (ca. 0,5 -0,8 cm).


    Mit freundlichem Gruss Gabi V.



    Autor: Gabi V.
    Datum: 14.04.04 09:37

    Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,

    Da die Details der Biopsie jetzt vorliegen, moechte ich diese Ihnen zugehen lassen.


    Klinische Angaben:
    Prostatastanzen: 1. Basis rechts, 2. Mitte rechts. 3. Apex rechts, 4. Basis links, 5. Mitte links, 6. Apex links, 7. medial rechts, 8. medial links.

    Makroskopischer Befund:
    1. Ein 13 mm langer Stanzzylinder, 2. Ein 12mm langer Stanzzylinder. 3., 4., 6.: Ein 10 mm langer Stanzzylinder.
    5. Ein 14 mm langer Stanzzylinder.
    7. Ein 8 mm langer Stanzzylinder.
    8. Ein 11 mm langer Stanzzylinder.

    Mikroskopischer Befund:
    1. - 8.: Parafinschnitte in 8 Stufen.

    1. Prostatastanze mit teilweise dicht gelagerten papilär konfigurierten Drüsen ohne Atypien mit deutlicher Basalzellschicht, am Ende der Stanze spärliche atypische Drüsen mit geringen bis mäßigen Atypien ohne Basalzellen mit graublauem Zystoplasma.
    2. Ähnlicher Befund wie in Probe 1), atypische Drüsen hier in wesentlich größerer Zahl auftretend und etwas 40% der Stanzanschnittsfläche einnehmend, Lumina und Lagerung der Drüsen unregelmäßi, Drüsenlumina z. T. kleinzystisch aufgeweitet, kleine Schleimseen in der Umgebung der Drüsen.

    3. Ähnlicher Befund wie in Probe 2), hier 60% der Stanzanschnittsfläche von Tumorgewebe eingenommen, kristalloides Sekret in der Lumina der atypischen Drüsen.

    4. Prostatastanze, Drüsen unregelmäßig gelagert, papilläres Binnenrelief bei dichter Lagerung, am Ende der Stanze kleines Areal infiltriert durch die unter 1) beschreibenen atypischen Drüsen.

    5. Prostatastanze mit spärlichen teilweise atrophischen und delatierten Drüsen, etwa 1/3 der Stanzfläche eingenommen durch die atypischen drüsigen Proliferate mit unregelmäßiger Lagerung und teilweise Verzweigung.

    6. Prostatastanze, Drüsen unregelmäßig teilweise dicht gelagert, teilweise papilläres Binnenrelief, Sekretkondensate, kein Nachweis atypischer Drüsen.

    7. Ähnlicher Befund wie in Probe 6), in einigen dilatierten Drüsen Sekretkondensaten, keine atypischen Drüsen.

    8. Prostatastanze mit teils dicht gelagerten hellzelligen papillär konfigurierten Drüsen, daneben, etwa 10% der Stanzfläche einnehnend, atypische drüsige Proliferate mit teils verstreuter Lagerung und kristalloidem Sekret sowie bis mäßige Atypien


    Beurteilung:
    1. - 5., 8.: Tubulo-azinäres Adenokarzinom der Prostata G1b.

    1. - 8.: Glanduläre Hyperplasie der Prostata mit Sekretsondensaten.

    ICD-O: M8140/3 G1b (BZ 1)
    UICC : pT1c
    Gleason-Score: 2 + 3
    T77100

    Nun meine Frage: welche Behandlungsmethode kommt in Frage: Abwarten und Kontrolliern, Seedsimplantate oder Totaloperation? Was Würden Sie empfehlen?
    Falls eine Totaloperation, wer ist der beste Operateur in Berlin und in Hamburg bzw. Deutschland.
    Und ist eine Inkontinenz und Impotenz unvermeidbar oder wäre das wieder in den Griff zu kriegen?

    Der Patient ist Hobbyradsportler, gäbe es bei der Seeds Methode Sitzbeschwerden?

    Lieber Herr Dr. Kahman, ich bedanke mich im voraus für Ihre Aufmerksamkeit und verbleibe mit freundlichem Gruss

    Gabi v.










  • RE: mail vom 6.1. und 14.4.04


    hallo Gabi, vielen Dank für die erneute Übersendung der Daten, der niedrige PSA von 5,7 und der günstige Gleason Score lassen einen Tumor im Frühstadium vermuten. Die Biopsie zeigte einen multifokalen Tumor mit ausprägung in 6 der 8 Stanzen. Im Gegensatz zu den internationalen Leitlinien geben die deutschen Empfehlungen vor, daß nur eine Biopsie befallen sein soll. Die wissenschaftliche Basis für diese Empfehlung konnte jedoch nicht aufgezeigt werden. Dennoch besteht bei den mehrfach befallen Biopsien das Risiko, dass bereits extrakapsuläres Wachstum, d.h. der Tumor hat eventuell bereits die prostatagrenzen übershritten. In diesem Fall wird sowohl die Radikaloperatioon als auch die Seedimplantation nicht ausreichend sein, um den Tumor komplett zu zerstören. Dennoch wird die Radikaloperation und auch die Seedimplantzation als eine der möglichen Therapieoptionen angeboten werden können. Die Option des Zuwartens würde ich Ihnen nicht empfehlen, da diese keine Heilungschance gibt. Das Patientenalter von 66 Jahren ist dazu zu jung. Nach einer Seedimplantation sollte 4 Wochen kein Fahrrad gefahren werden.
    Mit der Empfehlung eines Operateurs in Berlin habe ich Problem, es gibt sicher eineige gute Kliniken, vor einigen Monaten hat ein neuer Chefarzt im Urban begonnen, mit dem wir sehr gute erfahrungen gemacht haben. aber es gibt sicher einige andere Operateure in Berlin, die sehr gut arbeiten und von denen ich keinen herausheben möchte. Betrachtet man das weitere Umfeld, so ist Herr prof. Huland in Hamburg eine bekannte Anlaufstelle. Bezüglich der seedimplantation haben wir in Berlin deutschlandweit sicher die meiste Erfahrung.

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    • RE: mail vom 6.1. und 14.4.04


      Lieber Herr Kahmann,

      vielen Dank fuer Ihre Antwort.
      Sollte sich der Patient auf Anraten seines behandelnden Arztes fuer eine Totaloperation entscheiden, da bei der Prostata beidseitig Befunde vorliegen und die Seedsimplantate als Behandlungsmethode gegenueber einer Totaloperation abzuraten sei?
      Danke und herzlichen Gruss

      Gabi V.

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      • RE: mail vom 6.1. und 14.4.04


        Hallo Gabi,
        es empfiehlt sich grundsätzlich immer mehrere Meinungen zu hören. Dazu gehört auch in mehreren Foren anzufragen.
        Hast Du vielleicht auch eine (anonyme Wegwerf-)Email-Adresse?
        Gruss vanko

        Kommentar



        • RE: mail vom 6.1. und 14.4.04


          Hallo Vanko,

          nein, habe ich nicht

          Gabi

          Kommentar


          • RE: mail vom 6.1. und 14.4.04


            Lieber Herr Kahmann,

            bitte um Antwort auf unten aufgefuehrte mail.

            Herzlichen Dank

            Gabi V.





            Autor: Gabi V.
            Datum: 19.04.04 11:59

            Lieber Herr Kahmann,

            vielen Dank fuer Ihre Antwort.
            Sollte sich der Patient auf Anraten seines behandelnden Arztes fuer eine Totaloperation entscheiden, da bei der Prostata beidseitig Befunde vorliegen und die Seedsimplantate als Behandlungsmethode gegenueber einer Totaloperation abzuraten sei?
            Danke und herzlichen Gruss

            Gabi V.

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            • RE: mail vom 6.1. und 14.4.04


              Hallo Gabi, der beidseitige Befall bedingt sicher ein erhöhtes Risiko für extrakapsuläres Wachstum, damit ist ein Risiko gegeben, daß sowohl die Radikaloperation als auch die Brachytherapie nicht ausreichend sind, um diesen Tumor zu kurieren. Die deutschen Leitlinien empfehlen die Brachytherapie nur bei Befall von max. 1 von 6 Biopsien. Insofern wird die Radikaloperation präferiert.

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