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Frage an den Experten - Aufklrg. bei Prostatakreb

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  • Frage an den Experten - Aufklrg. bei Prostatakreb

    Hallo,

    ich, weiblich, habe eine Frage an den Experten, der dieses Forum betreut:

    Kürzlich wurde im Fernsehen ein Beitrag über Prostatakrebs bei Männern gezeigt.

    Ein renommierter Medizinjournalist hat aufgrund seiner Recherchen folgendes festgestellt:

    Prostatakrebs bei Männern könne im Hinblick auf die Malignität, Lebenserwartung, Heilungschancen etc. nicht mit anderen oft sehr gefährlichen Krebserkrankungen beim Menschen verglichen werden.

    1.
    Prostatakrebs sei eine der langsam wachsendsten Krebsarten, so daß auch wenn der Mann ein sehr hohes Alter erreichen würde, kein gefährlicher Größenwachstum des Krebses eintreten werde.

    2.
    Prostatakrebs bleibe meistens örtlich begrenzt, d.h. führe eigentlich nie zu Metastasen in andere Organe.

    3.
    Die Männer würden über das vorgenannte jedoch nicht aufgeklärt werden, sondern, sie würden sich, IN UNKENNTNIS der tatsächlichen und wahren Hintergründe, oftmals für eine (überflüssige) Amputation des betroffenen Hodens entscheiden, die jedoch in vielen Fällen eigentlich medizinisch nicht begründet und vertretbar ist, Die Gründe für letzteres wurden zuvor unter Ziffer 1 und 2 angeführt.

    4.
    Ein Urologe wurde mit den Aussagen dieses renommierten Medizinjournalisten konfrontiert, wobei der Urologe diese Aussagen im wesentlichen bestätigt hat. Der Urologe konnte jedoch keinen stichhaltigen Grund dafür liefern, aus welchem Grund die Männer nur so unzureichend aufgeklärt werden.

    Das obengenannte wird somit vorliegend zur Diskussion gestellt, wobei ich auch für die Expertenmeinung dankbar wäre !


    Eine Operation, d.h. meistens Amputation des betroffenen Hodens würde dem Mann keine Vorteile bringen, da der Prostatakrebs eine Opweder eine Verlängerung seines Lebens noch eine der


  • RE: Frage an den Experten - Aufklrg. bei Prostatak


    Hallo ags,
    für wen willst Du (weiblich) hier eine Antwort auf Deine Fragen haben? Für einen Prostata-oder
    Hodenkrebsverdächtigen?Beziehst Du Dich auf die TV-Sendung von Frau Dr.Kühnemann zum Thema "PSA-Test in der Kritik"?

    Kommentar


    • RE: Frage an den Experten - Aufklrg. bei Prostatak


      Hallo Ags,
      in medizinischen Sendungen werden Sachverhalte oft stark trivialisiert und oftmals auch grundlegend falsch dargestellt. Dennoch muss man sich mit dem von Ihnen angesprochenen Thema kritisch auseinandersetzen. Ich habe keine ahnung von welcher Sendung und von welchem "renomierten Medizinjournalist" Sie sprechen, vielleicht können Sie uns heirzu nähere Angaben machen. Leider muss ich aus eigener Erfahrung berichten, daß Beiträge im Fernsehen oftmals die vorgegebenen Inhalte stark verzerren wenn nicht sogar verfälschen, da die meisten der Redakteure nur wenig Ahnung von der Materie haben.
      Zu Ihren Fragen: Die Prostatakrebsbehandlung nimmt eine besondere Stellung in den umorerkrankungen des Mannes ein, da Sie zusammen mit dem Lungenkrebs die häufigste Tumorerkrankung des Mannes ist. Prostatakrebs ist oftmals eine Erkrankung des alten Mannes, durch Früherkennungsmassnahmen werden jedoch immer mehr Prostatatumoren schon bei jüngeren Männern festgestellt. Hieraus stellt sich oftmals auch die Frage nach der Notwendigkeit einer Behandlung. Sicherlich kann bei einem Prozentsatz der Prostatakrebspatienten in hohem Alter auf eine Therapie verzichtet werden. Wer jedoch Prostatakrebspatienten behandelt hat und sieht unter welch starken Schmerzen (z.B. durch Knochenmetastasen) und Problemen (z.B. durch Zuwachsen der Harnröhre durch den Tumor und damit verbundenem Harnverhalt) die Patienten versterben, wird diese Problematik sicher anders betrachten. Ich glaube nicht, daß ein Medizinjournalist hier den richtigen Einblick hat.
      zu 1. Prostatakrebs wächst sehr langsam, die Verallgemeinerung der Aussage ist jedoch nicht richtig. Man muss sehr genau das Risikoprofil des einzelnen Patienten (PSA; Gleason, Anzahl der positiven Biopsien, Tastbefund) betrachten und dann eine Entscheidung über die Behandlung mit dem Patienten treffen.
      zu 2. Diese Aussage ist völlig falsch. Prostatakrebs metastasiert lymphogen (in die Lymphknoten) und hämatogen über das Blut in die Knochen, Seltener sind Metastasierung z.B. der Leber oder des Gehirns.
      zu 3. auch diese Aussage ist unsinnig. Die operative Entfernung des Hodengewebes wird zur Eliminierung des Testosterons aus dem Körper durchgeführt, da Testosteron das Wachstum des Prostatatumors fördert. Heutzutage wird zum größeren Teil eine sogenannte chemische Kastration durchgeführt mittels Medikamente. Diese Methode ist im Gegensatz zur Operation reversibel, im langfristigen Verlauf jedoch um ein Vielfaches teurer. Prinzipiell ist die Aussage dass nur ein Hoden entfernt wird falsch, es müssen immer beide Hoden ausgeschält werden.
      Ich hoffe, ich konnte IHnen ein wenig Einblick in dioe Komplexität der Behandlung des Prostatakrebs geben.

      Kommentar

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