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Prostatakrebs - Großvater

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  • Prostatakrebs - Großvater

    Hallo,

    ich weiß nicht inwieweit Sie mir helfen können, da ich sehr wenige Informationen bezüglich der Erkrankung meines Großvaters bekommen habe.
    Meine Eltern haben mir allerdings jede Informationen gegeben, die sie vom Arzt bekommen haben - von daher könnten Sie mir vielleicht sagen nach welchen Werten man genau nachfragen kann.

    Weiters muss noch erwähnt werden, dass mein Großvater von jeher Arthritis und Rheuma hat. Wieviel von den Schmerzen jetzt schon von den Knochenmetastasen kommt, weiß ich nicht - ich kann mir aber vorstellen, dass er deswegen schon so große Probleme beim Gehen und jeglicher Bewegung hatte.

    Es ist so, dass mein Großvater seit ein paar Wochen aufgehört hat jegliche Nahrung zu sich zu nehmen außer einem kleinen Frühstück. Wir haben versucht mit ihm zu sprechen, haben ihm Pudding oder andere Lebensmittel mitgebracht, die er bspw nicht kauen muss, aber dennoch hat er nichts zu sich genommen.
    Nun ist er vor 3 Wochen gestürzt, allerdings hat er uns erst eine Woche später Bescheid gegeben. Der Hausarzt ist dann gekommen und hat ihn ins Spital eingewiesen wegen Blutarmut.

    Ihm wurde Knochenmark entnommen, wo man den Krebs anscheinend auch schon sehen konnte.

    Über den Tropf wurde ihm recht viel Flüssigkeit gegeben, wodurch der Tumor letzte Woche die Harnröhre komplett zugedrückt hat und mein Großvater dadurch nicht mehr Wasser lassen konnte. Seine Blase und sein Penis sollen anscheinend enorm angeschwollen sein und ihm musste ein Katheter gelegt werden.

    Hier hat sich herausgestellt, dass er Blasensteine hat - und am Anfang ist auch quasi nur Blut in den Beutel gelaufen. Momentan ist es schon heller und nicht mehr so dickflüssig.

    Der Onkologe hat uns folgende Informationen gegeben:

    Agressiver Prostatakrebs mit Metastasen in den Knochen
    PSA-Wert von über 1000 (ist sowas überhaupt möglich?)
    Blutgerinnungsstörung

    Chemotherapie wird nicht gemacht, da damit im Alter meines Großvaters (82 Jahre) keine guten Erfahrungen gemacht wurden.
    Geplant ist eine Hormontherapie mit einem Antihormon (?), wodurch der Tumor nicht mehr weiter wächst und nicht mehr streut.
    Operativ entfernen kann man ihn nicht, da er dafür schon zu groß ist.

    Weiters kann er durch die Hormontherapie noch mehrere Jahre leben, ohne Therapie nur noch ein paar Monate.

    Im Moment bekommt er Blut und Plasma via Tropf, 2mg Morphium und er isst auch wieder. Er hat momentan keine Schmerzen und ist auch nicht mehr so verwirrt, sodass er eigentlich wieder ganz klar im Kopf ist.
    Die Ärzte wollen ihn stabilisieren und die Blutungen stoppen bevor sie mit der Hormontherapie beginnen.


    Ich habe ein paar Fragen:

    1) Ist es Ihnen möglich zu sagen, um welche Art Tumor es sich handelt oder gibt es mehrere Arten von aggressiven Prostatatumoren?

    2) Ist dieser PSA-Wert überhaupt möglich? Oder hat der Arzt uns dort vielleicht eine 0 zu viel gesagt? Sicher ist, dass der Wert unglaublich hoch ist.

    3) Wie verläuft diese Hormontherapie? Welche Nebenwirkungen gibt es?

    4) Knochenmetastasen:
    Hier habe ich eine Überlegung, wobei ich aber nicht weiß, ob sie stimmt.
    Dadurch dass die Metastasen in den Knochen sind, sind ja auch seine roten Blutkörperchen vermindert.

    Besteht hier die Möglichkeit, dass sich hier eine Art Teufelskreis entwickelt?
    Metastasen -- wenige Blutkörperchen -- wenig Blutgerinnung -- Stabilisieren durch Bluttropf -- mehr Metastasen -- noch weniger Blutkörperchen -- noch schlechtere Blutgerinnung,etc.

    Ich überlege, ob es hier vllt sein kann, dass mein Großvater überhaupt nicht stabilisiert werden kann - da seine Blutungen zu erst gestoppt werden müssen und dies durch die Metastasen nicht mehr möglich ist.

    Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr Informationen geben kann, aber vllt ist es Ihnen möglich mir auf meine 4 Fragen dennoch zu antworten.
    Welche Werte / Informationen wären Sie von Belang, damit Sie mir nähere Erklärungen geben könnten?

    Ich danke Ihnen recht herzlich fürs Lesen und wünsche Ihnen einen schönen Abend!

    Ilithya


  • Re: Prostatakrebs - Großvater


    Zunächst ist ein PSA-Wert von 1000 möglich, dieser wert deutet aber auf einen sehr fortgeschrittenen Tumor hin. Die Aussage des Urologen bezüglich der Aggressivität kann man aus einer Untersuchung von Prostatagewebe entnehmen, ist eine Biopsie der Prostata erfolgt? Ansonsten kann man die Aggressivität nicht angeben. Ich denke auch, dass die Hormontherapie die einzige Möglichkeit der Behandlung für Ihren Großvater darstellt, wenn man das Alter, den Allgemeinzustand und den PSA in Betracht zieht. Die Hormontherapie entzieht dem Tumor das notwendige Testosteron, dadurch kann der Tumor eine Zeit lang im Griff gehalten werden. Ob es -wie Ihr Urologe sagt- über Jahre hält, wage ich sehr zu bezweifeln, bei dem fortgeschrittenen Tumor. Die Hormontherapie wird zunächst mit Tabletten gestartet und dann mit Spritzen- üblicherweise alle 3 Monate- weitergeführt.
    Die Knochenmetatstasierung kann die Blutbildung beeinflussen, die Knochenmetatstasen werden jedoch durch die Hormontherapie auch positiv beeinflusst. Man sollte auch zur Hormontherapie noch ein Biphosphonat (z.B. Zoledronsäure) geben, um die Knochen zu stabilisieren.

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    • Re: Prostatakrebs - Großvater


      Hallo,

      ich danke Ihne vielmals für Ihre schnelle Antwort!

      Meines Wissens nach wurde keine Biopie der Prostata gemacht - allerdings werde ich dies noch einmal bei meiner Mutter nachfragen.
      Es wurde eine Blutanalyse gemacht und das Knochenmark entnommen. Zunächst meinte der Internist/Onkologe, dass es nicht so schlimm wäre, aber nachdem sie das Knochenmark entnommen hatte, meinte er eben, dass der Krebs schon dorthin gestreut hätte.

      Die Prognoge von Jahren hat der Onkologe gemacht - mit dem Urologen konnte wir bisher nicht reden, aber meine Mutter vereinbar heute einen Termin, da dies wegen des Feiertags nichts möglich war.

      1)Wird die Hormontherapie denn mehrmals in der Woche durchgeführt? Oder ist dies einmal und dann wieder in 3 Monaten?

      2)Denken Sie man sollte jetzt schon mit der Hormontherapie beginnen?
      Der Internist will zuerst die Blutungen in der Blase stoppen bevor wir mit der Therapie beginnen.

      3)Kann es sein, dass mein Großvater aus der Blase blutet, weil der Tumor blutet oder ist dies unwahrscheinlich?

      4) Könnte man dieses Biphosphonat auch jetzt schon anwenden oder macht es erst Sinn dieses mit Beginn der Hormontherapie zu geben?

      5) Kann die Hormontherapie erst richtig ausgewählt/dosiert werden, wenn eine Biopsie gemacht wurde?

      6) Ist die Angabe der Aggressivität wichtig für den weiteren Verlauf?

      7)Ich sehe einfach das Problem, dass die Blutungen vielleicht nicht richtg gestoppt werden können wegen den Metastasen.
      Ist dies möglich oder greifen die Metastasen nicht derart in die Blutbildung ein?

      Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe und Ihre Antworten!

      Da ich in Wien studiere und mein Grovßvater in Luxemburg im Spital liegt, ist es mir nicht möglich direkte Fragen zu stellen. Von daher helfen Sie mir sehr!

      Ilithya

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      • Re: Prostatakrebs - Großvater


        Die Hormontherapie fängt zunächst mit Tabletten für 4 Wochen an und wird dann mit Spritzen alle 3 Monate fortgeführt. Ich würde sofort mit der Hormontherapie beginnen. Bei einem über 80 jährigen mit einem PSA über 1000 kann man eigentlich auf die Biopsie verzichten. Wenn man ganz korrekt ist, müsste man vor Einleitung der Therapie eine Diagnose stellen, dies geht eigentlich nur mittels einer Biospie, es sei denn im Knochenmark wurde Prostatatumor nachgewiesen.
        Das mit der Blutung kann vom Prostatatumor kommen, kann aber auch an einer schlechten Gerinnung liegen. Man sollte nicht das Ende der Blutung abwarten, sondern mit der Therapie beginnen, das wird Ihnen auch der Urologe sagen. Das Biphosphonat kann man auch sofort beginnen.

        Kommentar



        • Re: Prostatakrebs - Großvater


          Hallo,

          ich danke Ihnen recht herzlich für die Informationen!

          Im Moment ist das Ganze ein Rätsel für meine Famile und mich, da wir nicht wissen, was die Ärzte ihm gesagt habe und was nicht.

          Meiner Mutter wurde gesagt die Ärzte würden ihm das mitteilen, aber mein Großvatr wirkt nicht so, als ob er wissen würde, dass er Krebs mit Knochenmetastasen hat.

          Ich melde mich wieder hier, wenn ich genaueres weiß und werde Ihre Hilfe meiner Mutter mitteilen.

          Vielen Dank und ich wünsche Ihnen noch einen geruhsamen Sonntagabend!

          Ilithya

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          • Re: Prostatakrebs - Großvater


            Hallo,

            ich wollte Ihnen ein kurzes Update geben bezüglich meines Großvaters.

            Meine Mutter hatte heute das Gespräch mit dem Urologen - er weiß noch nicht um welchen Tumor es sich handelt, da die Ergebnisse der Biopsie noch nicht vorliegen.
            Er hat zwar einen Verdacht und denkt auch, dass es sich um den Typus Krebs handelt, aber genaueres kann er noch nicht sagen.
            Wenn es sich um einen anderen Typus handelt, kann er nichts mehr machen.

            Mein Großvater bekommt anscheinend eine bestimmte Therapie, die ihm hilft dass sein Blut wieder aufgebaut wird und es scheint auch zu wirken, da er seit ein paar Tagen keine Blutkonserven mehr bekommen hat.

            Meine Mutter hat sich auch nachher entschieden meinem Großvater mitzuteilen, dass er Krebs mit Metastasen hat, da der Urologe nur Französisch kann und sie meinen Großvater nicht noch länger warten sehen will ohne, dass ihm jemand etwas sagt.

            Die schlechte Nachricht ist, dass mein Großvater quasi Metastasen im Knochenmark hat und er eigentlich keine eigenen Blutkörperchen mehr herstellen kann. Der Arzt hat gesagt man könnte es als Leukämie bezeichnen, weil es ähnlich funktioniert.

            Der Allgemeinzustand ist aber erheblich besser geworden - die Blase muss zwar noch durchgespült werden, aber er kann schon wieder alleine auf die Toilette gehen. Er isst wieder "normal" und sein Stimmte ist wieder richtig fest.
            Sein Gedächtnis ist auch wieder wie früher.

            1)
            Wissen Sie um welche Art von Therapie es sich handeln kann?

            2)
            Wissen Sie vielleicht um welche 2 Typen von Tumor hier die Rede ist?

            3)
            Denken Sie es ist ein gutes Zeichen, dass die Therapie so gut anschlägt und der Allgemeinzustand verbessert wurde?
            Oder ändert dies nichts am Fakt, dass er kein eigenes Blut mehr herstellen kann und somit das Ganze nur etwas "in Schach" gehalten werden kann?

            Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr Informationen geben kann, aber der Urologe hat anscheinend nicht in seinem Zimmer mit meinen Eltern gesprochen - was ich nicht wirklich verstehe.

            Ich danke Ihnen vielmals fürs Lesen und wünsche einen schönen Abend,

            Ilithya

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            • Re: Prostatakrebs - Großvater


              Tut mir Leid, aber aus den Aussagen lässt sich kein klares Bild erkennen. Was ich verstanden habe, ist dass Ihr Vater wohl einen metastasierten Prostatakrebs hat. Dieser müsste mit einert Hormontherapie behandelt werden. Es ist gut, dass es Ihrem Vater wieder besser geht, man sollte insofern die Hormontehrapie beginnen.

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              • Re: Prostatakrebs - Großvater


                Hallo,

                das ist überhaupt kein Problem. Ich werde dann genauer beim Urologen nachfragen und Ihnen dann Bescheid geben, falls ich etwas nicht richtig verstanden habe.

                Trotzdem ist es gut, dass Sie mir gesagt haben, dass man die Therapie jetzt schon beginnen soll.
                Mein Großvater wird das Ganze auch wahrscheinlich besser verkraften, wenn er sich nicht mehr so schwach fühlt.

                Können Sie mir sagen, ob es Nebenwirkungen bei der Antihormontherapie gibt?
                Meine Mutter fragt sich, ob dies ungefähr gleichzusetzen ist wie mit den Beschwerden während den Wechseljahren?

                Liebe Grüße,

                Ilithya

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                • Re: Prostatakrebs - Großvater


                  Zum Teil ist das vergleichbar. Hitzewallungen, Schweißausbrüche aber auch nschwellen der Brustdrüse, Libidoverlust, Erektionsstörungen, Verlust der Knochendichte bei langfristiger Therapie.

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                  • Re: Prostatakrebs - Großvater


                    Hallo,

                    ich wollte Ihnen Bescheid geben, dass gestern mit der Hormontherapie begonnen wurde. Ihm wurde also gestern die erste Spritze gegeben und es handelt sich laut Urologe um die Art Tumor, die noch behandelbar ist.
                    Desweiteren wurde ihm auch schon seit längerer Zeit Biphosphonat gegeben.

                    1) Ist der Verlust der Knochendichte denn eine oft auftretende Nebenwirkung?
                    Denn das wäre ja eigentlich recht ungünstig für meinen Großvater.

                    2) Was verstehen Sie genau unter langfristiger Therapie - Monate, Jahre?
                    Ist dieser Komplikation nicht mit dem Biphososnat entgegenzuwirken oder hat das eine nichts mit dem anderen zu tun?

                    3) Welche Möglichkeiten gibt diese Nebenwirkungen zu behandeln?

                    4) Können Sie mir sagen ab wann man sieht, ob die Spritzen ihre Wirkung zeigen?
                    Als kompletter Laie denke ich, dass der PSA-Wert kontrolliert wird, um zu schauen ob er weiter steigt oder macht dies bei einem solch hohen Wert keinen Unterschied mehr?

                    5)
                    Es wurde außerdem gesagt, dass das Knochenmark im Rücken meines Großvaters voller Tumore ist.
                    Können Sie mir sagen wie es möglich ist, dass er seit Tagen keine Blutkonserven mehr bekommen hat aber sein Allgemeinzustand immer besser wird?
                    Müsste nicht eigentlich das Gegenteil der Fall sein, weil sein Körper ja keine eigenen Blutkörperchen mehr produzieren kann?

                    Ich danke Ihnen recht herzlich für die Hilfe und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

                    Ilithya

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                    • Re: Prostatakrebs - Großvater


                      Wenn man die Hormontherapie über Jahre durchführt, wird der Verlust der Knochendicht ein häufigeres Problem, dieser Entwicklung kann man mit dem Biphosphonat entgegenwirken. Ich glaube jedoch nicht, dass die Prognose Ihres Großvaters eine Therapie über mehrere Jahre zulässt. Die Wirkung der Hormontherapie wird anhand des Verlaufs des PSA und des Testosteronspiegels gemessen. Der Effekt sollte nach der ersten Spritze messbar sein.

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                      • Re: Prostatakrebs - Großvater


                        Hallo,

                        eine Prognose über mehrere Jahre ist bei meinem Großvater wahrscheinlich nicht möglich, aber es ist dennoch beruhigend, dass der Verlust der Knochendichte nicht noch sofort hinzukommt.

                        Ich danke Ihnen recht herzlich und melde mich, wenn ich wieder etwas Neues weiß oder eine Frage habe.

                        Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

                        Ilithya

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                        • Re: Prostatakrebs - Großvater


                          Hallo,

                          ich hätte eine kurze Frage, die mir den Umgang mit meinem Großvater sehr erleichtern würde.
                          Die Frage hört sich wahrscheinlich sehr komisch an, aber da ich im Moment ein Problem mit meiner Pille habe, beschäftigt sie mich, obwohl sie das nicht sollte.

                          Ich war heute das erste Mal bei ihm und hatte Hemmungen ihm einen Kuss auf den Mund zu geben.
                          Ich habe ihm zu Beginn auch nur einen Kuss auf die Wange gegeben, aber ihm trotzdem zu Beginn und am Ende des Besuchs einen Kuss auf den Mund gegeben.

                          Ich weiß, dass Krebs nicht ansteckend ist - mir geht es hier eher um die Medikamente, die er bekommt.

                          Besteht hier in irgendeiner Weise eine Gefahr für meine Pillenwirkung, wenn er die Medikamente nimmt und ich ihm danach einen Kuss auf den Mund gebe (bezüglich Reste auf den Lippen,etc. die dann in meine Blutbahn kommen)?

                          Ich bin mir quasi schon sicher, dass hier nichts passiert, aber vielleicht können Sie mir trotzdem helfen.

                          Schon alleine die Tatsache, dass ich mir diese Frage stelle ist für mich schlimm, da ich die Zeit mit ihm genießen soll und mir nicht wegen so etwas Gedanken machen soll. Aber dennoch nagt dieser Gedanke an mir, da ich mich nicht damit auskenne.

                          Wenn ich dies im falschen Forum gepostet habe, tut es mir leid, und ich werde sie ins dementsprechende Forum stellen.

                          Vielen Dank für Ihre Hilfe,

                          Ilithya

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                          • Re: Prostatakrebs - Großvater


                            Hallo Ilithya!
                            Was du hier ansprichst, ist sehr menschlich und auf jeden Fall legitim. Ich kann deine Zweifel medizinisch leider nicht vom Tisch fegen, es wäre auch verantwortungslos. Rede lieber mit deinem Frauenarzt/ärztin, der/die dir die Pille aufschreibt. Wenn du ihm/ihr sagen kannst, was für Hormone dein Großvater nimmt, er/sie kann dir mit Sicherheit sagen, ob Reste an den Lippen so viel ausmachen könnten, dass sie die Wirkung deiner Pillen beeinträchtigen könnten.

                            Was du durch ein Kuss auflesen könntest, könntest du versuchen mit deinem Speichel nicht abzuschlucken, sondern unauffällig von deinen Lippen abzuwischen – zB. ein Nasenputzen vorzuspielen. Die Menge, die durch Lippenhaut in Blutbahn gelingen könnte, ist mit ziemlicher Sicherheit sehr gering.

                            Die Frage soll dir selber nicht schlimm sein! So viel egozentrizmus ist mit aller Liebe zu deinem Großvater nicht übertrieben, du trägst für dein Leben die richtige Verantvortung.

                            Dazu fiel mir ein Theaterstück aus meinem Jugend ein:

                            LUZIFER
                            Ich ruf euch einen neuen Gast,
                            Er bringt vielleicht vergnügte Laune.
                            He, Diener! her den Mann, der hier
                            Bei Fackelschein vorüberreist.
                            Wir reichen nur ihm einen Trunk.

                            Der Tote wird im offenen Sarg hereingetragen und auf den Tisch gelegt. Das Gefolge bleibt im Hintergrund. Luzifer trinkt ihm zu.

                            LUZIFER
                            Trink, Freundchen! Morgen mir, heut dir!
                            HYPPIA
                            Du willst wohl einen Kuß?
                            LUZIFER
                            Umarm ihn
                            Und stiehl ihm aus dem Mund die Münze.
                            HYPPIA
                            Küß ich dich, warum nicht ihn?

                            Sie küßt den Toten. Der Apostel Petrus tritt aus dem Gefolge hervor.

                            PETRUS
                            Halt ein! Du saugst die Pest in dich!

                            Alle fahren schaudernd von ihren Plätzen auf.
                            ALLE
                            Die Pest - entsetzlich - fort von hier!
                            Quelle:
                            IMRE MADÁCH:

                            DIE TRAGÖDIE DES MENSCHEN

                            ÜBERTRAGUNG VON JENŐ MOHÁCSI
                            DR. GEORG VAJNA UND CO. BUDAPEST-LEIPZIG, 1933
                            © TRANSLATION: JENŐ MOHÁCSI
                            SECHSTES BILD • IN ROM

                            Nix für Ungut!

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                            • Re: Prostatakrebs - Großvater


                              Hallo,

                              mein Frauenarzt hat mir heute gesagt, dass hier kein Problem besteht, da dies einfach unlogisch ist.
                              Die Tabletten wirken nicht, bloß weil man einer Person einen Kuss gibt - Antibiotika muss ich ja auch als Tablette einnehmen, damit sie ein Problem darstellen und nicht wenn ich einer Person einen Kuss gebe, die welche nimmt.

                              Das mit dem Vorspielen habe ich auch direkt gemacht - habe mir mit einem Taschentusch über die Lippen gewischt und mir nachher auf der Toilette die Lippen mit Wasser abgewischt.

                              Bloß finde ich es so schade, dass mir diese Gedanken in den Kopf kommen, da mein Großvater quasi darauf besteht, dass man ihm einen Kuss auf den Mund gibt.
                              Er wäre sicher traurig, wenn ich ihm keinen geben würde, aber ich weiß nicht, ob ich das im Moment kann.

                              Und ich weiß wirklich nicht, ob man ihm das erklären kann...

                              Dennoch würde mich die Antwort von Dr. Kahnmann interessieren - wenn er dazu eine Aussage geben kann.

                              Vielen Dank für die Hilfe,

                              Beckius Danièle

                              Kommentar


                              • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich Ihre Frage interpretieren soll. Ich vermute, Sie haben Angst, dass die Hormontherapie Ihres Vaters bei einem Kuss auf Sie Einfluss haben könnte. Ich denke, dies kann ich klar verneinen. Falls er die Hormontherapie über Tabletten einnimmt, so haben diese einen solchen Aufbau, dass der Wirkstoff erst im Magen freigesetzt wird. Bekommt er Spritzen als Hormonblockade, dann dürften keine entscheidenden Mengen im Bereich der Haut und Schleimhäute vorhanden sein. Sie können insofern mit Ihrem Vater weiter genauso umgehen wie zuvor.

                                Kommentar


                                • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                  Hallo,

                                  Die Frage ist sicherlich etwas komisch, aber ich dachte mir, dass es besser ist sie an einen Experten zu stellen und eine klar Antwort zu bekommen, als mir den Kopf darüber zu zerbrechen.

                                  ja es ging darum, ob die Chemotherapie in Tablettenform einen Einfluß auf die Wirksamkeit meiner Pille hat - eben durch den Kuss auf Mund.

                                  Die Hormontherapie bekommt mein Großvater über Spritzen und jetzt ist noch eine leichte Chemotherapie in Tablettenform hinzugekommen, um die Knochenmetastasen in Schach zu halten.

                                  Also besteht die Sorge auch nicht bei der Chemotherapie in Tablettenform?

                                  Vielen Dank für Ihre schnelle Hilfe,

                                  Ilithya

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                                  • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                    Auch bei der anderen Therapie brauchen Sie sich keine Sorgen machen.

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                                    • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                      Ich danke Ihnen vielmals! Sie haben mir sehr geholfen!

                                      Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und ein geruhsames Wochenende!

                                      Ilithya

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                                      • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                        Hallo,

                                        mein Großvater hat nun die Möglichkeit ab nächsten Mittwoch zu uns nach Hause zu kommen für eine Weile.
                                        Nur soll er Freitags noch eine Chemo intravenös (also per Infusion/Tropf)) bekommen.

                                        1) Denken Sie, dass es besser wäre er würde noch bis Freitag im Spital bleiben und erst nach der Chemo zu uns kommen?
                                        Er möchte unbedingt nach Hause und lässt da auch nicht mit sich reden. Mich würde es trotzdem interessieren, was Sie Ihren Patienten in einem solchen Fall raten.

                                        2) Stimmt es, dass man 48 Stunden lang leglichen Kontakt mit den Körperflüssigkeiten(Speichel,etc.) des Patienten, der die Chemotherapie bekommt, vermeiden soll?
                                        Dies habe ich gelesen und wollte aber bei Ihnen nachfragen, da Sie mir sicher sagen können, ob der Wirkstoff via Tropf überhaupt so funktioniert.

                                        3) Besteht durch die intravenöse Chemotherapie ein Risiko bei einem Kuss (Speichel) für die Wirkung meiner Pille/meinen anderen Medikamenten?
                                        Ich weiß Sie hatten mir gesagt, dass es für die Tablettenform kein Problem darstellt - aber ich weiß nun nicht, ob es einen Unterschied macht, dass diese nun durch einen Tropf in seinen Körper gelangt.
                                        Wahrscheinlich nicht, aber ich kenne mich überhaupt nicht in dergleichen Dingen aus und ich habe keine Ahnung was diese Wirkstoffe im Körper machen und wieso sie keine Gefahr darstellen.

                                        Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe!

                                        Ilithya

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                                        • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                          Ich würde dem Wunsch entsprechen und ihn nach Hause nehmen. Die anderen Fragen kann ich Ihnen ohne zu wissen, um welches Medikament es sich handelt, nicht antworten. Die Wahrscheinlichkeit dass negative Effekte durch das Medikament und körperlichen Kontakt auftreten, ist sehr gering. Am besten fragen Sie den behandelnden Arzt wenn Sie den Grossvater abholen.

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                                          • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                            Hallo,

                                            ich werde den Arzt dann fragen, wenn er da ist.

                                            1) Können Sie mir sagen, wo denn der Unterschied zwischen Chemotherapie in Tablettenform und intravenöser Chemotherapie liegt?

                                            2) Müsste ich mir die Frage nicht mehr stellen, wenn ich ihm einfach keinen Kuss auf den Mund gebe?
                                            Könnte ich das Problem somit umgehen?

                                            Vielen Dank für Ihre Hilfe,

                                            Ilithya

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                                            • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                              Der Unterschied ist letztendlich nur in der Art der Verabreichung. Manche Medikamente kann man schlucken, andere muüssen in die Vene gegeben werden. Solange ich die Namen der Medikamente nicht weiss, kann ich Ihnen keine weiteren Infos geben.
                                              Es wird die einfachste Lösung sein wenn Sie keinen Kuss auf den Mund geben. Ich glaube zwar nicht, dass es einen Unterschied macht, abr Sie sind dann beruhigter.

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                                              • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                                Hallo,

                                                mein Großvater hat jegliche Chemotherapie und Hormontherapie abgebrochen und befindet sich nun im Haus Omega in Luxemburg. Dies ist eine Einrichtung, in die nur unheilbare kranke Menschen kommen, die noch weniger als 6 Monate leben.

                                                Er bekommt jetzt nur noch Schmerzmittel (Morphium), da er keinerlei Schmerzen empfinden will.

                                                Soweit ich das einschätzen kann, fühlt er sich besser als mit der Chemo und der Hormontherapie. Er ist richtig lebendig, bewegt sich viel und wirkt nicht mehr so depressiv.
                                                Dies liegt sicherlich auch daran, dass er mit Menschen zusammen lebt, die wesentlich schlechter dran sind als er.

                                                Mir ist allerdings aufgefallen, dass er immer wieder sagt, dass ihm kalt ist und, dass er gleichzeitig aber eine Hitze im Unterbauch spürt.

                                                1) Können Sie mir sagen, ob es mit dem Krebs zusammenhängt, dass ihm immer kalt ist?

                                                2) Wissen Sie, ob diese Hitze im unteren Bauch durch den Prostatakrebs bedingt sein kann?

                                                3) Wenn ja - wieso entsteht diese Hitze?

                                                Vielen Dank für Ihre Hilfe,

                                                Ilithya

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                                                • Re: Prostatakrebs - Großvater


                                                  Das kann sehr wohl im Zusammenhang mit der Tumorerkrankung stehen. Man kennt sog. paraneoplastische Symptome, d.h. Beschwerden die durch die Tumorerkrankung durch Mitbeeinträchtigung von umliegenden Strukturen und Organen entstehen. Diese können sehr unspezifisch wie Kälte- oder Hitzeempfinden sein. Insofern können diese Beschwerden vom Tumor her stammen, müssen es aber nicht.

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