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Abwesenheit

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  • Abwesenheit

    Liebe Forumsteilnahmer,
    ich bin seit 3 Tagen in den USA auf dem amerikanischen Urologenkongress und kann nur schwer antworten. Ich bin ab Montag wieder in Deutschland und kann dann wieder vollwertig antworten. Danke fuer Ihr Verstaendnis.


  • Re: Abwesenheit


    Ich habe am 21.5. nachfolgende Schilderung abgegeben und bis jetzt leider keine Fachmeinung dazu erhalten:

    Wurde 1994 mit 54 Jahren mit einem PSA Wert von 99 radikal operiert, nachdem 7 Biopsien positiv waren. Anschließend 6 Wochen Bestrahlung. Vorerst war alles OK, 1997 begann die Inkontinenz. Potenz nur mit Androskat möglich, aber auch dieses Mittel versagt nun seit 2 Jahren und der Urologe weiß keinen Rat. PSA Wert war immer so ca. 0,01, also super. Aber nach 10 Jahren begann dieser plötzlich anzusteigen und steht heute bei 0,69. Steigerung also 690 Prozent. Kommt mir schon etwas komisch vor, aber drei Urologen sagen bisher NICHTS, ausser dem eigenartigen Kommentar des Leiters einer Uroabteilung "Da wächst halt wieder was" . Diese lapidare Auskunft hat mich etwas schockiert. Zur Inkontinenz wäre auch noch zu sagen, dass sie derart unerträglich wurde, so dass ich mir vor 14 Tagen einen künstlichen Schließmuskel implantieren ließ. Erfahrung noch Null, da er erst im Juni aktiviert wird. Da mir der stetig steigende PSA Wert doch Sorgen bereitet, suche ich diesbezüglich Rat. Bitte um Info.

    Würden Sie mir bitte einen Rat geben?
    stefan

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    • Re: Abwesenheit


      Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihre Anfrage übersehen habe.
      Ich bin zunächst etwas verwundert über die Vorgehensweise der Kollegen, denn der Anstieg des PSA auf jetzt 0,69 zeigt ein Rezidiv klar an. Der langsame Anstieg über einige Jahre zeigt in der Regel ein Lokalrezidiv an, d.h. ein Wiederauftreten des Tumors imBereich der ehemaligen Prostataloge. Dieser lokale Progress kann mittels einer Strahlentherapie behandelt werden. Dies kann immer noch erfolgen. Was mich jedoch wundert, ist, dass bereits der künstliche Schließmuskel eingesetzt wurde, bevor man die Situation mit dem Tumor nicht bereinigt hat. Eine jetzige externe Bestrahlung kann den Heilungserfolg des Sphinkters zunichte machen.
      Sprechen Sie mit Ihrem Urologen über die weitere Vorgehensweise, über eine Bestrahlung der Prostataloge, die nach neuesten Erkenntnissen mehr Erfolg hat, wenn sie früh begonnen wird, bei PSA Werten um 0,5.

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      • Re: Abwesenheit


        Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
        danke für die rasche Antwort, aber ich habe jetzt noch die Frage: Können Sie mir einen ca. Zeitpunkt nennen, bei dem jetzt, nach einsetzen des künstlichen Schließmuskels, eine Bestrahlung ohne Heilungsgefährdung möglich ist?
        stefan

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        • Re: Abwesenheit


          Hallo Dr. Kahmann,

          habe ich das richtig verstanden, besser wäre, erst die Bestrahlung und danach das Einsetzen den künstlichen Schließmuskels nach einer gewissen Wartezeit ?

          Gruß helmut51

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          • Re: Abwesenheit


            Es ist in der Tat besser zunächst die Tumorbehandlung abzuschließen und dann den Schließmuskel einzusetzen, weil durch eine fortgestzte Behandlung der schaden am Schließmuskel ja weiter verstärkt werden kann.
            zu Stefan: ich würde mindestens 3 Monate warten. Aber das ist meine Meinung - fragen Sie den Kollegen , der den Sphinkter implantiert hat.

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            • Re: Abwesenheit


              Guten Morgen Herr Dr. Kahmann,

              ich habe gestern meinen Urologen mit Ihrer Antwort konfrontiert und er meinte, dass eine neuerliche Strahlenbehandlung nicht zielführend ist, da ich ja bereits einmal einer 6wöchigen Strahlenbehandlung 1994 unterzogen wurde. Ist das auch Ihre Ansicht? Ich habe doch in der Darstellung meines Krankenverlaufs diese Behandlung erwähnt.
              stefan

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              • Re: Abwesenheit


                Da muss ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ich habe die damalige Bestrahlung schlichtweg übersehen. Das ändert natürlich die Ausgangslage. Meine Aussagen zum Procedere sind damit hinfällig. Ich gehe Ihre Berichte nochmals komplett durch und schreibe Ihnen gleich nochmals.

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                • Re: Abwesenheit


                  Die OP und die nachfolgende Bestrahlung haben glücklicherweise sehr lange gehalten. Der PSA steigt jetzt langsam aber kontinuierlich an. Man muss von einem Rezidiv ausgehen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich der Prostataloge lokalisiert ist.
                  Um die weiteren therapeutischen Schrite zu planen, sollte man nochmals die Diagnostik komplettieren. Falls es noch nicht geschehen ist, sollte man ein MRT am Besten mit endorektaler Spule machen, um zu sehen, was sich lokal abspielt. Ein PET-CT wird bei diesem niedrigen PSA keine Aussage machen, insofern kann man sich das Geld auch sparen. Zeigt sich im MRT ein lokales Problem, kann man dies evtl. biopsieren: Zeigt sich im MRT nichts, kann man in der Tat diskutieren, ob man zunächst zuwartet.

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                  • Re: Abwesenheit


                    Danke für Ihre Nachricht Dr. Kahmann. Darf ich fragen wann Sie meine Angelegenheit neu bewerten werden?
                    Gruß, stefan

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                    • Re: Abwesenheit


                      Die derzeitige Lage ist Z.n. OP und nachfolgender Bestrahlung, jetzt wieder langsamer aber stetiger PSA Anstieg bis zuletzt 0,69. Nebenbefundlich Inkontinenz mit kürzlich erfolgter Implantation eines künstlichen Schließmuskels.
                      Der langsame Anstieg lässt ein lokales Rezidiv vermuten. Die lokalen Verfahren wie Op und Bestrahlung sind jedoch ausgereizt. Nichts desto trotzsollte man in die Diagnostik einsteigen und überprüfen, ob ein Lokalrezidiv zu sehen ist. Dies kann mittels Ultraschall und MRT erfolgen. es ist jedoch zu vermuten, dass bei dem noch niedrigen Wert von 0,69 ein Knoten nicht zu finden ist. Man muss zunächst keine Therapie beginnen und kann noch etwas weiter den PSA Verlauf beobachten. Falls kein Knoten in der Diagnostik gefunden wird, wird man bei weiter steigendem PSA eine Hormonbehandlung beginnen. Diese kann den Tumor für viele Jahre im Griff halten. Ggf. kann man diese Hormonbehandlung auch intermittierend durchführen, d.h. man beendet die Therapie wieder, wenn man eine untere PSA Grenze unterschreitet und kontrolliert den PSA und beginnt wieder ab eiiner festgelegten Obergrenze. Dies kann die Lebensqualitäüt des Patienten verbessern.

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                      • Re: Abwesenheit


                        Herzlichen Dank für diese Auskunft, stefan.

                        Kommentar


                        • Re: Abwesenheit


                          Gerne. Tut mir leid, dass ich zunächst die schon erfolgte Bestrahlung überlesen hatte. Wir haben seit einer Woche neuen Nachwuchs und ich werde zeitweise "fremdbestimmt" was die Konzentration auf andere Dinge lenkt.

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