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Krebs als Mittel zum "Selbstmord"?

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  • Krebs als Mittel zum "Selbstmord"?

    Bei einem Bekannten wurde vor ca. 1,5 Jahren Prostatakrebs diagnostiziert. Eine OP war damals möglich, Heilungschancen waren gut.
    Mein Bekannter hat sich gegen ALLE möglichen Heilmöglichkeiten entschieden. vom Arzt angegebene Lebenserwartung dann noch 18 - 24 Monate.
    Mein Bekannter hat sich BEWUSST gegen eine Behandlung gestellt, da er keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht und nach 2 gescheiterten Selbstmordversuchen seine Erkrankung tatsächlich als CHANCE sieht, ENDLICH sterben zu können.
    Es klingt paradox. Wer ihn aber kennt, weiß, daß man ihn mit ARGUMENTEN nicht umstimmen kann.
    So zogen also die Monate ins Land, das Wasserlassen fiel nun immer schwerer etc. pp.
    Nun aber scheint der Krebs sich ausgebreitet zu haben - das ist nun eine LAIEN-Diagnose, denn zum Arzt geht er partout nicht. Stuhlgang geht nun seit Tagen nicht mehr ab - Darmverschluß?
    ZUSEHEN will ich auf keinen Fall, wie dieser Mann zugrunde geht, er lehnt aber JEDE Hilfe ab (die er ja nicht als Hilfe sieht - im Gegenteil!).
    Die Schmerzen nehmen nun zu. Seine Ehefrau ist ganz verzweifelt und weiß nicht, was sie tun soll. Ruft sie einen Arzt, würde er sofort ins KH eingeliefert werden und alles versucht werden, sein Leben zu retten. Aber das will er ja nicht! Er will sterben.
    Nun fragt er aber auch nach Morphium, schmerzstillenden Mitteln.
    Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll.


  • Re: Krebs als Mittel zum "Selbstmord"?


    Offensichtlich hat die Verweigerung einer Therapie jetzt zu einem finalen stadium der Erkrankung geführt. Die Schmerzen sind jetzt anscheinend zu gross, so daß der Patient nach schmerzmedikation fragtt. Diese können Sie nicht ohne ein Rezept bekommen. Insofern ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo Sie einen Arzt hinzuziehen müssen, um die Schmerzen zu lindern und die Syptome des metastasierten Tumors zu reduzieren.

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    • Re: Krebs als Mittel zum "Selbstmord"?


      Ganz genau - die Schmerzen sind nicht mehr auszuhalten. Mir ist schon klar, daß für entsprechende Medikamente ein Arzt-Rezept erforderlich ist. Nur hat mein Bekannter wirklich Angst, daß dieser Arzt ihn auch sofort zur OP ins KH einweisen lassen wird. DAS will er ja vermeiden - so wenig verständlich das erscheinen mag.
      Ich habe keine Ahnung, ob ein Arzt so etwas zulassen darf oder ob er wirklich NUR die Schmerzmittel verschreiben wird und den Patienten sterben lassen wird.
      Außerdem: Wie sieht es mit der Familie aus? Inwieweit ist man verpflichtet, einen Arzt zu rufen oder darf man wirklich den Patienten entscheiden lassen zu sterben? Ich war nie in einer solchen Situation und fühle mich völlig verunsichert. Zusehen zu müssen ist schlimm.

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      • Re: Krebs als Mittel zum "Selbstmord"?


        Der Arzt kann Ihren Bekannten nicht gegen seinen Willen ins KH einweisen oder zu einer OP zwingen. Ihr Bekannter sollte sich vertrauensvoll an den Arzt wenden und die Situation offen darlegen. Verpflichtet einen Arzt zu rufen ist die Familie nur, wenn der Patient dies nicht mehr alleine kann.

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        • Re: Krebs als Mittel zum "Selbstmord"?


          Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antworten! Sie haben mir wirklich sehr geholfen. Es ist nicht einfach, mit so einer Situation umzugehen und es sind immer noch Fragen und Ängste da.
          Das Schlimmste ist, daß man einem geliebten Menschen beim Sterben zusehen muß.
          Vielen Dank.

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