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Psa wert von 11,was bedeutet das?

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  • Psa wert von 11,was bedeutet das?

    Hallo mein Vater 61 j alt hat heute gesagt bekommen das er prostata krebs hat der Psa wert wäre bei 11,doch was bedeutet das?er bekommt am donnerstag eine spritze beim urologen,doch wofür?und montag muss er ins krankenhaus um weitere untersuchungen zu machen.Vielleicht kann mir jemand weiter helfen und mir vielleicht sagen was da auf mich und meinen vater zukommt.gruss jens lang


  • Re: Psa wert von 11,was bedeutet das?


    Hallo Jens,

    Herr Dr. Kahmann wird Dir gewiss noch antworten, dazu braucht er aber etwas mehr Informationen über die weiteren wichtigen Werte wie Gleason Score (GS - Aggressivität), das klinische Stadium nach dem TNM-Sysetm und Ergebnisse der weiteren Untersuchungen. Was wird an Montag im KH gemacht? Und wie wurde der Krebs überhaupt festgestellt? Durch Biopsie (= Gewebeentnahme)? Oder wird sie erst am Montag gemacht?

    Das PSA von 4,00 ng/ml gilt i.d.R. als Grenzwert - was drunter ist, deutet eher nicht auf Krebs, was drüber ist, deutet eher auf Krebs (muss aber nicht immer sein - jede Reizung der Prostata wie die tastuntersuchung mit dem Finger durch den Urologen, Geschlechtsverkehr, Radfahren und Reiten u. dgl. jagt das PSA in die Höhe (deshalb immer 2 Tage vor jeder PSA-Messung auf solche Betätigungen verzichten!), aber auch eine schwere Prostatitis (P.-Entzündung) hat erhöhtes PSA zur Folge. Bei Prostatitisverdacht geben manche Urologen (aber nur die guten!) noch vor der Biopsie ca. 10 Tage lang Antibiotika, um die Beteiligung einer etwaigen P.-Entzündung auszuschließen oder umgekehrt nachzuweisen: Nach den AB wieder PSA messen - ist es abgefallen, war evtl. auch die Entzündung mit im Spiel und man hat - und das ist das Wertvollste - das reine krebsrelevante PSA festgestellt, das u.U. viel niedriger sein kann als jene 11 ng/ml. Dann kann man sich auch besser Gedanken über das weitere therapeutische Vorgehen machen. War auch eine Entzündung für den ursprünglichen PSA-Wert mitverantwortlich, sollte man eine sog. 3- oder gar 4-Gläser-Probe machen (s. Wikipädia): Man nimmt in verschiedenen Situationen Urin- und Ejakulatproben, legt davon im Labor Bakterienkulturen an und untersucht diese, um den Keim exakt zu identifizieren. Weiß mann dann, welcher Keim genau der Übeltäter ist, kann man dann gezielt das richtige Antibiotikum wählen & einsetzen, um die Entzündung endgültig zu eliminieren. - Das wäre der richtige Weg, den aber die wenigsten Urologen gehen, allein aus Kostengründen (wegen des Aufwands). Im Falle einer Entzündung könnte aber die PSA-Differenz für die Wahl der Krebstherapie von Bedeutung sein - wäre dann der PSA-Wert bis ca. 10 ng/ml (und das GS bis ca. 3+3=6), könnte man ohne weiteres z.B. über die schonendere LDR - Brachytherapie (Seeds) nachdenken. Nach einer OP wird Dein Vater fast mit Sicherheit impotent, und dafür ist er mit seinen 61 Jahren doch ein bisschen zu jung (und seine - wahrscheinlich noch jüngere - Frau ebenso, die betrifft es nämlich gleichermaßen). Die Post-OP-Inkontinenz ist ein weiteres Problem.

    Wie auch immer - nach jeder Primärtherapie muss Dein Vater in die AHB (AnschlussHeilBehandlung = etwas wie Kur), die muss er aber unbedingt noch während der Therapie beantragen und binnen ca. 2-3 Wochen nach der Therapie antreten (heutzutage sind es - schätze ich - 3 Wochen, in der Vor-Schröder-Zeit waren es mit Verlängerung meist 8 Wochen).

    Wofür die Spritze am Donnerstag sein soll?, Woher sollen wir es wissen? Das musst Du oder Dein Vater den Urologen fragen! Ich selbst habe keine Vorstellung, wofür sie gut sein könnte. PSA von 11,0 ng/ml ist noch nicht so schlimm, es gibt Schlimmeres. Die (ultraschallgesteuerte) Biopsie ist das einzige Verfahren, mit dem man P.-Krebs zweifelsfrei nachweisen kann.

    Am besten lädst Du diese Datei herunter:

    http://www.prostatakrebse.de/informa...ster%20Rat.pdf

    Dort findest Du Antworten auf viele Deine Fragen. Der Prosdtatakrebs wächst in der Regel ziemlich langsam (wenn nicht aggressiv), Ihr habt bei diesem PSA also noch genügend Zeit sich im Internet schlau zu machen. Nur nichts überstürzen - Urologen neigen meist dazu, jede krebsverdächtige Prostata sofort entfernen zu lassen, oft ohne Ergebnisse der restlichen Untersuchungen abzuwarten. Jetzt musst Du viel studieren. Wichtig ist, dass Du oder Dein Vater aus dem Urologen mehr Infos herausquetscht, das kann Euch niemand abnehmen. Und ohne diese Angaben kann Dir auch niemand hier mehr dazu sagen.

    Kopf hoch, wird schon..
    Alles Gute für Deinen Vater!

    Gruß,
    Ferdinand

    Kommentar


    • Re: Psa wert von 11,was bedeutet das?


      Den Ausführungen von Ferdinand (Danke!) ist zunächst wenig hinzu zu fügen. Um Ihnen weitere Infos geben zu können brauchen wir mehr Details als lediglich den PSA. Ferdinand hat die richtigen Fragen gestellt: Was wurde bereits gemacht und was ist im Krankenhaus geplant.

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