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brachy kontra RP

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  • brachy kontra RP

    In den USA wird die Brachytherapie seit 21 Jahren durchgeführt.
    Da hat man natürlich mehr Erfahrungen und statistisches Material als in Europa.
    In Deutschland gibts die Brachytherapie der Prostata seit vielleicht 6 Jahren.
    Es sind viel zu wenig Ärzte darauf ausgebildet und selbst unter den Spezialisten gibts -wie überall-wesentliche Unterschiede.
    Generell kann man sagen, dass man sich erkundigen soll, wieviel Implantationen der Operateur schon gemacht hat und wieviele er in der Woche macht.
    Nicht geeignet für die Brachytherapie sind Patienten nach transurthraler Resektion der Prostata sowie Patienten , die aus orthopädischen Gründen nicht in die vorgesehene Operationslage gebracht werden können.
    Die Vorteile der Brachytherapie liegen in der praktisch fehlenden Operationswunde, der so gut wie fehlenden Schmerzhaftigkeit und des kurzen stationären Aufenthalts.
    Weiters sind die Impotenz-und Inkontinenzraten wesentlich geringer.
    Die Radikaloperation der Prostata wird seit über 30 Jahren durchgeführt und ist in den meisten Spitälern noch Standard.
    In den USA geht diese OP radikal zurück.
    Ein hoher Prozentsatz der Patienten nimmt die Brachy in Anspruch.
    Nun zu den möglichen Nebenwirkungen der Brachytherapie.
    Ich hoffe, dass irgendwer die möglichen Nebenwirkungen der RP gegenüberstellt.
    Zunächst: die Brachy dauert 2-3 Stunden und ist eine leichte OP.
    Die RP ist eine schwere OP, die doppelt solange dauert.
    Akutwirkungen der Brachy:
    Nach dem Einbringen der Seeds kann es an den Schleimhäuten von Blase, Mastdarm und vor allem an der Harnröhre zu Entzündungen kommen,die vorübergehend in blutigen Harnabgang und Blasenkrämpfen resultieren können.
    Das ist in den meisten Fällen nach einem Tag vorbei.
    Ebenso kann Harnverlust und Harnverhalten eintreten.
    Bei Harnverhalten könnte für eine kurze Zeit ein Dauerkatheter notwendig werden.
    Spätkomplikationen:
    Nach ca. 12 Monaten Blasen und Harnröhrenentzündung, Mastdarmentzündung, Fistelbildung zwischen Mastdarm und harnröhre
    Potenzprobleme in 25-50 Prozenz.
    Das natürliche Risiko, in späteren Jahren eine Zweitgeschwulst zu entwicken, ist geringfügig erhöht-
    Je nach Halbwertszeit des strahlenden Materials ist gewisse Zeit Vorsicht zu walten, bei Palladium 103 sind es 6 Monate.
    Keine Kinder auf den Schoss, kein GV in dieser Zeit.
    Die Nebenwirkungen befinden sich im Promille bis niedrigem Prozentbereich, beim Potenzproblem siehe oben.
    Ich hoffe, dass nun die möglichen Nebenwirkungen nach RP gegenübergestellt werden.
    Auch hinsichtlich der Todesrate kurz nach den zwei Methoden.
    Ich selbst bin über 6 Jahre nch der Brachy absolut nebenwirkungsfrei und auch ohne Tabletten und mein PSA Wert vor einigen Tagen war auf 0,001 ng/ml.
    Statistisch geht es 70-80 Prozent der Brachytherapierten so wie mir.
    Alfred


  • Re: brachy kontra RP


    Die Angaben von alfred sind im Großen und GAnzen richtig, jedoch haben sich einige Fehler eingeschlichen. Die Brachytherapie wird in Dutschland schon seit Ende der 80er Jahre durchgeführt. Ich selbst führe sie seit 1994 durch, mein Kollege Henkel seit 1989. Die Radikaloperation wird prinzipiell seit 30 Jahren durchgeführt, die mordernen Techniken mit Nervenerhalt oder gar laparoskopisch seit weniger als 15 Jahren. Die Brachy dauert nicht 3 Std., wir benötigen zwischen 1 und 1 1/2 Std. Es bestehen keine Einschränkungen bezüglich des GV, es wird lediglich empfohlen, bei den ersten paar Malen ein Kondom zu benutzen. Die Vorsichtsmassnahmen bezüglich der Kinder sind jedoch richtig widergegeben. Fistelbildungen gibt es in deutlich weniger als 1% der Fälle, wenn bestimmte Vorsichtsmassnahmen eingehalten werden, kommt eine Fistelbildung praktisch nicht vor.
    Ansonsten eine gute Übersicht von Alfred. Vielen Dank!

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    • Re: brachy kontra RP


      Meine Brachytherapie dauerte drei Stunden.
      Wahrscheinlich deshalb so lang, weil 99 Seeds gesetzt wurden.
      Ich hatte ja keine guten Ausgangswerte.
      Der GS war 3+4, 8 von 10 Stanzen waren verkrebst, der PSA-Ausgangswert im Dez.2000 war 11,98, vor der Implantation dann 3,5.
      Dass in Deutschland bereits 1989 brachytherapiert wurde, habe ich nicht gewusst.
      Umso erstaunlicher, dass Krankenkassen lange Zeit die Brachy nicht zahlten oder gar heute noch Schwierigkeiten machen.
      In Österreich gibt es die Brachytherapie seit 1999, wenn ich den damaligen Aussagen von Prof. Ulrich Mayer glauben darf.
      Alfred

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