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Brachytherapie

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  • Brachytherapie

    Sehr geehrter Herr Kahmann,
    Anfang Okt. 2007 wurde ich (67 J.) an der Prostata (Abhobelung) operiert. Die Untersuchung des dabei entnommenen Gewebes ergab einen positiven Krebsbefund an 10 % des entnommenen Materials. Ich habe mich bisher den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen unterzogen. Es gab keinerlei Aufälligkeiten. Der PSA lag permanent unter 3,5 ng/ml. Mein Urologe hat mir die sofortige rad. Prostatektomie empfohlen. Alternativen hat er nicht genannt. Da ich mich noch regelmäßig sportlich betätige, habe ich Bedenken vor den Risiken und Folgen der Op (insbesondere Inkontinenz). Kommen für mich noch andere Therapien infrage, z.B. Seeds-Brachytherapie)?


  • Re: Brachytherapie


    Prinzipiell kommt nicht nur die Radikaloperation in Frage. Sie müssten mir bitte noch den Gleason wert der Hustologie der Abhobelung mitteilen. Dann kann ich Ihnen genauer Auskunft geben.

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    • Re: Brachytherapie


      Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
      besten Dank für Ihre schnelle Antwort. Im Befund wird ein Gleason-Wert von 6, BPH, genannt.

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      • Re: Brachytherapie


        Mit dem Gleason 6 und dem PSA von 3,5 und dem wahrscheinlich nicht tastbaren Tumor (sonst hätte man vor der TUR eine Biopsie gemacht) haben Sie ein sog. low risk (niedrig-Risiko) Prostatakarzinom. Dies kann sowohl mit der Radikaloperation aber auch mit der externen Bestrahlung und der Brachytherapie behandelt werden. Gemäß der Kattan-Nomogramme haben die 3 Optionen die gleichen 5 Jahres PSA Rezidivfreiheitsraten (Anteil der PAtienten, die nach 5 Jahren keinen PSA Anstieg hatten) von 92-94%. Einzig in den Nebenwirkungsrisiken unterscheiden sich die Verfahren, wobei die RAdikaloperation insbesondere bei der Inkontinenz deutlich die schlechtesten Werte hat. Insofern hat Ihr Urologe Sie leider nicht adäquat beraten. Vielleicht sollten Sie ihn nochmals ansprechen oder einen anderen Urologen für eine Zweitmeinung aufsuchen.

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        • Re: Brachytherapie


          Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
          zunächst vielen Dank für Ihre kurzfristige und kompetente Stellungnahme. Bei meinen Recherchen bin ich auch auf die relativ neue Therapie HIFU gestossen. Meines Erachtens käme die für meine Diagnose infrage. Diese kann auch später wiederholt werden und sie blockiert andere Nachfolgetherapien nicht. Was haben Sie für eine Meinung dazu?

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          • Re: Brachytherapie


            Ich habe eine sehr schlechte Meinung von der Hifu. Diese wird mit starker Industriebeteiligung beworben. Die Ergebnisse der HIFU sind leider nicht vergleichbar wie die der Standardverfahren. Die Gruppe um Herrn Blana, der in Deutschland die meiste Erfahrung hat, publziert 4 Jahres-Daten (auch nach Mehrfachbehandlungen), die mit 66% PSA-Rezidivfreiheit viel schlechter sind als die der Radikaloperation, externen Bestrahlung oder der Brachytherapie und zwar nach 10 Jahren.
            Die Therapie ist nicht wirklich minimal invasiv, da die seroösen Zentren eine TUR-Prostata davor machen und die wiederholbarkeit verbessert die Ergebnisse nicht. Weiterhin sind die Potenz und Inkontinenzergebnisse der HIFU schlecht. Ich würde Ihnen abraten.

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            • Re: Brachytherapie


              Sehr geehrter Herr Dr. Kahmann,
              nach Arzt-Konsultationen möchte ich Sie nochmal kurz befragen. Nach Meinung meines Urologen ist nach einer TuRP keine Brachy-Therapie möglich. Können Sie das bestätigen? Wenn ja, aus welchen Gründen? Er empfielt eine externe Bestrahlung.
              Wie groß muß da der zeitliche Abstand zu einer demnächst anstehenden Wiederholungs-Darmspiegelung sein?
              Was halten Sie von der EERPE nach der Methode des Prof. Stolzenburg (Uni-Klinik Lzg) oder mit dem da-Vinci-Roboter?

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              • Re: Brachytherapie


                Entgegen der Meinung Ihres Urologen kann man nach einer TUR-P sehr wohl noch eine Brachytherapie durchführen, diese sollte jedoch von erfahrenen Implanteuren vorgenommen werden. Eine Darmspiegelung kann jederzeit durchgeführt werden, jedoch sollten in den ersten 2 Jahren keine Proben aus den ersten 30 cm vom After her gesehen keine Proben genommen werden.
                Die Methode von Herrn Stolzenburg und die DaVinci Methode sind beides hervorragende OP-Methoden, die jedoch genauso wie die offene Radikaloperation die Gefahr der Imkontinenz und Impotenz mit sich bringt. Es sind lediglich andere Zugangswege bzw. OP-techniken, um im Körper drinnen die gleiche OP zu machen, nämlich die Prostata zu entfernen.

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